Piper J3 (M 1:3 - Paolo Severin/Toni Clark): Baubeschreibung

Fredcarl

User
Die Verstärkungsbrettchen für die Flächenbefestigung und die Wurzelrippen wurden mittels langsamen Epoxy mit den Holmen verklebt. Dabei wurden zum Ausrichten die beiliegenden Edelstahlbeschläge zum Positioneren und Klemmen genutzt. Sie dienen später auch zur inneren Verspannung der Flächen und der Befestigung der Flächen am Rumpf.

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Die Piper hat keine Steckung im üblichen Sinne, sondern die Flächen werden über Bolzen und Streben am Rupf befestigt. Das ist auch bei der kleinen Piper von Toni so und beim Vorbild auch nicht anders. Für die Bolzen ist ein untermaßiger Schlitz im Abschlussbirkenbrettchen. Er wurde nach dem Aushärten des Epoxys aufgebohrt und ein M6 Gewinde wurde hineingeschnitten. Die beiliegenden Bolzen lassen sich dann gut eindrehen.

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Natürlich wird nach dem Bespannen der Bolzen über die gesamte Gewindelänge eingeschraubt.

Anschließend wurden allen Rippen aufgefädelt, die Flächen ausgerichtet und die Rippen mit Sekundekleber festgeklebt. Sie sitzen spaltfrei, deshalb habe ich dünnflüssigen Sekundenkleber benutzt.

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Nachdem die Zedernnasenleisten mit Weißleim eingeklebt wurden, konnten die Halbspanten für die Nasenbeplankung eingesetzt werden .
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beste Grüße
Fred
 
Ja was soll man hier noch kommentieren? DAS ist Modellbau. Total irre, wie schön das aussieht.
Ich glaube so ein Bausatz ist die Krönung eines Modellbauerlebens. Danach kommt nichts mehr... Außer fliegen...

Gruß Mirko
 

TG

User
Toll Fred wie Du das beschreibst, in Wort und Bild👍👍

Mirko, Du hast recht - danach kommt ....
Die Modelle von Paolo und TC sind wirklich die Krönung, ich baue und fliege damit, durchdacht und fast wie ein echtes Flugzeug, eigentlich nur kleiner 🙂
Da wäre mal ein Treffen mit TC-Modellen angebracht, ich versuche in Bad Wörishofen so was hinzukriegen, nach Co..
Grüße
Thomas
 

Fredcarl

User
Hallo Kollegen,

so ein Treffen im Sommer in Bad Wörrishofen hätte schon was - Thomas, habt ihr Strom auf dem Platz ? Zur Not könnte ich auch einen Generator mitbringen 😉

Die flächenseitige Halterungen für die fertig verlöteten Tragflächenstreben bestehen aus vier Edelstahlbeschlägen pro Fläche. Die Holme werden an dieser Stelle durch vier einzuharzende Birkensperholzbrettchen verstärkt. Die Beschläge dann mit dem Holm verschraubt. Spätestens von jetzt an, muss die Fläche beim Bau unterlegt werden.

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Die Randbögen liegen als fertig gebogene Edelstahlrohre bei und werden über die bereits angelöteten Laschen mit der Tragfläche verschraubt. Das funktioniert absolut spannungsfrei. Anschließend werden noch die notwendigen Verstärkungen mit Sekundenkleber befestigt. Die Randbögen sind absolut stabil und sehr leicht. Um sie zu „Zerballern“ bedürfte es schon erheblicher Gewalt.

