Nasenantrieb/FES an Valenta Pilatus B4 fachmänisch einrichten - Motorsturz einstellen.

Hallo,

bisher habe ich beim Umbau der reinen Segler (z.B. ASW 19) auf Nasenantrieb die Schnauze einfach "Pi-mal-Daumen" abgeschnitten.
Der vorhanden Motorsturz war genau passend für einen Handstart, sodass das Modell in einem schönen 30 Grad Winkel in den Himmel flog.

Jetzt habe ich eine Valenta Pilatus B4 und wollte mal in die Runde fragen wie Ihr das bewerkstelligen würdet, damit das Modell einen schönen Steigflug macht, nach einem Handstart.
Habe im Forum von HLW-Profilsehne gelesen usw....
Gibt es da eigentlich eine korrekte vorgehensweise, wie ich den Rumpf "vermesse" und dann abschneide für den Motor/Spinner?

Gruss Armin
 

Rätl

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Hallo Armin,

da gibt es viele Möglichkeiten und jeder hat da andere Vorgehensweisen, die von „Hauptsache sieht gut aus“ bis zu „ich peile das immer per Laser an“ reichen. Ist alles hier im Forum zu finden.

Bei deinem Segler wäre mir persönlich die Optik und das Erhalten der Nasenkontur am wichtigsten und das nicht durch eine unpassende Spinnerkappe zu verschandeln.

Sturz und Zug kann durch Mischer angepasst werden, musste ich aber noch nie machen, da das immer gepasst hat.

Viele Grüße
Matthias
 

RWA

User
Hallo Armin,
ich habe eine Valenta B4 mit Nasenmotor, allerdings mit durchgesteckter Welle ohne Spinner, weil ich wollte den Rumpf nicht verstümmeln.
Dadurch, dass der Abstand vertikal zwischen Flügel und Motor/Propeller ziemlich gross ist, neigt meine B4 zum kräftigen Aufnicken beim Start mit Motor, was mechanisch nur mit sehr viel Motorsturz zu beheben gewesen wäre.
Ich habe das mit Mischen Gas und Höhenruder gemacht, klappt einwandfrei.

Roland
 
Motorzug klick


Wenn die Verlängerung der Motorzugachse durch den Schwerpunkt geht, entsteht kein nach oben oder unten drehendes Drehmoment. Der Motorzug stimmt.

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Zuletzt bearbeitet:

RWA

User
Motorzug klick


Wenn die Verlängerung der Motorzugachse durch den Schwerpunkt geht, entsteht kein nach oben oder unten drehendes Drehmoment. Der Motorzug stimmt.

Das sähe an einer B4 mit dem vorne kurzen und hohen Rumpf bescheiden aus, zudem entstünde durch den sturzbedingt stark geneigten Schnitt an der Rumpfspitze eine Ellipse, die kein notwendigerweise rotationssymmetrischer Spinner brauchbar abdeckt.
Selbst an meiner B4, ohne Spinner, hätte das ausgesehen wie ein fliegender Hase mit angelegten Ohren, deshalb baute ich den Motor in der Rumpflängsachse ein und verwende einen Mischer Gas/Höhe.

Roland
 

RWA

User
Hier mal die Lage der verlängerten Motorwelle an meiner B4 :
Welle ist.jpg


und wie sie durch den Schwerpunkt (laut Zeichnung mitte Steckung) laufen würde:
Welle Soll.jpg


In der "Soll-Lage" laufen die angeklappten Blätter schräg nach oben, das gefiel mir nicht, ausserdem hätte ich meinen Motor nicht so schräg einbauen können, weil über dem Motor kein Platz ist. Damit das funktioniert hätte ich die Welle verlängern und den Motor zurücksetzen müssen, was ich schon wegen dann eventuell zusätzlich notwendigem Blei nicht wollte.
M3.jpg


so fliegt meine B4 seit 2012, wiegt mit 4S2500 und ohne Blei 3590g, und mit Mischer Gas/Höhe funktioniert das auch mit dem "falschen" Sturz.

