RC-Modellbau ade...(fiktiv)

moinmoin,
wenn man das weiterspinnt, brauchen wir dann nicht irgendwann einen Modellflugführerschein,
müssen die Modelle dann jährlich durch den TÜV, oder gibt es irgendwann eine Altersgrenze?
 

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
Michael, die These die du da stellst ist gar nicht so abwegig. Warum soll ein Modell mit 15kg Gewicht das ein Vmax von > 200kmh erreichen kann nicht geprüft werden ?
Jetzt hör ich schon alle schreien...-ich bin 'eigentlich' auch dagegen. 'Eigentlich' weil ich immer an das Gute im Menschen glaube und denke das alle Modellflieger mit ihrer Technik verantwortungsvoll umgehen, leider wurde ich in meinem Glauben sehr oft enttäuscht. Ich bin gegen eine Reglementierung von jedem Pups den wir von uns geben, aber manche Dinge sind doch zu laut...aber wo die Grenzen ziehen..ich weiss es auch nicht.

Gregor
 
Hi @ all,

ich hab in diesem Thread eine Menge interessantes gelesen, aber eines vermisse ich noch:
Ein Grund, warum erheblich weniger Manntragende abstürzen liegt in der Tasache, dass mit erheblich größerer Sorgfalt vorgegangen wird.
Ein Beispiel: Der Regler eines Vereinskollegen funktioniert nicht. Was macht der findige Modellflieger, er scchließt den Motor direkt, ohne Regler an. Das Modell fliegt, immer höher und höher, der pilot möchte aber sein Modell noch sehen, also wird gedrückt und zwar kräftich. Resultat: Flächenbruch und Absturz direkt auf einen Fußweg.
Nix passiert, aber hätte!
Wer so etwas in der manntragenden Fliegerei produziert, oder auch nur versucht, der ist danach entweder ohne Lizenz oder tot!
Ich würde mir wünschen, dass alle ein wenig mehr Diziplin und Verstand einsetzen, dann könnten wir unsere Abstrze um sicher 50% verringern. Außerdem geht mir das ewige Störungs-Geschrei auf die Nerven, weil das meiste einfach keine Störungen waren, sondern Pilotenfehler.
Bei dem Gedanken an einen einschlaenden Jet oder Großsegler wird mir allerdings auch ganz anders. Deshalb fliege ich meine Großmodelle bewußt in einer Gegend, wo sich nur selten andere Leute rumtreiben, auch so kann man das Risiko minimieren.

Und wenns zu viele werden, dann muss man auch mal bereit sein aufzuhören!

Gruß Andreas
 
Hallo,

@ Micha und Gregor: wenn, dann sollten die Modellflieger selbst versuchen, ein Reglement aufzustellen. Bevor Vadder Staat mit was kommt, was keinen so recht befriedigt.

Ich bin bei einer Art TÜV für bestimmte Modellgruppen durchaus dafür.
 

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
Norbert, das wäre ja eigentlich Aufgabe der Verbände, und da gehts schon los...wir haben gleich zwei von der Sorte und selbst die sind sich oft nicht einig. Ich habe nur die Befürchtung, dass es wirklich irgendwann zu Regeln kommt die von irgendwelchen Bürohengsten gebastelt werden...und dann "Gute Nacht".

Gregor
 

Marabu

User
Hallo Leute

nicht die Modelle sondern die "BETREIBER" sollten geTÜVt werden.Wie ich das meine ??
Also : irgendein "REICHER Multi..." geht in eine Modellfluschule und lernt dort das Fliegen mit irgend einem kleinen Elektro Segler, dann geht er hin und kauft sich ein Modell ,fix und fertig 4,00 m. SPW. Jumbo mit zwei Turbinen und dann .....??
Ich habe es vor ein paar Jahren auf einem Airliner Treffen gesehen.
Der Herr stand da, mit Schlips und Kragen und bekamm seinen 15.000 € Flieger nicht in die Luft weil er eben nicht fliegen konnte.
Der Jumbo lag im Acker ,der Herr gab seinem "Schmiermaxe" ,der die ganze Zeit Tatenlos zusah , die Steuerung... rieb sich die Hände und meinte "Ist ja nicht so als wenn wir keine mehr hätten...(Flieger)......."
Da liegt die haupsächliche Gefahr meiner Meinung nach und nicht bei unseren Anlagen

