Topsy-Replika - Bespannung+Lackierung - kraftstoffester Spannlack?

...und ja: Nochmal Kleister obendrauf ist schlecht. Der Papp gehört unters Papier und ins Papier. Obendrauf bringt er nichts, sondern schadet tatsächlich der Lackhaftung.

Anders ist es, wenn man den Kleister durch verdünnten Weißleim ersetzt. Der ergibt auch als "Deckanstrich" eine gut haftenden Schicht.
So hatte ich die letzten Papierbespannungen gemacht, bevor ich zum wasserfreien Kleben direkt mit Spannlack übergegangen bin.

Viele Wege führen nach Rom. Der Sinn einer Lösemittel-haltigen Grundierung ist übrigens, die Wasseraufnahme des Holzes zu begrenzen, um Verzüge zu vermeiden UND um die Oberfläche nicht unnötig (durchs wässrige Quellen) aufzurauen. Und wenn man schon mit Schnellschliffgrund und Verwandten grundiert, dann kann man das Papier auch direkt mit reinem Lösemittel oder eben Spannlack aufkleben. Wasser kommt dann (später) nur noch auf die offenen Papier-felder zwecks Straffung.
 
...und ja: Nochmal Kleister obendrauf ist schlecht. Der Papp gehört unters Papier und ins Papier. Obendrauf bringt er nichts, sondern schadet tatsächlich der Lackhaftung.

Davon gehe ich inzwischen auch aus. Ich tendiere aus mehreren Gründen immer mehr dazu, die Bespannung zumindest auf Fläche und Leitwerken nochmal runterzurupfen .. besonders da ich mit dem verdammt empfindlichen 16g Papier sowieso schon Löcher reingemacht habe beim zu fest pinseln.

Sollte ja mit dem Kleister relativ einfach gehen, das ist ja ein Grund warum propagiert wird den zu nehmen.

Dann neu zu machen mit dem 21g Papier. Das sieht auch mehr wie das aus, dass vor laaaanger Zeit in meinem Amigo III Kasten war (1999 dürfte das gewesen sein, ja meine Modellflugkarriere hatte ihre längeren Pausen). Zumindest denke ich es ist 21g, der 50x75cm Bogen wiegt 7,7g und 7,7 / (0,5*0,75) = 20,53..

Vorher allerdings ein paar Probeläufe.... und mal klaren Spannfix bestellen ;)

Gruß,
Christian
 
So, gerade mal meine 3 "Testleitwerke" porengefüllert und bespannen begonnen

Alles 21g/m² Papier

Leitwerk 1: Papier trocken aufgekleistert
Leitwerk 2: Papier feucht aufgekleistert
Leitwerk 3: Papier mit Aceton ans porengefüllerte Holz angerieben

Alles geht mit dem 21g/m² besser, Version 2 gefällt mir soweit am besten von der Verarbeitbarkeit.
Version 3 geht enorm schnell, Version 1 ist auch okay, das 21g Papier quillt nicht sofort und wirft Falten wie blöde.

Morgen sollte prinzipiell klarer Spannfix kommen, dann gehts weiter.
 
Hallo,

hier erstmal die aufgebrachten Papiere (nach Vorspannung mit Wasser) .. sieht schon VIEL besser aus als das andere.
Wie gesagt, das ist ein leitwerksähnliches Gebilde aus Restholz, einfach nur zum Bespanntechniken testen/üben.

Leitwerk 1 oben:
0X9A4813.jpg

unten:
0X9A4816.jpg

es bildet, da trocken aufgebracht, ganz minimale Falten an den größeren Flächen (ich musste sie massiv in Bildbearbeitung verstärken, dass sie sichtbar werden):
0X9A4822.jpg

Leitwerk 2 oben:
0X9A4817.jpg

Es ist bereits deutlich strammer als das andere, das feucht aufbringen erscheint mir also vorteilhaft... unten:
0X9A4819.jpg

Dann Leitwerk 3 (das mit Aceton angetupfte) .. diese Methode gefällt mir weniger gut:
0X9A4820.jpg

0X9A4821.jpg

Es hielt meinem Gefühl nach nicht gut genug, um dem Zug des Wasservorstraffens standzuhalten, und hat daher teilweise Falten geschlagen. Ich habe es jetzt auch nochmal neu gemacht, wo ich auch unverdünnten Spannlack aufs Holz gepinselt hatte vorher. Das ging besser, aber die Kleistermethode ist mir doch sympathischer.

Den ersten Spannlackanstrich mit 1:1 haben 1+2 bekommen, ich spare mir erstmal Fotos, da man keinen großen Unterschied sieht (bis auf die Pinselhaare, ich war wohl etwas grob beim auswaschen und habe ein paar gebrochen..). 3 habe ich wie gesagt nochmals neu aufgeklebt, und werde es gleich noch wasservorspannen.

