Saalflug F-Schlepp

Hallo Freunde,
Nun etwas Denksport:
wie kann man einen Saalgleiter schleppen und während des Steigflugs aushängen?
Ich habe hierzu einen Plan im Hucke Archiv entdeckt - siehe Bild.
Das Schleppmodell ist eine Ente. Die Schleppleine ist mit der Propellerwelle verbunden und zwirbelt sich während des Fluges auf.
Am Gleiter ist ein speziell geformter Haken in den der Ring der Schleppleine eingehängt wird. Bei einem bestimmten Drehmoment dreht sich der Ring heraus und der Gleiter fliegt frei.
Wie könnte man das bei einem Normalmodell mit Frontpropeller lösen?

Schleppmodell.jpg
 

Dix

User
Hallo Heinz,

Ein einfacher weit geöffneter Haken?
Und bei genug Zugkraftverlust (Deckenkontakt oder gut ausgelegtem Antriebsgummi) fällt das von alleine raus?

Auf der Skizze ist keine Ente zu sehen. Die Seitenleitwerke sind beide am "richtigen" Ende des jeweiligen Fliegers. Da würden diese eigentlich aufeinander zu fliegen...
 
Es ist laut Plan definitiv eine Ente mit Leitwerk vorne (ungewöhnlich). Der Haken öffnet seitlich. Wenn die Schnur sich während des Fluges aufdrillt, soll der Ring herausgleiten. Offenbar hat das funktioniert. Aber wie geht das mit einem Normalmodell? :)
 
Ja, danke, sehr gut!
Der Haken hat eine leichte Schraubenform. Das muss natürlich alles aufeinander abgestimmt sein.

Mein Vorschlag für ein Normalmodell wäre eine Schraubenfeder mit etwas höherer Steigung. Eine Schlaufe oder Ring gleitet unter Reibung die Windungen entlang und ist irgendwann frei. Eine definierte Angelegenheit ist das leider nicht, aber es könnte funktionieren
 

StephanB

Vereinsmitglied
Charmant! :)
Das Ziel war wohl, die Trennung hin zum geschleppten Gleiter zu verlagern. Um leichter an das auslösende Propellerdrehmoment zu kommen, wurde für das Schleppmodell die Entenkonfiguration mit Druckpropeller gewählt.
Heinz, schau doch mal bei Helmuth Schnell nach. Er hat den Alphonse Penaud Planophore in Normalauslegung mit Druckantrieb gebaut. Da hättest Du schon mal den Schlepper. ;)
Gruß
Stephan

 

bendh

User
Man könnte den Schleppfaden auch an einer Stelle in den Gummi einführen, da wird er am Anfang gehalten und wenn der Gummi abläuft und locker wird fällt der Faden raus.
 
Würde am Gleiter ein „Haken“ funktionieren der bei nachlassendem Zug nach unten öffnet?
 

bendh

User
In den Luftwacht Heften stehen gute Tipps für Gummimotormodelle, z.B. Seite 99 "Zwirnen". Heute nennt man es "Braiding".
Es war vieles schon einmal da, es wurde nur vergessen. Passt auch auf die "Anderen Themen" in diesen Heften.

 

_Renner_

User
Könnte man eventuell eine Art Karabiner am Gleiter verbauen?:
- Gleiter hat einen nach unten offenen Haken mit zwei Löchern (wie ein Propellerlager)
- dort wird ein Stift mit Öse eingeschoben
- Öse mit Faden, Faden gegenläufig um den Gummistrang gelegt und im Gummi verhält
- Gummi läuft ab, zieht den Faden ein und damit die Öse aus dem Haken
- Schlepp"Seil" fällt herunter, bleibt am Schlepper und Gleiter ist frei.

So einfach nur als kurzes Gedankenspiel.
 

StephanB

Vereinsmitglied
Das Ziel müsste doch sein, den Gleiter im Moment größter Höhe frei zu geben. Ich würde also eher die Hallendecke als Auslöser nutzen. Am Gleiter ein Pol nach oben, vertikal verschiebbar gelagert. Stößt das obere Polende an die Hallendecke, schiebt das untere Polende den Faden vom Haken. Wie das konstruktiv aussehen könnte, ohne was zu wiegen, weiß ich noch nicht. :)
Gruß
Stephan
 
Interessante Idee!!
Benötigt ein kraftvolles Schleppmodell. Früher hätten wir das mit einer Glimmschnur gemacht.
Die kleinsten Friktionstimer (von CD Gehäusen) wiegen auch nur 0,2 Gramm. Das wäre eine definierte Auslösung. Die Dinger finde ich allerdings nicht mehr (viscous rotary dampers). Werden bei den Freiflug Discus Glidern eingesetzt.
 
Ich hab zwar von Freiflug nicht die geringste Ahnung, auch nicht ob sich soetwas mit dem nötigen "Nicht-Gewicht" umsetzen lässt... aber bezüglich einer Auslösung bei Berührung der Decke mit einem "Ausleger" könnte ich es mir so etwa vorstellen...

Ich hoffe man erkennt was meine künstlerische Darstellung zu zeigen versucht 😁

1702365390164.png
 
zu dem Thema Timer:
Es gibt bei den Freifliegern eine ganze Reihe an Lösungen unter dem Begriff "Silly putty timer". Silly putty ist eine Knete in Amerika, hier gibt es natürlich andere Marken. Wenn man den Begriff googelt, kommen dazu einige Bauanleitungen, die man ja vielleicht scalieren kann, z.B:
 

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StephanB

Vereinsmitglied
Hier mal ein schönes Beispiel für eine deckengesteuerte Freigabe des Seglers, gebaut und präsentiert von Helmuth Schnell. Helmuth spricht von circa 75% erfolgreichen Freigaben. In einem viertel der Fälle hat es nicht funktioniert.

Bild2Helmuth.jpg
BildHelmuth.jpg


Ein Video folgt.
Gruß
Stephan
 
Hallo, zusammen,
zu dem Video und Modellen; das in dem Bauplan gezeigte Schleppmodell kann in der angegebenen Konstellation nicht selbstständig abheben,
da müsste wenigstens noch ein Stützrad vor den Druckpropeller, um dessen Funktion zu gewährleisten. Bei dem Ausklinksystem habe ich auch meine Zweifel, da müsste man Reibungsfaktor, Verdrehsteife und "konstante" Zugkraft kennen und berücksichtigen, recht viele Unbekannte.
Das verwendete, mechanische System ist auch nicht 100% zuverlässig, abhängig auch von der Deckenbeschaffenheit, der Länge und Gewicht des
Schleppseils; normal sollte der Gleiter höher als der Schlepper fliegen, habe ich aber noch nicht austariert, wie im Video ersichtlich, hänge ich
meist unter dem Schlepper, d.h. Leine kürzen, bis der Segler die Last tragen kann, oder das Modell vergrößern, bis es das Seil über die Maschine
bringen kann. Der Gleiter entspricht übrigens dem Bauplan, mit etwas verlängertem Heck, um das Ausklinksystem auszugleichen.
Angaben zu Gewicht und Abmessungen folgen; weiter Versuche stehen noch an, z.B. mit einer SG 38, wo ich ein etwas abgewandeltes Ausklinken
versuchen möchte. V.G.
 
Hallo, zu den Gleitern die Gewichte: 1.) 0,625g; 2.) 0,653g
M.E. viel zu leicht um die etwa 1,5m an Schleppseil über die Zugmaschine zu bringen.
Die dazugehörige Dokumentation findet man, bei längerem Suchen, in der Luftwacht; Die Saalflugmodelle meines Schleppzuges, von Heinz Schmidt; Dortmund.
 
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