Gruß Rainer

[ 21. November 2002, 19:16: Beitrag editiert von: Marabu ]
 
zu Marabu:
Das habe ich auch schon erlebt.Früher war das alles noch nicht allzu schlimm,da konnte mann zur Not noch zur Seite Springen.(sag jetzt blos keiner den Spruch mit dem Kaiser)Ich fliege schon seit mich mein Vater als Kind mit auf den Platz genommen hat.Aber das was im Moment so abläuft mit den modernen Fernsteueranlagen ist meiner Ansicht nach nicht normal.So viele sog."Senderausfälle"hat es früher nicht gegeben.Ich glaube die Dinger sind zu einem Risiko geworden.Es muß ja immer noch ein Update sein,100Modellspeicher und 20 Flugzustände usw.Auch ich betreibe eine Computeranlage (3030) und bin sehr zufrieden damit.Alle!!!!meine Flieger lassen sich damit hervorragend Steuern.Ich persönlich hatte damit noch nie Ärger.Ich will ja Fliegen,und zwar sicher,das ist für mich das wichtigste.Ich brauche keinen Sender der meinen Namen mit großen Lettern im Display anzeigt"Hallo Meister,wir haben 18 Grad und das letzte mal hast Du 3Min in der Torque Rolle gehangen).Ich jedenfalls habe lange Jahre unseren Flugtag(ca.4000 Zuschauer)immmer in der Pilotenzone beobachtet(auf meinem Klappstuhl).Seit Rentner Jets Fliegen und Anlagen betreiben bei denen das Display schwarz wird,habe ich das letzte mal bei den Zuschauern gesessen,hinter dem Fangzaun!War auch gut so.

Happy landigs
 

plinse

User
Original erstellt von Gregor Toedte:

...

Auto-, Motorrad und Fahrradfahren, Lenkdrachenfliegen, Skifahren, Golf, Fussball....

zu jedem oben genannten kann man ein ähnliches Szenario aufbauen....

...

So lange, wie jeden Tag weltweit zigTausende von Modellflügen durchgeführt werden und es weiterhin zu so wenig Problemen kommt die sich auf die technische Konstruktion der Elektronik zurückführen lassen...so lange werde ich auch ruhigen Gewissens weiterfliegen...mehr noch, ich behaupte sogar dass unsere Anlagen sicher sind.

...

Klar, jeder wünscht sich maximale Sicherheit in jeder Lebenslage, auch beim Hobby. Aber es soll bitteschön auch bezahlbar sein. So kommen dann NoName Servos (die sieht man ja nicht) in den HighTech 5m Hangsegler (den sieht man ja)...und dann....beim niedrigen Überflug schlägt die Kiste ein. Da man sich dieses Problem gar nicht erklären kann ("hab ich schon 50* gemacht") wird das Zauberwort "Störung" in den Raum geworfen ("Der hat grade auch schon mal so komisch gezappelt")....

Natürlich hat der Turbinenpilot mit einem Modellwert nahe dem meines Autos Anspruch auf reibungslos funktionierende Technik mit extrem hoher Ausfallsicherheit. Aber, und das ist auch mehrfach an anderen Stellen gesagt worden, der Markt ist zu klein, um diesen Anspruch gegenüber Herstellern durchzusetzen.
Moin,

Gregor hat da ein paar Aspekte angesprochen, die ich so teile, andererseits aber auch ein paar Einstellungsfragen in den Raum gestellt, die mir ganz schön gegen den Strich gehen!

Sicher kann man bei vielen Tätigkeiten Szenarien konstruieren, bei denen es richtig hoch hergeht, aber dabei muß man meiner Meinung nach sehr stark differenzieren: Notwendiges und Freizeitvergnügen!! Beispielsweise wäre ohne individuelle Mobilität (Auto, Motorad, Fahrrad) ein Großteil unserer Gesellschaft nicht mehr arbeits-/lebensfähig... Dörfer gäbe es nicht mehr, denn so wenige Leute, wie heute die Landwirtschaft noch braucht...

Dann das Lenkdrachenfliegen, zitiere ich auch immer gerne, da ich es selbst betreibe. Aber die Dinger sind an der Leine und der Einschlagbereich sehr überschaubar. Das heißt, daß man sich vorher ein gutes Bild davon machen kann, ob man das Risiko verantworten kann oder nicht. Hier ist der Mensch der entscheidende Faktor, was auch dieses gefährlich macht, denn der Mensch ist ohnehin die größte Fehlerquelle. Und bei den drei letzten (Skifahren, Golf, Fußball) habe ich eine Vorauswahl an Leuten, die sich verletzen können, nämlich nur lokal anwesende, die wissen, was dort abgeht. Wenn die pennen und nicht aufpassen, ist es ihre eigene Sache.

