Stützakku ?

Hallo Modellflieger,

diese Fragestellung taucht periodisch immer wieder auf, meine Meinung:
1. Warum soll ausgerechnet der Empfängerakku redundant ausgelegt werden? Tausend andere mindestens ebenso wahrscheinliche Defekte führen genauso unweigerlich zum Absurz. Alles mehrfach redundant auslegen wird aber in der Modellfliegerei eher schwierig.
2. Bei einem BEC-Ausfall wird der Empfängerakku nur dann sicher die Stromversorgung übernehmen können, wenn er so groß dimensioniert wurde, dass er dieses auch alleine kann, und eben dann kann ich das BEC-Systmen auch gleich ganz weglassen und mit Optokoppler fliegen.
3. Bei der technischen Ausführung gibt es viele Stolperfallen und gut Löten muss man auch können. Sehr schnell ist bei falscher Auslegung das System BEC+Empfängerakku einem starken BEC oder einem Empfängerakku mit Optokoppler unterlegen.

Viele Grüße, Axel

Hallo Axel,

es geht hier weniger um ein redundantes System, sondern - wie aus dem Titel ersichtlich - um einen Stützakku. Dieser soll das BEC unterstützen, um kritische Spannungseinbrüche bei Lastspitzen zu verhindern.

:) Jürgen
 

Knut

User
Hallo Holger,

Empfiehlt der Hersteller an seinem Regler/BEC einen Stützakku, braucht es keiner zusätzlichen Diode. Die ist dann im Regler bereits integriert. Es sei denn er weist ausdrücklich auf eine Diode hin. In welcher Größe man den Stützakku auslegt, muss jeder selbst wissen. Ich persönlich mache es eben so, dass ich auch ohne BEC ein Weilchen fliegen kann. Warum sollte ich mir diese Redundanz wegen den paar Gramm mehr, vergeben. Zu beachten ist nur, welche Ausgangsspanung das BEC liefern kann. Bei einem 4 Zeller wird es ab 5,5 V zum BEC. Ansonsten bleibt es mehr oder weniger ein Stütz BEC für den dann wohlweislich größer zu dimensionierenden Akku. Ein vollgeladener 4 Zeller bringt es auf ca. 5,3 V. Nicht zu verwechseln mit der Ladeschlussspanung von 6 V.
Bei den heute immer größeren Ausgangsströmen die moderen Regler mit BEC liefern können, benötigt man immer weniger einer Stützakku. Bleibt nur die Frage, ob man Redundanz wünscht.

Tschüß
Knut
 
Puffer -Akku?

Puffer -Akku?

Hallo Knut,

ein kleine Auswahl möglicher Fehlerquellen, teilweise schon selbst beobachtet:
1. Pufferakku schlecht geladen -> das BEC wird durch das Laden zusätzlich belastet.
2. BEC fällt aus, das wird in der Luft gar nicht bemerkt und der Flieger stürzt trotzdem ab.
3. Kurzschluss im Servo -> BEC und Pufferakku können den Strom (wie hoch er auch immer gewesen sein möge) nur für 10s liefern -> Flieger stürzt ab.
4. BEC fällt aus, der Pufferakku entleert sich über den Motor.
5. Pufferakku und BEC-Regler mit jeweils einem Schalter versehen, nach der Landung wird nur ein Schalter ausgemacht und dann die Fernsteuerung, mit sehr viel Glück nichts passiert.
6. Dioden falsch ausgelegt, falsch gelötet.

ABER: Ich gebe zu, ich fliege immer noch mit 35MHz, einige 2.4-Systeme mögen kurzzeitige (wie kurzzeitig?) Spannungseinbrüche wohl nicht so sehr...

Viele Grüße, Axel
 
Einzig wenn 1. zu 2. führt, ist das dem System Pufferakku anzulasten. Allenfalls noch 5, aber niemand ist gezwungen, die Konfiguration so zu haben.

Die anderen Fehler sind Falschkonfigurationen (6.) oder hätten ohne Puffer auch zum Systemversagen geführt.
 

