Scorpion S-5025 12N14P: Fragen zur Auslegung

orange

User
Hallo und guten Tag zusammen,

für einen Elektroschlepper mit etwa 4,5kg und 2m Spannweite soll ein Scorpion S-5025 12N14P gewickelt werden. Betrieben wird er mit 8 Lipos am Powerjive. Es soll eine Luftschraube mit 20"-21" bei einer Stromstärke von etwa 90 Ampere eingesetzt werden.

Ralph schreibt HIER:

... für 10S und die 21x14 (ns 210) sind am 5025 14P 13+12 wd nötig.

und HIER:

... ich baue grade an einer optimierten bausatzgestützten variante für "meinen" wettbewerbspiloten - kürzer, leichter, leistungsfähiger.
genauer: ein 12N14P in 5026 mit 12+13 x 1,25D für 10S und passender ns für die 21"x14" wie schon den letzten prototypen (siehe oben) ...

Mir stellen sich nun einige Fragen:

- Da das Modell zunächst oft "solo" unterwegs sein wird, läuft der Motor nur selten auf Vollgas und eher im Teillastbetrieb. Ist für diesen Einsatzzweck eine Verschaltungsart (D oder Y) vorzuziehen?

- Sollte die spez. Drehzahl für den Betrieb mit 8 Lipos angepasst werden?

Momentan bekommt der Stator neue GFK-Deckscheiben. Danach kann's mit der Testwicklung losgehen.

Schonmal besten Dank für Eure Tipps und Meinungen.

Gruß,
Bernhard
 

RdS

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hi,
zu 1.: YY ist D vorzusiehen, siehe powercroco.de
zu 2.: klar musst du anpassen, sonst fehlt dir ca 1400 u/min enddrehzahl gegenüber 10s. du solltest eine ns von 255 anstreben bei 8s.

Hi Mike,

eigentlich ganz einfach - nimm Dir mal was von recht dünnem Draht zur Hand, 0,5-0,8, und wickle damit einfach mal X Windungen im ABC Schema auf und verschalte sie im Dreieck. Leichter geschrieben als getan, ich weiß ;) Danach mißt Du das Ganze mit einem Logger bei 100% Gas im Stellerbetrieb im Leerlauf (!keine Last!) und dividierst die Drehzahl durch die Eingangsspannung, voila, die "Kv" bzw. ns (spezifische Drehzahl) des vorliegenden Motors mit X Windungen.

Nun rechnest Du, wenn die Drehzahl nicht paßt, einfach wie folgt um:

ns neu = ns alt * Windungen alt / Windungen neu

z.B. - vorher ns 400, gewünscht 500.

500 = 400 * 10 / X

X = 8

Also wenn Du vorher z.B. 10 Windungen drauf hattest für 400KV, brauchst Du 8 für 500. Das kommt recht gut hin, ist zwar nur eine Näherung, aber - ist "good enough for government work", wie die Amis gerne sagen ;)

ABC heißt hier (12N8P), daß jeder Zahn identisch bewickelt wird, und ein Draht über 4 Zähne - eben jeder 3. von 12 - geht. Das kannst Du entweder mit jedem Draht einzeln wickeln, also zuerst Draht 1 auf 1, 4, 7, 10 dann Draht 2 auf 2, 5, 8, 11 und dann Draht 3 auf die übrigen :), oder die "saubere" Variante, bei der allerdings auch viel Draht im Weg rumsteht, da Du hier zahnweise wickelst - Zahn 1 mit Draht 1, dann Zahn 2 mit Draht 2, Zahn 3 mit 3, dann wieder 4 mit 1.

Das hat den Vorteil, daß die Übergänge zwischen den Zähnen deutlich sauberer werden und nie mehr als 2 Drähte übereinander liegen. Ebenso liegt der Übergangsdraht dann immer über den ersten Windungen des nächsten Zahns statt drunter...spart Platz.

Ist dafür auch anspruchsvoller zu machen, darfst Du Dir aussuchen :)

Am Ende wird das Ganze im Dreieck verschaltet wie folgt - Ende 1 an Anfang 2, Ende 2 an Anfang 3, Ende 3 an Anfang 1.

