Rotor mit 1000N Schub gesucht (4-Blatt)

Ich wiege 77 kg. Das gurtzeug und Retter wiegt nochmal maximal 8 kg extra on top

Der Schub muss nur so lange da sein, bis man eine gewisse höhe hat. Danach sollte die thermik genutzt werden. Jedoch möchte man ja auch wieder nachhause kommen wenn einem die thermik irgendwo verlässt und man unweigerlich sinken würde. Daher habe ich mal 1 stunde angenommen.

Reisegeschwindigkeit sollte ca 40 km/h sein
 

Goelfle

User
500N reichen....

Die benötigte Leistung kannst Du Dir selber ausrechnen:

Abfluggewicht in N geteilt durch Gleitzahl ergibt Nullschieber. Also angenommen Abfluggewicht sind 120Kg und die Ausrüstung hat Gleitzahl +-8. 120kg in N = 1176, 1176N/8=147N.
147N sind jetzt aber erst ein Nullschieber bei optimalen Verhältnissen ohne Verlustleistung ( gesamter Wirkungsgrad des Antriebs ) Damit Du nur mit 1m/s steigst brauchst Du zusätzlich 147N, also 294N.
Nimmt man mal den Gesamtwirkungsgrad optimistisch mit 0.7 an ( also Akku, Regler, Motor, Getriebe, Propeller usw..) kommt man auf 294N / 0.7 = 420N. Jetzt braucht man die Leistung, also N * m/s. Bei angenommenen 10m/s ( 36Km/h ) wären es 420N * 10m/s = 4200W.

Selbst bei einem Nullschieber wären es immernoch 2,1 Kw. Wenn ich das jetzt auf die Stunde rechne mit 14s Lipo bei 44,4v, wäre das ein 14s 60AH Lipo entladen bis auf 25% wobei die Prozent Angabe auch so eine Sache ist.

1 m/s Steigen ist nicht viel, das müßtest Du als Gleitschirmflieger von der Thermik kennen;) also nicht gerade der Renner.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Grüße, Markus
 
Perfekt danke! :) Das ist schon mal eine riesen Hilfe :)

1 m/s Steigleistung ist natürlich nicht viel aber wenn der Akku entsprechende 5 minuten halten würde, wäre in 300 metern höhe wieder die Thermi vorhanden.

d.h. also das Ziel wären 500 N Schub. Wo findet man einen entsprechenden Motor (natürlich möglichst klein), der die 4200 W an Leistung bringt.

Es hängt dann letztendlich auch noch von der Drehzahl des Rotors/Motors ab, wie viel Schub ein Rotor letztendlich bringt.
Fährst man im Hinblick auf benötigter Leistung des Motors und der Lärmbildung besser einen großen 2 Blatt Rotor oder einen entsprechend kleineren 4 Blatt Rotor zu verwenden?
 

Dix

User
Nimmt man mal den Gesamtwirkungsgrad optimistisch mit 0.7 an

Solche Annahmen trifft man immer konservativ, also pessimistisch. Dann ist man auf der sicheren Seite und hat Reserven.

Ich habe Stibizi die o.a. Firma empfohlen, weil ich sie kenne (aber ohne geschäftliche Beziehung dahin) und für jede Anforderung helfen können. Damit meine ich, dass man duchaus die Parameter wählen kann: leise, leicht, Standschub, Effizienz, extra-Robust, usw... Das Sortiment ist sehr groß. Das Thema Elektrofluig ist dort mehr als nur bekannt...
 

Goelfle

User
Ja den Richard kenn ich flüchtig, der hat bei einem Bekannten eine Einweisung auf der Virus gemacht. Habe auch einige Löffel von Ihm. Wichtig ist, den Schub brauchst Du nicht am Boden sondern in der Luft bei Fluggeschwindigkeit, da ein Gleitschirm ohne Schubunterstützung aufgezogen und stabilisiert werden kann, der Rest kommt dann beim Startlauf. Propellermäßig am Besten ein 2 Blatt-Klappropeller mit 1,30-1,40m Durchmesser und unter 2000 Umin, der Pitch erledigt den Rest. Dann noch eine Fernwelle damit der Prop aus den Verwirbelungen des Gurtzeugs kommt. Durch die Fernwelle hat man noch einen weiteren Vorteil und zwar, die Leinen vom Schirm sind weiter entfernt, das heißt der Schutzkäfig muß nicht so übertrieben wie beim Motorgurt sein. Nachteil, durch den großen Prop ist die Bodenfreiheit nicht der Renner, man muß diszipliniert starten, sauber aufrecht laufen bis die Füße den Boden nicht mehr berühren. Wegen dem entstehenden Drehmoment am Gurtzeug könnte man auch einen kleineren 3Blatt Prop mit ein bisschen mehr Drehzahl versuchen, allerdings ist er dann mehr in der Verwirbelung. Sauber Berechnen kann man so etwas eigentlich nicht großartig, durch die Verwirbelungen heißt es Try and Error.
Am Besten mit Riemengetriebe bauen, so kann man noch ein bisschen spielen und den Gegebenheiten anpassen. Habe da schon lustige Sachen dazu gesehen....
Allerdings ob das der Richtige Weg ist....
Abgesehen vom Preis versteht sich.
Die Internetadresse ist im Video, auf der Website ist auch eine Stückliste.

Grüße, Markus
 
Macht das einen Unterschied ob ich den Motor erst Anschalten wenn ich in der Luft bin oder wenn ich am Boden stehe?

