Rovings im Kabinenhaubenausschnitt

CH_MEIER

User
Hallo zusammen,

mal eine Frage zu verschiedenen Rovings...

Wenn man einen vorbildähnlichen Segler-Rumpf baut, muss ja der Kabinenhaubenausschnitt verstärkt werden, damit der Rumpf dort nicht bei der ersten harten Landung bricht.

Bei Semi-Scale ist wohl das Beste ein großes langes Servobrett gleich unterhalb der Kabinenhaube, so dass der Rumpf dort wieder ein Rohr bilden (statt einem U).

Bei Scale wird häufig mit Rovings der Haubenausschnitt verstärkt. Welche Rovings sind da geeignet?

Ich habe bei meiner ASW20 umlaufend 10 C-Rovings NF24 verwendet, die haben inzwischen nach ein paar harten Landungen fühlbar Haarrisse, halten aber noch. Wie wäre es im Sinne von "was elastisch ist, bricht nicht" mit Aramid-Rovings? Ich baue meine Rümpfe am liebsten im Rumpfboot aus Aramid (mit Decklagen aus Glas). Zugfest sind Aramid-Rovings sicherlich auch, Aramid ist nicht so schwer wie Glas, aber wie sieht es denn mit der Schubfestigkeit von Aramid-Rovings aus.

Was verbaut ihr an der Stelle?

Christoph
 

sgies

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Und Aramid macht im Gegensatz zu CFK keine Probleme bzgl Empfang.
Zum Beispiel könnte man die Antenne bei Aramid auf dem Roving platzieren ohne, dass das Probleme macht :)
 

Milan

User
Hallo Christoph.
Die Krux ist, das weniger dehnbare CFK mit dem eher elastischen Glas zu kombinieren. Wo das Glas eine Verformung bei einem Landestoß mitmacht, bricht (knickt) CFK bereits .
Kevlar/Aramid-Fasern "harmonieren" besser mit dem Glas.
Bei meinen Rümpfen verwende ich im Haubenbereich nur Glas in Form von einer nicht zu trockenen und sparsamen Gf-Schnipsel/Baumwollflocken Mumpe . Anschließend laminiere ich noch mit Übermaß und doppelt Glas-UD-Band darüber...
Risse im Haubenbereich entstehen bei mir immer, wenn ich mein Modell senkrecht einfahre....

LG Harry
 
Zuletzt bearbeitet:

CH_MEIER

User
Hallo Harry,

genau die Überlegung hatte ich auch, dass CFK-Rovings da bei harten Landungen die ganze Kraft aufnehmen müssen, weil sie im Vergleich zu dem GFK/AFK Rumpfboot so steif sein. GFK ist schwer, daher kam ich auf die Idee, AFK-Rovings verwenden zu wollen. Ich habe jede Menge Infos über Zugfestigkeit von AFK gefunden (das wird da für Hochstartseile etc. verwendet), aber wenig über die "Schubfestigkeit" von derartigen Verstärkungen.

Christoph
 

fish

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Hallo Christoph,

spielt das Gewicht der Rovings eine Rolle?
Das Rumpfboot liegt doch vor dem Schwerpunkt und ich ersetze Blei lieber durch eine Mischung aus Glas- (viele) und Kevlar- (wenige) Rovings.

Jörg
 
Also ob Gewicht da das entscheidende Thema ist?
Ich meine bei den Bleibatzen, die man meist in Scalern in der Nase findet... :rolleyes:
Ich meine dass das eher ein Kopf-Problem ist einfach Glas an der Stelle zu Verstärkung einzusetzen.
Hallo Martin,
du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
in der Regel ist es nicht notwendig im forderen Rumpfbot mit Gewicht zu sparen.
Das Kohlerovings im Kabienenausschnit wenig optimal sind wurde ebenfalls an verschiedenen stellen festgestellt.
Den ausschnitt zunächst mit einer Dünnen schicht angediktem Harz anfüllen und ein dicker Tampen aus Glasrovings ist die Richtige werkstoffwahl.
wenn ein Ausbau erfolgen soll wird es oft schwer einen Spannt oder Servobrett in den Ausschnit so zu Platzieren das der Ausschnitt versteift wird.
Unterumständen kann ein Streifen mit einem Sandwitschaufbau helfen.
Neben einem massiven Laminataufbau kann ein zusätzliche 3 cm Streifen Kernlagenfließ (Coromat o. Vergleibar) wunder bewirken.
Flechtkordeln und oder Litzen in Verbindung mit UD bändern bringen ebenfalls gute Verstärkungen des Ausschnitts.
Gruß
Martin
 

Steffen

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Ich habe jede Menge Infos über Zugfestigkeit von AFK gefunden (das wird da für Hochstartseile etc. verwendet), aber wenig über die "Schubfestigkeit" von derartigen Verstärkungen.
Druck und Schubwerte sind wegen der schlechten Faser-Matrix-Anbindung bei AFK nicht so dolle.
Glasfasern sind da schon die richtige Anwendung.
 

CH_MEIER

User
Alles klar, also doch eher konventionell Glasfaser-Rovings. Besten Dank.
Christoph

PS: Dass die Belegung des Rumpfboots für das Gesamtgewicht des Rumpfes völlig unerheblich ist, habe ich früher auch gedacht. Man muss aber das Drehmoment betrachten, also Gewicht x Abstand vor dem Schwerpunkt. Wenn ich also wenige cm vor dem Schwerpunkt anfange, so richtig zu "betonieren", bringt das viel Gewicht aber wenig Drehmoment - und man braucht dann doch viel Blei in der Nase. Also bin ich da in der letzten Zeit etwas moderater geworden (also ca. 600g/m² Belegung bei einem 1:3.75 Scale Rumpfboot).
 
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