Silikonscharnier und Einlauflippe - wie macht ihr das?

onki

User
Hallo,

aktuell baue ich meinen dritten Möller Ventus (bin berüchtigter Wiederholungstäter).
Nachdem die Arbeiten am Rumpf langsam zur Neige gehen, muss ich mich mit den Flächen beschäftigen.

Um eines vorweg zu nehmen. Ich habe und werde keine Flächen selber bauen. Einerseits möchte ich die ganze Harzerei in Grenzen halten, andererseits gibt meine Werkstatt ein vernünftiges Arbeiten mit solchen Dimensionen nicht her. Zudem stehe ich mit sämlichen GfK/CfK Geweben auf Kriegsfuß).

Nun steht also die Fertigstellung der Flächen an. Hier ist die Ruderanbringung das größte Fragezeichen, weil dieser Ventus die Klappen so vorbereitet hat, dass sie unten angeschlagen sind. Flächenseitig ist eine fertige Hohlkehle.
Die Frage ist, wie gehe ich vor:

- Alles folieren (ich will erstmals Oracal-Klebefolie einsetzen), dann Silikonscharnier anbringen, dann Einlauflippe anharzen (hält das auf Foile)
- Klappen nur mit Klebeband anbringen, dann Einlauflippe erstellen, danach folieren (wie soll das an der Lippe bei möglicher Reibung sinnvoll halten?) und final Silikonscharnier.
- Einlauflippe vergessen, folieren, Silikonscharnier anbringen und stabiles Abdeckband über die Stelle (sieht hat scheXXe aus weil Oberseite)

Wie habt ihr sowas gelöst.

Gruß
Onki
 

funkle95

User
hallo onki

also wenn du unbedingt ein silikonscharnier machen willst, dann würde ich dir das vor dem folieren empfehlen.
habe das bei einem modell von mir auch mal nach dem folieren gemacht: das silikon hat prima auf der folie gehaftet, allerdings hat es nach einiger zeit die folie von der tragfläche gelöst. vor allem wenn du die WK beim landen weit nach unten fahren willst, wird an der scharnierlinie die folie stark beansprucht.

einlauflippe auf die folie harzen würde ich mich nie trauen ;-) ausser du willst sie danach seperat in der hand halten können :D

ich würde zuerst das silikonscharnier machen, dann folieren und zum schluss auf der oberseite das spaltabdeckband verkleben. haben die richtigen ja auch ;)

schöne grüße aus tirol
 

onki

User
Hallo,

Ich hab bei den beiden Vorgängern jeweils nach dem Folieren (mit Oracover) die Scharniere erstellt und war heilfroh darum.
Insgesamt zweimal gab es beim Schleppen Probleme und ein Schleppseil hat mein Ruder sauber abgetrennt.
Dank des Silikonschaniers war das in Kürze wieder dran.
Probleme mit der Haftung hab ich bisher bei keinem der Modelle gehabt. Dank der Hohlkehle wird die "Wulst" ja auch nach innen gedrückt.

Ich ahne langsam, das mit dem unten anschlagen war eine blöde Idee. Das ist das für Zweckmodelle, nicht aber für Scaleflieger mit Störklappen.
Den Vorteil der pragmatischen Anlenkung ohne riesen Hutzen erkauft man sich mit einem hässlichen Fläche-Ruder-Übergang.
Die WK-Ausschläge nach unten werde ich in Grenzen halten. Ich will ja scalemäßig landen und nicht wie bei einem Zweckmodell bei Fuß mit voll gesetztem Butterfly.

Gruß
Onki
 

funkle95

User
Das ist das für Zweckmodelle, nicht aber für Scaleflieger mit Störklappen.
:-) Ich baue zur Zeit eine1:3 Libelle. WK habe ich auch unten angeschlagen, da ich mir irgendwann gedacht habe, dass diese so weit wie möglich nach unten fahren sollten. Prinzipiell ja richtig aber wie du schon sagst, kann ich mir jetzt auch nicht mehr vorstellen, dass ich das bei so einem Scalemodell jemals brauchen werde.

Was ich aber auch nicht verstehen kann ist, dass wenn man Styro-Abachi Flächen baut oder bauen lässt, dass man da nicht gleich die Ruder mit Aramid anschlägt :confused: :confused: Der Mehraufwand ist so minimal und besser geht das Scharnier meiner Meinung nach nicht.

sg simon
 

onki

User
Hallo Simon,

Stimmt - Aramidscharnier ist ideal. Das ist halt leider so entstanden, mutmaßlich aufgrund eines Missverständnisses. Das ist aber mein Versehen und daher muss ich damit leben. Bin halt davon ausgegangen, das unten anschlagen ein integriertes Scharnier impliziert.

Daher stehen die Weichen derzeit auf Folierung, Silikonscharnier und (stabilem) Abdeckband. Eine angeformte Einlauflippe passt zu der Konstellation nicht.
Ein Silikonscharnier macht man ja, um auf der Folierung arbeiten zu können. Silikonscharniere unter der Folie sind meiner Ansiocht nach Unfug. Da nimmt man dann Folienscharniere o.ä.

