Wir hatten einige sehr nette Treffen einer Gruppe älterer Herrschaften, die etwas für das Klima tun wollen. Tolle Gespräche mit geistig mobilen Menschen. Nur als ich meine Garten-Theorie äußerte, die im Prinzip darauf hinausläuft, die Natur machen zu lassen und nur gelegentlich korrigierend einzugreifen, habe ich spektakulär missbilligende Blicke von einigen anwesenden Damen erhalten. Im Prinzip also das Gleiche, was ich von zu Hause gewohnt bin
Dabei weiß sich die Natur zu helfen. Mein Thymian ist zum Beispiel aus dem mir und ihm zugewiesenen Bereich auf den Parkplatz ausgewichen und fühlt sich dort zwischen den Steinen sehr wohl. Ich kann das beim besten Willen nicht missbilligen, wenn an seiner alten Heimat das Gras wuchert und es im Frühjahr dazu noch sehr nass ist.
Dafür tauchen gelegentlich ohne mein Zutun mir unbekannte Orchideenarten auf. Meine Frau behauptet dann zwar, das wäre überhaupt nichts Besonderes und nennt noch abwertende Namen (gewöhnlicher Reiherschnabel z.B.). Aber ich lasse mir den Spaß nicht nehmen
Gibt es nicht sogar einen philosophischen Ansatz, dass man glücklicher ist, wenn man weniger weiß - oder so ähnlich?
Aus 15 m² habe ich mühsam etwa 1 m³ Gras herausgerissen und damit meine Lärmschutzwand weiter verstärkt. Trotzdem hält sich die Begeisterung in Grenzen, ich finde aber, das sieht sehr ordenlich aus (der Thymian im Vordergrund ist der gleichen Meinung). In 4 Wochen blüht es in dieser Ecke dramatisch - man muss halt etwas Geduld haben