Propellerwarnung: größere schwarze Dynathrust und Master Airscrew

Es ist wieder passiert.
Bereits vor 10 Monaten ist mir erstmals im Flug ein Propellerblatt von einer Luftschraube abgerissen. Der Motor war ein Magnum 91, der Propeller ein schwarzer Master Airscrew 14x8 mit gerader Blattform. Ich betreibe schon eine ganze Weile Methanolmotoren: kleine, große, 2- und 4-T, hochdrehende und niedertourige. So etwas kannte ich noch nicht.
Gestern habe ich dann eine Dynathrust 13x8 an einem ASP 75 getestet, Bodendrehzahl 11100. Beim angestochenen Bahnneigungsflug gab es plötzlich ein dumpfes tiefes Grollen von ca. 0,2 Sec. Dann war alles still, außer dem Pfeifen der aerodynamischen Mängel des Modells. Schon beim Landeanflug konnte man gut sehen, dass ein Propellerblatt fehlte.
Diesmal war die Zerstörung aber größer. Am Aluminiummotorträger war ein Holm gebrochen, 2 M4 Schrauben waren lose und eine fehlte ganz.

Foto0905.jpgFoto0906.jpgDSC03003.JPG

Hat jemand von euch auch schon mal solche Erfahrungen gemacht? Graupner/Schulze- und APC-Props halten das aus, die drehen bis zur "Überschall"-Grenze ohne zu zerreißen.

Besorgte Grüße
Andreas
 

ce.tom

User
Hallo ,
ich verwende einige Master der neuen K Serie ein top Propeller auch die alten Classic waren nicht schlecht .

Aber deine Drehzahlen? Bei Master Airscrew rechet man mit max .165000 : Zoll ( Durchmesser) mit deinen 14 Zoll bist du da kurz vor Exitus und auch bei der 13" ist die Sicherheitsreserve bei 11000 am Boden sicher grenzwertig.

Auch das altern dieser Propeller sollte man nicht unterschätzen , den die werte gelten für einen neuen Top in Schuß . Also unbedingt von Zeit zu Zeit (nach ein paar Jahren entsorgen)

PS: die alten Graupner reißen auch, nicht umsonst war da immer ein Zettelchen dabei mit den Drehzahlwerten,
und Tipps die Propeller vor den Austrocknen zu schützen ( in Wasser einlegen oder gar Kochen)
ja so stand das wirklich in der Anleitung.

Gruß Tom
 
Zuletzt bearbeitet:

Sichel

User
Ah, Tom war schneller!

Hallo Andreas,
in den Safety instructions von MA steht, dass die Propeller 3 Jahre nach Verkauf entsorgt werden sollen
und rpm max sich errechnet aus 165000, geteilt durch Durchmesser in zoll, bei 14" ergibt das
also 11785 im Stand, könnte vielleicht beim heizen überschritten werden!


Grüsse,
Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Sooo, jetzt habe ich mal die Bedienungsanleitung gelesen.
Das klingt ja wie die Geschäftsbedingungen einer halbseidenen Versicherung. Bei dem, das da alles ausgeschlossen wird, sind diese Propeller schlicht unbrauchbar, eigentlich nur Deko. Offensichtlich habe ich bei meinen die zulässige Drehzahl deutlich überschritten. Seltsam nur, dass Graupner/Schulze, APC, Robbe, G-Sonic, Cam-Carbon, MAS Scimitar, und alle Holzprops diese Drehzahlen sehr gut aushalten.

Der schädliche Einfluss von UV-Strahlung auf Kunststoff ist bekannt. Schwarzes Polyamid ist wegen der Farbpigmente dagegen aber weitgehend unempfindlich. Außerdem lagert die Dinger ja niemand in der prallen Sonne. Die Einlagerung von Wasser ist allerdings der Zugfestigkeit und Elastizität zuträglich. Das ist aber bei neuen, frischen am geringsten, erst nach einem Jahr ist das abgeschlossen. Diese hier sind alle älter, also gesättigt. Die Empfehlung, Polyamid nach 3 Jahren zu entsorgen, halte ich für eine Frechheit. 500 Betriebsstunden finde ich dagegen ziemlich optimistisch.
Siehe auch: https://www.rc-network.de/threads/welcher-prop-auf-os-fs-90.11886821/page-2#post-12236077

Das mitgenommene Aussehen stammt vom Durchkämmen der Rasenhalme, nicht des Bodens. Das mag die weiße Farbe an den Blattspitzen wohl nicht so gern. Die Verfärbungen der Nabe am 14" ist eine Fließfront vom Spritzguss, am 15" ist es Farbabrieb vom Spinner und die beiden Bohrungen am 16" sind genau an den richtigen Stellen, wo sie keine Schwächung verursachen. Das sind keine Gründe fürs Ausmustern.

Drehen an die sogenannte "Überschallgrenze" heißt Blattspitzengeschwindigkeiten von deutlich über 800 km/h. Das kann man bei den Graupner/Schulze sehr gut am Tröten hören. Spitze nach hinten gebogene Blattspitzen machen das nicht, die bleiben auch bei hohen Drehzahlen leiser.
Jetzt würden mich noch ein paar Berichte über ähnliche Erfahrungen interessieren...

Beste Grüße
Andreas
 

Dix

User
Moin.

Die "AGB" sind schon immer so konservativ. Ist halt Freizeitvergnügen...

Die Spinnermarken dürfen nicht am Prop sein. Der Spinner darf das Propellerblatt nicht berühren, weil das Blatt dann nicht frei schwingen und an dieser Stelle eine Kerbwirkung auftreten kann.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Morgen Andreas

Dynathrust ist aber nicht Airscrew und scheinbar sind die Dynathrust bekannt für
schlechte Qualität wenn das hier stimmt
ist aber diesem Beitrag sehr ähnlich.