Diesesmal lasse ich den Spannlack voll durchtrocknen, und mache erst morgen früh den nächsten mit 2+1 Verdünnung.

Gruß,
Christian
 
Hallo,

hier erstmal die aufgebrachten Papiere (nach Vorspannung mit Wasser) .. sieht schon VIEL besser aus als das andere.
Wie gesagt, das ist ein leitwerksähnliches Gebilde aus Restholz, einfach nur zum Bespanntechniken testen/üben.

Leitwerk 1 oben:
Anhang anzeigen 12665547
unten:
Anhang anzeigen 12665548
es bildet, da trocken aufgebracht, ganz minimale Falten an den größeren Flächen (ich musste sie massiv in Bildbearbeitung verstärken, dass sie sichtbar werden):
Anhang anzeigen 12665553
Leitwerk 2 oben:
Anhang anzeigen 12665549
Es ist bereits deutlich strammer als das andere, das feucht aufbringen erscheint mir also vorteilhaft... unten:
Anhang anzeigen 12665550
Dann Leitwerk 3 (das mit Aceton angetupfte) .. diese Methode gefällt mir weniger gut:
Anhang anzeigen 12665551
Anhang anzeigen 12665552
Es hielt meinem Gefühl nach nicht gut genug, um dem Zug des Wasservorstraffens standzuhalten, und hat daher teilweise Falten geschlagen. Ich habe es jetzt auch nochmal neu gemacht, wo ich auch unverdünnten Spannlack aufs Holz gepinselt hatte vorher. Das ging besser, aber die Kleistermethode ist mir doch sympathischer.

Den ersten Spannlackanstrich mit 1:1 haben 1+2 bekommen, ich spare mir erstmal Fotos, da man keinen großen Unterschied sieht (bis auf die Pinselhaare, ich war wohl etwas grob beim auswaschen und habe ein paar gebrochen..). 3 habe ich wie gesagt nochmals neu aufgeklebt, und werde es gleich noch wasservorspannen.

Diesesmal lasse ich den Spannlack voll durchtrocknen, und mache erst morgen früh den nächsten mit 2+1 Verdünnung.

Gruß,
Christian
Jetzt wird sogar das bespannen mit Papier wieder neu erfunden... Ihr wollt sicher nicht wissen wie es die alten Herren meistens machten ?
Liebe Grüße
Rainer
 
Wenn du den ganzen Thread liest, würdest du sehen, dass das mit dem 16g Papier nicht so wirklich funktioniert hat, ich es auf dem Modell neu machen muss und daher jetzt erstmal ein paar Testläufe mache ..

Die alten Anleitungen (bzw. die 2849 Varianten davon) sind mir bekannt. Ich versuche rauszufinden, wie ich sie für mich verwenden kann, mit meinen Materialien.
 
Hallo,

hier erstmal die aufgebrachten Papiere (nach Vorspannung mit Wasser) .. sieht schon VIEL besser aus als das andere.
Wie gesagt, das ist ein leitwerksähnliches Gebilde aus Restholz, einfach nur zum Bespanntechniken testen/üben.

Leitwerk 1 oben:
Anhang anzeigen 12665547
unten:
Anhang anzeigen 12665548
es bildet, da trocken aufgebracht, ganz minimale Falten an den größeren Flächen (ich musste sie massiv in Bildbearbeitung verstärken, dass sie sichtbar werden):
Anhang anzeigen 12665553
Leitwerk 2 oben:
Anhang anzeigen 12665549
Es ist bereits deutlich strammer als das andere, das feucht aufbringen erscheint mir also vorteilhaft... unten:
Anhang anzeigen 12665550
Dann Leitwerk 3 (das mit Aceton angetupfte) .. diese Methode gefällt mir weniger gut:
Anhang anzeigen 12665551
Anhang anzeigen 12665552
Es hielt meinem Gefühl nach nicht gut genug, um dem Zug des Wasservorstraffens standzuhalten, und hat daher teilweise Falten geschlagen. Ich habe es jetzt auch nochmal neu gemacht, wo ich auch unverdünnten Spannlack aufs Holz gepinselt hatte vorher. Das ging besser, aber die Kleistermethode ist mir doch sympathischer.

Den ersten Spannlackanstrich mit 1:1 haben 1+2 bekommen, ich spare mir erstmal Fotos, da man keinen großen Unterschied sieht (bis auf die Pinselhaare, ich war wohl etwas grob beim auswaschen und habe ein paar gebrochen..). 3 habe ich wie gesagt nochmals neu aufgeklebt, und werde es gleich noch wasservorspannen.