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Die Tragflächennase wird mit 0,8 mm Sperrholz beplankt. Die Bretter liegen vorgebogen dem Bausatz bei, was eine große Erleichterung ist. Sie werden einzeln aufgebracht und dabei stumpf aneinandergesetzt. Ich habe mir hier ganz stark an die Bauanleitung gehalten. Zunächst die Tragfläche so auf dem Baubrett befestigen, dass der zu beplankende Teil über die Arbeitsplatte herausragt und man von allen Seiten Zugang hat. Danach für das erste Teilstück Weißleim auftragen und das Sperrholzformstück aufsetzen. Mit Klemmen fixieren. Anschließend mit Gummiband (gibt es im Schneidereibedarf) festziehen. Hier ist physische Kraft gefragt. Ich habe noch oben eine Kiefernleiste eingeschoben, um das gebogene Sperrholz sicher anzudrücken. So macht man das Segment für Segment. Falls es zu anstrengend wird, kann man ja zwischendurch ein Stärkungspilslein zu sich nehmen. An den äußersten Segmenten nimmt man das Sperrholz ab den Randbögen so aus, dass man es noch auf die Holme und Rippen kleben kann, es bei den Randbögen aber übersteht.

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Nach dem Aushärten des Weißleims, wird es an den Randbögen fixiert. Ich wollte dies erst mit UHU-Plus machen, habe aber keine Möglichkeit gefunden, die Beplankung zu pressen ohne kleine Dellen reinzudrücken. Also habe ich alles zunächst mit mitteldickem Sekundenkleber festgeklebt. Dann von innen – man kommt gut ran – noch etwas Sekundenkleber reinlaufen lassen und mit Aktivator gehärtet. Danach habe ich die Übergänge geschliffen.

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Der Endleistenaufbau erfolgt als Sandwich mit einer Abachi-Dreiecksleiste als Kern mit 0,8 mm Birkensperholzbeplankung oben und unten. Die Vollbeplankung des ersten Rippenfeldes ist ebenfalls aus 0,8 mm Sperrholz.
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Die Halterungen der Tragflächenservos werde aus 3 mm Birkensperrholzteilen aufgebaut. Hier passt alles perfekt, kein Schlitz muss nachgefeilt werden. Sie werden auf ein stabiles Gerüst aus Abachileisten geleimt.

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Nach dem Einsetzen der Halbspanten im Querruderbeich, kann auch die untere Hilfsleiste aus Zedernholz eingesetzt werden. Dann wird die Querruderbefestigung aus Pertinax zum Einbau vorbereitet und gut anschliffen. Ich habe den korrekten Sitz mittels eines durch die Drehachse geführten Stahldrahts kontrolliert. Es hat alles auf Anhieb gepasst, die Befestigungen wurden mit langsamen Epoxy festgeharzt.

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Die Hilfsleisten und die Randrippen des Querruderausschnitts werden ebenfalls mit 0,8 mm Sperrholz beplankt. Außerdem erhält die gesamte Fläche Rippenaufleimer in dieser Stärke. Ich presse die immer mit alten Katalogen ( z.T. noch aus den Neunzigern) Die bringen ordentlich Gewicht und schmieden sich der Profilsilouette an.

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Soweit bis jetzt.

beste Grüße
Fred
 

TG

User
Hallo Fred,

da läuft einem das Wasser im Mund zusammen, von deinem Bericht 🤩, echt genial.

Geh mal auf die Seite vom MFC Bad Wörishofen, da wäre alles perfekt für ein TC Modell Treffen.

Mal sehen was sich machen lässt 😇🙂

Grüße
Thomas
 

Fredcarl

User
Thomas, das ist ja ein Luxus Platz 👍 👍 👍 hätte ich auch gerne vor der Haustür.

Die mittlere Querruderbefestigung hat einen integrierten Halter, an dem die Umlenkrolle für das obere Zugseil befestigt ist. Die kleine Messingrolle wird mit einer M3 Schraube und selbstsichernder Mutter befestigt.

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Die Querruder selbst, sind richtige kleine Tragflächen, nicht nur was die Größe angeht, sondern auch den Aufbau. Die Bauanleitung sieht vor, zunächst ein Loch in die Bauplatte zu bohren, um das nach unten weit ausladende Ruderhorn darin verschwinden zu lassen. Da ich weder meine Baubretter noch die Baupläne gerne zerstöre – freiwillig eigentlich nie – bin ich anders vorgegangen. Zunächst wurden die Querruder ganz klassisch mit den Holzteilen, also Nasen-und Endleiste aus Abachi / Birkensperrholz und Hilfsholm aus Zeder auf dem Baubrett aufgebaut und mit Ponal verleimt.

