Schwerpunktlage der kleinen Panther von Schmalenbach 1,85 m

Hallo
Ich habe endlich nach 20 Jahren meinen SM Bausatz Panther F9F gebaut und versucht einzufliegen, ist leider missglückt. Unmittelbar beim Abheben gleich auf die Seite gegangen: Fahrwerke beschädigt, ein Flügel gebrochen. Aufgrund der widersprüchlichen Informationen im Internet habe ich mich bei P. Schmalenbach erkundigt, ob denn der Schwerpunkt im Plan stimmt ( Im Plan lautet die Angabe 110 mm von der Nasenleiste an der Wurzel nach hinten gemessen. Im Plan ist die Draufsicht auf die linke Seite abgebildet. Abgebildet ist jedoch die rechte Seite, was man an Hand der Steckungsposition erkennt. Die Planangabe lautet demnach 110 mm von der Nase weg auf der rechten Seite. Die linke Seit ist im 13mm nach vorne versetzt, dass heißt, der Schwerpunkt läge hier bei 123mm. Bezogen auf die Flächentiefe von 415mm bedeutet dies links SP bei 29,6% der Flächentiefe, rechts bei 26,5% der Flächentiefe, im Mittel also 28,05%. Eigentlich für ein NACA 24XX Profil ein eher kopflastiger Wert.
Bei zwei GFK Panthern aus Asien gleicher Größe werden ebenfalls weit vorn liegende Schwerpunkte angegeben: Fa. PSD 23%, Fa. Fajbao 25% = T/4 Linie und zum Einfliegen noch 12,7 mm weiter nach vorn = 21,9%. Auch von der Fa. Airworld bekam ich die Auskunft, dass der SP bei ca 25 % liegt. Ermittelt man den SP mit den üblichen Schwerpunktprogrammen , dann liegt der SP bei ca. 32% je nach Stabilitätsmaß.)

Hr. Schmalenbach sagte mir, dass der SP ca. 5mm vor dem Steckungsrohr liegt, was sich mit der Planangabe deckt. Er wäre sogar mit einem weiter nach hinten verlegten SP geflogen.
Ich nehme folgendes an: Die Planangabe bezieht sich auf die Ausgangskonstruktion des Fliegers, also ohne Flächenversatz. Dann läge der SP bei den o.g. genannten 26,5%.
Durch den Versatz der linken Fläche nach vorn rutschte der mittlere SP auf 28,05%, die entspricht einer Differenz von 6,4 mm.
Ob der Crash in meinem Fall auf die Lage des SP zurückzuführen war wage ich fast zu bezweifeln. Ich glaube eher an eine zu geringe Abhebegeschwindigkeit. Diese müsste nach der Auftriebsformel bei ca. 60 bis 70 Kmh liegen je nach angenommenen ca des Profils. Ob ich diese Geschwindigkeit erreicht hatte weiß ich nicht, die Platzgrenze war nahe und ob ich schon Höhe gezogen hatte, unbewusst ? Startstrecke war ca. 70 m, befeuert wurde der Flieger mit eine BJ66 von BEHOTEC, die aber auf 117000 U/min gedrosselt war.
Der Flieger ist repariert, die Turbine auf 120000 U/min aufgemacht, ja und der Schwerpunkt? Soll ich den wirklich um 20 mm nach vorn verlagern, wie hier schon geäußert wurde? Das wäre dann 20 % der Flächentiefe...

Gruß Stephan
 
Hi,

bei einem Jet glaube ich nicht das die Abhebegeschwindigkeit die Ursache war. Wenn er hoch geht hat er auch genug Geschwindigkeit.
Ich würde mir alle Geometrien/Winkel anschauen. Passen die Flächen gegeneinander, die Höhenleitwerke, Winkeldifferenz ...
Schwerpunkt 20mm vorlegen ist schon ne Nummer :-) Ich gehe Grundlegend davon aus das Peter weiß wovon er spricht. Für den Erstflug ein wenig Angstblei ist ok, aber mehr als 10mm würde ich nicht vor gehen (bei genug Höhenruderausschlag)

LG
 
Danke für die Antwort.
Es könnte auch sein, dass der Jet durch das erleichterte , gefederte Bugfahrwerk zum Springen gekommen ist und dadurch abheben wollte. Ich habe nochmal mit den üblichen Formeln für Weg, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Auftrieb gerechnet, und bin auf eine Startstrecke von ca. 70m bei einer Geschwindigkeit von ca. 20 m/s gekommen unter folgenden Bedingungen: Anstellung der Tragfächen aufgrund der Fahrwerke 3,8 Grad (EWD 0,5 Grad), Beschleunigung 5 m/s2 (bezogen auf 60N Schub bei Annahme, dass 20N durch Rollwiderstand verloren geht und 12kg Startgewicht). Ich habe das Bugfahrwerk gemäß Empfehlung in der Bauanleitung um 2 cm nach vorn versetzt. Dadurch müsste die Springneigung reduziert werden. Wenn, wie teilweise berichtet, der Schwerpunkt weiter nach vorn gelegt wird, könnte das hier möglicherweise auch helfen.
Das mit der Vorverlegung des SP um 20mm
basiert auf einem Beitrag eines Ziroli Panther Fliegers, der danach "lammfromm" zu fliegen war. Die Maße des Ziroli Panthers und die SP Angabe sind ziemlich identisch mit der SM Version (die eigentlich von Kapeller ist). Ich werde für den nächsten Versuch den SP ca. 1cm vorverlegen = 200g Blei....
Gruß Stephan
 
Hallo Stephan,

ich setze immer auf "Startklappen". Du solltest mal die EWD nachmessen. Könnte auch ein Faktor sein.

