Reihenfolge Hartschalenflügel Erstellung

ich weis zwar nicht was für eine 3m Fläche du bauen willst aber für Dynamischen Hangflug, F3X oder ähnliches sind 2x 100g definitiv zu wenig!
Na ja....
Wir bauen Energija Hartschale mit 2x 100gr Biax Kohle über alles und einer zusätzlichen Lage vor dem Holm als D-Box.
Bis jetzt haben die Energijas mit Flächengewichten um die 680gr pro Flächenhälfte auch die übelsten Mißhandelungen an unseren anspruchsvollen Hängen ohne Schaden ausgehalten.
Und das soll was heißen... :)
Zugegeben ist die Schale recht elastisch wenn man beim Zusammenstecken herzhaft zugreift, die Flächen haben aber bisher alle Landefälle ohne Schaden ertragen.
Die Torsionssteifigkeit ist mehr als ausreichend und die Fläche ist durch die Holmdimensionierung so biegesteif dass ein Beulen der Schale unter reichlich Lastvielfachen nicht erkennbar ist.
2,3kg für eine Energija Hartschale sind sooo schlecht auch nicht....
... passt auch noch mit 4,5kg Abfluggewicht...

- für die Sichtkohle Optik wird es dir nix bringen!, du hast die Lufteinschlüsse im Biax Gelege oder Gewebe hinter dem Glas!
- selbiges gilt auch wenn du 50g oder 25g Glas nimmst!
- Du kannst dir das Glas sparen, ich habe die 190g SpreadTow ohne Glas drinnen, geht Perfekt. Einen Roving in der Nasenleiste nicht Vergessen (50k)
- wenn du eine schöne Sichtkohle haben willst musst du das Biax Gelege trocken in die Form einbringen!

Und noch ein na ja...
Wir legen immer 25gr Glas zuerst in die Form und direkt dahinter das 100er Biax Kohle. Klar gibt es kleine Lunker, aber deswegen fliegt der Apparat nicht schlechter. Mit Lack sieht man rein garnichts von den kleinen Lufteinschlüssen. Auch nicht nach mittlerweile 4 Jahren und heftigem Einsatz.
Natürlich von der Oberfläche nicht zu vergleichen mit Spreadtow. Deswegen auf der Oberseite immer Lack mit kleinen Sichtkohlefeldern und auf der Unterseite nur Blockstreifen.
Warum?
Sehe nicht ein für Spreadtow soviel Kohle hinzulegen...:D
Bei €5.- pro qm 100er Biax laminiert es sich recht entspannt.
Ja, Biax immer trocken in die Form! Hat sich bewährt.

Die dritte Fläche wird meistens so wie man sie haben will :D
Wie wahr, jedes gebaute Modell wird besser wenn auch etwas anders aufgebaut....

Schaumtreibmittel in einer Hartschale ist no go.

Gruss
Mike
 

Raimili

User
Hartschale

Hartschale

Danke zusammen für das konstruktive Feedback.

@Stefan OK, kein Glas.
@Gideon, auch kein Schaumtreibmittel.
@humsti, Danke für die zahlreichen Tipps.
@Mike, auch hier Danke, Pfalzfeld ist ja nicht so weit weg, vielleicht könnte ich ja mal Deine Flächen in Augenschein nehmen...
wo gibt es denn das 100er Biax für 5 Euro, ich konnte nur dashier finden:
https://shop.hp-textiles.com/shop/V.../100g-m-Bidiagonal-Carbongelege-HP-B100C.html
- aber für den 4-5 fachen Preis.

Mit dem Lackieren, hab nur Dosenlack, möchte ich momentan nicht auch noch anfangen und ausser Farbpasten für Vorgelat weiss & gelb und
einige Farbpasten für Epoxy habe ich nichts da.

Zum beseren Verständniss.
Es soll eine Europhia werden, Einsatz am Hang, Motor soll auch rein (wenn ich einen platzmäßig da reinbekomme).
Der Rumpf ist mir mit dem 3ten Versuch gelungen, HLW ist noch viel zu schwer (hab aber erst 2 Versuche hinter mir)

Im Moment bis ich etwas ratlos welches Gewebe ich für was nehmen soll.

Ich habe gerade "Inventur" gemacht: das sind die Gewebe, usw. die ich in ausreichender Menge vor Ort habe:

Samurai 63g
BIAX 100g
160g Köper grobes Gewebe
160g/m² LW HP-P160/155TC
Kohlevlies 100g (das ist aber echt steif)
etwas 61g Aramid (das gefällt mir echt gut, lässt sich am Rumpfboot super verarbeiten)
und jede Menge Glasgewebe in versch. Grammaturen
Balsa von 1mm- 15mm

... geht damit überhaupt etwas?

