Satori mit Mega 16/30/3 Leistung bricht ein

Hallo Leute,

Ich fliege den Satori mit Kreuzleitwerk in der E Variante. Sprich es ist ein Mega 16/30/3 Motor ohne Getriebe verbaut. Laut Stefan Eder soll da eine 10 x 6,5er Luftschraube drauf, bei mir ist's eine 10x6er von Freuenthaler. Als Akkus verwende ich 1800 mAh Akkus Lipo 3S. Eigentlich ein Standardsetup, und wurde mir so vom Meister persönlich empfohlen und verkauft.

Mein Problem ist aber folgendes: Dieses Setup zieht über 50 A an Strom. Das ist zu m.E. viel für die kleinen Akkus, die ich aufgrund der Enge im Rumpf benutzen muss. Folge ist, dass schon nach wenigen Sekunden Motorlaufzeit die Leistung sehr stark einbricht. Ein Start in der Ebene ist damit nicht sinnvoll möglich. Denn schon in der ersten Kehre ist die Leistung fast weg. Außerdem werden die Akkus so stark belastet, dass sie sich schon nach kurzer Einsatzzeit aufblähen und im Flug sehr warm werden.

Um eine fehlerhafte Komponente auszuschließen, habe ich folgendes ausprobiert: Motor, Regler und Akkus wurden gegen nagelneue getauscht. Keine Veränderung. Danach habe ich die Luftschraube mal auf eine 9x6er umgebaut. Folge: 35 A Stromaufnahme und kein Leistungseinbruch mehr. Jedoch habe ich Bedenken, dass die Leistung mit der kleinen LS zu schlecht ist, für einen sauberen Aufstieg in thermikverdächtige Höhen.

Was meint ihr? Hat jemand von euch dieses Setup ebenfalls und kann mir Tipps geben? Oder gibt es passender Motoren/Getriebekombis und ihr sagt: Finger weg von Mega 16/30/3?

Euer Oli
 
Lipo evtl nicht warm.

Lipo evtl nicht warm.

Hallo.

Bei der momentanen Wetterlage erstmals die Frage ob dein Lipo vorgewärmt war. Ein kalter Lipo hat einen erhöhten Innenwiderstand. Das ist wie wenn 5C Belastbarkeit auf dem Akku steht.
Welchen Lipo genau setzt du denn ein.

Gruß Cebulon.
 
Hallo Oli,

der Motor ist denkbar ungeeignet für den Satori. Die Pitch Speed ist viel zu hoch. Eine 11x4 Aeronaut ACC wäre da passender.
Viel besser ist zum Beispiel der folgende Motor+Getriebe.

https://www.poly-tec.org/epages/780...Path=/Shops/78026952/Products/"400-F5J/light"


Mega.jpg

Gruß
Micha
 

Markus-M

User
Akkus

Akkus

Hallo Oli

Wieviel C haben denn deine Akkus.
Hatte in einem Flieger auch „billige“ Akkus mit wenig C verbaut. Seit ich neue Akkus drin hab hat er spürbar mehr Leistung.
Nur so ne Idee, vielleicht mal nen anderen Akku versuchen mit mehr C versuchen.

Im Wettbewerb wird der Motor sogar mir 800 mAh Akkus geflogen...

Grüße
Markus
 
@Cebulon: Völlig richtiger Denkansatz! Wäre mir vermtl. bei den aktuellen Außentemperaturen auch als erstes in den Sinn gekommen. :) Aber in meinem Fall fanden die letzten Tests nicht draußen, sondern in meiner Werkstatt statt. Und zwar auf diesem Teststand:

Img_7136.jpg

Somit können wir das Thema Temperatur ausschließen.

@Markus: Auch das Thema habe ich durchgespielt. Ich hatte ursprünglich Akkus von SLS mit 40C drin und Turnigy mit angeblich 20-40C. Doch auch mit neuen Hacker Akkus (2200mAh, 40C), Turnigy Nanotec 2200mAh 45-90C und zuletzt nagelneu gekauften Hyperion SI-Graphene Akkus mit angeblich 90C hatte ich die selben Effekte. Lediglich der unten auf dem Bild ersichtliche 4500er Hacker (und vergleichbar große Packs) steckt die über 50 Ampere ohne nennenswerte Leistungseinbrüche weg. Aber der passt, wie man sich denken kann, in keinen Satori. :cry:

Img_7137.jpg

Ich bin inzwischen auch davon überzeugt, dass der angesprochene Mega Motor hier keine Berechtigung hat. Werde aber nun noch die von Micha empfohlene 11x4er LS testen.

