Redundanz

Auftrieb

User
Redundanz liegt dann vor, wenn für eine Funktion mehrere Systeme vorhanden sind. Dieses Flugzeug ist bezüglich Steuerung um Quer- und Längsachse redundant ausgerüstet.
was nützen Dir zwei angeblich "unabhängige" Systeme auf den Querrudern, wenn z. B. auf einem QR ein Servo im Vollausschlag hängenbleibt?
 
redundanz

redundanz

Hallo,

ich hatte bei meiner Piper Pawnee genau diese Konfiguration verbaut (Akku1 mit Empfänger 1 auf linker Seite _ Quer, Landeklappen und Höhe sowie Motor) (Akku2 mit Empfänger 2 auf rechter Seite _ Quer, Landeklappen und Höhe sowie Choke um den Motor nötigenfalls killen zu können) Seitenruder auf einer beliebigen Seite.
Einige male geflogen und tatsächlich, bei einem Akku ist die Lötfahne abgebrochen und die rechte Seite fiel aus, ich musste also mit einer Empfängerseite fliegen und landen. War zum Glück kein Problem, war nur etwas träger, da die Hälfte der Ruder den Dienst versagte. Aber heil gelandet!!
Ich kann das System nur empfehlen!! Funktioniert tatdellos!!

Gruß

Horst

PS ich habe zwischenzeitlich die Landeklappen auf einer Seite - entweder sie gehen oder nicht - mit einer Landeklappe kann man sowieso nix anfangen.
 
@ Auftrieb

@ Auftrieb

dann kann man noch mit dem anderen Querruder ausgleichen und zur Not mit dem Seitenruder Kurven fliegen.
Natürlich kann auch dieses System nicht alle Eventualitäten verhindern, wenn Servos kaputt gehen und in den Endanschlag laufen, hilft es auch nix. Wenn die Servos aber innerhalb ihrer Spezifikation einfach stehenbleiben (zB. defekter Akku) kann man mit dem anderen Servo noch Notlanden.
 
Hmm, ein Manntragender 08/15 Propellergetriebener Buschflieger hat Drahtseile/Schub/Zugstangen als Anlenkungen. Je 1x: H/S/Q. Eventuell noch mechanische, Handbetriebene, Landeklappen... Reißt ein Seil... fällte der vom Himmel. Fertig.
Redundanz? Nee, nicht vorhanden. Und? Hat eine echte Pitts alles redundant eingebaut?
Wozu also im Modell? Du hast wohl kein großes vertrauen in Chinesischer Elektronischer Handwerkskunst? ;) :D
 
Reißt ein Seil... fällte der vom Himmel. Fertig.

. Aber häufig hast Du natürlich recht.

Der Unterschied ist der, dass Mechanik mit guter Erfahrung ziemlich verschleisssicher ausgelegt und mit Inspektionen auf ihre Funktionsfähigkeit hin beurteilt werden kann. Das Gleiche kann man von elektronischen Systemgliedern nicht sagen. Also muss man sich (wenn es um Menschenleben geht) anders absichern.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Reißt ein Seil... fällte der vom Himmel. Fertig.
Das stimmt so nicht. Solange kein Ruder in einer Stellung blockiert, fällt niemand vom Himmel. Gehört gelegentlich zum Übungsrepertoire im Flugtraining...Ausfall des Höhenruders, Ausfall der Querruder...lässt sich alles beherrschen!
 
Hallo,

ich möchte mich dazu auch einbringen.
In 45 Jahren Fernsteuerfliegerei konnte auch ich feststellen, welche Fehler am häufigsten zu Absturz führen.
1. Zwischen den Ohren des Piloten fliegen die Funken. Das passiertauch mir ab und an!
Das ist der häufigste Fehler.
2. Der mechanische Ein/Aus-Schalter der den Stromfluß zur Fernsteuerung schaltet
zerbröselt in der Luft. Das ist meißt bei den Hubschraubern passiert, aber auch bei
Flächenmodellen.
3. Der Empfängerakku gibt seinen Geist auf. Nicht daß er leergeflogen ist, das gehört zu
1.

Daraus ergab sich für mich folgender Schluß: Als erstes kommt eine gute Wartung.
Wenn vom Modell her möglich , gibt es immer zwei Empfängerakku (Fünf Zellen) und zwei Schalter, jeweils an einen Empfängerausgang gesteckt und durch Schottky-Dioden getrennt. Somit kann sich ein Akku bei Kurzschluß nicht über den Empfänger in den anderen Akku entleeren. Im normalen Betrieb werden beide Akku gleichzeitig entleert.

Gruß Christian
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Hi,

die Standard 3m Flieger sind doch alle mehr oder weniger "redundant" ausgelegt.

2x Empfänger (bieten noch den weiteren Vorteil zwei weitere Antennpositionen abzudecken)
2x Akku
2 bis 4 Servos pro Ruder
2x Zündakku
2x Zündung
2xFlächenbefestigung
2xHöhenruderbefestigung
Leider nur eine Akkuweiche, dafür aber mit elektronischen Schaltern und intern zwei unabhängigen Einheiten

Ich fliege Modell 1 schon die vierte Saison und Modell 2 die 3te Saison ohne Ausfall und meistens 3D in Bodennähe.

Mir hat das redundaten Zündsystem schon mehrmals den Flieger gerettet !
Einige male ist die Zündung selber verreckt, aber auch ein Zündakku ist mir schon ausgefallen. (A123 Zelle von jetzt auf gleich keinen Durchgang mehr)


Für Vielflieger absolut zu empfehlen. Entsprechende Wartung aber nicht reduzieren, weil is ja doppelt.......