Grüße
Raimund
 
Zuletzt bearbeitet:

Gideon

Vereinsmitglied
Mit dem Lackieren, hab nur Dosenlack, möchte ich momentan nicht auch noch anfangen und ausser Farbpasten für Vorgelat weiss & gelb und
einige Farbpasten für Epoxy habe ich nichts da.

1K-Lack würde ich nicht verwenden, ausser um Blockstreifen damit auf die spätere Fläche aufzulackieren. Das gibt ohne PVA meist massive Trennprobleme. Und bei PVA geht abkleben nicht. Die Oberflächen werden damit indes sehr gut, solange man es mit einem Schwamm dünn aufträgt.

Im Moment bis ich etwas ratlos welches Gewebe ich für was nehmen soll.

Ich habe gerade "Inventur" gemacht: das sind die Gewebe, usw. die ich in ausreichender Menge vor Ort habe:

Samurai 63g
BIAX 100g
160g Köper grobes Gewebe
160g/m² LW HP-P160/155TC
Kohlevlies 100g (das ist aber echt steif)
etwas 61g Aramid (das gefällt mir echt gut, lässt sich am Rumpfboot super verarbeiten)
und jede Menge Glasgewebe in versch. Grammaturen
Balsa von 1mm- 15mm

Du hast doch bereits gute Tipps bekommen, jetzt geht es ans ausprobieren. Ich persönlich würde das 160er Kohlegewebe als Sichtlage verwenden. Mit 155 cm Breite kann das ohne stückeln diagonal angeschnitten werden und sieht optisch super aus. Alle weiteren Lagen dann mit dem 100er Biax. In der D-Box doppellagig, im restlichen Teil nur einmal. Stege, Scharnier etc. wie von Humsti beschrieben.

Wichtig, zuerst Harz in die Form, dann das Gewebe trocken drauf. Dann entstehen keine Lufteinschlüsse, weil das Harz von unten in die Fasern dringen kann und die Luft gleichzeitig nach oben verdrängt. Für die erste Lage kann auch mit leichtem Sprühkleberauftrag (z.B. Aerofix) auf Backpapier fixiert werden (die Amis machen das mit Wachspapier und 3M 77). Aber wirklich nur ein Hauch davon verwenden, sodass nur die Garne an den Kreuzungspunkten dadurch gesichert werden und das Gewebe auf dem Backpapier haftet. Das lässt sich dann einigermaßen gut in die Form transferieren.
 

humsti

User
Hallo Mike,
Na ja....
Wir bauen Energija Hartschale mit 2x 100gr Biax Kohle über alles und einer zusätzlichen Lage vor dem Holm als D-Box.
Da sind wir ja nicht so weit auseinander :) Danke für die Info von eurem Lagenaufbau, werde beim nächsten Flügel Versuchen hier etwas runter zu gehen! Ist natürlich toll wenn es dazu Praxis Erfahrungen gibt und diese auch mit anderen geteilt werden, super!
Bei uns bin ich der einzige der Hartschale baut und da muss ich mich von Flügel zu Flügel schauen was man Optimieren kann!
Kannst du uns auch sagen wie Ihr das Leitwerk baut (wenn Hartschale Lagenaufbau)?
Und noch ein na ja...
Wir legen immer 25gr Glas zuerst in die Form und direkt dahinter das 100er Biax Kohle
Ich sage mal es kommt drauf an was für ein Gelege oder Gewebe man verwendet? Bei SpreadTow verwenden wir kein Glas, bei Biax Gelege ebenfalls 25gr Glas. Was mich etwas stört ist der Glasfaden im Biax Gelege!
Wie immer glaube ich es kommt auf die Kombination der Gewebelagen an!
Bei €5.- pro qm 100er Biax laminiert es sich recht entspannt.
Also diese Bezugsquelle wäre echt Toll zu wissen!
Aktuell bestelle ich das meiste Gewebe bei HP-Textiles?

Also Danke nochmal für deine Erfahrungen!
 

humsti

User
Mit dem Lackieren, hab nur Dosenlack, möchte ich momentan nicht auch noch anfangen und ausser Farbpasten für Vorgelat weiss & gelb und
einige Farbpasten für Epoxy habe ich nichts da.
Gleiche Meinung wie Gideon! Bitter erspar dir die Trennprobleme mit 1-K Produkten! Verwende das Vorgelat?
Im Moment bis ich etwas ratlos welches Gewebe ich für was nehmen soll.
Perfekter Vorschlag von Gideon!
Den Tipp mit 3M77 Teile ich zu 100%! Aber bitte nur 3M77 und keinen anderen, dieser Verbindet sich mit dem späteren Laminierharz!