Grüße
Michael
 
Hallo Michael
Die EWD beträgt gemessen bzw. errechnet 0,4 Grad und stimmt mit der auf dem Plan sehr gut überein. P. Schmalenbach hatte mir mal eine EWD von 0,5 bis 1,0 Grad genannt.
Für den nächsten Startversuch, wann immer der sein wird: Startklappen 10 Grad, SP ca.10mm nach vorn, lange Startstrecke bis der Flieger von allein abhebt (ohne springen hpffentlich), evtl. Flieger festhalten bis max. Schub erreicht, an der Turbine max. zulässige Drehzahl einstellen, Räder leichtgängiger machen. Und wenn denn der Start gelingt nach Trimmrunden auf die Landung vorbereiten: anfangs Startklappenstellung, dann max. Landeklappen mit Wuerruder 5 bis 10 mm hoch, quasi Butterfly, 1/3 Gas im Anflug, bei Erreichen der Platzgrenze Leerlauf und ausschweben bei relativ hoher Geschwindigkeit und hoffen, dass die Platzlänge ausreicht (250m)

Gruß und einen schönen 3 Advent
Stephan



Gruß Stephan
 
Also Stephan wenn Du auf dich zu startest dann siehst ja genau ob deine Abhebegeschwindigkeit passt, und kannst immer noch den Start abbrechen. Hinter das Modell stellen und dann starten finde ich auf gar keinen Fall Optimal. LG. Herbert
 
Hallo Herbert
Ich denke mal eher seitlich, 45 Grad auf mich zu, so dass wenn er abhebt ich ihn noch annähernd seitlich sehen kann. So würde ich dich verstehen.

LG Stephan
 
Hallo Stephan,

programmiere Dir Flugphasen, damit Du schon beim Erstflug alle Trimmungen erfliegen kannst.
Nicht global einstellen. Jede Flugphase getrennt. Beim Landeanflug ist bei der Panther eine hohe
Landegeschwindigkeit kontraproduktiv. Dann ist Springen eigentlich fast sicher. Aufsetzen auf keinen
Fall zuerst mit dem Bugfahrwerk sondern gaaanz leicht angestellt.
Mach eine vernünftige Landeeinteilung. Im Queranflug schon mit etwas über Landegeschwindigkeit.
Dann in den Kurven etwas Gas nachschieben um keinen Strömungsabriss zu provozieren.
Und nicht zu eng (Krampfkurven) eindrehen. Mag fast kein Jet.
Direkt nach der letzten Kurve Gas wieder etwas rausnehmen.
Normalerweise fliegst Du den Endanflug mit Gas.
Volle Klappen + Querruder hoch bremst schon enorm. Du wirst für den Anflug bestimmt ordentlich
Gas benötigen. Am Ende vorsichtig Gas rausnehmen. Sonst könnte es Dir passieren, dass die Maschine
durchsackt.
Eigentlich stellt ein Jet einen halbwegs erfahrenen Piloten vor keine großen Probleme.
Nur beim Landen solltest Du einen vernüntigen Anflug machen.

Viele Grüße
Michael
 
Vielen Dank für die Tipps, Michael.
Wenn es soweit ist werde in das beherzigen.
Wie schon gesagt, das ist mein 1. Jet, den ich schon vor 22 Jahren bauen und fliegen wollte. Damals flog ich Propellerflieget, unter anderem die Yak 11 von Gietz, ein sehr gewöhnungsbedürftiger Flieger, sehr gewichtig, gut zu fliegen (wenn der SP um ca. 40 mm nach vorn gegenüber der Planangabe verlegt wird), aber kitzlig zu landen bei 16 kg Masse. Propeller ist nun mal was anderes, da bremst nun mal der Propeller. Bei der Yak allerdings nicht so sehr, weil der Prop eine 14er Steigung hat.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt.

LG Stephan
 

Slotfox

User
Ich fliege meine F9F mit dem 110mm angegeben Schwerpunkt. Ich finde ihn so perfekt. Gestartet hab ich immer ohne Klappen. Hatte aber auch einr TJ74 Frank Bine eingebaut.
Es ist mein erster Turbinenjet und ich liebe dieses Modell.
Ein Vereinskollege fliegt ebenfalls das Modell mit dem gleichen SP.
 

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Slotfox

User
Ich hab meinen Schwerpunkt per Strich angezeigt.auf dem Bild ist links die Nasenleiste also vorne.
Was du mit linke/rechte Seite meinst verstehe ich nicht.

Gruß
Alex
 

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Die rechte Tragflächenanformung ist gegenüber der linken Anformung um 13mm nach hinten versetzt, ein Fehler in der Rumpfform, was sich laut P. Schmalenbach im Flug nicht bemerkbar macht. Daher ist es wichtig , ob die 110mm links oder rechts von der Nasenleiste gemessen werden.
Gruß Stephan
 
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