Knut

User
Hallo Axel,

zu 1. mag nur dann "kritisch" sein wenn der Akku restlos leer ist. Ansonsten ist die Spannungsdiffrenz zu gering um nennenswerte Ströme zum Akku fließen zu lassen. Deswegen fällt kein BEC aus. Geich gar nicht die heutigen leistungsstarken. Und Akkupflege/Kontrolle gehört zum fliegen.

zu 2. Ja, ohne ausreichenden Pufferakku sicher.

zu 3. Vollkommen wurscht, der Flieger stürzt mit und ohne Pufferakku ab.

zu 4. Akku kann sich auf Grunde der Diode, von Haus aus drin oder selbst eingebaut, definitiv nicht über BEC entladen.

zu 5. Moderne Regler laufen ohne Signal nicht an. Generell heißt es trotzdem Hände weg von der Schraube.

zu 6. Es läßt sich wohl alles falsch auslegen. Ein gewisse Infopflicht gehört zum Hobby dazu.

Es geht hier auch überhaupt nicht darum nun zu beweisen dass ein Pufferakku gut oder schlecht ist.
Habe ich ein an der Grenze arbeitendes BEC komme ich nicht um Selbigen nicht drumherum. Ansonsten muss jeder selbst entscheiden. Bei einem 5 oder 10 A BEC und entsprechender Anzahl Servos brauche ich wohl nichts zu puffern.
Trotzdem würde ich bei einem entsprechenden Modell für Redundanz sorgen. Und da gehört nun wirklich nicht viel dazu.

Nochmal zu Punkt 4.
BEC mit 5V !, Pufferakku zu klein gewählt. Zuerst wird im wesendlichen der Akku fast leer geflogen. Dann geht es ein Weilchen zwischen BEC und Akku hin und her. Dann nur noch BEC. BEC zu schwach ausgelegt oder Totalausfall. Viel Glück mit der verbleibenden Restkapazität des Akkus.
Regler mit BEC 5,5 V sind noch nicht lange auf dem Markt.

Tschüß
Knut
 
Stützakku bei linearem BEC

Stützakku bei linearem BEC

Ich habe einen alten Scorpion 4s 45A Regler mit linearem BEC, den ich in einem Pylonflieger an 3s nutzen will. Es sind 3 kleine Servos eingebaut. Der Strom im Stand wird gut 45A sein, im Flug entsprechend etwas weniger. Laut Anleitung liefert das lineare BEC 5,0V. Wäre bei dieser Konfiguration ein Stützakku bestehend aus 4 Zellen KAN 180 sinnvoll?

Gruß Nicolas
 

Knut

User
Hallo Nicolas,

wieviel Strom kann denn das BEC ? Und mit wieviel Zellen bis Du unterwegs ? Bei den liniaren BEC hängt die Belastung von der Eingangsspannung ab. Je höher die Eingangsspannung um so geringer die Belastung, sprich mögliche Anzahl der Servos. Je höher also die Eingangsspannung um so mehr muss verbraten werden, bzw. in Wärme umgesetzt werden.
Die Hersteller gaben das in Zellenzahl und dazu möglichen Servos an. Schaue mal was dein BEC kann. Der max. Strom zum Motor ist dabei nicht interessant. Die 3 Servos sollten wohl die meisten schaffen, zumindest bis 3 Lipos, bzw. 10 Zellen Ni..
Stützakku mit der kleinen Kapazität macht hier nicht wirklich Sinn. Dein BEC ist mit "nur" 5V die Stütze. In deinem Fall mit nur 3 Servos, ich gehe jetzt mal davon aus das es dein BEC kann, fliegst Du zuerst den kleinen Akku bis 5 V leer, dann geht es ein bischen hin und her, bis das BEC ganz übernimmt. In deinem Fall kein Problem, es kann es ja. Lediglich die vermeindliche Redundanz ist so gut wie weg. Ja gut auch der Akku ist nocht nicht ganz leer, ein bischen taugt er jetzt noch als Stütze.
Kritisch wird es nur dann, wenn man meint ein generell zu schwaches BEC mit Hilfe eines kleinen "Pufferakku" aufzupeppen in der Annahme: was das BEC nicht kann liefert halt der kleine "Pufferakku" Das geht über kurz oder lang in die Hose, bzw. dann in den Acker.
Generell sollten BEC wie auch der Akku in der Lage sein, die Sache im Wesendlichen auch alleine zu stemmen.

