Tragfläche mit 0,6mm Sperrholzbeplanken ?

Eine Frage an die Spezialisten,
ich habe eine Tragfläche von der Nasenkante bis Hinterkante Holm mit 0,6 mm Sperrholz beplankt. Der Rippenabstand war 90mm.
Nun stelle ich fest- es ist wellig geworden. Habe es bisher auch nicht mit einem Bügeleisen wegbekommen.
Bei der 2. Fläche hab ich jetzt Rippen eingefügt , im Bereich Nasenkante bist Holm. Die Oberseite war schon beplankt. Nach dem Einfügen und Bearbeitung mit dem Bügeleisen gab es eine minimale Verbesserung.
Frage : Was mache ich falsch ?

Donald
 
Kommt jetzt auf mehrere Punkte an....

- Nachbau eines z.B. echten Seglers der auch sperrholzbeplankte Flächen hat?
- Und mit "wellig" meinst du dass die Beplankung zwischen den Rippen leicht einfällt?

.... wenn das beides zutrifft dann passt das... schau mal einen echten Flügel mit dieser Bauweise an, dort gehts Berg-und-Tal...

Leider fehlen weitere Infos von dir....

Gerhard
 
Hallo Donald,
so einfach pauschal ist das nicht zu beantworten.
Am besten du zeigst mal ein paar Bilder, auf denen man dein Problem und den Aufbau der Fläche sehen kann.
0,6mm ist eine absolute Größe, die in Relation zu anderen Maßen steht. Deshalb SW, Tiefe, Dicke, Holm- und Rippenmaterial etc.
Gruß Andreas
 
gibt mal bitte ein paar mehr Daten zu dem Modell und Fläche.

9cm Abstand bei den Rippen ist sehr wahrscheinlich (viel) zu viel. Bei meinem 2m Segler, bei dem die D-Box mit 0,6mm Sperrholz beplankt ist, hab ich etwa 5cm Abstand.

Hängt aber wie gesagt auch vom Modell und vom verwendeten Profil ab.

Hast du eine Hilfsnasenleiste verbaut, auf der vorne die Beplankung aufliegt?
 
Auch bei 9 cm Abstand ist das kein Problem.
 

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Wenn korrekt gebaut wird, sollte es das nicht, aber bei allem was um die 10cm oder mehr ist kann es aber schon mal nicht so gut laufen, speziell wenn man verklebt mit starren Gewichten, die dann vielleicht in den Zwischenräumen platziert werden.

Auch hab ich schon gesehen, dass keine Hilfsnasenleiste verwendet wurde und das ist auch alles andere als optimal und kann zu dem beschriebenen Ergebnis führen.
 
Wenn korrekt gebaut wird, sollte es das nicht, aber bei allem was um die 10cm oder mehr ist kann es aber schon mal nicht so gut laufen, speziell wenn man verklebt mit starren Gewichten, die dann vielleicht in den Zwischenräumen platziert werden.

Auch hab ich schon gesehen, dass keine Hilfsnasenleiste verwendet wurde und das ist auch alles andere als optimal und kann zu dem beschriebenen Ergebnis führen.

Daher habe ich gefragt wie gearbeitet wurde. Wenn so was wie Sandsäcke oder einfach nur irgendwelche Gewichte auch zwischen die Rippen drücken, kann das nichts werden. Sieht man leider immer wieder mal. Auch muß natürlich geprüft werden, ob die Flächen wirklich im Strak sind. Wenn ich auch hier immer wieder sehe das Rippenrflächen zwischendurch vom Baubrett genommen werden, ohne das eine Aussteifende Beplankung aufgebracht ist. Muß man sich über schlechte Ergebnisse nicht wundern. Das soll nicht heißen der Threadstarter hat das so gemacht.

Mal sehen was noch für Infos kommen.
 
