Hallo an die Runde,
dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, was aber nicht weiter stören sollte.
Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit UAVs und habe neulich bei uns im Verein einen Vortrag darüber gehalten. In diesem Zusammenhang habe ich mich auch mal über die rechtliche Lage informiert (hier bei RC-Network gibt es ja auch einen entsprechenden Kommentar dazu) und es ist keineswegs so, dass nur in Deutschland so strenge Gesetze herrschen. Nach meiner Information sind die Bestimmungen in den USA für sog. Recreational UAV sogar vergleichbar mit unseren - Sichtflug, ständige Möglichkeit der manuellen Einflussnahme usw. Einige Länder haben etwas lockere Bestimmungen, wie z.B. Australien.
Was Roland da von dieser Firmenveranstaltung berichtet, hört sich für mich erstmal wie ein Paparazzi-Nachbau an. Vielleicht gibt es mittlerweile Firmen, die dieses Open-Source-Projekt anwenden oder weiterentwickeln. Aber auch die müssen sich formal an die Gesetze halten, wenn sie nicht gerade den gesamten Luftraum gesperrt haben. Ich schreibe das nicht, weil ich Blockwart oder Paragraphenreiter bin, sondern um das Dilemma der aufkeimenden UAV-Industrie zu verdeutlichen. Es gibt weltweit sicher schon viele Firmen, die UAV entwickeln, aber der Markt ist bisher ausschließlich militärisch. Dabei gäbe es viele sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten, z.B. in der Landwirtschaft, Energie-Industrie, Geologie, Archäologie, etc., wenn es denn eine gesetzliche Grundlage gäbe.
Und was die Wettbewerbe betrifft gilt auch nicht mehr das Klischee "Amerika ist besser". In Europa finden seit längerem UAV-Wettbewerbe statt, wo u.a. auch das Paparazzi-Projekt regelmäßig teilnimmt. Dieses Jahr findet zum zweiten Mal die Motodrone (
www.motodrone.org) statt, was die Veranstalter als Open-Source-Meisterschaft entwickeln wollen. Ich werde mir das dieses Jahr mal anschauen.
Privatleute, die autonome Flugzeuge entwickeln, tun das meist um die Technik kennenzulernen und weiter zu bringen. M.E. gibt es im Modellflugbereich nur bedingt Anwendungsgebiete für UAVs. Ideen wie Return-Home-Automatik, Unterstützung für Flugschüler, Failsafe-Automatik rechtfertigen selten die Kosten und das zusätzliche Gewicht. Ein Fertigsystem einzubauen, nur um über dem Platz Kreise zu drehen, halte ich für langweilig. Darum verstehe ich auch Roland nicht so recht, der nach dem Stand der Technik fragt, aber gleichzeitig vor dem Experimentieren zurückschreckt. Roland, wozu würdest Du ein solches System einsetzen wollen?
Was ich mir vorstellen könnte, ist systematisch Luftaufnahmen von einem Gebiet zu machen und in einer Art Open-Source-GoogleEarth zu sammeln. So wie OpenStreetMap, nur mit Fotos. Aber dafür gibt es vermutlich zu wenig Enthusiasten und keine Kameras, die zum einen leicht sind und zum anderen eine vernünftige optische Auflösung besitzen...
Gruß, Achim.