Danke schon mal für eure Tipps!! :)

Oli
 
Wettbewerb

Wettbewerb

Hallo Oli.

Danke für die Info.

Also deinen Prüfstand find ich nicht gut. Die Luftschraube läuft zu 80 % vor dem Brett, glaube also schon mal nicht das deine Stromwerte irgend wie stimmen können.

Es wäre mal gut zu wissen auf welche Spannung deine Lipos unter Last zusammen brechen.

Der Motor ist auf jeden Fall nicht fehl am Platz. Im Wettbewerbseinsatz wo es aufs Segeln ankommt, ist ein kleine Luftschraube auf jeden Fall besser geeignet wie ein 16x8 oder ähnlich bei Getriebeeinsätzen. Bei F5J Wettwerben sollte man in 30 Sekunden auf 200 Meter Höhe kommen. Da nimmt man gerne ein paar % Wirkungsgrad in Kauf und verwendet einen Direktantrieb mit kleiner Luftschraube.

Und eine 4Zoll Steigung bringt bei einem Seglerantrieb auch nichts. Außer mehr Standschub.. aber man fliegt ja nicht im Stand. Ein Antrieb sollte ein Modell auf Geschwindigkeit bringen. Das steigen übernimmt dann der Auftrieb vom Profil.

Gruß Cebulon.
 
Hallo Uli,

wir fliegen den Motor in 2 F5J-Wettbewerbsmodellen (auch Satoris). Es gibt außerdem noch mehr F5J Piloten die diesen Motor recht erfolgreich einsetzen. Dass der Motor, wie von einigen hier behauptet wird, ungeeignet ist kann ich nicht nachvollziehen! Zumindest für den F5J Einsatz ist er sehr gut geeignet und gerade bei etwas robusteren Modellen ein sinnvoller Ersatz für einen Getriebemotor.

Hier mal ein Log von einem Flug Anfang Februar:
satori.png

Unser Setup ist dabei wie folgt:
*) LS: 12x6 von Freundenthaler
*) 30mm Spinner mit Versatz (auch von Freudenthaler).
*) YGE 60 Regler
*) Graupner 3s/1200mAh 70C Akku (Bestellnummer: 78112.2)

Der Strom liegt im Stand bei etwas über 50A (im Flug können wir den Strom leider nicht messen, da passt einfach kein Sensor mehr rein).

Jetzt stellen sich mir 2 Fragen:
1) Wieso Du kommst Du schon mit der 10x6 LS auf 50A?
2) Von der Papierform sollten die Akkus die 50A locker schaffen. Die waren schon "dezent angewärmt" (also so 25 bis 30°C) und nicht frisch aus dem Keller?

Was für einen Regler hast Du denn verwendet? Nicht dass der mit dem Strom überlastet ist, heiß wird und dann abregelt?

Viele Grüße
Peter
 
Hallo Leute,

Danke für die zügigen Rückmeldungen. Ihr seid echt super! :) Ich dachte ursprünglich auch, dass der Motor für den Satori bestens geeignet sei - immerhin wurde er mir vom Hersteller des Modells empfohlen, wie ich weiter oben schon geschrieben hatte. 200m in 30sec wäre auch genau das, was ich mir vorstellen würde. Und laut Megamotors.cz ist der Motor mit 50 A für 30 sek belastbar. Auch ich verwende den Freudentaler Spinner mit Versatz und wahlweise APC oder Freudentaler Carbon LS. Stromaufnahme ist übrigens exakt 55-56 Ampere mit vollem Akku in den ersten paar Sekunden. Dann bricht er bis auf 20-15 Ampere bei den kleinen Akkus ein! :eek:

Ich will übrigens gar keine senkrechten Steigflüge, wie von meiner Alpina mit Getiebemotor und 6S Setup gewohnt. Möchte einfach nur ein leichtes Modell für schwache Thermik aber mit der Möglichkeit auch in der Ebene zu starten. Problem ist dabei immer, dass die Leistung weit vor den 30 sek und 200m schon so massiv einbricht, dass auf Steigen kein Gedanke mehr verwendet werden kann. Wie ich geschrieben hatte: Die Akkus brechen ein - die Zellenspannung geht gehörig in den Keller und erholt sich dann nach dem Abschalten wieder. (mit Lipo Messer am Balanceranschluss gemessen) Der Regler könnte zwar rein theoretisch auch abregeln (Akkuschonungsautomatik bei fast leeren Zellen), aber wenn dem so wäre, so ist mein Problem ja auch nicht gelöst.