Wir hatten auch mal einen Blattabriss einer grauen Graupnerluftschraube das war 14x7 oder so
da gab es welche die waren ab Werk in der Nabe mit 4 Bohrungen versehen ähnlich
deiner ersten LS aber eben doppelt. Der 15cc OS FX91 hat im anstechen hochgedreht
und dann war das Blatt genau an den Bohrungen ab.

Auch bei den APC kann man wenn Sie im Grenzbereich betrieben werden schnell kleine weiße
Linien am Blatt sehen dann wird es Zeit den Prop zu wechseln oder über ein anderes Material nachzudenken.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:

Wilf

User
Servus Martin,
Dann ist das jetzt eine "Warnung" die AGB zum Produkt nicht zu missachten?;)

Naja, der Text am Beipackzettel enthält keine AGB. Eigentlich ist es viel schlimmer: Der Beipackzettel beschreibt den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Produkts. Nix bestimmungsgemäßer Gebrauch -> nix Produkthaftung.
Deshalb schreibt der Hersteller auf den Beipackzettel gerne einmal drauf, dass seine Luftschraufen eigentlich nur für die Vitrine taugen. Wie man obigen Beiträgen entnehmen kann, trifft das für einzelne Luftschrauben durchaus zu .

Aber, abgesehen von der Paragrafenreiterei, ist der Hinweis schon einmal gut, dass so eine Luftschraube als bis an die Festigkeitsgrenze belastetes Bauteil auch einmal platzen kann. Manche Luftschrauben platzen eben früher als andere. 😏

Man ist, gerade beim Motoreinstellen, gerne einmal leichtsinnig und hält sich seitlich vom Propellerkreis auf. Bei solchen Manövern wäre das Tragen von Schutzbrillen sicher nicht verkehrt. 🤓
 
Die Teile liegen doch beim üblichen (besonders den wenigen verbliebenen kleinen Läden) Händler schon Mal länger als 3 Jahre und ich hab hier eine Sammlung von welchen die gerne >20 Jahre haben.

Und der Klassiker...

UNBEDINGT auswuchten, auf keinen Fall verändern!! Wasch mich aber mach mich nicht nass?

Gruß,
Christian
 
Und Schutzhandschuhe bei rotierenden Teilen (okay, temporär beim Anwerfen kann es okay sein) sind schlichtweg gefährlich.
Also komm, die Art Handschuhe, die man zum Anlassen trägt sind schlicht zu steif um sich in den Antrieb zu wickeln.
Das ist keine Drehbank oder Ständerbohrmaschine.
Was genau die Schutzbrille verhindern soll ist mir noch nicht klar...aber Amis haben bei allem eine Schutzbrille auf, unabhängig vom Nutzen.
 
Schon, aber sie helfen auch nicht viel. Gegen zurückschlagen beim Anwerfen, ja .. wenn du bei Vollgas reingreifst eher nicht ;)
Naja okay sie stehen meistens etwas über die Finger raus, dann hat man eine akustische letzte Warnung.

Aber kurz: Das ist die typische Menge an Sicherheitshinweisen die die Aufmerksamkeit vom wesentlich nimmt, das irgendwo drin steht.

165000/D(") entspricht ~220 m/s Blattspitzengeschwindigkeit, passt zu den 215 m/s die ich für MA im Kopf hatte ..

Graupner hatte doch zu den Super Nylon immer 180m/s max. vorgeschrieben, die aktuellen Hinweise von Schulze geben aber eine Maximaldrehzahl je nach Durchmesser tabellarisch vor, die deutlich darüber liegt. Meist um 205-210m/s. Waren die da einfach konservativer oder hat Schulze die überarbeitet?
 
Graupner hatte doch zu den Super Nylon immer 180m/s max. vorgeschrieben, die aktuellen Hinweise von Schulze geben aber eine Maximaldrehzahl je nach Durchmesser tabellarisch vor, die deutlich darüber liegt. Meist um 205-210m/s. Waren die da einfach konservativer oder hat Schulze die überarbeitet?
Das kann man sicher bei Schulze in Erfahrung bringen.
Dass es die selbe Blattform ist dürfte jedem klar sein dass die Form unerheblich ist.
Kunststoff ist ein Werkstoff der ständig verbessert wird und seit den 70ern dürften sich auch die Möglichkeiten für Materialtests verbessert haben.
Will sagen, wenn man das getestet hat und bemerkt dass mehr sicher möglich ist, dann kann man das auch so schreiben.
Ist aber nur meine Vermutung und kein belegter Fakt.
 

Samson Zimmermann

Moderator
Teammitglied
Hallo,

Ich wundere mich schon über den Tittel "Propellerwarnung: größere schwarze Dynathrust und Master Airscrew"?
Es wurde ja viel hier geschrieben, und ein Propeller sollte schon mit den angegebenen Daten betrieben werden.
Aus meiner Wettkampfzeit kann ich nur schreiben das ich meine Propeller selber aus GFK gefertigt habe, weil die Drehzahlen weit über 27000 Umdrehungen waren.

Nur so einfach vor ein Produkt warnen, ist schon gewagt.

Gruß
Sammy
 
Hi !
Im direkten vergleich bin ich mir sicher, dass die dunkelgrauen Schulze einen anderen Kunststoff verwenden. Die neuen Propeller sind steifer. Deshalb verm. die angepasste Drehzahltabelle.

P.S. zu den Master Airscrew - da ist mir noch keine gerissen, nutze die aber auch nur bis 10" durchmesser.
 
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