Unbekannte älter CDI - elektronische Zündung - 90er

HaWo

User
Hallo in die Runde,
ich habe hier eine ältere, funktionsfähige Kondensatorzündung liegen. Die Anlage ist unvergossen, der Aufbau dürfte kaum einfacher zu machen sein. Kennt vielleicht noch jemand diese Zündung, Hersteller und ungefähres Baujahr?
Auf den Bildern fehlt der Deckel. Es ist ein einfaches Kunststoffgehäuse, mit 8 kleinen Schräubchen (Handarbeit), Größe wie RCExel. Dabei sind kleine Stitt M80 Kerzen und sogar noch eine von BERU :)

PXL_20240408_123718646.NIGHT.jpg
PXL_20240408_123358942.NIGHT.jpg
PXL_20240408_123522121.NIGHT.jpg
PXL_20240408_123453224.NIGHT.jpg
 
Da sich noch niemand der es besser weiß gemeldet hat, gebe ich doch mal meinen Senf dazu.

Das sieht für mich nach einem Eigenbau aus. Die Platine ist recht sicher handgefertigt, Hinweise sind die Bohrungen am Wandlerübertrager, die ungleich und selten wirklich in 45° abgeschnittenen Ecken und auch die Verwendung von RG58 (?) als geschirmtes Zündkabel.

Der Wandlerübertrager sieht auch nach denen aus, die es regelmäßig in Fotoblitzen gab und die Versorgung aus 9V-Block erscheint auch nicht nach etwas, dass kommerziell gemacht würde.

Die Diode scheint einen Datecode zu haben der mit 82... anfängt.

Gruß,
Christian
 

HaWo

User
Hallo Christian,
danke für die Info. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir Anfang der 90er damit rumprobiert. Die Idee war, aus den 10er Motoren mit höherer Verdichtung trotz niedriger Drehzahlen unkompliziert Leistung zu kriegen. Das ging wegen massiver Funkstörungen aber wohl gleich zu Anfang schief.
Ich weiß auch nicht, wie der Funken getriggert wird. Geh ich mit einem Neodym Stäbchen (hab noch keinen Testaufbau) schnell über den Sensor, gibt's am Transistor eine Sinusschwingung von höchstens +- 0,5 Volt, abhängig von der Polung erst + oder erst -. Die Frage ist, ob die positive Halbwelle triggert oder die negative.
Der Sensorspule geht jedenfalls direkt ans mittlere Beinchen des Transistors (Bild).
PXL_20240407_202650446.NIGHT.jpg
 

HaWo

User
Hab grad noch ein Bild gemacht. Gelb ist der Zündfunke bzw. der Strom im Zündkabel, grün die Spannung vom Geber

PXL_20240410_140730828.NIGHT.jpg
 

Das ist ein EC103D, ein kleiner Thyristor: https://de.farnell.com/littelfuse/ec103d/scr-thyristor-0-8a-400v-to-92/dp/2762923

Was man eben in einer CDI erwartet.

Der Rest wird eben ein selbstschwingender Sperrwandler sein. Solche Übertrager, mit der Rückkoppelwicklung, konnte man für Eigenbaustroboskope/Fotoblitze damals bei Conrad&Co einfach kaufen. Mehr als einen Transistor und paar Widerstände brauchte das nicht. Als Sperrwandler ist es auch inhärent strombegrenzt, hält also den kurzzeitigen Kurzschluss durch den Thyristor aus bzw. erlaubt das unterschreiten dessen Haltestroms.

Etwa in der Mitte deines Oszibildes sieht man auch den Thyristor wieder löschen. Was ist der TO220 für ein Typ?
Kannst du einen Schaltplan aufnehmen oder zumindest ein Foto von unten einstellen?

Gruß,
Christian
 

HaWo

User
Wenn das ein kleiner Thyristor ist, dann macht das Bild vom Signalgeber bei laufender Schaltung auch Sinn:
PXL_20240410_130145977.jpg


Bzw. stromlos:
PXL_20240410_130301166.jpg
 

HaWo

User
Schaltplan aufnehmen ist nicht so mein Ding. Dafür könnte ich dir aber ein Catia Modell mit allem Pipapo davon machen ;)
 
Hallo,

das ist was ich mir zusammenreimen konnte, paar Werte waren nicht lesbar, und vielleicht solltest du die Trafowicklungen rauspiepsen.

Generell ist das aber ziemlich Standard, ein selbstschwingender Sperrwandler und eine simple CDI.
R2/R3/C3 dürften eine primitive Spannungsregelung/-begrenzung sein.

skizze.png


Gruß,
Christian
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten