AROS-Erfahrungsbericht
AROS-Erfahrungsbericht
Aros fliege ich seit 2 Jahren. Zwei Stück. Original und einen nach meinen Wünschen von Herrn Gerten abgeänderten, u.a. mit Holm. Mit Druck- und Zugrumpf. Fluggebiet: Ebene.
Der Aros ist generell ein wirklich herausragender Thermik-Nurflügel auf „horten“ähnlicher Aero-Basis. Deshalb sollte man ihn mit keiner anderen Nurflügelart vergleichen. Horten oder hortenähnliche Flügel haben jedoch ihre eigenen Gegebenheiten. Auf die Physik will ich hier nicht eingehen, ich verweise an dieser Stelle auf das Buch von Horten/Seliger, auf die Berechnungen von Prof. Prandl und auf die website des deutschen Nurflügelteams. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Zum Original: auch mich störten die zusätzlichen 300g Trimmgewicht. Eine Abänderung diesbezgl., geänderte Pfeilung usw. bringt das System ins absolute Negativ. Unabänderlich! Also muss man andere Möglichkeiten eruieren, wie man das Gewicht möglichst gering hält. Das ist das Wichtigste. Für Piloten die keine andere Flugmöglichkeit als die Ebene (und damit der Elektrifizierung) haben, deshalb ein paar Tipps. Ob Zug- oder Druckrumpf ist in Bezug auf das Gesamtgewicht unerheblich = es bleibt ziemlich gleich. Der Druckrumpf ist stabil und effektiver. Der Zugrumpf ist vom Handling besser (laufender Motor beim Start) aber sehr sehr „filigran“. Ein Windenstart (V-Fesselung) ist möglich, ein zu starkes Zerren nach oben würde ich aber entschieden ablehnen. Ich habe Tests gemacht und ihn ein wenig kopflastig getrimmt um seine Grenzen zu erfahren, er hat das mit heftigstem Flügelschlagen quittiert. An der Winde würde er schnell „weich“ werden. Außerdem ist die so zu erreichende Höhe meist unbefriedigend um an wirkliche Thermik zu gelangen. Also elektrifizieren, immer mit Hinblick auf das minimalste Gewicht um die hervorragenden Flug-Eigenschaften zu erhalten. U. a. habe ich zum Schluss der Eruierungen mit einem 56g schweren AXI-Gold-Serie mit Reisenauer Micro-Getriebe und einer 16er Latte, 3S-Lipos, Jeti High-Speed Regler (HS), die besten Voraussetzungen gefunden. Diese Konfiguration ist in Bezug auf das Gesamt-Fluggewicht sehr effizient. Aber sicher auch die teuerste ... Lösung. Leistungs-Diagramme davon habe ich Herrn Gerten zur Verfügung gestellt. Mit diesem System habe ich schon den einen und anderen „Orchideen-Seglerpilot“ in basses Erstaunen versetzen können. Ich war mit diesem AROS einfach länger oben. Fliegen mit und ohne Winglets ist möglich bei mäßigem Wind. Ich hatte damit keine Probleme, Voraussetzung: sauberer Trimm.
AROS 2 mit Holm: -- Gedanke, wenn schon Hortenflügel, warum dann kein Mittelteil – ähnlich der H IV? Vorweg, es geht nicht. Die ganze Aerodynamik geht in die Binsen. Das ist auch den Gebr. Horten passiert (Quelle: Horten/Seliger, Nurflügel). Außerdem: Er wird einfach zu schwer und zu kritisch. Äußerste Vorsicht ist beim Aros generell zu üben bei Flugzuständen, wo der obere Flügel nach vorne eilt, da ist u.U. ein Spiralsturz bis zum Boden die Quittung. Sorgfältige Elevon-Einstellung! Siehe Urs Blums Erfahrung mit der H VI. Um diese Möglichkeit auszuschließen, habe ich Versuche mit 16mm Schempp-Hirth-Klappen im Flügel angestrebt. Damit habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Einzeln und variabel ausgefahren, bringen diese Klappen den Flügel in ein Schieben um sich selbst. Die Ruder bleiben so im Strak und der Flügel im besten Thermik-Steig-Gleiten. Die Ruder sowieso im Strak (war irgendwo eine Frage) nicht wie beim Tabu angestellt. Der Tabu hat eine völlig andere Flügelgeometrie. Nur der Sirius sei wohl noch hortenähnlicher. Turbulatoren habe ich probiert, auch sie bringen keine Verbesserung mehr. Im Original auch nicht erforderlich! Wind: der Flieger verträgt auch stärkeren Wind!
Oberfläche: möglichst nicht „glanzlackieren“! Hortenähnliche Nurflügel fliegen besser mit einer „un“glatten Oberfläche! Im Gegenteil: den Flügel „bestäuben“ und in Hinblick auf noch bessere Flugeigenschaften auf pure Schönheit verzichten. Lackierung: Unterseite: Blaue und weiße „Felder“ sind sehr gut erkennbar.
Der Aros garantiert seinen Piloten viel Freude mit einem herausragenden Nurflügel.
Mit Gruss „Holm- und Rippenbruch“ Wolf_Mala