Tachauch.
Nun, weil mich der Andy (unser pazzopilota, der sich selbst wieder anmelden muss um seinen Senf dazu abzugeben
) so lieb gefragt hat, komme ich ja nun nicht umhin auch was zur ProWing in den virtuellen Stein zu meißeln.
Nach nur 16 Stunden Flug (Windhoek > Luanda > Amsterdam > Berlin) bin ich, etwas steif im Fahrgestell und in einigen Anlenkungen, aus dem Modell Boeing 737 im Maßstab 1:1 geklettert.
Am nächsten Morgen (Freitag) hat mich Arno dann vom Berliner Straßenrand aufgelesen und wir sind los nach Soest. Dabei dürfte ich Arnos Auto fahren: Nach 5 Jahren Abstinenz, auf der verkehrten Straßenseite und mit dem mir doch etwas ungewohnten Mitteleuropaeichen Verkehr; welch ein Vertrauen in meine Fahrkünste vom ihm.
Nun... ganz ehrlich?
Es ist wie Fahrradfahren; man verlernt es nicht wirklich. Und, wir haben es Überlebt. (Vielleicht auch dank der elektronischen Fahrhilfen?)
Ansonsten hätte ich Deti's NAMIBIA – Klemm auch nicht mit etwas mitgebrachten Wüstensand „taufen“ können. Denn so konnte die Super gebaute Maschine zumindest einmal etwas Afrika spüren... Deti will ja nicht kommen um am Original Schauplatz zu fliegen. (Warmduscher!
)
(Ja natürlich, der Sand war absolut unbedenklich: Da von der Sonne gebrannt, CO² neutral. Er war 100% Naturbelassen, garantiert aus Bodenhaltung und ist Biologisch voll abbaubar. Okay, etwas Feinstaub war auch bei...)
Und Michi hatte auch noch seine nigelnagelneue und sehr Schicke Tigermotte mitgebracht.
Auch die Kollegen die man nur vom schreiben her kennt, mal sehen und anfassen zu können, einfach nur Genial. Hände schütteln und Schulterklopfen hier und da.
Die ProWing:
Tja... für mich natürlich das Modell fliegerische
Highlight der letzten Jahre schlechthin.
So viele tolle Flieger auf einem Haufen, so viele Leute (sind die alle Freiwillig gekommen?) bekomme man ja nicht
soooo oft zu sehen: Zuhause in NAM schaffen wir mit viel Glück 20 Piloten und ca. 300 Zuschauer bei einem „Großevent“.
Das Verkaufszelt; die volle Dröhnung Modellflugkrempel, alles was der Modellfliegerherzchen braucht bzw. nicht unbedingt braucht (aber trotzdem kauft). Für mich war das wie ein Paradies: Herrje... zum Glück trage ich Brille: Sonst hätte man mir die Stielaugen glatt mit der flachen Hand abschlagen können. Also, das was man nur vom Internet her kennt, Live und in Farbe, dolle Sache.
Ist doch schon ein Unterschied, das Bildchen im Katalog oder doch erst befummeln zu können.
Natürlich habe ich den einen oder anderen Dollar ausgegeben. Aber trotz den Verweis auf meine Herkunft: Entwicklungshilfe gab es mit dem Hinweis - es wären ja schon Sonderpreise - nicht.
Lag wohl auch an meiner Berliner Schnauze und der fehlenden Schwärze im Gesicht das ich keine Pilotenbüste (statt Teddybären) in die Hand gedruckt bekommen habe. Dabei bleibe ich echt und ungelogen nur drei Wochen hier.
Die diversen Flugvorführungen... Klasse. Tolle Flieger von guten Piloten geflogen, das hatte was.
Wobei: Einmal musste ich lachen: Einer stand noch auf der Bahn und der andere ist gelandet und prompt in den anderen rein-gerasselt. Auf der breiten und langen Landebahn, schon ein besonderes Kunststück. Das schaffen wir auf unseren maximal 6~8m breiten Asphaltbahnen nur sehr, sehr selten. (Wir üben das aber auch nicht.)
Dass das „Kraftei“ eingeschlagen ist, ein Jammer. Sehr Schade. Mein Beileid.
Aber die Explosion, die war Filmreif.
Mehr Full- Scale geht wirklich nicht. Allerdings hätte das nicht unbedingt sein müssen: Man kann es auch übertreiben, lieber Kollege.
Das die Vorführungen für meine Verhältnisse etwas zu weit weg vom geneigten Zuschauer stattfanden, gut, das ist sicherlich dem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis geschuldet.
Ich meine dazu immer:
Wer auf eine Flugshow (oder Modellflugplatz) geht, der tut das mit dem Wissen im Hinterkopf, das ihm auch mal ein Fliegzeugs in den Kaffee (wahlweise auch Bierbecher) plumpsen kann.
Wer das nicht riskieren will, der bleibt halt daheim... und spielt Lotto.
Denn die Chance 6 Richtige zu tippen ist viel größer als Kaffee (oder eben Bier) Flecken auf dem Hemdchen zu bekommen.
Modellflugzeuge als Moskitos am Himmel, nun viel sieht man dann ja auch nicht mehr von denen.
Gut das einige richtige Koffer dabei waren. Und beim Vorbeiflug die Nieten zählen zu können, wenn mal wollte, ist dann auch wieder zu nahe: Die (kostbare!) Sahne muss ja nicht vom Kuchen geblasen werden... irgendwas dazwischen eben.
Alles in allem aber ein gelungenes Event. Hat mir extrem viel Spaß gemacht.
Hut ab und Kratzfuß an die Veranstalter.
BTW. Meine Bestellung beim Petrus ist ja geliefert worden: Das Wetter war (angeblich regnet es sonst immer; habe ich mir jedenfalls sagen lassen) doch ganz „Brauchbar“ gewesen. (Okay, für mich immer noch 10ºC zu wenig.)
Das Michi mich noch mit zu Hotte genommen hatte, das ich den Erstflug der Tigermotte miterleben dürfte... das ist eine andere Geschichte.
Herzlichen Dank an alle die den Bushpiloten so nett und freundlich begrüßt, an und aufgenommen haben. Es gibt kein Wort für so was. Außer: Modellflieger sind eben doch was besonderes. Weltweit.
(Janee... besonders bekloppt.
)
Euch allen:
Always happy Landings.
Wir bleiben in Kontakt.
(P.S. Ich versuche den Kulturschock so zu verarbeiten, in dem ich mich von Museum zu Museum hangle. Tarzan lässt grüßen.)