Das sind dann Deine 3 Motorstrippen (aus jeweils 2 Drähten), die an den Steller gehen.

Alle Klarheiten beseitigt? ;)

Lies einfach weiter auf Ralph's Seite, das kommt alles nach und nach, auf einmal kann man sich das kaum reinziehen. Just do it :D

lG,
Simon.
 

orange

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Hallo Ralf,

danke für Deine Anmerkungen. Die daraus folgenden Überlegungen sind:

Um bei Vollgas in etwa die gleiche Drehzahl wie mit 10 Lipos zu erhalten, müsste der Motor eine spez. Drehzahl ns von 210*10/8 = 263 haben. Wird er YY anstatt D verschaltet, erhöht sich die spez. Drehzahl ja schonmal auf 210*2/1,73 = 243. Schlussendlich müssten (12+13)*243/263 = 23 Windungen gewickelt werden. Das wären also 11+12YY.

Kommt das so hin?

Gruß,
Bernhard
 

orange

User
Hallo Ralf,

es wird auf jeden Fall zunächst mal eine Testwicklung werden.
Wird zwar noch ein paar Tage dauern, aber ich werde berichten.

Der CNC-Schlepper ist übrigens schon fast rohbaufertig und wartet auf eine Schleiforgie ;-)

Gruß,
Bernhard
 

orange

User
Hallo zusammen,

hier mal ein Bild des Stators mit den neuen GFK-Deckscheiben:

Stator.jpg

Detail.jpg

Am Wochenende soll die Testwicklung drauf. Dazu zwei Fragen:

- die dem Bausatz beiliegende Isolation hat eine glatte und eine rauhe Seite. Wie herum lege ich diese in den Slot?

- für die Testwicklung möchte ich recht dünnen Draht nehmen, etwa 0,71 mm. Hat der Drahtdurchmesser entscheidenden Einfluss auf die spez. Drehzahl?

Gruß und schönes Wochenende,
Bernhard
 

FamZim

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Hi

Sieht doch sauber aus !
Ich breche die Kanten der Stege aber immer noch etwas mit 180 ger Schmirgel, damit nichts am Draht kratzt.
Dazu einen Streifen in Stegbreite ein paar mal schräg in die Nut reinziehen, damit die Iso nicht abplatzt.
Der Draht soll beim Wickeln eher an der Iso rutschen, und diese nicht in der Nut, also stumpfe Seite zum Blech.
Der Drahtdurchmesser ist beim Lehrlaufstrom noch nicht so wichtig, das kommt erst mit hohen Lastströmen.

Gruß Aloys
 

orange

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Guten Morgen,

die erste kleine Gruppe ist drauf:

Gruppe 1.jpg

Habe mich schon beim Wickeln von anderen Motoren gefragt, wie der Übergang zwischen den Zähnen am besten auszuführen ist. So wie im Bild zu sehen, quer durch den Slot, sozusagen "Luftlinie, oder sollte man versuchen, den Übergang ausserhalb des Slots, also am Wickelkopf zu machen?

Gruß,
Bernhard
 

FamZim

User
Moin

Wenn genug "Luft" ist wie im Bild kann es so bleiben, kein Problem !
Wenn das durchfädeln stört, fang mit der Mitte des Drates an und wickel beide "Enden" nach oben !
Dann sind alle Drahtenden aber aussen, manch stört DAS dann wieder.
Die Ableitungen liegen aber meist sowieso eher Aussen !
(Du machst aber ne menge Windungen drauf ! ? !) .
Welche Betriebsspannung und Drehzahl solls den genau werden ?

Gruß Aloys.
 

orange

User
Hallo Aloys,

der Motor soll an 8 Lipos laufen. Entgegen der Berechnung weiter oben im Thread soll die spez. Drehzahl mit 12+12 YY bei etwa 253 U/V liegen.

Die zweite kleine Gruppe ist jetzt drauf. Ich werde auch nur einen Teilmotor mit der Testwicklung fertig machen und dann mal schauen, ob die Drehzahl passt.

Wenn später der dickere Draht in die Slots kommt, wird das mit dem luftigen Übergang zwischen den Zähnen eh nicht mehr so auffallen, da dann ja die Slots auch voller werden.

