die Anstellwinkelschwingung (auch Phygoide genannt)
Hallo Mirko,
sorry wenn ich hier mal dazwischen grätsche, aber Anstellwinkelschwingung und Phygoide sind nicht das selbe und beides läßt sich mit Massenkonzentration um die Querachse kaum beeinflussen. Ich behaupte sogar dass sich die Massenkonzentration auf die Dämpfung der Anstellwinkelschwingung ungünstig auswirkt, deshalb Chrimas Beispiel mit zusätzlichen Außenmassen bei den DS-Fliegern. Die packen da manchmal echt Blei in die Flügelspitzen und bauen den Rumpf vorne und hinten extra schwer um durch die höhere Massenträgheit Böen zu dämpfen, das ist aber nix für einen dynamischen Hangsegler der vor allem im Luv geflogen wird.
Die Phygoide ist eine langsame Schwingung mit sehr niedriger Frequenz, bei
meiner Messung mit einer 4,1 m Horten III waren das ca. 5-6 Sekunden pro Amplitude, bei den manntragenden Leitwerkern können das auch 30 Sekunden bis mehrere Minuten sein, die Schwingung ist meist stabil.
Die Anstellwinkelschwingung wird auch Alpha-Schwingung genannt und ist sehr hochfrequent im Bereich von einigen Hertz. Sie ist nicht stabil, sondern bei Leitwerkern meist sehr stark gedämpft, bei Nurflügeln ist sie manchmal nur schwach gedämpft und kann bei Überlagerung mit anderen Schwingungen, z.B. der Eigenfrequenz zu strukturellen Problemen führen.
Die Phygoide ist meist kein Problem weil sie sich aussteuern läßt, die Alpha-Schwingung lässt sich nicht aussteuern und ist bei manntragenden Nurflügeln zumindest unangenehm, was z.B. typisch für die manntragende SB13 war.
Bei korrekt ausgelegten Leitwerkern mit erfahrenem Pilot spielt die Alpha-Schwingung kaum eine Rolle, bei Nurflügeln ist noch nicht vollständig geklärt wie sie entsteht und wodurch sie verhindert werden kann.
Gruß,
Uwe.