Erst einmal Allen ein Danke für Eure Hinweise und Tips.
Die Tragflächen sind für meine FINIST SM 92 TE PRAGA. Dazu habe ich hier im Forum auch einen Baubericht " Ich bau mir einen neuen Schlepper".
Da meine Styroflächen ( schwer geworden sind , wollte ich mir ein zweites Paar in Rippenbauweise bauen.
Daten - Profil NACA 2415 390mm tief
Rippen 3mm Ceiba
Rippenabstand ( ursprünglich ) 90 mm
Beplankung 0,6 mm Nasenkante bis einschließlich Holm ( 150x1500mm )
Wie habe ich die Beplankung aufgebracht :
1. das die TF ordenlich auf dem Baubrett fixiert war , versteht sich.
2. als erstes Kaltleim Bidulin aufgebracht, leicht antrocknen lassen;
3. Sperrholz aufgebracht und mit Nadeln fixiert, beginnend vom Holm in Richtung Nasenleiste (Heftend )
4. mit ALU-Profil gleichmäßig abgezogen, dann geheftet;
5. mit großem Haushaltsbügeleisen ( heißeste Einstellung ) von Holm Richtung Nasenleiste vesetzt Bestrichen;
Alles dann fixiert weitere 12 h trocknen lassen .....IMG_20230422_134251.jpgIMG_20230422_134323.jpgIMG_20230422_134336.jpgIMG_20230422_134235.jpg
Da ich bei einer Fläche die Unterseite noch nocht beplankt hatte , habe ich Halbrippen ( v. Nasenleiste bis Hauptholm ) ein gefügt. Damit veringert sich der Rippenabstand auf 45 mm. Nun Habe ich das Problem bei der ferig beplankten Fläche, ich muß die untere Beplankung möglichst beschädigungsfrei entfernen um dann die Hlbrippen einfügen zu können. Wer hat dazu auch noch ein Tipp.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe deinen Ablauf nicht so ganz…

Geleimt, heftend fixiert, dann mit Alu Profil abgezogen, geheftet, gebügelt, versetzt bestrichen, fixiert… hä?
 
Hallo,

irgend was auf deinem Verfahrensweg muß schief gelaufen sein. Und entweder bügelt man die Beplankung mit dem getrockneten Leim auf, oder leimt ganz klassisch. Bei beiden verfahren ist mir so etwas wie bei dir noch nicht passiert.

Eventuell das Sperrholz gewässert?

Im Prinzip ist nach dem Aufbügeln und Abkühlphase die Fläche fest. Da braucht es auch nicht mehr fixiert werden und 12 Stunden trocknen. Hast du denn den Strack vor aufbringen der Beplankung kontrolliert? Eventuell haben die die Rippen nicht exakt die gleiche Form. Prüfung mit Aluschiene hätte da Aufschluss gegeben. Im Nachhinein natürlich so nicht mehr feststellbar.

Eventuell hast du auch so lange auf der Beplankung mit dem sehr heißen Bügeleisen rumgebraten, das sich die Beplankung verzogen hat (Restfeuchte) und somit in beide Richtungen beult. Oder das Sperrholz durch die Lagerung noch sehr viel Restfeuchte enthält.

Ich empfehle mit 3 Rippen einen Testaufbau zu machen und wirklich den Leim mal fast abbinden lassen. Der Leim darf nicht mehr kleben und muß schon leicht transparent werden. Zumindest ist das bei Ponal so. Dann prüfen wann beim Bügeln der Leim verflüssigt und bindet. Die Leimraupe plan wird. Das geht an sich relativ schnell. Minutenlang auf einer Stelle bei Sperrholz rumbraten ist jedenfalls nicht gut. Durch Maserung, Schnitt und Leimschicht können sich dabei Wellen und Verwerfungen bilden.