Hier noch Infos zu den Reglern, die ich verwendet hatte: Original-Regler aus dem Eder-Set war der YGE 60, dann hatte ich versuchsweise einen alten Kontronik 55 Ampere Regler aus der Grabbelkiste verwendet und die Tests zuletzt fanden mit je einem fabrikneuen Robbe Rocontrol 60 Ampere und einem D-Power Comet 60 A Regler statt. Alle Regler sind von der Stromaufnahme her geeignet für die Belastungen, denke ich. Sie werden auch nicht besonders warm. Die Akkus waren alle werkstattwarm also so ca. 20-25 Grad Celsius.

Was den Teststand angeht: Es spielt überhaupt keine Rolle, ob ich den Motor darin verbaut teste, oder im Rumpf des Satori. Die Stromwerte sind nahezu identisch (+/- 1-2 A). Gemessen habe ich übrigens mit einem Hobbyking Turnigy Wattmeter bis 130 A. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass es präzisere Messgeräte am Markt gibt, aber ich denke die Werte sollten in etwa passen. Außerdem hab ich nichts anderes vorliegen.

Img_7138.jpg

Was ich ebenfalls nicht testen konnte: Der Verbrauch im Flug. Ich messe immer nur im Stand!

Ich habe gerade einen Bestellung beim Höllein aufgegeben und dabei auch gleich so eine 11x4 LS mitbestellt. Ich werde damit weitere Tests machen. Außerdem möchte ich (wenn der Sturm nachlässt), einmal mit der 9x6 fliegen gehen. Mal sehen, wie leistungsfähig er damit ist.

Oli
 
Hi Oli,

wenn es die Regler nicht sind würde ich mir mal ein neues Akku besorgen ;-) Die Graupner Akkus (kosten 17€) passen übrigens super in den Satori-Rumpf rein und liefern den Strom nachweislich!
Das Setup mit der 12x6 LS ist wettbewerbserprobt und funktioniert mit den richtigen Akkus problemlos! Mit dem Graupner Akku fliege ich locker drei Runden im Wettbewerb.

Das Log aus meinem vorherigen Posting ist von einem längeren Flug.
In Summe waren es über 500m Steigen mit anschließendem abgleiten (rund ne halbe Stunde), nachgeladen hab in dann etwas über 750mA/h. Das Steigen lag damals bei etwas über 10m/s.

Das ganze mit einer 9x6 Luftschraube zu versuchen ist totaler Unsinn wenn die Akkus platt sind. Außerdem hast Du damit einfach keine Power und der Steigflug wird nicht überzeugen sein!


Viele Grüße
Peter
 
Hallo Peter,

"nagelneu gekauften Hyperion SI-Graphene Akkus mit angeblich 90C"

Wie du siehst, habe ich mir neue Akkus gegönnt. Ich werde aber trotzdem mal deine empfohlenen Graupner Akkus testen.

Oli
 

cheops

User
Nur als so als Gedanke - kann es sein, dass der Motor falsch gelabelt ist. Ich kann nämlich die Angaben von Peter nur bestätigen, die Motordaten entsprechen denen, die ich auch schon gemessen haben und im Flug bestätigt wurden.

Gruß Stefan
 
Wenn die Spannung unter Last zusammenbricht dann liegt es nicht am Motor sondern an den Akkus! Da ist es vollkommen egal welche C-Rate da drauf steht!

Spannend wäre es natürlich, wenn Du mal den mit nem Logger den Stromverlauf messen und dann hier als Log einstellen könntest. Oder wenigstens das "Leistung bricht ein" etwas genauer quantifizieren könntest!

Es ist schon klar, dass Du am Anfang 50A hast, aber sobald die Spannung auf 10.5V fällt geht der Strom, laut E-Calc, auf 41A runter, und wenn die Spannung auf 9.3V abfällt, dann geht der Strom auf 34.5A zurück. Das ist aber normal ...

