Vom Acker frisch und gesund auf den Tisch???

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

heute / äh, gestern;) habe ich erst spät ins :rcn: gefunden. Grund dafür waren zwei Sendungen, in die ich auf arte mehr oder weniger gestolpert bin. Auch für einen Vegetarier ist es interessant, was die Industrie mit unseren Lebensmitteln anstellt, in ausgewählten Beispielen gezeigt im Beitrag „Wege des Fleisches“.

Noch viel bedrückender war für mich der Beitrag „Tote Tiere – Kranke Menschen“. Wer nach dieser Sendung nicht nachdenklich wird und wem nicht doch gewisse Zweifel an den Aussagen und Behauptungen der Industrie über die Unbedenklichkeit ihrer Produkte kommen …

Beide Filme sind zu finden in der Mediathek: http://www.arte.tv/guide/de/plus7/?em=052749-000

Gehört natürlich beides nicht direkt zum Modellbau. Aber auch der Modellsportler muß mal was essen. Und wenn meine Annahme zutrifft, daß er etwas mehr frei verfügbares Einkommen übrig hat als der Durchschnitt, dann könnte er sich auch mal für gesündere Nahrungsmittel entscheiden. Schaden würde es ihm nicht.

Servus
Hans
 
Und wenn meine Annahme zutrifft, daß er etwas mehr frei verfügbares Einkommen übrig hat als der Durchschnitt, dann könnte er sich auch mal für gesündere Nahrungsmittel entscheiden. Schaden würde es ihm nicht.

Ja, das ist schon echt erstaunlich, was da bei euch abgeht (und bei den Schweizern, die wegen dem Ach-So-Billig-Kram über die Grenze fahren).

Der Fleischesser will doch sowieso nicht wissen wo sein Zeug herkommt, achte Dich mal drauf: In jeder Mainstream-Fernsehsendung fängt die "Fleischproduktion" immer erst da an, wo das Teil schon schön anonymisiert auf dem Tisch liegt, eine Vorgeschichte hat das Zeug alles nicht.
Und natürlich isst hier nun wieder jeder "eigentlich ganz wenig Fleisch" und "achtet sich schon auf die Herkunft" ... stimmt nur leider nicht, wie die Statistiken zeigen. In der Schweiz hat sich der Pro-Kopf-Fleischkonsum in den letzten 30 Jahren verdoppelt. Über 80% des dafür benötigten Futtermittels können wir nicht in der Schweiz produzieren und der Proteinwirkungsgrad von Fleischproduktion liegt bei 5-20% (je nach Tierart).

Alles Probleme, die mit "aber mir schmeckt's" wegdiskutiert werden.
 

Julez

User
Das Problem ist, dass man gut hergestellte Lebensmittel als solche nicht erkennen kann. Mit "Bio" wird einfach zu viel Schmu betrieben.
Beispiel "Bio" Orangensaft. Mischt man 50l normalen und 50l aus Bioanbau, erhält man 100l, den man ungestraft in Verpackungen füllen kann, auf denen ein "Bio"-Siegel prangt. Und ein Preisetikett mit doppelten Wert oder so.
 
Früher als Kind war alles besser.
Da gab´s bei uns noch die Hausschlachtung. Schwein beim Bauer um die Ecke ausgesucht. Der Mezger hat´s dann um die Ecke gebracht und nach Wunsch zerlegt. Habt ihr schon mal frische grobe Leberwurst in der Pfanne warmgemacht, das ganze dann auf ein frisches Schwarzbrot drauf und gegessen? Ein Traum.
Oder die handgeschabten Spätzle meiner Tante Emma, die dafür Eier von Ihren eigenen Hühnern genommen hat, welche ihr Leben im Garten verbrachten und Gräser und Würmer picken durften... Ein Eigelb, gelber geht´s nicht. Und das alles ohne färbendes Futter, etc.


Jungs, das waren herrliche Zeiten.....
 
Das Problem ist, dass man gut hergestellte Lebensmittel als solche nicht erkennen kann. Mit "Bio" wird einfach zu viel Schmu betrieben.
Beispiel "Bio" Orangensaft. Mischt man 50l normalen und 50l aus Bioanbau, erhält man 100l, den man ungestraft in Verpackungen füllen kann, auf denen ein "Bio"-Siegel prangt. Und ein Preisetikett mit doppelten Wert oder so.