Überhaupt finde ich es Toll wie sich dieser Thread entwickelt! Ist ja nicht gerade einfach über die Hartschalenbauweise praxiserprobte Infos zu bekommen.
Jetzt vielen nur noch ein paar Bilder wie all diese Hinweise in der Praxis Umgesetzt werden können!:D
Danke dafür, Daniel
 
Wichtig, zuerst Harz in die Form, dann das Gewebe trocken drauf. Dann entstehen keine Lufteinschlüsse, weil das Harz von unten in die Fasern dringen kann und die Luft gleichzeitig nach oben verdrängt. Für die erste Lage kann auch mit leichtem Sprühkleberauftrag (z.B. Aerofix) auf Backpapier fixiert werden (die Amis machen das mit Wachspapier und 3M 77). Aber wirklich nur ein Hauch davon verwenden, sodass nur die Garne an den Kreuzungspunkten dadurch gesichert werden und das Gewebe auf dem Backpapier haftet. Das lässt sich dann einigermaßen gut in die Form transferieren.

Salü Stefan

Damit ich das richtig verstehe: Gewebe abrollen, Sprühkleber ganz fein und Backpapier drauf? Dann geht es ja schlechter zum schneiden. Oder Kleber aufs Papier und Gewebe drauf abrollen?

Am liebsten schneide ich mit Schablone und Cutter zu. Mein Rollmesser überzeugt mich nicht zu 100%

Es sind meistens die kleinen Details, welche bei vielen wie mir die Unsicherheiten bringen.

Gruss Roman
 
Hallo Mike,
Kannst du uns auch sagen wie Ihr das Leitwerk baut (wenn Hartschale Lagenaufbau)?

Also diese Bezugsquelle wäre echt Toll zu wissen!

Leitwerke:
hmm, das ist eine echte Leidensgeschichte....
Fragt mich mal wie viele Leitewerke ich gebaut habe die dann in der Tonne gelandet sind....
Hartschale Leitwerke sind viel zu schwer, zumindestens das was wir gebaut haben.
Erfahrungen aus mittlerweile 6 Energijas.
Vorneweg, der Schlüssel zu einer leichten Energija ( und ich denke das gilt für die meisten F3B Besenstiele) ist das Gewicht der Leitwerke, da zählt jedes Gramm.
Zielgewicht für eine V-Leitwerkshälfte ist 38 gr, alles andere erfordert massiv Blei in der Nase.
Bei unter 40 gr für eine V-Leitwerkshälfte ist das Nasengewicht bei ca. 140 gr, das ist noch ok.
Bei Gewichten um 60 gr für eine Leitwerkshälfte sind wir dann schon jenseits 300 gr in der Nase, und das wars dann mit einer leichten Energija V2.
Alles klar?

Da gibts die (zugegebener Maße teure) Vladimir Kohle 38gr/m² (?) bidirektional.
Tolles Material, aber von der Verarbeitung nicht mein Ding. Superempfindlich das Zeugs, wenns in der Form liegt wars das. Keine Korrektur mehr möglich.

Meine Lösung vorerst ohne Anspruch auf Absolutismus:
UD Kohle 30 gr/m² unter 30°.
30° deswegen weil die Torsionssteifigkeit bei den kleinen Leitwerk bezogen auf die auftretenden Kräfte im Flug eh schon überdimensioniert ist.
Was man am Leitwerk braucht ist Biegesteifigkeit, vor allem beim Landen.
Schaut mal bei den Konstruktionen von Marc Drela, da gibts bei Leitwerken oft den Winkel von 30°.
2 Lagen UD 30gr/m², jeweils unter +/- 30 °, Rohacell 31 0,8mm, Glas 25 gr/m² längs (in Spannweitenrichtung).
Sollte sich im Bereich um die 38-40gr pro Leitwerkshälfte bewegen, ohne oder wenn dann mit ganz wenig Lack und das nur auf der Oberseite in der Form.

100er Kohle Biax im Flügel, da hab ich wohl was losgetreten...
Restposten Textilgroßhandel 2. Wahl mit Nähfehlern, Preis bei Abnahme von 100 lfm entsprechend 100 m².
Verkauf nur an Gewerbetreibende.
Gibts ganz selten... muss man zuschlagen wenn das Zeugs verfügbar ist, reicht dann auch für ein halbes Leben Modellbaulaminieren...

Gruß
Mike
 

Gideon

Vereinsmitglied
Er hat ja noch ein 63er Samurai auf Lager. Das zusammen mit 1 mm Rohacell 31 IG-F und einer 25er Lage Glas innen dürfte gerade richtig sein.
 
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