Hab ich nach einem Flugtag einen bestimmten Stromverbrauch pro Akku und Flug überschritten, oder sind die Akkus nur leicht unterschiedlich entladen, führe ich eine umfassende Fehlersuche durch...


gruß Florian
 
Mir hat das redundaten Zündsystem schon mehrmals den Flieger gerettet !

Dafür ist es ja auch gedacht.

Ob zwei Empfangssysteme, die jeweils eine Seite eines Fliegers bedienen, redundant sind, hängt schlicht davon ab, ob es für den Piloten möglich ist, bei Ausfall eines der beiden Systeme noch heil zu landen.

Geht das, verringert sich durch die beiden Systeme die Ausfallwahrscheinlichlkeit, und es ist ein Sicherheitsgewinn. Geht das nicht, verdoppelt sich die Ausfallwahrscheinlichkeit, und es erhöht sich das Risiko.

Im Zweifel halt ausprobieren. Klappt es nicht, war es keine gute Idee (und erledigt sich beim Versuch von selbst).

Oliver
 
Das stimmt so nicht. Solange kein Ruder in einer Stellung blockiert, fällt niemand vom Himmel. Gehört gelegentlich zum Übungsrepertoire im Flugtraining...Ausfall des Höhenruders, Ausfall der Querruder...lässt sich alles beherrschen!



Ja-nee, schon klar. Einfach so runterfallen war natürlich spitz ausgedrückt. Aber ein paar Schweißperlen verliert der Pilot schon, vor allem wenn es Ping macht während eines Landeanfluges, so 150feet über Grund.

Wir haben neulich eine F15 Jet verloren, weil sich ein Kabel zu einem der Höhenruder (Eleron) Servos durchgescheuert hatte und einen Kurzen verursacht hatte. Trotz Doppelstromversorgung konnte der Pilot die Maschine nicht halten... sie hat sich gerollt und als der Kollege gegengehalten hat, hat sie sich kurz mal aufgestellt und ist dann wie ein nasser Mehlsack runtergefallen. :cry:
Was soll man da machen?
Redundanz heißt doch, das man alle wichtigen Teile verdoppelt und völlig unabhängig von einander macht. Auch noch alle Servos verdoppeln? Und alles schön Elektrisch/Empfangsmäßig trennen? Ok, was ist denn unwichtig? (Jetzt mal Spielereien wie Beleuchtung und Konsorten weggelassen) Nichts, oder?
Und dass, wo man eh schon versucht den Vogel so leicht wie möglich zu bauen, um jedes Gramm feilscht wie ein Kamelhändler auf’m Arabischen Bazar.:confused:

Nee, bei meinen Fliegern ist immer eine dicke Lixx- Bakterie drin, ein Schalter (meist elektronisch, sonst aber der größte mechanische der aufzutreiben ist) fertig. Und es wird regelmäßig kontrolliert: Akkus die aufmucken werden ohne Gnade weggefeuert. Servos die Zicken machen werden verschrottet. Mechanische Schalter auf Widerstand geprüft: Ist der zu hoch... Tonne! usw...
In 20 Jahren ist mir noch kein Flieger wegen Stromlosigkeit von Himmel gefallen, und hoffe das bleibt auch so. Ich weiß aber, dass es mich eines (Un)schönen Tages auch erwischen wird.
Pech eben.
 

Knut

User
Hallo Markus,

vieles ist ja schon gesagt worden. Solange Du bei Ausfall eines Empfangskreises, warum auch immer, noch den Flieger einigermaßen sicher beherrscht, mag Deine Idee wohl gehen.
Nur, bist Du Dir sicher dass Du den Flieger damit noch beherrscht?
Das dürfte wohl ein Glücksspiel werden und der Ausgang bleibt offen.
Und warum? Eventuell nur wegen der noch fehlenden Akkuweiche. Vorrausgesetzt einer der Akkus, sei es wegen mangelnder Pflege usw., ist die Ursache. Bei Deiner Variante müssen beide Akkus 100 % ok. sein. Bei einer Weichenlösung ist das auch anzustreben, aber wenn nicht, wirkt es sich nicht gleich gravierend aus.
Wenn schon zwei Empänger, dann würde ich dessen Stromversorgung nicht trennen. Damit schaffst Du dir ein mögliches weiteres Risiko.
Helfen dagegen könnte die getrennte Stromversorgung natürlich bei Kurzschlüssen im jeweiligen Stromkreis. Das wirkt sich auf den anderen nicht aus. Ist mir aber bisher noch nicht vorgekommen.


Tschüß
Knut
 
Hi,



ich erinnere mich noch genau an den Kopfstand einer schwer gebauten 2m Rödel ME109. Der Pilot sagte "ich hab doch voll gezogen".
War auch so, nur ein HR hing runter, weil die Gewindestange raus gerappelt war. (pro Seite ein Servo)
Daraufhin viel dem Piloten ein das die Kiste die ganze Zeit ein bissel seltsam flog und er iergendwie bissel umtrimmen musste.....

Und wer schomal ne ME-109 geflogen hat........
Sollte also mit den gängigen Kunstflugmodellen, Schleppern und Standard Warbirds kein Problem sein, sofern der Pilot etwas routiniert ist.

Selbst wenn es nur dazu reicht, die Maschine von den Zuschauern entfernt einschlagen zu lassen, ist das allerwichtigste bereits erfüllt !


Bei Jetmodellen könnte es schwieriger werden, kenne mich damit jedoch nicht aus...


gruß Florian
 
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