Diesesmal lasse ich den Spannlack voll durchtrocknen, und mache erst morgen früh den nächsten mit 2+1 Verdünnung.

Gruß,
Christian
Wer isn Doktorvater / -mutter?
 
Falls es noch irgendjemand interessiert ...

Mit dem 21g Papier (Marke unbekannt, das hatte ich vor 12-13 Jahren mal gekauft) ging es letztendlich einfach "straight-forward" wie überall beschrieben. Mit 3 klaren Spannlackanstrichen (50/50, 70/30, 70/30 verdünnt) hat das Papier auch die "fasergefüllter Kunststoff" Optik bekommen wie man sie erwartet, und ein dünner Farbspannlackanstrich hat sofort gedeckt und homogene Oberflächen gegeben.

Da ich genug vom 21g habe, die Bespannung nochmal komplett neu zu machen .. habe ich die misslungene heruntergerissen. Dabei auch festgestellt, dass die an den meisten Stellen einfach so abgefallen ist, d.H. mein Kleister war vermutlich so dick, dass er nicht einmal richtig aktiv war.

Wer isn Doktorvater / -mutter?
Tut mir leid, ich bin Ingenieur an einem Forschungsinstitut und bin es eben gewohnt, wenn etwas überhaupt nicht funktioniert eine systematische Analyse vorzunehmen. Das hat MIR auch die erwünschten Ergebnisse gebracht und das Verständnis, wo ich es versaut habe, was auch ein Teil des Interesse an sowas ist. Wenn ich einfach nur ein Ergebnis will, kauf ich ne Schaumwaffel.

Die alten Anleitungen habe ich durchgesehen, es gibt eben viele auf den ersten Blick widersprüchliche Varianten, mit entsprechenden Grabenkämpfen. Im Endeffekt haben jedoch alle funktioniert .. sobald das Material taugte.

Im Endeffekt war lediglich das 16g Papier mühsam.

Ein Antriebssatz ist auch schon bestellt.

Gruß,
Christian
 
Hier noch ein Bild:
LWS.jpg


Ja ich hab etwas geschmiert und der Mittelstreifen war nur ein Versuch ob es auch Freihand ohne Abkleben geht, aber nein :D
Ich muss nur die Kanten noch vorpinseln damit nichts unterläuft. Der Lack hält jetzt aber gut.

Gruß,
Christian
 

Rüdiger

User
Hier noch ein Bild:

Ist das farbiger Spannlack? Der lässt sich hübscher auftragen wenn man ihm 10% Spannlackverdünnung zusetzt. Damit schmiert der Spannlack beim Aufpinseln nicht oder nicht so sehr.

hth,

Rüdiger
 
Ist richtig .. bei den Stellen wo es besser aussieht (z.B. die roten Dreiecke oben am LW rechts), habe ich das auch schon getan ;)
Ich hatte nur zuerst Bedenken, dass er dann nicht richtig deckt, das war aber unbegründet.

Sogar 70:30 verdünnt, da konnte man ihn auch noch verteilen ohne ihn und darunterliegende Schichten wieder aufzureißen. Direkt aus der Dose zieht er ja in Sekunden an.

Dennoch danke für deinen Beitrag.

Gruß,
Christian
 
Kurze Zwischenmeldung, ich hab jetzt die Topsy nochmal mit dem 21g/m² Papier bespannt und es klappte völlig unspektakulär. So wie es alle Anleitungen sagen. Also war das 16g Papier einfach nix, zumindest nicht für die Standardmethoden. Mit genau der richtigen Feuchte scheint es zu gehen, aber ist dann eben trotzdem sehr dünn und empfindlich.

Immer einfach eine Seite eingekleistert, das leicht feuchte Papier aufgelegt, trocknen lassen, dann die Überstände vorsichtig abgeschliffen, dann die andere Seite, trocknen lassen, abgeschliffen. Dann nochmal befeuchtet zum Vorstraffen und es gab schon eine halbwegs straffe Bespannung ohne sichtbare Nähte.

Jetzt mit 1:1 verdünntem Spannlack gestrichen, das Papier und alles hat das faktisch aufgeschlürft und sich mit dem Glattfix drunter fest verklebt.
Heute Abend die nächste Schicht mit 2:1 und morgen nochmal, das sollte dann den Untergrund für den Farblack geben. Rumpf ev. öfter.

Gruß,
Christian
 
Hallo,

so, mit dem klaren Spannlack hat es ganz gut funktioniert soweit.

Die Tragfläche hatte einen leichten Verzug (durchgebogen in Richtung mehr V, und etwas "negative Schränkung"), was sich aber problemlos herausföhnen ließ. (Das blaue hinten ist Abdeckband, wo später das Leitwerk, abweichend zur Ursprungskonstruktion, aufgeleimt werden soll .. da soll das Holz ja roh bleiben, damit es auch hält). Die Fenster werden auch noch "verglast", wie vorgesehen.

