Roving in einem Kreis verharzen

Liebe Kollegen,
vielleicht weiß jemand von euch einen guten Tipp wie ich folgendes Problem lösen kann.

Ich habe gerade meine Segler-Nase aus GfK eingekürzt, um das Modell mit einem Elektromotor auszustatten. Leider war der Rumpf so konstruiert, dass sich nach Absägen der Nase keine exakt runde Kreisöffnung für den Spant ergeben hat. Den Motorspant habe ich ebenfalls aus einer GfK Platte erstellt, so gut ich es eben konnte, aber den 100-prozentigen Anschluss vom Spant an die Rumpfinnenseite habe ich nicht an allen Stellen. Die Lücken habe ich nun von aussen mit Epoxy und Baumwollflocken gefüllt und den Anschluss hergestellt.

Von der Rumpfinnenseite her möchte ich nun den Anschluss vom Motorspant an den Rumpf zusätzlich mit einem Roving kreisrund stabilisieren. Bisher haben sich meine Rovings sehr gut gerade oder leicht gebogen verharzen lassen, aber gegen einen Kreis mit nur 4 cm Durchmesser werden sich die Rovings wahrscheinlich wehren.

Weiss jemand einen Tipp wie man das gut und sauber hinkriegen könnte? Bin dankbar für jeden Tipp!

Grüsse, Frank
 

genesis

User
Sobald sie mit Harz getränkt sind, kannst sie um den kleinen Finger wickeln
Also vorher tränken, dann gehts problemlos, aber mit Handschuhen!
Gruß Max
 

gecu

User
Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du den Motorspant an die Rumpfkontur angepasst. In dem Fall wird der Spinner - Rumpf Übergang nicht schön werden. Normalerweise drückt der kreisrunde Motorspant den Rumpf in die runde
Form sodass der Spinner sauber passt.
 
Ich hatte einen Segler neu gekauft, da war der Spant auch nicht richtig in die Nase gepresst und die Nase war oval statt kreisrund, das hat mit einem Spinner überhaupt nicht gepasst, es gab eine Kante von 2mm. Ich habe den Spant rausgedremelt und einen neuen, passenden eingepresst, dann war die Nase rund und auch der Spinner liegt schön an. Ich hatte lange überlegt, ob ich den Aufwand mache, habe es aber nicht bereut.

Wie groß ist denn deine Kante Rumpf/Spinner durch die ovale Nase? Wenn es so wenig ist, dass es nicht auffällt, dann müsste der Spant ja auch bis auf einen kleinen Spalt sauber sitzen.

Den Spant fixiere ich mit Seku und ziehe außen und innen eine Raupe aus Uhu Endfest. Ggf. den Kleber mit Baumwollflocken andicken, damit er nicht wegläuft. Alle Klebestellen sind sehr grob angeschliffen und mit Waschbenzin oder Silikonentferner vor dem Kleben entfettet. Das hat bisher immer git gehaten, der Kleber füllt auch kleine Spalten.

Gruß, Holger
 
Zuletzt bearbeitet:

dschim

User
Hallo Frank,
wenn ich das richtig verstehe dann willst du nur eine Hohlkehle mit CFK auffüllen.
Ist eigentlich Quatsch da die Faser nie auf Zug beansprucht wird - die Form gibt der Spant vor.
Kleb das Teil mit ordentlichem Klebeharz mit Baumwollflocken für eine große
Adhäsionsfläche ein und gut ist!
 
Lieber Max, "gecu", Stefan, Holger und Wolfgang!

Herzlichen Dank für Eure Kommentare, die haben mir sehr geholfen. Auch die klaren Worte, dass es ein unnötiges Ansinnen mit den Rovings wäre.

Im Wesentlichen hab ich es genau so gemacht, wie es Holger beschrieben hat, die Verstärkung mit den Rovings schenke ich mir jetzt. Ich habe mich nicht getraut den kreisrunden Spant zu verwenden um den GfK-Rumpf in Form zu bringen. Es gibt schönere Übergänge von Spinner zum Rumpf, es fehlt hier und da 1mm, aber so dramatisch hässlich wie ich es befürchtet habe, ist es dann doch nicht geworden (siehe Bilder). Kann damit leben. Vielleicht gebe ich mir nochmal die Mühe und Spachtel den Rumpf passend an, sollte es mein Lieblingsteil werden.