Grüße, Bernd
 

Freddo

User
Hallo Donald,
das ist ärgerlich, wenn das Ergebnis bei all den Vorbereitungen dann so ist. Ich habe schon viele Tragflächen so wie deine beschriebene Vorgehensweise beplankt. Ich möchte auch sagen, dass das eine gängige, weil stresslose Arbeit ist. Auf dem ersten Bild hat es für mich den Anschein, dass die Beplankung nicht komplett zu den Rippen Kontakt bekommen hat. Dadurch gibst du dem Sperrholz nicht die Möglichkeit sich nur in eine Richtung zu wölben, sondern nun müsste es sich auch noch in eine zweite Richtung wölben. Und das geht nicht, man kann Sperrholz nicht strecken. Wenn das so ist kann ich mir dein Problem erklären, auch wie es zustande gekommen ist. Du schreibst, dass du den Leim nur leicht antrocknen lässt. Eine nasse Leimstelle kann mit dem Bügeleisen nicht verleimt werden. Die Hitze des Bügeleisens soll den Leim anschmelzen, nicht das Wasser verdunsten lassen. Bevor die Beplankung aufgebracht wird darf der Leim nicht mehr weiß sein, er muß glasig sein. (Trocknung ca. 1 Stunde) Er sollte auch etwas dicker aufgetragen sein, und auch ganz wichtig, beidseitig, also Rippe und Beplankung. Dann so wie du schon beschrieben hast. Auflegen und mit Nadeln fixieren. Und ganz wichtig, die Oberseite der Bplankung nun mit Wasser besprühen. Der Wasserdampf wird unter dem Bügeleisen in das Sperrholz gedrückt und bringt so die Wärme recht schnell durch das Sperrholz an den Leim. Vorteil, du kannst auch mit weniger Hize arbeiten, und das ist schonender für das Holz. Mein Bügeleisen steht auf "Wolle", ca. 75% am Wählrad. Dampffunktion des Bügeleisens ausschalten. Ich meine auch, du hattest zu viel Hitze. Nun mt dem Bügeleisen erst entlang des Holmes fixieren, nicht punktuell, immer durchfahren. Dann streifenweise von Wurzelrippe zu Endrippe sich langsam Richtung Nasenleiste vorarbeiten. Wenn du fertig bist, dann nochmal mit Wasser bespühen und nochmal mit dem Bügeleisen über die ganze Fläche drüber. Das nimmt nochmal die letzten Spannungen. Dann die Tragfläche auf dem Baubrett fixieren und ein, zwei Stunden ruhen lassen. An meinen Rümpfen habe ich zum Teil 10cm Abstand zwischen den Spanten und bei den Tragflächen 6cm. An den Rümpfen mit oft recht kleinen Krümmungen. Und da dellt nichts ein. Wichtig ist das Sperrholz nur in eine Richtung zu wölben. So gelingt es bei mir bis jetzt immer.
Ich hoffe du kannst daraus Schlüsse ziehen und dies mit deiner Vorgehensweise abstimmen, bzw. optimieren.
Viel Erfolg und Grüße
Alfred
 
Hallo Bernd,
ich glaube Du hast meinen Fehler schon benannt. Der Leim war noch relativ weich und hatte noch nicht die Farbe wie Du sie bezeichnet hast.
Somit hatte ich wohl noch zuviel Feuchtigkeit im Leim. Die Rippen sind per Fräse erstellt.
Ablauf : - Leim aufgebracht und antrocknen lassen
- Sperrholz aufgebracht, grob geheftet und nochmals mit ALU-Profil die Gleichmäßigkeit kontrolliert (abgezogen )
- dan begonnen mit dem Bügeleisen zu arbeiten
( hier ist wohl der zweite Fehler begannen worden - zu lange auf einer Stelle mit dem Bügeleisen )
Ich fasse zusammen :
1. Fehler , der Leim war noch zu frisch
2. Fehler ; zu lange auf einer Stelle gebrutzelt,
3. Fehler ; Rippenabstände zu groß

Wenn man so ein Verfahren zum ersten mal macht, dann macht man Fehler so wie ich sie gemacht habe.
Bernd, nochmals Danke für Deine Tipps

Gruß, Donald
 
Hallo Alfred,
Danke für Deinen Tipp.
Endlich kann ich nachvollziehen wo meine Fehler liegen und was ich falsch gemacht habe.
Ich werde also die Beplankung runter holen und alles dann neu beplanken - so wie Du es beschrieben hast. Danke.

