Hallo zusammen,
ich wollte schon immer ein 2,5 - 3,0 m Swift/Kobuz als "Rennsemmel" für harte Bedingungen. Mehere Jahre Wartezeit auf ein solches Modell kamen für mich allerdings nicht in Frage. Daher habe ich mir kurzerhand einen Swift von Fiberplanes hier aus der Börse gekauft. Der Swift wurde ohne RC und Antrieb verkauft und wurde als neuwertig beschrieben. Nur die Haube wäre nicht optimal .....
Kurzum den Ernst Göbel angerufen und eine neue Haube bestellt. Dabei so nebenbei erfahren, das ich Ernst schon aus meinen F3-A Zeiten her kannte. Mit neuer Haube und entfernen von diversen "Harzfingerabdrücken" war der Flieger fertig und stand zum Erstflug bereit.
Ausgerüstet mit den üblichen Servos, KST X-10/12 in den Flächen und 20 mm Hitec-Servos für Seite/Höhe. Als Motor zieht ein Hacker A 50 V4 mit 6s 3000 mAh Akku an einer 16 x 10 den Flieger mit Leichtigkeit aus der Hand.
Das der Start von etwas über 5 kg. so leicht wäre, hatte ich nicht gedacht. Zeigt aber das die Angaben von Schwerpunkt, Motorzug/Sturz und EWD gut zueinander passen.
Mittlerweile habe ich diverse Flüge mit zusätzlichem Ballast geflogen und mir vom Ernst einen zweiten Flächenverbinder anfertigen lassen. Mit diesem neuen Verbinder wiegt mein Swift jetzt 6,23 kg und hat damit noch einmal deutlich an Dynamik- vor allem an Durchzug gewonnen. Aus großer Höhe beschleunigt, sind jetzt auch Rollen-Loopings der größeren Art möglich..... :-)
Das selbst diese schwere Version immer noch, auch bei Windstille, problemlos im Eigenstart zu werfen ist, ist der bereits mehrfach beschriebenen Gutmütigkeit dieses Swift von Fiberplanes zu verdanken.
Neben diversen Tests von und mit den auf dem Markt befindlichen 2,80 m Versionen anderer Anbieter, ergaben sich nur minimale Unterschiede. Immer wieder beeindruckend, wie der Fiberplanes-Swift nach kurzem anstechen beschleunigt und sauber durch die Figuren geht. Wie bereits Vincent beschrieb, habe auch ich die EWD minimal korregiert. Gemessen habe ich nicht, aber jetzt steht das HH-Ruder im Strak.
Bei den Querruder-Ausschlägen fliege ich "alles was geht" bei angepasster Differenzierung. Das sind 17 mm am Randbogen gemessen. Die Wölbklappen mische ich dabei zu 70 % mit. Das ergibt diese unglaublich schnelle, "fauchende-Rollrate".
Auch das Seitenruder ist unkritisch, selbst bei Vollausschlägen im High-Speed Bereich. Hier sind abwärts geneigte Messerflug-Kurven oder ganz normale Turns sauber zu fliegen. Vorausgesetzt man hat eine super harte Anlenkung und ein Servo das spielfrei die benötigte Kraft zur Verfügung stellt. Aber das gillt bei allen Rudern/Anlenkungen für diese Art von Modellen.
Beim HH-Ruder muss man dagegen aufpassen. Hier ist weniger mehr, ich fliege mit lediglich +-6 mm.
Dafür aber eine ordentlich Zumischung von Snap-Flap. Allerdings auch hier deutlich mehr nach unten ( zum HH-Ruder ) , als zum Tiefenruder. Damit sind auch High-Speed Loops der kleinen, schnellen, sehr schnellen Gangart möglich..... :-)
Die von allen beschriebene Thermik-Empfindlichkeit kann ich ebenfalls bestätigen. Der Swift liebt gute bis sehr gute Bedingungen, hier macht Er am meisten Spaß, lässt sich aber erstaunlich einfach, selbst bei schwachen Bedingungen gut kreisen/halten. Allerdings benötigte ich diverse Flüge um die für mich passende Differenzierung/Ausschläge zu erfliegen.
Dank seines hervorragenden Gleitwinkel in leicht positiv verwölbter Einstellung von 1,5 mm ( für diese Modell- Größe finde ich den geradezu herrausragend ) hat man einen sehr großen Aktionsradius für die weitere Thermiksuche.
Mein Fazit: Egal ob in der Ebene oder im Alpin-Einsatz, der Fiberplanes-Swift macht stets eine super Figur. Er ist sowohl für die > 300 km/h High-Speed Fraktion, als auch für den klassischen Kunstflieger eine Bereicherung. Er ist sehr robust im Aufbau und steckt selbst harte Alpin-Landungen gut weg. Aber das beste: Die Lieferzeit beträgt keine 2-5 Jahre .... !!
Viele Grüße,
Randolph