Ich habe einfach im Forum irgendwo mal gelesen, dass es wohl eine Schwachstelle vieler Segler sei, dass der Spant in der Praxis nicht gehalten hat und sich bei unsanfter Landung gerne mal verabschiedet hat. An meinen eigenen Modellen hab ich das bisher nicht feststellen müssen, habe aber auch niemals einen reinen Segler in einen Motorsegler umgebaut. Von daher wollte ich auf der sicheren Seite sein.

Ich wünsche Euch noch ein schönes Wochenende und ganz herzlichen Dank!

Grüße, Frank


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Die Harz-Raube aus Foto1 sieht doch gut aus, das reicht allemal. Auf Foto 2 sieht die Raupe oben klar aus, als wäre es kein Harz? So schlimm oval, wie beinem Modell sieht es auch nicht aus. Wenn dir mal sehr langweilig ist, kannst du das ja nch ändern. Darf man Fragen, was das für ein Modell ist mit welchem Antrieb es ist?

Das war bei den Staufenbiel Hawks eine zeitlang ganz gerne so, dass der Spant so schlecht eingeharzt war, dass er sich bei der ersten härteren Landung gelöst hat. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, lieber bricht der Spant raus, als dass die Nase zersplittert.

Gruß, Holger
 
Natürlich, Holger! Der Motor ist ein Turnigy von Hobby King, eine billige chinesische Kopie eines MVVS Motors. Das ist eine tschechische Firma, die vor vielen Jahren die Idee hatte, einen Außenläufer einfach in eine Dose gesteckt hat, so dass der rotierende Mantel nicht mehr an der Elektrik oder dem Rumpf schleifen kann.

Bei dem Modell handelt es sich um einen Dragonfly Pro von Valenta. Ein Modell, welches ich vor vielen Jahren (>20?) geschenkt bekommen habe, als Papa und Erwerbstätiger es bis heute nicht geschafft habe es fertigzustellen und es nun als Rentner endlich in die Luft bringen möchte. Die Dragon Fly wird auch nicht mehr von Valenta vertrieben. Die Qualität der Anlenkungen mit den Bodenzügen ist unterirdisch schlecht. Bowdenzug endet für die Seite zu Beginn der Dämpfungsflosse 2 mm vor einem Sperrholzspant, der Zugang über das Leitwerk war ziemlich erschwert um eine Öffnung für die Seele auszufräsen. Mit ruhiger Hand und Dremel war es dann geschafft, aber man hatte immer Angst den Rumpf anzufräsen weil der Fräser zu kurz und der Rumpf dort sehr eng war, und sehen konnte man kaum was. Das Pendelhöhenruder, extrem schwergängig! So kann es nicht bleiben. Es wäre besser gewesen, man hätte diese Teile einfach nur beigelegt.

Die Raupe aussen habe ich mit einem höheren Anteil an Baumwollflocken gemacht, dadurch war die Masse zähflüssiger, aber auf dem Bild als Raupe deutlich sichtbar. Die "innere" Raupe habe ich mit der halben Menge an Flocken gemacht, ich wollte die Fliessfähigkeit vom Harz in die teils enge Ritze nicht schmälern, so dass der Spalt Spant/Rumpf wirklich überall geschlossen ist.

Grüsse aus Freiburg, Frank
 

LT45

User
Hier ein kleiner tip für die nächste Baustelle!
rumpfspitze abschneiden..
Motospant mit zwei Muttern auf eine 6-er oder 8-er Gewindestange schrauben...
den Rumpf in warmes wasser tauchen .. mit 50° C anfangen und dann u.u. mit 5K steigern...
die Gewindestange von der Haube her in den Rumpf stecken und nach vorne ziehen. dabei "zieht" der runde Spant
den Rumpf in die gewünschte Form, erkalten lassen. Wenn es nicht reicht ,5K erhöhen.
Der Rumpd ist jetzt nahezu rund, den Rest erledigt - auch kalt- der Motorspant der von der Haube her eingedrückt wird.
fertig..
Gruss Andreas ;)
 
Und wie immer sind die Lösungen so einfach, wenn man sie kennt.

Danke Andreas, merke ich mir, sehr einleuchtend!

Grüsse, Frank
Also ich würde nie die Spitze vom Rumpf schneiden, da ja je nach Modell die Spitze nicht immer Kreisrund ist. Ich mache immer ein Kugellager in die Rumpfspitze und eine Stahlwelle so das der Motor auf seinem Spant im Blickfeld mit 2 Schrauben schnell ein und ausgebaut werden kann. Die Luftschraube mache ich in der Farbe wie der Rumpf ist, nach entfernen der Welle hat man nur die kleine Öffnung von der Welle und sonst nichts. LG Herbert
 
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