Holm und Rippenbruch
Donald
 

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Warum wird hier überhaupt die Bügelmethode angewendet?

Wäre es hier nicht einfacher aufzuleimen und vorne/hinten mit einer langen Leiste zu fixieren?

Bei 20 kleinen Sperrholzplättchen wäre eine Zeitersparnis, aber bei einer sehr großen Fläche?

LG
 

Freddo

User
Hallo Gerhard,
bei einer Tragfläche mit zB. 1,5 Mtr Länge ist man zu lange beschäftigt mit Leim auftragen. Da zieht der Leim an der Oberseite schon nach 5 Minuten eine Haut. Selbst wenn man mit zwei Leuten jeweils von den Enden her den Leim aufträgst vergeht sehr viel Zeit. Dann kommt das exakte Auflegen der Beplankung. Hier darf man nicht mehr als die Rippenstärke (meist 3mm) verschieben, sonst streift man den Leim von den Rippen ab. Dann die Leisten aufbringen und mit Zwingen befestigen. Nur am Holm und an der Nasenleiste reicht da nicht. Die Nasenleiste hat eine sehr kleine Krümmung, am Holm ist sie sehr groß, dazwischen wölbt sich die Beplankung hoch und verliert den Kontakt zu den Rippen. Also mittig nochmal eine Leiste mit Zwingen. Diese Abdrücke sieht man aber später. Mit all dem vergeht sehr viel Zeit, in der der Leim anzieht. Die Methode mit den vielen Gummis scheint gut zu sein, aber hier bringt man keinen senkrechten Druck auf die Beplankung. Je größer die Krümmung, desto weniger Druck. Es herrscht sehr viel Zug in Gummirichtung, aber wenig was die Beplankung nach unten drückt.
Bügelmethode: Hier hat man viel Zeit um die Bepkankung auszurichten und aufzubügeln. Bei kleinen Stücken über zB. 2 Rippenfelder mach ich auch die Naßmethode. Da hat man Zeit und das Handling der Beplankungsstücke ist nicht so kompliziert.
VG Alfred
 
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Hallo Donald,

schön das du jetzt weisst wie du die Methode erfolgreich durchführst und du so sicherlich ans Ziel kommst.

Hallo Gerhard, Alfred hat es gut erklärt.
Ergänzend vielleicht noch folgendes. In früheren Baukästen wurde noch die Methode mit Kontaktkleber genannt. Auch antrocknen lassen des Klebers und dann positonsgenau festdrücken. Fand ich furchtbar und hab ich nur an einer Tragflächenhälfte meines ersten großen Bausatzes in der Jugend gemacht. Das rumdrücken mit Kraft an einer filigranen Rippenfläche hat mir da schon nicht gepasst. Danach nur noch mit Holzleim bei Rippenflächen. Bei Hortenflächen wird es dann ganz entscheidend, da diese je nach Bauweise und Ausrichtung im Nasenkastenbereich bereits eine "tordierende" Beplankung hat. Das ist mit anderen Mitteln kaum noch zu beplanken.

Grüße, Bernd
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

eine Beplankung kann man mit „Back to Back-Klettband“ während des Trocknen fixieren.
Bei dünner Sperrholzbeplankung würde ich rechts und links nahe an den Rippen das Klettband anbringen.
Schiebt man nach dem Anbringen der Bänder eine oder mehrere Leisten unter die Bänder, erzeugt man einen relativ gleichmäßigen Druck auf die Beplankung.

Ich habe leider nur einen etwas unscharfen Bildausschnitt zur Hand. Aber das Prinzip ist zu erkennen.
Vielleicht hilft das Jemandem beim Beplanken.


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Hallo Jungs,
Danke für die vielen Anregung und Tipps - Ihr habt mir sehr geholfen. Auch mit mehr als 40 Jahren Flugmodellbau-Erfahrungen gibt es immer noch Neues was man lernen kann .

Danke !!!!
 
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