Bis später,
Bernhard
 

orange

User
Hallo zusammen,

der Motor ist nun das erste Mal gelaufen; schon beeindruckend, wenn man bisher nur wesentlich kleinere Motoren kannte. Der Drehzahltest wurde mit 3 und 4 Lipos am YGE 60 bei 24° Timing durchgeführt:

S-5025 12+12x0,71 YY

12,0V 1,5A 2720U/min ==> ns = 227 U/min/V
16,5V 1,6A 3750U/min ==> ns = 227 U/min/V

Das liegt nun doch niedriger als erwartet. Kann das am Timing des YGE liegen?

Um nun auf eine spez. Drehzahl von etwa 250 U/min/V zu kommen, werden 24*227/250 = 22, also 11+11 Windungen gewickelt.

Jetzt kommt erstmal die Testwicklung wieder runter.

Gruß,
Bernhard
 
Hallo Bernhard,

nein, am Timing liegt's nicht - mit 24° bist Du schon relativ hoch, wobei bei einem 14-Poler (vs. 10-Poler) meiner Erfahrung nach sowieso etwas höheres Timing benötigt wird.

Es ist so - höheres Timing erhöht auch die KV; z.B. habe ich mit einem Testmotor mit "low" Timing an meinem Billig-Teststeller 1120KV, mit "medium" Timing 1270KV und mit "high" Timing 1320KV. Auch der Stromverbrauch ändert sich; im Leerlauf braucht höheres Timing durch die höhere Drehzahl auch mehr Strom, auch bei Last ist höheres Timing eher auf hohe Lasten ausgelegt.

Wirst wohl wie Du meintest eine Windung weniger brauchen :) An sich ein Zeichen für einen guten Stator.

lG,
Simon.
 

orange

User
Hallo zusammen,

es geht langsam weiter. Nach mehrmaligem rumprobieren mit 1,32er Draht wird der Motor jetzt mit 1,25er gewickelt. Die erste Lage der ersten kleinen Gruppe ist drauf und die nächsten Dummies warten aufs Durchschieben:

kleine Gruppe 1.jpg

Das sollen dann später 8+8+3zick+3zack werden.
Mit dem dickeren Draht gingen nur 7 Windungen in die erste Lage. Da hätte ich jeweils 4 Windungen auf die zweite Lage bringen müssen. Das hat aber eindeutig meine Fähigkeiten überfordert. Ich kann an dieser Stelle nur den Hut vor denjenigen ziehen, die hier Drahtstärken bis zu 2mm verarbeiten. Erst wenn man das selber mal probiert hat, weiß man, wie störrisch und wiederspenstig sich das Zeug verhält.

Nun denn, ich hoffe der 1,25er Draht wird in YY Verschaltung für die angestrebten 90 Ampere bei Vollgas ausreichend sein.

Schöne Grüße,
Bernhard
 

orange

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Hallo und Frohe Ostern Euch allen,

nach ziemlich genau drei Monaten und unzähligen mißglückten Wickelversuchen habe ich den Motor endlich fertig. Wie auch oben schon zu sehen, habe ich immer den Sprung auf den Nachbarzahn außen im Slot gemacht und das hat irgendwie nie richtig gut ausgesehen.
Nun wurden die Übergänge in den Slotgrund gelegt und das hat gut funktioniert.

Die Teilmotoren wurden mit 3S und 4S am YGE 60 wie folgt getestet:

Teilmotor 1
12,3V 1,1A 2710 rpm ==> 220 rpm/V
15,5V 1,2A 3400 rpm ==> 219 rpm/V

Teilmotor 2
12,3V 1,1A 2720 rpm ==> 221 rpm/V
15,5V 1,2A 3420 rpm ==> 220 rpm/V

Habe den Motor dann verschaltet und mit halbvollen 8S und einer Menz 20x12 Holzlatte am Powerjive mit Autotiming laufen lassen.

27,6V 71,6A 5710 rpm

Der Stator wurde eben zum fixieren der Wicklung mit Epoxy vergossen und ist dann morgen nach dem aushärten fertig.