Tschüß
Knut
 
Hallo Knut,

danke für deine Antwort. Wie oben erwähnt, werde ich 3 Zellen einsetzen. Was mich wundert, ist dass in der Anleitung vom Regler 5,0 V steht aber auf dem Gehäuse 6V/4A, bezogen aufs BEC.
Ich will den kleinen Empfängerakku vor allem drin haben für den Fall dass der Regler wegen Überlastung abbrennt, auch wenn ich ihn zunächst innerhalb der Spezifikation betreibe.

Was das BEC liefert, kann ich ja messen. Wenn es nun 6V sind würde es wohl eher Sinn machen, das BEC dran zu lassen und zusätzlich den Empfängerakku als Puffer als bei einer BEC-Spannung von 5V oder?

Gruß Nicolas
 

Knut

User
Hallo Nicolas,

6 V Ausgangsspannung für einen älteren Reger kenne ich nicht, kann ich mir auch nicht vorstellen. 5 V war die Regel.
Miss doch einfach mal am BEC Ausgang die Spannung. Bei 4A und 3 Zellen, sicher Lipos, und 3 Servos würde ich keinen Akku mitschleppen. Überlasten wirst Du das BEC damit sicher nicht. Testen kannst Du es auch, in dem Du mal ordendlich an den Knüppeln rührst und dabei die Spannug vom BEC im Auge behältst. Mit Jeti machst sich das z.B. sehr gut. Die Ausgangsspanung sollte dabei nicht wesendlich zusammenbrechen. Mit wesendlich meine ich so kurzzeitig bis 4,5 V.

Tschüß
Knut
 
Hallo Knut, so alt ist der Regler wohl doch nicht, ich habe gerade 5,98 V am BEC gemessen.

Ich habe auch keine Angst, das BEC mit meinen 3 Servos zu überlasten sondern ich würde den Akku für den Fall mitnehmen, dass der Regler abbrennt. Da ich gerne möglichst viel aus Antrieben heraushole, ist mir das auch schon passiert. Dann ist es natürlich gut wenn der Empfänger und die Servos für die Notlandung mit Rauchfahne weiterhin Strom bekommen.

Spricht unter den genannten Voraussetzungen also etwas dagegen, das lineare 6V BEC zu verwenden und an einen freien Steckplatz am Empfänger noch den 4-zelligen KAN180 Akku anzustecken?

Gruß Nicolas
 
Wenn Du schon von Reglerbrand ausgehst, würde ich den Pufferakku und Empfängerkreis mit einer externen Diode zum Regler hin abkoppeln. Wenn der Regler brennt und den BEC Ausgang kurzschliesst, hilft der Puffer nämlich nichts mehr. Damit reduzierst Du die Spannung auch auf einen vernünftigen Wert. Bei 6 V wird der Puffer sonst dauernd vom BEC her überladen. Schadet ihm wohl nicht, aber die Dauerbelastung des BEC muss auch nicht sein.
 

Knut

User
Hallo Nicolas,

genauso wie es Markus geschrieben hat. Beides mit Schottkydioden entkoppeln und fertig.

Tschüß
Knut
 
OK, da ich nicht so in Elektronik bewandert bin, wäre das eine Diode in der Plusleitung vom Regler zum Empfänger sowie eine in der Plusleitung vom Stützakku zum Empfänger? Würde das ein Laden des Stützuakkus durch das BEC ganz verhindern? Welchen typ von Diode soll ich nehmen, am besten mit Quellenangabe.

Gruß Nicolas
 
Ich habe noch eine Frage zu den genannten Dioden: Ausreichend für meine 3 Servos bedeutet wohl, dass die Diode in der Richtung, in der sie den Stromfluss zulässt ausreichend belastbar für die zu erwartende Stromstärke ist. Ist sie das aber auch für den Strom, der bei einem Kurzschluss zu erwarten wäre mit Hinsicht auf ihre "Sperrwirkung"? Oder ist das prinzipiell bei allen Dioden dieser Art kein Problem?