Viele Grüße
Peter
 
Peter, bei den von dir empfohlenen Graupner Akkus wirft mir der Google nur 2S Akku Packs raus. Bist du dir sicher mit der Best-Nr.? Denn ich würde gerne den Akkutyp von dir testen. Evtl. sind die neuen Hyperion Graphene Akkus ja totaler Schrott. Trotzdem kommt es mir komisch vor, dass meine anderen Akkus (bis auf den großen) alle so schlecht sein sollen. Denn erstens arbeiten sie in anderen Fliegern mit BL Außenläufern ohne mit der Wimper zu zucken, und zweitens sind sie teilweise noch gar nicht so alt und damit ausgelutscht.

Micha, danke für den Tipp mit dem Timing. Das hört sich interessant an. Habe eben mal in der Anleitung geschaut. Da steht beim aktuellen Regler: Automatisch (7-30°) Optional könnte ich noch manuell Low (7-22°) oder High (22-30°) einstellen. Welches Timing würdest du empfehlen?
Apropos Reglereinstellung: Auf Innenläufer (Steuerfrequenz 8 kHz) hätte ich ihn eingestellt. Alternativ könnte man noch 16 kHz einstellen. Laut Anleitung wäre das aber für Außenläufer.

Ich werde die Tage mal mit einem Kumpel als Kameramann und Drehzahlmessgehilfen ein kurzes VIdeo drehen. Incl. Schwenk auf die Ampere und die Zellenspannung. Vllt. wird dann klarer, was ich mit "Leistung bricht ein" meine. ;)

Oli
 

Chrima

User
Hi
Vielleicht wurde es ja schon gesagt, oder Du kennst den Einstellwert auch bereits ?!

Die modernen Regler fahren selber mit der Leistung zurück, wenn die Spannung zu tief fällt. Wichtig also dem Regler zu sagen, wieviele Zellen Du fährst !
Und auch den Schwellenwert kann man dann noch etwas zurück nehmen.

Warum machst Du so einen Aufwand mit Standschub Messungen ?
Da hätte ich lieber in einen Sensor investiert und im Flug kontrolliert was passiert.

Gruss
Christian
 
Micha, danke für den Tipp mit dem Timing. Das hört sich interessant an. Habe eben mal in der Anleitung geschaut. Da steht beim aktuellen Regler: Automatisch (7-30°) Optional könnte ich noch manuell Low (7-22°) oder High (22-30°) einstellen. Welches Timing würdest du empfehlen?
Apropos Reglereinstellung: Auf Innenläufer (Steuerfrequenz 8 kHz) hätte ich ihn eingestellt. Alternativ könnte man noch 16 kHz einstellen. Laut Anleitung wäre das aber für Außenläufer.;)

Hallo Oli,

das Timing ist eine Funktion der Kommutierungsfrequenz (Polpaarzahl...) und der Größe der Wicklungsinduktivität L. Bei Inrunner ist ein Timing im Bereich 0°-10° üblich. Je höher das Timing, desto größer wird das KV [rpm/V]. Bei kleinerem Timing müsste der Motor weniger Strom ziehen. Ich verwende bei meinen Jeti Spinn ESC 5° bei Inrunner. Als Taktfrequenz ist 8 kHz völlig ausreichend, die Schaltverluste in den FET's sind auch noch kleiner. Zum Timing hab ich schon mal was geschrieben.

http://www.rc-network.de/forum/show...ensionierung?p=4478029&viewfull=1#post4478029

Gruß
Micha
 

steve

User
Hallo Oli,
wenn sich die Lipos aufblähen oder sehr stark erhitzen, sind sie nicht geeignet. Es werden sehr viele Lipos im Netz angeboten und mit dem entsprechenden Label bei der C-Rate wird bisweilen etwas optimistisch umgegangen. Die Lipos brechen dann ein. Wenn sie sich aufbähen, war es das eigentlich schon.
Schau Dir mal bei G. Giese in der Datenbank die Messergebnisse an. Einen echten 90C Lipos findest Du da nicht.

Referenz bei Belastungen um 40-50C (da ist dann auch etwas Sicherheit drin) sind hier immer noch die Lipos von SLS. Beim Vorwärmen sollten auch mindestens 30° erreicht werden. Bei 40° kann man noch gemütlich alles zusammen tüdeln, ohne Stress zu bekommen und beim Start sind es noch 30°. Wenn das System gut aufeinander abgestimmt ist, haben Deine Lipos nach dem Flug weniger Temp. als frisch aus der Temper-Box.

Ich kenne allerdings auch viele, die schmeißen ihre Briketts in die Flieger rein, wie sie vom Lader kommen - kann man machen. Nur dann sind eben gewisse Einbußen zu erwarten.

VG
 
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