0X9A4844.jpg

Der Rumpfrücken hat einen leichten Orangeschimmer, da waren noch ein paar Farbreste im Pinsel von den Testleitwerken. Neuer gelber Spannfix ist bestellt, nächste Woche also die Farblackierung.

Gewichte bisher:
- Rumpf 65,4g (noch ohne Räder)
- Leitwerk (inkl. Klappen) 19g
- Fläche 45g

Da die Bespannung und Lack jetzt eh nur 3-4g jeweils ausmachte, denke ich das bisschen Farbe wird jetzt auch nicht mehr viel ausmachen.

Als Antriebssatz habe ich jetzt, für die Elektroversion, einen Hacker A10-7L (ja Edelmotor, aber er passt so schön) mit 6x3 an 2s 900mAh LiPo vorgesehen. Ein größerer Prop wäre vermutlich leiser und effizienter, aber ich wollte es schon optisch passend haben.

Das sind dann so 90-100g, noch 2x9g Servos und einen GR12 Empfänger, wäre man bei 252g. Räder noch dazu und Anlenkmaterial.
Leider ist wo der Akku vermutlich vom Schwerpunkt am besten passen würde der Hauptspant im Weg, also kann etwas Blei nötig sein.

Ich hoffe aber, dass es mit 280-290g hinkommt. Die Motorkonfiguration macht dann 270g Standschub bei Vollgas und laut einer Kombination von FLZ-Vortex, Motocalc und ecalc.ch sollte >10min Flugzeit drin sein (gedrosselt, 1/2-2/3 Gas .. muss man eh wegen der "Übermotorisierung"). Hoffe nur dass der Sturz halbwegs passt, aber den kann man ja anpassen ..

Gruß,
Christian

.. der heute beim hervorragenden Wetter eigentlich hätte fliegen wollen, aber mit Erkältung zuhause klebt .. 🤬
 

Rolf-k

User
Hallo

mit den 900er Akkus wirst du länger fliegen können wie das Programm ausspuckt.
das Topsy brauch sehr wenig Leistung um Höhe zu halten.

Gruß Rolf
 
Naja "Reiseflug" bei 7.5m/s (bestes ca/cw) sind 43:58min bei "60% Throttle" in Motocalc, dabei 9W Aufnahme und 5W Welle.
Ecalc schätzt eine deutlich höhere Widerstandskraft (0.9N), während das alte Motocalc und FLZ-Vortex beide mit 0.33N und 0.28N relativ übereinstimmen.

Das stimmt also mit deinen Erfahrungen überein .. >10min war nur in der Art gemeint, dass ich bei den ersten Flügen die Uhr mal auf 10min stelle und schaue wieviel noch drin ist im Akku.

Gruß,
Christian
 
Tut mir leid, ich bin Ingenieur an einem Forschungsinstitut und bin es eben gewohnt, wenn etwas überhaupt nicht funktioniert eine systematische Analyse vorzunehmen. Das hat MIR auch die erwünschten Ergebnisse gebracht und das Verständnis, wo ich es versaut habe, was auch ein Teil des Interesse an sowas ist.
Wer weiß, vielleicht nominiert dich jemand für einen Forschungspreis ;)
 
Hallo,

nachdem ich hier so einen Wirbel gemacht habe, bin ich denke ich ein paar Fotos des Ergebnisses schuldig.

Paarmal hat sich das Abklebeband leicht gelöst und die Decals haben nicht so perfekt geklappt, aber im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden:

0X9A4847.jpg
0X9A4852.jpg
0X9A4855.jpg
0X9A4858.jpg
0X9A4862.jpg


Leider ist das Leitwerk wohl etwas schwer geraten (mit der Vollholzruderklappe und den ev. etwas schweren Stahldrahtanlenkungen) so dass ich für den Schwerpunkt laut Plan 40-45g Blei hinter dem Motorspant brauchte und nun bei 340g Fluggewicht bin. Naja .. fliegen wirds trotzdem.

Wenn das klappt, kann ich versuchen die Servos weiter vor zu schieben usw.

Laut Wetterbericht soll morgen so 10-11 Uhr fast Windstille sein, wenn sich das bewahrheitet werde ich da mal vorsichtig mit Gleitflugversuchen und dann vielleicht auch ein paar "Kraftflügen" anfangen.

Wenn die Elektroversion klappt, geht es an die Verbrennerversion. Oder an etwas anderes zwischendurch. mal sehen worauf ich Lust habe.

Gruß,
Christian
 
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