Einsaugen: Technik bei Rümpfen
Einsaugen: Technik bei Rümpfen
Da würde mich interessieren, wie du den Unterdruch Sack aussen - speziell vorne - wo der Überdruckanschluss ist, abdichtest. Und wie bringst du die Schraubzwingen an, ohne druckstellen im Sack zu verursachen?
Oder machst du das ganz anders - wäre echt interessiert.
Hallo Norbert,
hier mal eine kurze Übersicht zum Vorgehen/Ablauf beim Einsaugen von Rümpfen – stark vereinfacht an einem Rumpfbürzel meiner Horten – Rümpfe baue ich aktuell kaum aber im Prinzip läuft es bei ihnen genauso ab.
Das fertige Teil kommt ins Heck meiner Horten und übernimmt die Funktion des Wellenträgers und an dieser Stelle wird das Modell beim Start auch gehalten. Der Alu-Dorn hat die Abmessungen des Dünnringlagers und da auch gleich der Wellenspant mit laminiert wird, kommt das Teil sehr weit vorgefertigt aus der Form. Es kommen also einige Aufgaben auf das Teil bzw. ist bei der Fertigung zu beachten zu.
Das Teil soll auch leicht sein aber da ich das Teil dort beim Fitschen-Start halte doch einen kräftigen Druck mit der Hand aushalten – u.a. deshalb cfk mit 1,5mm Sandwich. Innen- und Außenlage dafür entweder 160er cfk-Köper oder 100er spead tow. Der Wellenspant besteht auch aus einem Sandwich, diesmal aber mit 5mm Balsa Sperrholz.
Alles wird in einem Rutsch nass in Nass und nahtlos gefertigt – beim Einsaugen geht das mit etwas Vorbereitung und Übung sehr gut.
Los geht’s: Das ist die Form und das fertige Teil
Und hier wird es später seinen Platz finden
Das Laminieren überspringe ich mal - wenn Interesse besteht, wie das Sandwich da eingebracht wir, kann ich das gerne separat erläutern.
Also, ich nehme einen Schlauch mit reichlich Übermaß – er muss außen leicht über die Form passen und sollte mit einer ordentlichen Länge zugeschnitten sein. Zu kurz macht Stress, weil sich dann beim Aufbau des Unterdruck die Aryl-Abdiichtungen gerne mal aufziehen.
Eine Seite wird mit Acryl abgedichtet – hier als rote Linie angedeutet
Diese Seite falte ich so oft, bis der Schlauch gut in die Form passt. Aber bitte nicht aufrollen sondern wie eine Zierharmonika zusammenlegen - dann kann er sich besser öffnen.
Nun kann dieses Ende z.B. bei einer Rumpfform an der Endkante des Seitenleitwerks herausgeführt werden oder wie hier beim Heckbürzel einmal umgefaltet werden.
Nun ziehe ich das vordere offene Ende einmal über die Form
Und verschließe es hinten mit Acryl – hier wieder als rote Linie angedeutet.
Der Auswerferstift deutet den Schlauchanschluß an.
Nun kann abgesaugt werden. Bisher war es immer so, dass ich bei diesen kleinen Formen keine Verschraubung oder Schraubzwingen benötige - 3 Stifte reichen zur ausreichenden Positionierung der beiden Formhälften. Der Unterdruck zieht auch die Form zusammen. Größere Formen für meine Speeder-Rümpfe haben ein paar Schrauben, deren Köpfe und Mutter etwas Panzertape zum Schutz des Schlauches erhalten.
VG