Die REX-Wonder
Die REX-Wonder
Liebe Kollegen,
da ich meine neuen Werkstatt nach meinem Umzug mit einem einfachen Bau
in Betrieb nehmen wollte habe ich mir mal wieder ein 'Wonder' geklebt.
Ich wollte außerdem nochmal eine leichtere Variante mit kleinerem Motor probieren.
Das Gewicht wollte ich um 800 Gramm halten. Das habe ich mit 850 Gramm allerdings etwas
verissen. Eingesetzt habe ich dieses Mal einen
Novarossi REX CR12.F:
Diesen Motor habe ich hier etwas detaillierter beschrieben:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/602270-Novarossi-REX-CR12-F
Der Flieger ist wiederum nach dem SIG Plan entstanden. SIG liefert regelmässig
sehr gute Plane mit den Kits aus, auf denen alle Teile gezeichnet sind und nach
denen man das Modell dann auch ohne Bauksten nachbauen kann. Ob das am Ende
wirklich Geld spart sei allerdings dahingestellt.
Ein 'Wonder' besteht jedoch aus nur wenigen Teilen und der Aufbau ist entsprechend
einfach:
Geändert habe ich dieses Mal den Rumpf und zwarso, als das dieser 10, 12 mm
schmaler ist. Denn an dem lütten Motor drehe ich einen nur 7 Zoll großen Propeller.
Das allerdings mit 17.000+ Umdrehungen.
Bei dieser Breite passt noch gut ein 100 ml Tank mit etwas Schaumstoff hinein, in diesem
Falle ein KAVAN Tank.
Um das geringe Gewicht zu erreichen wird weitestgehend auf Sperrholz verzichtet und statt
dessen Glasgewebe aufgelegt, wo Festigkeit/Dauerhaftigkeit gefordert ist. Auf diese
Weise kann auch auf festes und somit schwereres Balsa verzichtet werden.
Den oberen Mitteleteil der Flächenbeplankung mit 80 Gramm Glasgewebe zu belegen hat sich
bewährt, denn hier wird die
Canopy (Haube) aufgesetzt. Die braucht man, um den Wonder
vom Startplatz zu nehmen und - elegant - von unten heraus in die Luft zu befördern, so aus
Kniehöhe. Also muss die
Canopy auch was aushalten.
Hier sieht man den Startplatz und die Haube. Für solche Modelle sind Vorrichtungen zum Starten des
Motors sehr ratsam und man sollte sich die Zeit nehmen, sich so etwas anzufertigen. So ein lütter
Flieger rutscht einem schnell mal aus der Hand (siehe oben, Willo
):
Die Folie muss zum Aufkleben der Haube natürlich vom Flügel verschwinden. Am
besten geht das natürlich mit einem Lötkolben. Nur für den Fall, dass es jemand noch nicht
wusste
:
Die Randbögen sind diesmal als Scheiben ausgeführt, welche einfach das Profil vergrößern.
Die sind vllt. nicht so schick, aber langlebiger als Balsa-Randbögen, schneller zu machen und
sauberer zu folieren:
Ich hatte zuvor bemerkt, dass sich ein aerodynamisch vernünftiger Randbogen bei diesem Flieger
durchaus positiv auswirkt. Um hier noch experimentieren und ändern zu können habe ich diese
Randbögen nicht verklebt, sondern mit M3 Kunstoffschrauben aufgeschraubt. Kann man auch besser
reparieren. Diese Randscheiben haben sich erstmal bewährt. Das Modell geht gut geradeaus und
pendelt auch im extremen Langsamflug nicht um die Hochachse.
Hier sieht man die Endrippe, hinter der Gewinde in kleine Sperrholzstücke eingeschnitten sind:
Zur Verfestigung der Endrippen ist Gewebe aufgelegt/aufgepresst. Ein Verfahren hierfür
habe ich hier beschrieben, am Beispiel eines Motorspants:
http://www.rc-network.de/forum/show...SS45-Ring-TN?p=4188881&viewfull=1#post4188881
Zur Erreichung eines niedrigen Gewichts (und auch weil ich hier noch keinen 'Lacker' habe)
ist auch der Rumpf foliert, von innen allerdings mit 160 Gramm (Aero-) Glasgewebe belegt,
schön trocken. Das bringt dann eine enorme Festigkeit, die bei einem 'Bodenlander' eben
wünschenswert ist.
Den Motorraum eines Modells zu folieren, in welchem ein Verbrenner werkelt, ist ein ziemlich
sinnloses Unterfangen. Besser ist es, die sog. Anschnitte gar nicht erst zu folieren, sondern
zu beglasen, oder - wie in diesem Falle - mit 0,3 od. 0,5 mm Sperrholz zu bekleben:
(Baufehler: Holzmaserung des Rückteils versehentlich
quer aufgelegt
.)
Das reibt man 2, 3 mal mit Epoxi ein (z. B. 10 Minuten od. Laminierharz). Ich habe
dieses Teile zuvor halt rot gebeizt (Wasserbeize ohne Zusätze). Die Nähte zur Folie
müssen natürlich ebenfalls versiegelt werden, sonst löst sich die Folie sehr schnell ab.
Dazu habe ich die Nähte mit Überstand abgeklebt und mit Epoxi abgerieben. Besser nicht
TESA auf Folie verwenden, Papierband vom Lacker o. ä.
Die Montage der Seitenruder ist beim Wonder immer so ein Unterfangen. Bewährt hat
sich aber eine Hohlkehle aus Laminierharz mit reichlich Microballoons und ggf. etwas Farbpaste,
in diesem Falle natürlich mal weiß:
Wird die Folie (wiederum mit dem Lötkolben) zuvor entsprechend entfernt, ergibt
sich eine vernünftige, feste Leimlaibung. Sieht man hier... äh, sieht man nicht, ist halt
alles weiß:
Dieses Bild soll man die Konsitenz zeigen, die man für so eine Schmiererei benötigt - nicht
zu flüssig anmischen:
Kleinere Fugen kann man natürlich auch mit 10 Minuten Epoxi erzeugen, bzw. man arbeitet
in mehreren Durchgängen. 5 Minuten-Harz hingegen enthält zu viel Beschleuniger, ist deshalb
nicht dauerhaft spitfest und vergilbt zudem gerne.
Den Schalter für die Elektrik habe ich diese Mal nach hinten verlegt, der schaltet ein BEC, was
an einem 2S Lipo hängt. Wenn man genauer hinschaut sieht man, dass auch die Anschnitte des
Höhenruders mit Sperrholz belegt sind und nicht foliert. Und wiederum mit Harz (oder eben Lack)
abgedichtet. Sonst hält das dem Öl nicht lange stand:
So. Vllt. war der ja noch der ein oder andere Tip für den zukünftigen Wonder-Piloten dabei? Es sollte mich freuen.
Diese Wonder kommt jetzt zu den anderen. War das mein letzter Wonder? Nein. Aber mein Vorletzter.
Der letzte Wonder wird einen aus
Foam geschnittenen Rumpf haben und einen leichten Styroflügel, der fest
mit dem Rumpf verklebt ist. Der 'Final-Wonder'.
Schaun wa mal...
I keep you posted .