Gruß Nicolas
 

rubberduck

User gesperrt
Ich habe noch eine Frage zu den genannten Dioden: Ausreichend für meine 3 Servos bedeutet wohl, dass die Diode in der Richtung, in der sie den Stromfluss zulässt ausreichend belastbar für die zu erwartende Stromstärke ist. Ist sie das aber auch für den Strom, der bei einem Kurzschluss zu erwarten wäre mit Hinsicht auf ihre "Sperrwirkung"? Oder ist das prinzipiell bei allen Dioden dieser Art kein Problem?

Gruß Nicolas

Hi Nicolas,
wenn dein Regler einen Kurzschluss produziert, wird dies meist im Regler selber geschehen. Der Strom fliesst dann ganz sicher nicht über deinen Empfänger.
Hab schon mehrere Regler live miterlebt, die "abgeraucht" sind ... nie hatte dabei ein Empfänger schaden genommen.

Hier z.B. Schottky-Dioden die du verwenden kannst.
PS: der Minus-Pol kommt immer (in Richtung der Stromquelle) an die Seite der Diode, an der der Ring aufgedruckt ist, d.h. die Diode wird in Durchlassrichtung betrieben und verhindert nur den Rückfluss aus der parallel geschalteten Stromquelle.

SB520 THRU SB560 von National Semiconductor
SCHOTTKY BARRIER RECTIFIER
Reverse Voltage - 20 to 60 Volts
Forward Current - 5.0 Amperes

gruss
jürgen
 
Hallo Jürgen, bei meinem bisher einzigen Reglerbrand hat der Motor blockiert und dann den Regler kurzgeschlossen, so dass dieser fast zur Unkenntlichkeit verbrannt ist. Er war ohne Schutzschaltung angeschlossen und der Empfänger hat weiterhin funktioniert, allerdings war es eh ein Regler ohne BEC. Die Kabel zum Empfänger haben sich abgelötet, ebenso schließlich die zum Antriebsakku.

Willst du sagen, man könne sich die Sache mit den Dioden genauso gut sparen? Herr Jung von YGE meinte, man könne einen Stützakku direkt an den Empfänger anstecken während man das BEC nutzt. Es war ein YGE 120 mit einem ziemlich grenzwertigen Setup zu dem ich ihn befragt habe.

Gruß Nicolas
 
Das Problem ist halt, dass Du nicht weisst, was bei einem Reglerbrand intern passiert. Ein nicht ganz unwahrscheinliches Szenario ist ein Kurzschluss auf dem BEC-Ausgang. Folge: der Backup-Akku schickt seinen Strom dahin, statt an den Empfänger. Dem Empfänger passiert zwar (elektrisch) nichts, es läuft aber auch nichts mehr.

Wenn Du also in diesem Fall brennend, aber gesteuert landen willst, dann solltest Du eine Diode einbauen, die diesen Rückstrom zum Regler verhindert.

Die Diode muss den Kurzschlussstrom nicht abkönnen, weil er ja eben nicht fliesst, sondern gesperrt wird.
 

Knut

User
Hallo Nicolas,

wenn der Herr Jung meint, du könntest an diesem Regler auch direkt den Akku anschließen, dann sage ich mal ist die Diode bereits eingebaut. Wenn Du dich darauf nicht verlassen willst, nimm einfach noch eine. Das ist kein Problem, hast du eben nur noch 5,7 V Ausgangsspannung am BEC. Die Diode am Akku ist dafür da, das der Akku nicht geladen wird.
Und baue die so in die Plusleitung ein, das der Ring, die Kathode, in Richtung Empfänger zeigt. Damit betreibst Du die in Durchlassrichtung.
Ja und bei einem Kurzschluss hinter den Dioden, z.B. am Servo wäre es möglich das zumindest die Diode des Akkus in Rauch aufgeht. Eher wird aber wohl das Servo komplett hin sein. Die BEC Spannung wird zusammenbrechen. 5 A Dioden reichen. Die Sperrwirkung kommt bei einem Kurzschluss hinter den Dioden nicht zum tragen. Davor interessiert es sie nicht.

Tschüß
Knut
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten