Hallo Christian,
nach vielen Modellen gehe ich heute nur noch nach dieser Methode vor:
- zweimal Holz mit unverdünntem Glattfix (oder Clou Porenfüller) streichen und mit 400er trocken schleifen (reicht völlig, da dringt kein Kleister und Wasser danach mehr ins Holz ein)
- Papier grob auf Kontur schneiden und mit Zerstäuber feucht bis nass machen. Es dehnt sich dadurch erheblich und braucht danach kaum noch Spannlack.
- Alle Berührungspunkte des nassen Papiers mit dem Holz mit Glutofix oder einfachem Tapetenkleister (Fachname Gedultofix) nicht zu knapp einpinseln und das nasse Papier auflegen
- entlang der Konturen mit feinen Nadeln fixieren, da z.B. die Fläche zwischen den Kontakstellen (z.B. zwischen den Rippen) viel schneller trocknet, als die Flächen die Glutofix berühren (also z.B. Nasenleiste oder Rippen). Das Papier strafft sich beim Trocknen schon sehr ordentlich vor. Nicht auf der Heizung trocknen, dann kommt der beschriebe Effekt noch heftiger.
- nach ca. 2 - 3 Stunden das Papier entlang der Abschlusskannten (z.B. Ende Nasen oder Endleiste oder Rumpfecke) mit 400 Papier trocken von der bespannten Stelle weg anschleife, bis das Papier fast durch ist und dann einfach abreisen. Anschließend diese Stellen mit etwa Glutofix bepinseln. So bleiben die Nähte kaum sichtbar, kannst natürlich auch schneiden.
- dann streiche ich zweimal mit stark verdünntem Spannlack (ich nehme 30 - 40% Aceton) und zwischen bzw. nach jedem Anstrich ganz leicht mit 400er schleifen, es geht auch vergleichbares Schleifflies. Achtung vor dem Durchschleifen an Kanten.
- Soll es danach ohne zusätzliche Farbe matt werden, streiche ich noch ein bis zweimal mit unverdünntem Glattfix, sonst noch einmal mit Glattfix und am Ende mit wiederum stark verdünntem Spannlack (dann glänzt es seidenmatt). Damit wäre bei mir Ende für farblose Bespannungen.
Vorteil Papier mit Glutofix (bzw. Tapetenkleister): Das Papier wird nass vorgestreckt, spannt sich beim Trocknen und Du brauchst viel weniger Spannlack. Es lässt sich viel leichter nass um Rundungen legen und später bei Reparaturen viel leichter wieder abziehen. Du hast viel weniger Arbeitsgänge mit muffelndem Glattfix oder Spannlack.
Nun noch eine gewagte Aussage: Ich habe mit dieser Methode noch nie ein Modell zum Trocknen einspannen müssen, da ich alles glatt, aber eben mit viel weniger Spannlack glatt bekomme. Der spannt schwach oder unverdünnt und in 3 - 4 Gängen aufgetragen wirklich enorm und verzieht Dir eine offene Topsy Fläche mühelos. Glattfix und Clou Porenfüller spannen tatsächlich auch etwas.
Und zu Alkyfix. Ich mochte den nie, auch wenn er schön glänzt. Entweder gleich berechenbar trocknender farbiger 2K Lack der nach etwa zwanzig Minuten staubtrocken ist, aber nie diese Ölpampe, die stundenlang jeden Flusen auf dem Raum aufnimmt.
Graupners Immun Spannlack deckt sehr gut, wird aber max. seidenmatt.
Viel Erfolg, Oliver