Cura Ärgernis
Cura Ärgernis
Hallo Joachim,
mit den Druckeinstellungen warst du einfach schneller als ich
Bin nämlich gerade dabei gewesen, mich mit Cura rumzuschlagen. Es geht um ein Ärgernis, das ich Daniel ersparen möchte.
Ich habe mich schon lange darüber geärgert, dass Cura unnötige, lange Leerfahrten bei den Rümpfen macht. Dabei fährt er nicht querfeldein auf dem kürzesten Weg zum nächsten Punkt, sondern spaziert auf der Rumpfwand entlang:
(Wegen der besseren Vorschau, mit Repetier-Host gerendert)
Das Schlimmste dabei ist aber, dass er vorher kein Retract macht.
Das heißt, in dieser Zeit tropft die Düse nach bzw. zieht Luft, so dass beim Weiterdrucken Lücken entstehen weil Material fehlt.
Wenn man den GCode durchwühlt, stellt man fest, dass während der Leerfahrt extrudiert wird. Vermutlich um die Düse gefüllt zu halten. Das ist aber zu wenig, da wird pro Bewegungsschritt ein oder zwei Hundertstel Millimeter nachgeschoben. Das ist so gering, das man das am Extruder nicht wahrnimmt.
Nun habe ich nochmal gegoogelt – und bin diesmal endlich fündig geworden:
https://community.ultimaker.com/topic/23304-how-to-force-retracts-for-all-travel-moves/
Das Ärgernis heißt: Combing Mode
Dieser Modus ist bei mir im Hintergrund aktiviert gewesen. Um sicher zu sein, dass der deaktiviert ist, habe ich ihn in die Einstellungen mit aufgenommen - und deaktiviert!
Daniel,
meine Brücken gelingen auch nicht immer perfekt. Mit nur zwei Layer kann man eine Lücke auch nicht immer so gut verbergen. Bei den großen Modellen ist das günstiger, da habe ich 4 Layer vorgesehen
Du könntest auch mit 0,2 mm Layerhöhe drucken, und 3 Boden- und Decklayer einstellen.
Das dauert aber länger.
Mit deinem Anycubic Mega S brauchst du für den Rumpf nur zwei Teile drucken:
fuselage_front_202 (202 mm hoch)
fuselage_back_190 (190 mm hoch)
Danke Joachim,
mit den Druckeinstellungen von dir sollte der Rumpf gelingen. Nur würde ich mehr Perimeter nehmen, damit die Löcher im Motorspant stabiler werden. Mitunter muss man die aufbohren und nachsenken.
Ich habe mir mal eine andere Methode ausgedacht, nämlich den Rumpf mal ohne Infill zu drucken. Statt mit Infill werden die Ebenen dann mit Perimeter gefüllt, wie hier beim Motorspant:
Hier fallen weniger Leerfahrten an.
Bei Brücken, und den Layern unmittelbar darüber, verspreche ich mir einen Vorteil, weil dann eher lange Bahnen gedruckt werden. Also nicht, wie bei einer Hängebrücke, rechts und links Seile und dazwischen in Querrichtung Infill.
Hier ist der erste Layer über der Brücke zu sehen. Wenn die Brücke nicht so gut gelingt, muss das der Layer darüber "ausbügeln".
Werden aber nur Perimeter gedruckt, entstehen auch nur Längsbahnen, wie bei einer Brücke:
Einstellung ist dann:
7 Perimeter (Wandlinien/Lines) und null Infill.
Zusätzlich 1 Boden- und ein Decklayer weil Cura sonst meckert.
Beim nächsten Rumpf werde ich das selbst ausprobieren.
Ich glaube, nun bin ich wieder ein Stück näher an Cura. Ein Slicer, der anfänglich nur das Nötigste konnte, nun aber so viele Einstellungen bietet, dass man dafür schon einen Kursus besuchen müsste…