Sieht halt bescheuert aus, kann ich aber leider nicht ändern. Ist eh mein letzter Ventus. Drei reichen und ich hoffe der Markt bringt mal wieder eine schicke LS10 in 1:3,5. Was sonst gerade vorhanden ist, reißt mich nicht vom Hocker (ich hasse affige, steil aufragende Winglets).

Gruß
Onki
 

rcgz

User
Hallo !
Ich würde das noch nicht bespannte Ruder provisoisch mit Klebeband an der Fläche
ansetzen ,anschliessend die angegossene Dichtlippe wie bei einer Schalenfläche machen.
Wenn erhärtet ,auf Gängigkeit kontrollieren ,wieder abnehmen, jetzt bespannen, schlussendlich
mit Elastosil ansiliconisieren.
Dazu sollte an der Fläche der Einlauf relativ scharf geschliffen sein, damit die Dichtlippe
nicht zu tief zu liegen kommt, das ist bei Gfk beschichteten / Schalenflügeln halt
optimaler.
Fliegergruss Gerhard
 
Hallo Onki,

wieso soll zu einem Folienfinish und Silikonscharnier keine Einlauflippe passen?
Bei meinen Sandwichflächen habe ich immer Einlauflippen gebaut. Die Ruder sind zwar als Elastic Flap ausgeführt ist aber eigentlich egal wie sie angeschlagen sind. Die Folie hat sich bis jetzt noch nie an der Einlauflippe abgelöst. Du kannst ja das Klebeband auf dem die Einlauflippe modelliert wird doppelt nehmen. Dann gibts es sicher kein Problem.

Grüße
Clemens
 

onki

User
Hallo,

Ich werde jetzt mal folgendes Versuchen:
Zuerst natürlich die Flächen servo- und anlenkungsmäßig fertigstellen.
Dann die Flächen mit Oracal folieren, incl. der Hohlkehlen.
Nun die Klappen mit Klebeband montieren und die Einlauflippe mit Mumpe (Harz, Microballons und ggf. Thixio) anmodellieren. werde das Zeug vmtl. mit einer 20ml Spritze auftragen, da ich mit dem Spritzbeutel nicht ganz so klar komme.
Wenn dann das fertig ist, die Klappe folieren und abschließend mit Silikonscharnier versehen.

Gruß
Onki
 
Hallo Onki, so, wie Du es beschrieben hast, wird es gut klappen.

Einen Tip habe ich noch: Versuche zum Anschanieren das E41 zu bekommen. E43 ist doch deutlich zäher und dadurch in der Handhabung schwieriger. Insbesondere dann, wenn Du versuchst, es durch eine dünne Kanüle zu drücken.
 
Hi Onki,

Du kannst mich gerne anrufen. Habe schon einige Dichtlippen aufgebaut.
Auch für Flächen mit Folie.
Ich würde es nicht in zwei Schritte machen.
Fläche ganz normal bügeln.
Bei den QR die Folie an der Scharnierseite nicht über die Kante bügeln, sondern es auf stoß lassen, sodass das Silikon auf dem Holz haften kann. Das Holz vorher mit Harz oder Sekundenkleber bearbeiten. Danach wie hier schon mehrfach bebildert die Dichtlippen herstellen. Dabei unbedingt Thixo einsetzen!
 

PZL-103

User
Sehr elastisch, klebt gut ohne sich zu lösen,
das Material hier ist klar, E41 ist braun.
Das hier hier ist ein Probestück, Balsaholz mit Porenfüller gestrichen.
Dieses 705 aus China gibt es in der Bucht. Das lila Band gibt's beim Holländer, Action-Markt.
Leicht zu lösen nach dem aushärten vom Silikon

Oldigor

705.jpg


705 01.jpg
 

onki

User
Hallo Oldigor,

Das Silikonscharnier ist kein Problem, da kann ich auf eine lange Erfahrung zurückblicken. Das E41 ist aber nicht braun, es ist auch klar. Hab schon die ein oder andere Tube verarbeitet. Es ist wie E43 nur eben mit mehr Lösemittel (was die Sache gefählich macht im Sinne der Gefahrstoffe).

Ich denke ich foliere das Ruderblatt auch unten, bevor ich die Einlauflippe anfertige. Hier ist der Vorteil, gegenüber einem fest anscharnierten Ruder der, dass ich das Ruder einzeln auf dem Tisch platzieren kann um die Mumpe aufzubringen. Nach dem angelieren kann ich dann vorsichtig das Ruder ankleben (mit Klebeband) und den Folienträger in die Hohlkehle einführen.
Weil ich auch die Einlauflippe abschließend folieren möchte, werde ich den Folienträger vorne doppelt nehmen, um genügend Luft in der HJohlkehle zu haben. Von dem grünen Klebeband hab ich ja genügend.
Die Ruderblätter sind schon fertig mit dünnem Sperrholz verkastet und dementsprechend robust.

