Rumpf abschleifen

tragi

User
Hallo zusammen

Möchte meinen GFK-Rumpf abschleifen um anschliessend vom Automaler neu lackieren zu lassen.
Nun habe ich leider keine Ahnung wie ich vorgehen muss.
Kann mir jemand einen Tipp geben wie Bspw. Körnung des Schleifpapiers, maschinell oder von Hand etc.

Vielen Dank!

Gruss Oliver
 

onki

User
Hallo Oliver,

die Gefahr beim Abschleifen besteht darin, dass du dadurch wieder unzählige Poren (Pinholes) zu Tage bringst.
An deiner Stelle würde ich den Rumpf nur nass mit 600er Papier anschleifen und auch die Rumpfnaht egalisieren bzw. mit Spritzspachtel füllern (wegen der Pinholes).

Sag dem Autolackierer aber, das dies ein Flugmodell ist und das Gewicht - im Gegensatz zu einem Auto - durchaus eine Rolle spielt.
Die Autolacke sind nicht so doll pigmentiert weshalb der Lackierer immer viel Farbe aufträgt. Hier sind höher pigmentierte Industrielacke besser geeignet.

Gruß
Onki
 

tragi

User
Hi Onki,

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Dann werde ich es mal mit 600 er Nassschleifen versuchen.
Ein Kollege hat mir den komplett falschen Tipp gegeben mit einer Körnung von 240 (trocken) es zu versuchen.

Viele Grüsse
Oliver
 

Nahum

User
Ich habe das vor Jahren bei einem Discus B auch schonmal gemacht. Nur leider so, dass ich wirklich den kompletten Lack bis auf die Glasfasern abgeschliffen habe.

Ergebnis wie von Onki beschrieben, ganz viele Pinholes. Auch beim Autolackierer lackiert, aber die Pinholes sieht man noch.

Nassschleifen mit 600er sollte vollkommen ausreichen. 240er Nass sollte aber auch in Ordnung sein wenn du das schon hast.
Aber wirklich nur anschleifen und Fehlstellen ausbessern, das reicht.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Schleifvlies wie z.B. das Scotch-Brite-Handpad grau (ultra fine) von 3M ist deutlich besser geeignet. Es geht nur darum, die Oberfläche aufzurauen, nicht Material abzutragen. Dafür sind die vorgeschlagenen Körnungen viel zu grob.
 

justme

User
Ich habe bereits mehrere Rümpfe "blank" geschliffen und anschließend aus der Spraydose neu lackiert. Hier nur meine Erfahrung und mein Ergebnis:

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Ich mag den alten Lack komplett unten haben und nicht nur angeschliffen. Zum einen trifft es meinen Perfektionsanspruch besser und zum anderen sind oft sehr, sehr dicke GelCoat bzw. Lackschichten auf den Rümpfen. Gerade wenn es um preiswertere Modelle geht. Da geht auch richtig Gewicht runter.

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Sollte es zu den angesprochenen Pinholes kommen, verwende ich einen entsprechend dünnflüssigen Spachtel. Ein Beispiel:
--> https://www.amazon.de/Mipa-Porenwischfüller-250gr-Tube/dp/B005ORS4IY

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Ich schleife nur nass. Angefangen wird mit 80er. Wenn dann langsam das GFK unter der Farbe hervorkommt, wird auf 120er und/oder 320er gewechselt. Es kommt da nicht so drauf an. Du wirst schnell merken welches gerade am besten passt. Ohne dass Du Dir irgendwas versaubeutelt hast.

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Ich verwende Spritzspachtel um feine Kratzer und Unebenheiten auszugleichen. Auch den Spritzpachtel schleife ich nochmals nass an. Hier allerdings nur feines Papier, ab ca. 320er. Letzte Korrekturen - falls nötig - gibt es dann kurz vor dem lackieren noch im Trockenschliff. Der Spritzspachtel zeigt Dir auch nochmal wo es noch Fehlstellen (oder Pinholes) gibt.

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Ich lackiere selbst und aus der Spraydose. Mir ist es das Geld für den Lackierer nicht wert, weil in aller Regel schnell wieder Verletzungen in den Lack kommen. Landungen und Transportmacken liessen die Freude über eine makellose Oberfläche immer nur von kurzer Dauer sein. Je nach Einsatzplatz und Landekünsten, wird meiner Meinung nach jeder noch so widerstandfähige Lack schnell wieder Kratzer, Fehlstellen oder "Spinnweben" bekommen. Deswegen verwende ich auch keine 2K-Lacke. Mir ist es lieber nochmal unkompliziert über eine Stelle drüber zu lackieren. Und sei es mit einem Lackstift oder Pinsel.

