Hallo Alex,
bei der Angelegenheit gibt es verschieden Aspekte:
Beim Geradeauslauf ist eine gewisse Vorspur immer hilfreich. Dabei gibt es einmal die Position der Räder auf dem Bautisch und dann noch mal die Position der Räder, wenn das Modell/Fahrwerk unter Last steht, also z.B. über die Bahn rollt. Durch den leichten mechanischen Druck und die Geometrie der meisten Fahrwerksschenkel, reduziert sich die Vorspur dann wieder etwas bis komplett.
Du kannst das ein wenig simulieren, wenn das Modell auf der Nase steht und du dann Druck auf das Fahrwerk ausübst - dabei etwas hin und her rollen. Die meisten Fahrwerke gehen dann nicht nur in die Breite. Sie öffnen auch die Spur – mehr oder weniger. Dieses Öffnen der Spur begünstigt, dass das Modell auf die Nase geht und es greift auch ungünstig in den Geradeauslauf ein.
(Ganz genau gesagt, öffnen Fahrwerke bei nach außen gekröpften, bzw. abgewinkelten Fahrwerksachsen (z.B. ME109) die Spur, sind die Fahrwerksachsen nach innen gekröpft (z.B. FW190), wird die Spur unter Belastung größer. Je weicher die Fahrwerke hinsichtlich Torsion gestaltet sind, desto ausgeprägter tritt dies auf.)
Dies passiert, weil mit dem Öffnen der Spur der Rollwiderstand deutlich zunimmt, die Fahrwerke werden z.T. nach außen gedrückt und der Rollwidersand nimmt noch mehr zu. Kannst Du gut simulieren, wenn das Modell mit etwas Druck von oben nach vorne gerollt wird – wie es z.B. bei einer harten Landung passiert. Öffnet das Fahrwerk bei diesem Test, wird es bei harten Landungen oder wenn mehr Druck auf das Fahrwerk kommt, leichter mal auf die Nase gehen, als wenn es auf diese Belastung spurneutral bleibt.
Ein anderes Problem entsteht, wenn das Modell ausbricht und das kurveninnere Rad bereits nicht mehr auf der Bahn ist. Da wirkt sich die Spur ausgesprochen ungünstig auf das kurvenäußere Rad aus, dass dann quasi noch zusätzlich „einlenkt“. Je höher, steifer und schmaler die Fahrwerke sind, desto ausgeprägte ist dieser Effekt.
Robuste, funktionierende und spurtreue Fahrwerke sind gar nicht so einfach zu konstruieren, herzustellen und in Schuss zu halten.
Wie oben schon angesprochen, schaut das bei Modellen mit 2-Beinfahrwerk immer relativ einfach aus - ist es aber nicht und das 3-Beinfahrwerk ist in gewissen Grenzen deutlich einfacher im Aufbau und im Einsatz.
VG