@StratosF3J : Diesmal nutze ich keine Bügelfolie sondern die Oracal 751C Klebefolie.

Gruß
Onki
 

rcgz

User
Hallo Onki !

werde das Zeug vmtl. mit einer 20ml Spritze auftragen, da ich mit dem Spritzbeutel nicht ganz so klar komme.
Dem würde ich so nicht bepflichten, Spritze ist ruckeliger zu bedienen als ein Spritzbeutel.🙂
Bei jedweder Luft im Harzgemisch ist der Spritzbeutel deutlich im Vorteil.
Fliegergruss Gerhard
 

Bumber

User
Hi, ich hab schon Scharniere mit weicon flex+bond flüssig gemacht. Funst auch super! Hast schon mal versucht die Scharniere gleich mit der Bügelfolie zu machen. Hab ich jetzt bei 2 Modellen und des funktioniert auch ohne Probleme.
Da ist nur wichtig, dass der Übergang von Ruder zur Fläche sehr Scharf kantig ist.

Gruß Robert
 

onki

User
Danke für eure Tips,

ich habe schon einiges an Silikonscharnieren erstellt, daher hab ich da meine Mittelchen, die sich bewährt haben. Daher werde ich von Experimenten absehen.
Die Kombi Silikonscharnier und Einlauflippe ist die denkbar dämlichste von allen. Wird das erste und letzte mal sein, dass ich so einen Unfug treibe - wenn überhaupt. Das Problem ist die Lücke, die ein Silikonscharnier benötigt. Mit Klebeband (und sei es noch so zäh) lässt sich das nicht belastbar simulieren. Dagegen ist die Erstellung einer Einlauflippe mit ansilikoniertem Scharnier nahezu unmöglich, weil man Gefahr läuft, das Scharnier zu überlasten. Aktuell erscheint mir ein vernünftig angeleimter Viertelstab mit passender Dimension als Einlaufabdeckung, die besser zu fertigende Variante. Ich werde das auf jeden Fall ausprobieren. Zudem halten sich die Ruderausschläge ziemlich im Rahmen.

Ich bin wirklich am zweifeln, ob ich mir die Harz-Sauerei und den Aufwand wirklich antue.

Gruß
Onki
 

funkle95

User
:D :D genau das selbe habe ich mir beim letzten Modell auch gedacht. Darum habe ich dir weiter oben ja geschrien: Mach doch einfach ein Ruderspaltabdeckband und anschließend ein passendes weißes Klebeband für den Übergang zur Folie ;)

So macht's Schambeck bei seinen Modellen auch und die Manntragenden genau so :cool:
 
Danke für eure Tips,

ich habe schon einiges an Silikonscharnieren erstellt, daher hab ich da meine Mittelchen, die sich bewährt haben. Daher werde ich von Experimenten absehen.
Die Kombi Silikonscharnier und Einlauflippe ist die denkbar dämlichste von allen. Wird das erste und letzte mal sein, dass ich so einen Unfug treibe - wenn überhaupt. Das Problem ist die Lücke, die ein Silikonscharnier benötigt. Mit Klebeband (und sei es noch so zäh) lässt sich das nicht belastbar simulieren. Dagegen ist die Erstellung einer Einlauflippe mit ansilikoniertem Scharnier nahezu unmöglich, weil man Gefahr läuft, das Scharnier zu überlasten. Aktuell erscheint mir ein vernünftig angeleimter Viertelstab mit passender Dimension als Einlaufabdeckung, die besser zu fertigende Variante. Ich werde das auf jeden Fall ausprobieren. Zudem halten sich die Ruderausschläge ziemlich im Rahmen.

Ich bin wirklich am zweifeln, ob ich mir die Harz-Sauerei und den Aufwand wirklich antue.

Gruß
Onki

Hi Onki,

das tut mir jetzt sehr leid, dass es bei dir nicht geklappt hat. Ich hatte mein Bauchweh dir ja geschrieben, dass ich es nie in zwei Schritte machen würde!
Bei meiner DG1000 hat es mit einem Silikon-Scharnier und einer Einlauflippe aus Mumpe wunderbar funktioniert. Man muss halt zuerst das Silikonscharnier machen. Einige Tage später wird dann die Einlauflippe hergestellt.

Ich hoffe, dass es bei Dir trotzdem noch gut funktioniert hat, wenn nicht dann kommt Plan B zum Einsatz :D .

Gruß
Thomas
 

mage

User
ich habe schon einiges an Silikonscharnieren erstellt, daher hab ich da meine Mittelchen, die sich bewährt haben.

Gruß
Onki

Hallo Onki

Könntest du für mich bitte mal beschreiben wie das gemacht wird mit dem Silikonscharnier?

Mir hat's während einem Anlasser aus großer Höhe die Wölpklappen an einem CFK Zweckmodell welche auch unten mit Abreißgewebe angeschlagen ist(war) abgerissen!

Was für ein Silikon verwendest du dafür?

Danke vorab
Grüße Gerd
 
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