Wir sollten da mal ein wenig differenzieren. Denn per Definition müßte eine Zelle über 100 % Entladung bei der angegeben max. zulässigen Dauerbelastung über der Entladeschlußspannung bleiben und max. 62°C erreichen, damit die Spezifikation stimmt.
Wenn man ein Auge zudrückt kann man auch damit leben, das bei einer Entladetiefe von 75% bereits 62°C erreicht werden, denn tiefer sollte man zu Gunsten der Zyklenfestigkeit bekanntlich eh nicht entladen.
Nun kommt der Effekt aber hinzu, das Lithiumzellen nunmal keine idealen Quellen sind und der Ri nicht wegzuretuschieren ist - ergo haben wir das problem der Verlustleistung und Erwärmung, und die Dinger erreichen einfach schnell das Temperatur-Limit. Es macht aber einen gewaltigen Unterschied, ob die Zelle bei der angeblich max. zulässigen Dauerlast bereits auf 3.0 V oder tiefer einbricht.
Uns es gibt sie sehr wohl schon, die Zellen die 50c "Dauerstrom" bringen, allerdings unter Berücksichtigung der zulässigen Parameter nur bis zu 50% Entladetiefe, dann ist die kritische Temperatur erreicht, und da noch ein "nachheizen" stattfindet ( es dauert einige Sekunden bis die Kerntemperatur auch am Außenmantel anliegt) ist es da dann schon knapp. Aber von der Spannungslage sind die Dinger dann noch absolut im normalen Betriebsbereich, also um 3,3 V bei maximalem Dauerstrom.
Die Frage die sich bei alldem dann irgendwann stellt : wo braucht man das wirklich ? Bei welchen Anwendungen werden wirklich so lange so hohe Ströme gezogen ? Viele gibt es nicht, ich denke da an den Sppedboat-Sektor, an Hotliner und an Speed-Helis. Ansonsten wird man auch mit weniger klarkommen.
Ich finde es nur teils schon unverschämt, mit welch überzogenen Ratings Akkus bedruckt werden, und was sie dann real leisten. Da stehen dann 50c oder 60c drauf, und bereits in weniger als 10 Sekunden ( teils unter 3 Sekunden ) bricht die SPannung bereits bei 40c auf 3 V/Zelle ein. Und das kanns dann wirklich nicht sein.