Der Schub wird natürlich erst nötig wenn ich bereits gestartet bin und mit circa 20 KMH unterwegs bin
 

Goelfle

User
Die 4200N sind ja bei Fluggeschwindigkeit ausgerrichtet. Je nach dem ob Du ein Prop mit wenig Steigung und viel Drehzahl hast ( mehr Standschub ), oder viel Steigung und wenig Drehzahl ( weniger Standschub ) macht das schon ein Unterschied am Boden. Darum bin ich von den Standschubmessungen nicht so begeistert. Stell Dir einfach vor, Du hast am Boden einen irrsinnigen Standschub von 100Kg am Boden, die Strömungsgeschwindigkeit reicht aber nicht zum Abheben....
Ist mir schon passiert:D. Derjenige, dem der Motor gehörte, wollte es nicht verstehen. Also mußte ich ihm es in der Praxis zeigen. War irgendwie lustig 700m über den Platz zu heizen, Anfangsbeschleunigung fast wie ein Dragster nur abheben nicht:rolleyes:

Apropos... Ein Schirm willst Du nicht mit 20 Km/h fliegen, da bist Du kurz vor dem Sackflug oder Strömungsabriß je nach Schirm. Ein Schirm steigt am Besten leicht angebremst, alles andere ist Wiederstand. Man bremst nur mehr an wenn es bockig ist oder man will eng kreisen, zumindest in der Thermik.

Grüße, Markus
 
Also laut den Kollegen von Helix könnten die mir folgenden propeller anbieten der 1,30m im Durchmesser hat

image.jpg

Mit den 500 N gewünschtem Schub wird es also schwer bei Verwendung des Motors von brauniger

Die Kollegen von Felix raten mir zu einem zwei Blattrotor mit großem Durchmesser da dieser die höchste Effizienz haben würde.

Ich habe den Unterschied noch nicht so ganz verstanden Zwischen standsschub und dem Schub den ich in der Luft brauchen würde bei circa 30 KMH
Wird der Schub in der Luft bei 30 km/h anders berechnet als der Standschub?
 
Ups. Falsches Diagramm

Das obere Diagramm gehört zu einem Rotor mit 1,80m den ich von Helix empfohlen bekommen habe

Hier das passende Diagramm zum Programm mit 1,3m
 

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Dix

User
Ich habe den Unterschied noch nicht so ganz verstanden Zwischen standsschub und dem Schub den ich in der Luft brauchen würde bei circa 30 KMH. Wird der Schub in der Luft bei 30 km/h anders berechnet als der Standschub?

Einfach, weil Du dann eine Anströmung hast, welche den Propeller entlastet. Anschaulich gesprochen: Er muss weniger von selbst ansaugen.

Die Empfehlungen sind vom Grundsatz her absolut richtig. Effizienz kommt von Streckung. Also schlanke lange Propellerblätter. Dem steht die sehr geringe Blatttiefe entgegen, strukturell wie aerodynamisch.
Je weniger Propellerblätter, desto weniger Randwirbel. Daher 2Blatt, solange Du nicht Leistung im Überschuss hast und die Blattspitzen in die Nähe der Schallgeschwindigkeit kommen. Dann machen die so richtig Lärm und Widerstand.

Dann hat ein großer Prop noch einen Vorteil. Da der Pilot direkt vor dem Prop sitzt, ist der Ansaugbereich ziemlich verwirbelt. Das kann man deutlich hören bei Pusher-Anordnungen wie sie typisch sind für Trikes, Motorschirme, Tragschraube usw. Es macht so ein schnarrendes flatterndes Propellergeräusch.

Je größer der Propeller, desto größer die Fläche, in welcher der Prop sauber mit hohem Wirkungsgrad arbeiten kann, weil er frei angeströmt wird, eben ohne Pilot und Gerödel davor.

Da setzt eigentlich nur Du die Grenze, wieviel Platz Du noch bis zum Boden haben willst und wie weit der Häcksler von den Leinen sein muss.

Die Sache mit der Auslegungsgeschwindigkeit:
Im Stand hast Du den größten Schub (solange dein Prop kein Strömungsabriss hat). Je schneller Du fliegst, desto mehr geht Dein Schub zurück. Daher macht es immer Sinn, auf den gewünschten Betriebspunkt hin auszulegen. Schubkraft oder Strahlgeschwindigkeit oder von jedem etwas. Also Start, oder Steig- oder Reiseflug. Oder wasauchimmer.
Ja, zwischen stehen und 30km/h ist nicht viel Unterschied. Aber da Du mit Deinem Teebeutel sowieso ein sehr kleines Geschwindigkeitsspektrum hast, und Dein Ziel nunmal Dauer-Reiseflug ist, tust Du gut daran, auf die geplanten 30 km/h hin Deinen Antrieb auszulegen.
 

FamZim

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Hallo

Mich interessiert mal die Steigung der großen Probs, da sie von 1 zu 1 ja sehr weit entfernt sind, bei den hohen Drehzahlen für 30 kmh Fluggeschwindigkeit.
Ich denke, da kann man sich die schlanken blätter schön rechnen wie man will, wenn sie dann auf der Stelle quirlen, ist das gesammt Eta auch wieder nix.

Gruß Aloys.
 

Dix

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Diese Info wird man wohl nicht bekommen. Anhand der gewünschten Eingangsparameter und des firmeneigenen Kalkulationstool werden die Dinge berechnet.

Es gibt einen Überblick hier, doch der sagt in Punkto Steigung - wie wir Modellbauer es verstehen und interpretieren - nichts aus: http://helix-propeller.de/paramotor/PDF/6_4_Propellermatrix.pdf

Unsere Steigungsinformation ist sowieso einigermaßen unpräzise, da es eigentlich den Nullauftriebswinkel des Profils betreffen müsste. Oft nimmt man dafür die Profilsehne, oder schlimmer noch: Die Unterseitentangente...
 
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