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Ich verwende ausschließlich RAL-Farben. Einfach um eine Reparatur jederzeit einfach durchführen zu können. Auch wenn von der ursprünglichen Farbe nichts mehr da ist oder der Hersteller nicht mehr zur Verfügung steht.
 
Hi

naja - auf der einen Seite sprichst Du von Anspruch an Perfektion und dann lackieren mit der Spraydose, Weiterhin willst Du Gewicht sparen, haust aber wieder schweren Füller drauf. Neeneenee, das passt nicht so ganz

1. Wenn der Rumpf eine recht dünne Lackschicht hat, ist mit einem 80er Papier ruckzuck eine Riefe runter bis in das GfK geschliffen - Finger weg von so groben Zeug! Noch schlimmer, wenn es ein CfK Rumpf ist, damit holt man sich ideale Sollbruchstellen ins Gewebe.
2. Je feiner geschliffen wird, desto weniger müssen Schleifriefen gefüllt werden
3. 2K Lack hat den Vorteil, das er einfach deutlich härter wird, dadurch ist er widerstandsfähiger gegenüber Kratzern und auch anderen Umwelteinflüssen.
4. Die Oberflächenqualität einer Oberfläche aus der Pistole - so sie ein Lackierer macht - ist deutlich besser als die der Dose. Selbstverständlich gibt es jeden 2K Lack auch in RAL Farben
5. Lieber ein dünnes, durchsichtiges Tape auf die Unterseite als mit dem Lackstift oder dem Pinsel Kratzer verschlimmbessern - brrrr

Nix für ungut

Grüsse

Gero
 

justme

User
Hi
naja - auf der einen Seite sprichst Du von Anspruch an Perfektion und dann lackieren mit der Spraydose, Weiterhin willst Du Gewicht sparen, haust aber wieder schweren Füller drauf. Neeneenee, das passt nicht so ganz

Jedes Mal wenn ich Beiträge lese wie Deinen bereue ich es hier etwas geschrieben zu haben.
Es passt alles perfekt. Es passt perfekt auf meine Ansprüche und mein Maß an Perfektion. Ich teile Deine Meinung nicht und Du offenbar meine auch nicht. Lass' es einfach so und versuche nicht klar zustellen, dass Du hier das Maß der Dinge bist. Du darfst gerne schreiben wie Du es machen würdest und was Deine Erfahrungen sind. Aber es steht Dir nicht zu meine Meinung zum Thema zu beurteilen. Es wäre mir ein leichtes Deinen Beitrag mit Argumenten die eben mir wichtig sind, genauso zu zerrupfen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Auch wenn gerade alle situationsbedingt etwas überreizt sind, das hier ist auch bloß ein Diskussionsforum. Das impliziert, dass dort unterschiedliche Meinungen geäussert werden – zumal die Ausführungen von Gero weder polemisch noch fachlich inkorrekt waren.
 

onki

User
Hallo nochmal,

die Schleifpads sind natürlich die Ideallösung. Die hat halt leider nur nicht jeder vorrätig.
Zum Schutz der Rumpfunterseite bietet sich Steinschlag-Schutzfolie (z.B. OraGuard 270) an.
Hab ich am Ventus so nun realisiert.
Als Lacksystem nutze ich Lechler Acritop LS155.

Gruß
Onki
 
Moin

wo beziehst Du den Lack her? Wie zufrieden bist Du mit der Lagerfähigkeit - gerade wie lange kann man den Härter lagern? Steinschlagschutz ist eine gute Idee, ich nutze recht gerne den Unterbodenschutz von RC Cars, der ist aber mit 125 my recht störrisch

Grüsse

Gero
 

onki

User
Hallo Gero,

früher habe ich den Lack von meinem Auto-Ersatzteilehändler gemischt bekommen.
Die haben aber (zum Bedauern des dortigen Lackprofis) auf Akzo-Lacke gewechselt.
Seitdem ist Hemmer in Augsburg mein Lieferant.

Ich bin mit dem Lacksystem sehr zufrieden. Mir ist noch nie Härter eingetrocknet und ich lagere den mehrere Jahre (kühl und trocken).

Nur um Missverständnisse zu vermeiden. Ich bin sicherlich der "Master of Läufer" sowie "King of Orangenhaut" aber da kann der Lack ja nix für.

Die Kunst beim Lackieren besteht eigentlich darin, dem Impuls zu unterdrücken, nochmal drüber zu blasen.

Gruß
Onki
 
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