Ich habe nun auch einen Silentius.
Mich reizte an dem Projekt, den Originalpropeller mit modernen Komponenten zu betreiben und so habe ich mir ein Getriebe gebaut aus einem Messingzahnrad mit 10 Zähnen für den 9g Brushless 1811 mit 2000 kV und ein Kunststoffzahnrad mit 56 Zähnen an der Antriebswelle. Alles bei den üblichen ausländischen Quellen eingekauft:
Das Zahnrad hat übrigens einen Durchmesser von ca. 29 mm, die Rumpfbreite ist oben durch die Aufdoppelung 30 mm,
weiter unten ist der Rumpf 32 mm. Es passt also genau hinein. Die Zahnräder wurden im Schraubstock auf die Wellen gepresst, das ging ganz gut. Die lange Welle ist 2 mm Stahldraht, das Messingröhrchen dient als Abstandshalter. Ich habe den Getriebebock aus Sperrholz und Kiefernholzresten gebaut, alle beweglichen Teile sind kugelgelagert. Ein 3D Drucker mit kompetentem Bediener hätte hier bestimmt was besseres zaubern können. Ein nettes Gespräch mit Lutz N., der einen sehr gut fliegenden Silentius hat, ergab eine Propellerdrehzahl von ca. 1100 U/min für Schwebeflug und 1200 U/min für leichten Steigflug. Natürlich spielt das Abfluggewicht eine Rolle, aber es war ein Anhaltspunkt. Ein nach Vorgaben gefertigter Propeller ergab auf dem Prüfstand mit meinem Getriebe 1400 U/min, der Motor wurde allerdings sehr heiß und den Propeller mit der hohen Steigung empfand ich mehr als Quirl. Ich habe neue Blätter angefertigt und das Balsaholz statt original 7 Grad nun mit 12 Grad auf die Form aufgelegt. Das ergibt eine flachere Steigung.
Das Seitenruder habe ich als Pendelruder ausgelegt, das war am einfachsten zu bauen. Der Anlenkungsdraht 0,5 mm hält das Seitenleitwerk in Position. Das Höhenruder wurde als Balsastreifen angenäht.
Der Getriebeblock wird kopfüber eingebaut, oben ist noch Platz für den Regler. Die Akkus kommen vorne rechts und links neben der Antriebswelle unter. Die Fernwelle wird mit käuflichen Propellermitnehmern und O-Ringen gekuppelt.
Gestern, kurz vor dem EM Eröffnungsspiel war Erstflug. Das Modell war schwanzlastig, aber es fliegt so gutmütig, dass ich damit halbwegs zurecht kam. Ca. 50% Motorleistung reichen zum gemütlichen Fliegen. Wenn ich den Motor ausschalte, dreht der Propeller weiter. Das bremst leider den Gleitflug, aber die Blätter verhaken sich so nicht hinter der Fläche und ich kann für einen neuerlichen Steigflug wieder durchstarten. 5g Gewicht sind nun in der Rumpfnase, sie haben das Abfluggewicht auf 125g erhöht und ich warte wieder auf einen windstillen Tag für weitere Tests.
nette Grüße,
Uli