Rollverhalten mit Spornfahrwerk

Guten Morgen,

ich hab eine alte 1,5m E-flite Timber und komme seit jeher mit dem Rollverhalten am Boden nicht zurecht und wollte mal fragen, ist das eigenes Unvermögen oder ein Fehler. Die Timber hat ein Spornfahrwerk. Unten am Seitenruder befindet sich eine gefederte Rolle, die mit dem Ruder ausschlägt.
Unterhalb von flottem Fußgängertempo ist alles OK. Darüber ist es mir unmöglich, sie auf Kurs zu halten. Ein Ausbrechen zur einen oder anderen Seite verstärkt sich von selbst. Korrekturen sind so praktisch unmöglich, sie sind immer zu stark oder zu gering. Um sie in die Luft zu bekommen, hilft nur Vollgas rein und schnell abheben, bevor sie auf der Seite liegt. Beim Landen ist es genauso. Ein gerades Ausrollen ist mir wegen dem beschriebenen Verhalten nie gelungen.

Ist das ein bekanntes Phänomen bei Spornfahrwerken? Irgendwie muss das doch in den Griff zu kriegen sein, sonst gäbe es diese Art von Fahrwerk nicht. Hat jemand eine Idee für Abhilfemaßnahmen?

Gruß
Bernd
 
Guten Morgen Bernd,
wie stehen denn die Achsen der Hauptfahrwerksräder? Stell sie mal hin und gucke genau von oben darauf.

LG Bertram
 
Wie sollen sie denn stehen? genau parallel, vorn leicht nach innen gedreht oder leicht nach außen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Dix

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Vorspur.

Die gedachten Laufspuren der Räder sollten sich in ca. 3m Entfernung vor dem Modell treffen.
 

Dix

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Und danach dann:

 

Dix

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Noch mehr Lesefutter:
 
Das Spornfahrwerk ist mehr eine Rangierhilfe für Schritttempobereich. So bald Flieger schneller wird, wird das Rad hinten entlastet und führt nicht mehr, dann nur noch Reaktion auf Seitenruder. Bei nasenlastiger Einstellung geschieht das schon bei sehr niedriger Geschwindigkeit. Ist aber alles eine Übungssache, wo jeder 2 Bein Pilot durch muß. Reaktion heißt das Zauberwort ;) Die beiden Hauptfahrwerskräder mit leichter Vorspur montiert (vorne leicht Richung Mitte zeigend) hilft beim Starten etwas besser die Spur zu halten...und natürlich exakt eingestellter Motorzug, was bei RTF Modellen seltenst der Fall ist ...ansonsten schafft ein Gyrosystem Abhilfe .
Gruß Andi
 
Dass die Vorspur helfen soll, besser geradeaus zu fahren, leuchtet mir eigentlich nicht ein.
Angenommen, der Flieger bricht beim zügigen Rollen leicht nach links aus, dann wird das kurvenäußere, also rechte Rad mehr belastet und hat mehr Einfluss auf den Kurs. Dieses steht aber durch die Vorspur so, dass es eine leichte Linkskurve verursacht, es wird also das Ausbrechen weiter verstärken. Zumindest in meiner Theorie. Kann mir jemand sagen, warum das nicht so sein sollte?

Ähnlich ungünstig verhält es sich mit dem Spornfahrwerk. Dieses ist in meinem Fall über eine Schenkelfeder am Seitenruder befestigt, läuft etwas nach, damit es besser über Hindernisse federt. Wenn das Flugzeug beim Rollen ausbricht, wirkt eine seitliche Kraft auf die Rolle. Diese Kraft lenkt die Rolle seitlich so aus, dass die Kurve noch enger wird. Wie soll man bei sich selbst verstärkenden Störungen die Richtung halten?

Gruß
Bernd
 

madmao

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Alles theoretisieren hilft nicht viel. Auch ich hatt am Anfang meine Mühe mit dem Spornrad. Bis flottes Schritttempo alles ok, darüber hinaus schwierig. Da hilft nur, das Spornrad dosiert vom Boden weg zu bringen und dann aerodynamisch mit dem Seitenruder zu steuern. Frag mal die Warbidrpiloten. Und nicht vergessen, die Fuhre will immer nach links weg, da hilft nach dem Spornrad hoch nur sauber aussteuern. Alles Übungssache.
 

Dix

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In der Tat ist das Thema Spurstabiltät und Fahrdynamik nicht leicht zu durchschauen.

Sei Dir aber versichert: es funktioniert mit den bestehenden Empfehlungen. Sie sind über Jahrzehnte hinweg bewährt.

Auch sind Übertragungen von KFZ auf Fliegers in der Regel sehr stark Fehler behaftet. Dafür verhalten sich sie Dinger obendrauf zu unterschiedlich.
 
Das mit der Vorspur ist folgende:
Wenn der Flieger nach links rollt, stellt sich das linke Rad gerade und wird dadurch schneller. Das rechte Rad stellt sich noch mehr quer und bremst.
Der Flieger wird einen Bogen nach rechts beschreiben.
 
Man nehme einen ausgedienten Piezogyro welcher vor dem Seitenruderservo eingeschleift wird.
Man betreibe ihn im Dämpfungsmodus (Bloß kein Heading Hold!) mit zunächst geringer Empfindlichkeit.
Man macht Rollversuche und steigere die Geschwindigkeit und dann die Empfindlichkeit des Gyro.
Man kann wie auf Schienen starten und landen.
Kosten ca. 5,00 €.

Viel Spaß damit!
 

Rüdiger

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Gyro.
Man kann wie auf Schienen starten und landen.

Za-Patsch! Aus Faulheit eine Fähigkeit nicht zu erlernen und dafür einen Kreisel einzusetzen käme mir nie in den Sinn, außer beim Hubifliegen auf dem Heck.

Korrekte Vorspur ist wichtig und nicht zu hastiges Gasgeben macht die Sache leichter. Mit steigender Geschwindigkeit, wenn das Modell hinten hoch gehen möchte, das auch zulassen und nicht mit Gewalt unten halten wollen. Alles nur Übungssache.

hth,

Rüdiger
 

Rüdiger

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ROL4ND

User
Das mit der Vorspur ist folgende:
Wenn der Flieger nach links rollt, stellt sich das linke Rad gerade und wird dadurch schneller. Das rechte Rad stellt sich noch mehr quer und bremst.
Der Flieger wird einen Bogen nach rechts beschreiben.
Was ist aber, wenn durch einen hohen Schwerpunkt (und vll. noch schmale Spur) das kurveninnere Rad komplett entlastet wird ?
Dann übersteuert die Fuhre doch durch das "eingelenkte", kurvenäußere Rad, oder ?

Ich habe einige Spornrad Flieger (nur bis 2m) und keiner hat dieses Problem.
O.k., sind bis auf die Citabria Pro alles Tief- und Mitteldecker und die Räder stehen gefühlt bei allen parallel.
Etwas Seitenruder ist beim Start natürlich schon nötig, um nicht im Großkreis links abzubiegen, ist aber leicht kontrollierbar.

VG Roland
 
wir haben einen Dreidecker, da ist es völlig Banane wie die Vorspur ist. Der richtet sich immer gegen den Wind, und durch den hohen Schwerpunkt verliert das kurveninnere Rad auch sofort die Bodenhaftung. Da wirds durch eine Vorspur nach aussen eher besser.
Vernünftige Starts und Landungen funktionieren da am besten mit einem Kreisel, der bis kurz vor dem abheben und aufsetzen auf stark eingestelltem Hold Modus steht.
 
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