Guten Morgen Martin
Wie Heinz schon schreibt, möchte auch ich dich nicht entmutigen.
Es macht aber schon einen Riesen unterschied ob ich ein Modell mit 2,70m (Kestrel) oder ein Modell mit 4,80m Fliege oder Lande. Die SB10 ist ja gut 1m Größer.
Was das "Verkleben" angeht; Holz mit Holzleim (Ponal) zu kleben ist im Prinzip schon richtig. Es gibt aber Situationen bei denen man besser auf Langzeitharz mit Zusätzen umstellt. Langzeitharz ist für mich ein Harz das man relativ lange verarbeiten kann (90 Minuten). Endfest 300 ist in verschiedenen Situationen auch nicht verkehrt, bei Servorahmen z.B. Ich verwende solche Epoxyd Harze nur noch sehr sporadisch.
Ich verwende seit vielen Jahren nur noch Harze von R&G oder anderen Herstellern. Diese haben je nach Härter eine relativ lange "Offen-zeit" in der man das Harz verarbeiten kann.
Endfest 300 zieht nach spätestens 20 Minuten an und wird nicht mehr brauchbar.
Mit meinen Kollegen habe ich schon viele, viele, Styro - Abachi Flügel gebaut und habe da genug Erfahrung gesammelt. Nicht nur Flügel / Flächen bauen wir selbst auch Rümpfe usw. mit Erfolg.
Wir verwenden zum ansetzen der Nasenleisten und Verkastungen Langzeitharz mit Baumwollflocken vermengt. Das hat den Vorteil das man genügend Zeit hat um das Teil anzusetzen und auszurichten.
Baumwollflocken deshalb, um das Harz noch etwas zu "verstärken" . Reines Harz wird irgendwann sehr hart und neigt dazu Glasartig zu werden. Deshalb mischen wir Baumwollflocken oder auch Glasfaser-schnipsel, die es bei R&G auch zu kaufen gibt zu, um dem "verglasen" entgegen zu wirken. Das ganze lässt sich auch wunderbar verschleifen.
Selbiges Gemisch, wir sagen Mumpe, nehme ich auch um Servorahmen einzusetzen, oder auch andere Bauteile, wie Spanten oder Motor-spante.
Die Querruder würde ich auch nur als Querruder verwenden. Alles andere macht keinen Sinn, da sie zu weit aussen sind. Meine 4,36m SB10 hat ebenfalls sehr lange Querruder, die aber am Stück sind. Allerdings ist die Scharnierachse gerade ausgeführt. Die Querruder an meiner SB10 gehen ca. 10-15cm vom Randbogen bis auf Höhe des Störklappenschachtes. Also ähnlich deiner SB10.
Ich sehe, bzw. du schreibst, das du die Flächenverbinder eingeharzt hast. Das würde ich nicht machen. Da wird mir klar das sich an deiner Kestrel die Stähle verbogen haben. Zudem wird das ganze sehr unhandlich beim Transport. Die Verbinder sollten lose im Rumpf sein, oder in Messingrohren geführt werden. Die Messingrohre geben dem Rumpf erst mal Stabilität und führen die Verbinder.
Um solche Verbinderführungen einzubauen gehe ich folgendermaßen vor.
Ich klebe von Außen den Bereich der Flächenauflage am Rumpf mir Packband großzügig ab. An den Flächenwurzeln ebenfalls. Wenn am Rumpf Anformungen für die Flügel vorhanden sind vereinfacht sich die ganze Sache ungemein.
Wenn nicht wird es etwas aufwändiger.
Dann stecke ich die Flügel auf die Verbinder und durch die Löcher im Rumpf.
Der Rumpf wird so aufgebaut oder unterbaut das er gerade liegt, das heißt in Fluglage.
So befestige ich den Rumpf das er nicht verrutscht oder sich bewegen kann. Dann nehme ich dir EWD - Waage und richte die Flügel so aus das die Seitenleitwerksflosse die Senkrecht stehen sollte, im gleichen Winkel zu den Flächen liegt. Durch unter bauen der Flügel fixiere ich das ganze.
Wenn Profilanformungen vorhanden sind nehme ich kurze Sperrholz streifen und befestige sie mit kleinen Schraubzwingen an der Fläche, im vorderen Bereich, so wie an der Endleiste und schiebe die Flügel gegen den Rumpf. So ebenfalls wieder fixieren.
Dann nehme ich 5 Minuten Epoxy und klebe die Führungsrohre im Rumpf mit kleinen Punkten fest. Aber wirklich nur mit kleinen punkten. Wenn das dann über Nacht ausgehärtet ist, werden die Flächen abgezogen und die Messingrohre gut mit Mumpe "einbetoniert". Vorher natürlich das anschleifen des Rumpfbereiches innen nicht vergessen. Eventuell auch entfetten.
Dann sollte einer stabilen Flächenbefestigung nichts entgegen sprechen.
Da die SB10 ein Pendelleitwerk hat sollte der Einstellung der EWD nichts im Wege stehen.
Nochmals: suche dir "BITTE" in deiner Umgebung jemanden der dir zur Hand geht beim Bau deiner SB10. Alles andere ist nicht Zielführend.
Als ich vor 50 Jahren mit dem Ferngesteuerten Modellflug begann, wurde ich von meinem Vater der Schlosser gelernt hatte in vielem unterstützt. nur wusste er auch nicht viel was die Aerodynamik usw anging. Er organisierte einen Arbeitskollegen, bzw einen Nachbarn der selbst auch Modellbauer war. Der half mir zu Anfang bei Schwierigen Sachen.
Mit der Zeit und mit jedem gebauten Modell wächst die Erfahrung.
Ich kann mir nicht vorstellen das es wirklich niemanden in deiner Gegend gibt der dir bei dem Flieger helfen kann.
Ich kann auch nicht jeden Tag 2 - 3 Stunden am Rechner sitzen und dir Romane schreiben um deine SB10 fertig zu stellen.
Handwerkliches Geschick hin und her. Die einen Haben es, die anderen nicht. Auch wenn sie mal ein "Handwerk" gelernt haben.
Entschuldige wenn ich es so krass ausdrücke.
Ich habe mit meinen 65 Jahren schon viel erlebt. Auch bei uns im Verein. Ich habe als Vorsitzender und Flugleiter, Leute wieder weggeschickt, weil es Lebensgefährlich war was sie auf dem Platz mitbrachten.
Erst nach vielen Stunden Bastelei durften sie am Flugbetrieb teilnehmen.
Bitte nicht falsch verstehen.