Gerade da hat der Modellflug ein gewisses Manko, denn die Dinger können weit kommen. Nur meistens gehen solche Flieger ja glücklicherweise in irgendwelche Äcker!

Aber dann kam das, was mich am meisten gejuckt hat. Die Kommentare zu den Billigservos und daß ein Jetflieger bei dem Preis seines Modells einen "Anspruch" auf eine sichere Anlage hätte. Da es aber nur begrenzt viele Servohersteller gibt, ist mir bei einigen Servotypen aufgefallen, daß diese herstellerunabhängig identisch sind! Sportsline, Gigaline, Simprop, Multiplex, ...

Also so einfach kann man es sich nicht machen: Teuer kaufen muß nicht immer besser sein! Also treudoof in der Preisliste immer unten zu gucken muß nicht sein.

Und die Einstellung, daß man einen Anspruch auf tolles Equipment hat, nur weil man viel Geld ausgibt, kann ich so nicht stehen lassen. Wenn ich ein Modell in die Luft bringe, muß ich selbst dafür geradestehen, daß ich sage: "OK, das ist safe!!" Und dabei muß ich vor allem das ganze Paket betrachten: Modell, Technik, Modellflugplatz, den Piloten(wichtig) und denjenigen, der das ganze zusammengebaut (zusammengepfuscht?) (auch wichtig) hat!!

Da hat die Technik wohl mit Abstand die geringste Ausfallswahrscheinlichkeit, ich stimme somit deiner Einschätzung zu, daß ich nur so lange fliege, wie ich es verantworten kann und mich sicher fühle.

Und da hat man den wunden Punkt gefunden: Was fliegt man wann und wo. Auf einem Modellflugplatz, der weit ab ist, habe ich mit extremen Modellen wenig Probleme, auf Modellflugtagen habe ich aber schon Leute mit Jets fliegen sehen, die sie nicht sicher beherrschten, aber das ist wieder der unangenehme Faktor Mensch, den man nicht finanziell verbessern kann!!

Ich habe jetzt schon wieder mehr geschrieben als ich wollte, aber mit gesundem Menschenverstand und gesunder Selbsteinschätzung ist unser Hobby allen Schwarzmalern zum Trotz recht sicher. Das setzt aber etwas Einsicht in die Technik und in das, was man tut vorraus!! Reine "Kauftrottel" sehe ich als gefährlicher an als Leute, die Billigservos verbauen und wissen was sie tun.
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

Eike hat Recht. Ich mag nur noch ein paar Akzente anfügen.

Ich kann diese Technikgläubigkeit nicht nachvollziehen. Gehen wir mal davon aus, wir wären perfekte Piloten, die fehlerfrei fliegen. Dann können Fehler nur noch vom Equipment ausgehen. Und diese kann man beseitigen.. durch gute Hardware, Doppelstromversorgung, Augenmaß bei der Dimensionierung, Einbau von Redundanz etc. etc.
Hier liegt IMHO der Trugschluß. Manche Fehlerquellen wie die Funkstrecke lassen sich nicht beseitigen. Andere kann man minimieren, aber eben nicht ausschließen.

Ich bin sicher, die allermeisten Piloten wissen das. Sie sorgen für hohe Sicherheit im Modell, und fliegen trotzdem nicht direkt auf Zuschauer zu.

Was passiert denn, wenn alle Sicherheitsmechanismen versagen? Fast immer ist das Modell kaputt. Das zu vermeiden liegt im Interesse des Erbauers/Piloten, und die Technik wird er an sein Modell anpassen.
Das Schlimme sind aber die Personenschäden, denn die rücken unser Hobby negativ in die Öffentlichkeit. Es gibt zum Glück nur wenige Fälle, aber eigentlich gehören diese diskutiert.

Ich erinnere mich jedenfalls an Gespräche mit Piloten, die sich selbst als sehr sicherheitsbewußt einstufen würden und auch entsprechenden Aufwand treiben und an ihren Modellen erklären können. Dabei waren welche, die ernsthaft meinen, deshalb schneidige Manöver sozusagen 'am Publikum' durchführen zu können! Und da sträuben sich mir die Nackenhaare.

Grüße, Ulrich Horn
 
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