Scorpion S-5025 11+11x1,25YY

S-5025_11+11x1,25YY_klein.jpg

Beim Testlauf am Powerjive zeigte der Motor ein sehr ruckhaftes Anlaufverhalten. Ein sanftes Gasgeben und Anlaufen des Motors war nicht möglich. Habt Ihr evtl. eine Idee, woran das liegen könnte? Habe schon verschiedene Einstellungen am Jive ausprobiert, leider ohne Verbesserung. Gibt man schnell Vollgas, geht es einigermassen.

Nun denn, morgen sehen wir weiter ......

Gruß,
Bernhard
 
HI Bernhard, mir fällt höchtens noch Kleberreste vom Windung vergiessen ein die auf den Hammerköpfen und dann an den Mangneten schleifen aber der Leerlaufstrom vom Gesamtmotor wäre noch sehr interresant.
 

RdS

User
hi,
Hast du mal einen power jazz probiert?
wie läuft er am yge an?
hab ja einen ähnlichen motor (5330-15+15*1,25YY)gewickelt, und der läuft problemfrei.
iso-messung i.O.?
vg
ralf
 
Hallo Bernhard,

würde dir empfehlen den Jive einfach mal zu reseten. Müsste Mode 1 sein. Dann evtl. mal das Anlaufverhalten verändern. Am Timing kann es denke ich mal weniger liegen. Meine selbst gewickelten haben bist jetzt alle wunderbar funktioniert. Das Autotiming vom Jive/Jazz ist klasse.

Wenn du natürlich noch einen YGE hast, dann ist es natürlich von Vorteil diesen zum Testen zu verwenden. Vielleicht läuft der Motor tatsächlich mit einem fest eingestellten Timing besser.

Gruß Maxi

PS: Dein Motor sieht super toll gewickelt aus! Hut ab!
 

orange

User
Hallo zusammen,

@ Peter

die Wicklung habe ich erst nach dem Testlauf vergossen. Habe mir aber den Rundlauf der Glocke nochmal genauer angeschaut. Sie hat aber keinen Kontakt zum Stator.

@ Ralf

Habe als Hochstromregler leider nur den Powerjive zur Verfügung. Beim Testen der Einzelmotoren am YGE 60 mit 3S und 4S liefen die Teilmotoren einwandfrei.
Eine 1000V Isomessung habe ich nicht gemacht, allerdings die Wickeldrähte gegeneinander und gegen den Stator auf Durchgang geprüft.

@ Maxi

Es wurden schon einige Einstellungen am Jive ausprobiert. Leider ohne jegliche Verbesserung.


@ Alle

Habe mal ein bisschen im Forum gestöbert, ob schon über ähnliche Probleme mit dem Powerjive berichtet wurde. Dabei bin ich auf folgenden Bericht von Ralph gestossen:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/145547-Reparatur-eines-abgebrannten-RS-435-40?p=1363260&viewfull=1#post1363260

Dort wurde von ihm ein Strecker 435-40 neu gewickelt und zeigte wohl am Jive ein ähnliches Verhalten. Der Motor wurde anschließend an Gerd Giese geschickt, der ihn mit einem serienmäßigen 435-40 verglich:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/145547-Reparatur-eines-abgebrannten-RS-435-40?p=1388316&viewfull=1#post1388316

Zu den Kontronik Stellen:

Der Jive HV (SW "9") kommt völlig einwandfrei mit den Motoren ab 30V zurecht.
Unterhalb dieser Spannung stottert, pumpt oder schlägt schlagartig die Drehzahl!
Derat heftig, dass es fast meinen Prüfstand zerlegt hat... man, man, man, ich habe mich aber erschrocken!:eek:

Der PowerJazz ganz anders - Hallo Mike, warum ist das so, obwohl doch gleiche Software (FW "9").
Er lässt die Motoren weich anlaufen und zeigt ein feinfühliges Stellverhalten - brave so wünscht man das sich!

Das deutet darauf hin, daß es ein Problem des Jive HV sein könnte. Ich werde gleich noch einmal den Motor im Leerlauf durchmessen und auch verschiedene Luftschrauben vermessen. Leider habe ich aber nur zwei 4S Akkus hier, so daß ich den Motor nicht mit mehr als 30 Volt laufen lassen kann.

Gruß,
Bernhard
 
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