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Nachdem alles ausgehärtet war, wurde die Tragfläche leicht erhöht ( 5 cm) an der Bauplattenkante fixiert und die Pertinax – Rippen auf das Querruder aufgefädelt. Dann alles ausrichten und die Pertinax-Rippen an der Fläche verschrauben. In dieser Position wurde alles mit langsamen Epoxy verklebt. Das Querruder sitzt jetzt zwangsweise korrekt.

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Querruder wieder abschrauben und nach dem Anbringen der Verstärkungsdreiecke die obere Sperrholzbeplankung der Endleiste aufbringen. Ich habe dazu ein Alu-Vierkantrohr benutzt – die Endleiste ist bolzengerade geworden. So soll es sein!

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Die Querruder werden vorne bis zu den Hilfsholmen mit 0,8 mm Birkensperrholz beplankt. Dies geschieht in zwei Schritten. Zunächst wird die obere Beplankung zugeschnitten und nach dem gleichen Verfahren wie bei den Tragflächen aufgebracht. Nach dem Austrocknen können die Querruder umgedreht werden.

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Neben den Pertinax- und den Hilfsspanten werden Verstärkungen eingebracht, ich habe sie aus 3 x 10 mm Kiefernleistenresten erstellt. Die sollten nicht vergessen werden, denn hier werden später relativ große Schlitze in die Querruder gesägt.

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Die untere Beplankung wurde aufgebügelt, anschließend die Nasenleiste gehobelt und feingeschliffen.


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Danach habe ich die Schlitze für die Flächenseitige Querruderhalterung zuerst vorsichtig eingesägt und dann mit einer Diamantfeile in Form gebracht.

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Die ganze Konstruktion ist sehr verdrehsteif und sitzt sehr gut in der Fläche. In diesem Zustand habe ich die Flächen mal gewogen – 1,2 KG pro Seite, das ist ein sicher sehr guter Wert.

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Die Anlenkung der Querruder erfolgt mit der kunstoffummantelten Litze von Toni Clark. Im Gegensatz zur Bauanleitung habe ich auch an der Servoseite Gabelköpfe und Augenschrauben benutzt und das Seil nicht fest mit dem Servohebel verbunden – ist schlicht einfacher.


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Die Pertinax-Ruderhörner müssen in der Stärke etwas abgefeilt werden, ansonsten lassen sich die Gabelköpfe nicht sicher schleißen.

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Mit dem Zuschneiden und Anpassen der ABS-Abdeckungen für die oberen Umlenkrollen sind die Tagflächen rohbaufertig. Jetzt müssen sie an den Rumpf gebracht werden.

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beste Grüße
Fred
 
Zuletzt bearbeitet:

M.a.x.

User
Grüß dich
Also, ich finde, du musst dich nicht hinter der Fläche verstecken.
Bei dem schönen Stück.

Gruß Markus
 
Ein Traum in filigran!

Probier aber aus, ob Dir auf der Oberseite der schrumpfschlauchumwickelte Stahldraht bei Vollausschlag nicht aus der Umlenkrolle hüpft. Der Abstand von der Rolle zum Ende des Schrumpfschlauch sieht sehr kurz aus.
 

Fredcarl

User
Die Tragflächenanformungen am Rumpf werden von hinten nach vorne mit 0,6 mm starkem Alublech beplankt. Die hinteren Beplankungsteile werden um die Enden gebogen. Das erledigt man sinnvoller Weise vor dem Anschrauben. Ich habe zunächst die Löcher für die selbstschneidenden Schrauben in den Alublechen vorgebohrt und anschließend, an der Flächenwurzel die Bohrung für die selbstschneidenden Schrauben vorgenommen.