Für mich standen ästhetische Gesichtspunkte im Vordergrund, aber, in "Soll-Lage" der Welle zeigen die angeklappten Blätter nicht exakt in Flugrichtung nach hinten, die Projektionsfläche von vorne wäre also grösser, wie sich das aerodynamisch bemerkbar macht kann ich nicht sagen aber wenn ich sehe was für ein Aufwand getrieben wird damit Propellerblätter angeklappt möglichst wenig bremsen halte ich es für sinnvoll die möglichst exakt in Flugrichtung am Rumpf anzulegen, so wie hier:
4.jpg


Roland
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat: ausserdem hätte ich meinen Motor nicht so schräg einbauen können, weil über dem Motor kein Platz ist.


Das verstehe ich nicht. Der Rumpf ist doch so dick.
 

RWA

User
Ich setze alle meine Motoren immer soweit nach vorne wie möglich, damit die Welle kurz bleiben kann und ich kein Gewicht verschenke.
In der B4 steht der Motor um die Dicke einer Unterlagscheibe von vorne und nach oben weg von der Rumpfwand, würde ich den jetzt etwas weiter neigen, schleift er oben.
Auf meinem Bild mit dem Motor siehst du am Halter Unterlegscheiben, ich habe den Motorspant samt Motor ohne Scheiben so in den Rumpf geklebt, dass der Motor den Rumpf berührte, nach dem Aushärten Scheiben untergelegt und der Motor berührt nicht mehr und ich habe keinen mm verschenkt.

Roland
 
Und wie wärs, sich einen Spinner selber abzuformen und lamentieren? 😉
Dann nur noch einen Regler von YGE/Schambeck, der den Mitnehmer
nach Lauf waagrecht stellt und man hat die perfekte Lösung.

Christian
 
Bei dickem Rumpf empfehle ich dir eine Scale Reisenauer Spinnerkappe 54,5 mm.
Den eventuell vorne elliptisch verlaufenden Rumpfquerschnitt bekommst du durch den Spant kreisförmig gedrückt.
Bei einem Swift sieht das so aus:


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Platz hats jede Menge.
 
Hallo,
bei der Rumpfform der B4 bleibt im Motorspantbereich immer eine ovale Öffnung für den Einbau des Motorspants.
Diese Öffnung würde ich nicht genau an der geplanten Stelle herstellen, sondern weiter Richtung Rumpfspitze.
Dann mit Wärmezufuhr und dem Einziehen/-pressen eines Konus die Öffnung kreisrund herstellen. Innen etwas verstärken und und runden Spant in der korrekten Position einbauen.
Evtl. muss man den Rumpfbereich außen etwas nacharbeiten.
Dann passt aber der Rumpf, der Spant und der Spinner.

LG
obelix
 
Hallo Zusammen,

erstmal Danke an Alle für eure Kommentare.

Nach reiflicher Überlegung werde ich wahrscheinlich die Lösung von Gerhard Hanssmann verwenden.
- Motorzugachse durch den Schwerpunkt....

Ich denke nicht das ich Probleme beim Motoreinbau wie user RWA bekommen werde, da ich einen Peggy Pepper
einsetze der relativ klein ist und dann in der Rumpfröhre genügend Platz vorhanden sein dürfte.
Ästhetisch finde ich das selber auch nicht gerade toll an einer B4, aber ich will unabhängig das Modell starten können, da
die B4 eher selten am Hang geflogen werden soll.
Beste Lösung wäre ein Fan, aber das ist mir zu teuer....
Als Spinner habe ich schon die Spinnerkappe von Reisenauer gleich mitbestellt als ich den Motor gekauft habe,
also dürfte das kein Problem sein - hat mir Andy Reisenauer gleich mitempfohlen.
Für den Einbau des runden Motor-GFK-Spants wird der Rumpf entsprechend beim Einbau/Einharzen verformt - Danke Obelix.
Falls ich beim Erstflug dann Probleme erhalte, was ich mir durch die Leistungsabgabe des
Peggy Pepper (ca 800Watt-900Watt) vorstellen könnte, muss ich noch etwas Tiefe beimischen im Steigflug.

Danke alle Alle, werde nach dem Erstflug nächstes Jahr berichten wie das Startverhalten ist.

Gruss Armin
 

Rätl

User
Hallo Armin,

bevor du fleißig am absägen bist, würde ich mal bei Freudenthaler bezüglich der Scale-Spinner anrufen bzw. mich mal erkundigen, ob nicht jemand die aus dem 3D-Drucker erstellen kann. Die Reisenauerkappen verwende ich auch, allerdings sind die doch eher für F3X-Modelle gedacht und sehen dementsprechend bescheiden aus :D

Viele Grüße
Matthias
 
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