Das Problem ist, dass du deine Aussage wieder mal prüfen musst. Sieh da.
Aber heute ist ja der 1. April, da geht das noch durch.
 
Das Problem ist, dass man gut hergestellte Lebensmittel als solche nicht erkennen kann. Mit "Bio" wird einfach zu viel Schmu betrieben.
Beispiel "Bio" Orangensaft. Mischt man 50l normalen und 50l aus Bioanbau, erhält man 100l, den man ungestraft in Verpackungen füllen kann, auf denen ein "Bio"-Siegel prangt. Und ein Preisetikett mit doppelten Wert oder so.
Und das ganze taugt natürlich prächtig als Ausrede "dann muss ich ja nichts tun!"
Oscar Wilde schrieb:
Die Menschen von heute kennen von allem den Preis, und von nichts den Wert.
 

Julez

User
Ah, der "Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft" sagt also, dass mit seinen Produkten alles in Ordnung ist. Das sagt Philip Morris auch. Dann ist ja alles klar. Meinst du das ernst?

Ich bin da weniger leichtgläubig und versuche, mich dort zu informieren, wo die Objektivität weniger Interessenskonflikten ausgesetzt ist.

http://www.welt.de/finanzen/verbrau...-Bio-Produkte-nach-Deutschland-geliefert.html

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-126149131.html

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-124381289.html

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-130092994.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/se...wie-der-bio-pfusch-funktioniert-a-802245.html

Die vermeintlichen Missstände wurden durch Ökokontrolleure entdeckt, die für den Verband die Ställe zertifizierten. Allerdings informierten die Prüfer weder die Behörden, noch verweigerten sie die Kennzeichnung mit dem Ökosiegel. Wen wundert es: Die Bauern beauftragen ihre Kontrolleure schließlich selbst. Wer zu viel Ärger macht, könnte schon im nächsten Jahr seinen Auftrag verlieren.

Dieses Problem der privatwirtschaftlich geführten Kontrollstellen belastet die Branche schon seit Jahren. Noch größer aber sind die Defizite in vielen europäischen Nachbarländern, die in zunehmendem Umfang Bioware nach Deutschland verkaufen.

Christine Meisinger von der Europäischen Kommission hat die Kontrollsysteme der Mitgliedstaaten untersucht - und erhebliche Missstände gefunden. Besonders schlecht schnitten Portugal, Rumänien und Italien ab. 2011 flog ein gigantischer Betrug von Bioproduzenten aus Italien und Rumänien auf. Ein Fälscherring hatte jahrelang konventionelle Ware im Wert von insgesamt 220 Millionen Euro als Bio verkauft.

"Es gibt innerhalb der EU signifikante Unterschiede in der Qualität und Intensität der Inspektionen", so Meisinger. In manchen Ländern sind Kontrolleure am Werk, die nicht von der EU zertifiziert sind. Trotzdem hat kein Mitgliedstaat seit 2007 sein Kontrollsystem geändert. Außerdem gewähren verschiedene Länder Ausnahmen. So ist es mancherorts erlaubt, Rindern die Hörner zu entfernen oder sie mit konventionellem Futter zu versorgen. Wer weiß, was sonst noch - eine Übersicht über die Sonderregeln gibt es nirgendwo.

Vertreter aus der Ökobranche bemühten sich am Mittwoch, den Betrug als Einzelfall darzustellen: Kein Siegel sei so sicher wie das Bio-Siegel, beteuern sie einhellig. Nirgends seien die Kontrollen so scharf wie bei den ökologisch hergestellten Lebensmitteln.

Doch stimmt das wirklich? Verbraucherschützer sind skeptisch. Zwar funktioniere die Aufsicht durch Behörden und private Kontrollstellen im Kern durchaus, sagt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg. Doch vor allem im Ausland habe das System auch Schwächen. So sei nicht immer gewährleistet, dass die Kontrolleure wirklich unabhängig sind. "Wenn dann der Job davon abhängt, auch mal ein Auge zuzudrücken, sind Fehler nicht zu vermeiden", warnt Schwartau.