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Die Hauptstreben sind aus Profilrohr fertig gelötet, mit Laschen und verstellbaren Ösen am Rumpf. Die Hilfsstreben werden über Laschen mit den Hauptstreben verschraubt. Man kann damit die Fläche sehr genau ausrichten. Ich habe das gemacht, indem ich das Modell flach auf den Rücken gelegt habe. So konnte ich alles entspannt ausmessen.

Den vorderen Teil der Beplankung habe ich erst angebracht, als Flächen und die Frontscheibe am Rumpf waren.
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Fast die gesamte Verglasung wird geschraubt. An der Rumpfoberseite z.T. unter der Alu-Beplankung der Flächenanformung. Ansonsten liegen reichlich Alu-Profile bei. An der Backbordseite werden dafür profilierte Abachi-Leisten auf die Rohre geklebt. Sie werden später überbügelt. Die Verglasung der hintersten Fenster werden durch Laschen auf der Rumpf-Innenseite gehalten. Für die großen Seitenfenster werden innen Sperrholzstreifen eingeklebt, in die die selbstschneidenden Schrauben greifen.

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Die A-Säulen sind so ausgelegt, dass durch sie die Kabel für die Querruder laufen. Eine wirklich gute Lösung ! Das Servokabel der rechten Tragfläche wird hinter dem Amaturenbrett auf die linke Seite geführt und dann hinter der Seitebverkleidung mit der ganzen Kabelei des Reglers und externen BEC zum Empfänger geführt.

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Für die Verglasung des großen Fensters an der Steuerbordseite hat man zwei Möglichkeiten : Nieten oder Schrauben – beides liegt bei. Nieten wäre scale, ich habe mich aber für Schrauben entschieden, weil es einfacher ist und ich zunächst die Rahmen lackieren möchte, bevor die Scheiben final reinkommen. Tür und Fester lassen sich natürlich öffnen, der Verriegelungsmechanismus kommt fertig eingebaut im Bausatz mit.

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Das Haupt- und das Spornfahrwerk liegen ebenfalls rohbaufertig bei und müssen nur bespannt (HFW) und montiert werden. Wie beim Original ist das Hauptfahrwerk gummigefedert. Die Ösen zum Einhängen mache ich immer nach dem gleichen Muster : Die Schnur wird mit UHU-plus eingestrichen und anschließend mit Schrumpfschlauch umschlossen. Durch den heißen Föhn verflüssigt sich der Klebstoff und es entsteht eine feste Verbindung. Das sieht besser aus als Knoten. Je nachdem, wie fest man den Gummi zieht, stellt sich die Federhärte ein. Im Moment ist es bei mir ein Starrfahrwerk, so werde ich natürlich nicht fliegen.

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Die innere Rumpfabdeckung hinter den Sitzen habe ich aus 0,8 mm Birkensperrholz geschnitten. Die Teile wurden mit Oratex überbügelt. Aus Resten der Abachi Profilleisten habe ich dann Halterungen zugeschnitten, die mit UHU-plus an den Rohren befestigt wurden. Danach kann die Abdeckung einfach angeschraubt werden.

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Zum Glück gab es dann einen sonnigen Tag im bergischen Land. So konnte der Flieger erstmalig zusammengebaut an die frische Luft.

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Damit bin ich rohbau-fertig !

beste Grüße
Fred
 

TG

User
Nochmal:
TC Online Shop: Piper J 3 Cub 1:3 - Ab Bestellung lieferbereit in 5 Tagen.
Guckst Du unter Piper L4 Grashopper

Habe ich selbst rausgefunden, in der Produktbeschreibung wird beschrieben, dass man die L4 - oder J3 Version bestellen kann. 👍

Wie man im Bericht vom Fred sehen kann, braucht man sowas 🤓 , bei mir zuckt es schon, aber ich muss erstmal vorhandenes wegschaffen😌
 
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