Chinesische Behörden machen gemeinsame Sache mit Betrügern

In China berichteten in der vergangenen Woche selbst staatliche Medien über Betrugsfälle: So vergeben manche Behörden Bio-Siegel gegen Bares. Wer ein paar tausend Dollar zahle, bekomme das Zertifikat, ohne die Bedingungen zu erfüllen - sprich auf Pestizide und Gentechnik zu verzichten, weniger Zusatzstoffe zu verwenden und höhere Standards bei der Tierhaltung einzuhalten.
 
Ja, das ist schon echt erstaunlich, was da bei euch abgeht

Ja meinst du denn, bei euch Schweizern ist das anders:confused:

Da muss der Schweizer nicht über die Grenze fahren, in eurem eigenen Land wird auch das Billigfleisch massenweise verkauft(dann halt etwas teurer als in Deutschland)!:rolleyes:


Das Problem ist, dass du deine Aussage wieder mal prüfen musst. Sieh da.
Aber heute ist ja der 1. April, da geht das noch durch.

Lies dir das mal durch: Biowahrheit und Bio-Anbauverbände (Bioland, Demeter, Naturland und Co)
 
Hallo
.... Und wenn meine Annahme zutrifft, daß er etwas mehr frei verfügbares Einkommen übrig hat als der Durchschnitt, dann könnte er sich auch mal für gesündere Nahrungsmittel entscheiden. Schaden würde es ihm nicht.
Hmm...

Da ich in Berlin einige Jahre in einer Fleischfabrik gearbeitet habe (EFHA- Werke), weiß ich ziemlich… nein, einigermaßen genau wie was gemacht wird (in der Massenproduktion).
(Jeder Wurstmacher wird es bestätigen: Eine Wiener Wurst schmeckt am besten wenn sie frisch aus dem Rauch kommt. Einmal abgekühlt und wieder warm gemacht, ist nur noch die Hälfte vom Geschmack vorhanden.)

Sicherlich, was heute für Schindluder getrieben wird ist erbärmlich und gehört abgeschafft. Aber irgendwie müssen die Menschen- Massen ja was zwischen die Kauleiste bekommen, oder? Der Druck wird immer grösser das zu schaffen.

Wäre Soylent Green etwa eine Alternative?


Der Fleischesser will doch sowieso nicht wissen wo sein Zeug herkommt,...

Alles Probleme, die mit "aber mir schmeckt's" wegdiskutiert werden.

Naja...

Da ich, obwohl ich kein Jäger bin, schon sehr oft mit auf der Jagd war, habe ich hin und wieder das Tier noch Quicklebendig gesehen, bevor es z.B. durch einen 303 Schuss erlegt wurde.
(Oder mit einer Armbrust. Pfeil und Bogen eignet sich nur „Klein“ Wild.)

Und, ich habe geholfen es zu verladen, auszunehmen und nachher zu zerlegen.

Ich weiß also gemeinhin woher das leckere (Kudu-Springbock-Gemsbock- usw.) Steak herkommt was nach einem kurzem verweilen über dem (Echt-) Holz-Kohlen- Grill dann auf meinen Teller landet.

Nebenbei: Allen Gesundheitsaposteln zum Trotz, die behaupten das würde Krebs erzeugen.
Wäre dem so, gäbe es keine Menschen: Sie wären längst ausgestorben. Oder wie haben unsere Vorfahren Fleisch gebraten? Aufm mit Alupfännchen abgedeckten Elektrogrill?



Gesund ernähren? Ja mache ich. Ich esse Fleisch (und Gemüse). Und das sehr gerne. :)


Eben auch weil ich um das jeweilige Tier weiß: Es gibt keine Lila Kühe. :D
 

Eisvogel

User
Nebenbei: Allen Gesundheitsaposteln zum Trotz, die behaupten das würde Krebs erzeugen.
Wäre dem so, gäbe es keine Menschen: Sie wären längst ausgestorben. Oder wie haben unsere Vorfahren Fleisch gebraten? Aufm mit Alupfännchen abgedeckten Elektrogrill?

Nö, wären sie nicht!
Wenn sie im Alter von 25 - 30 Jahren, nachdem sie sich vermehrt hatten der Krebs dahingerafft hat, dann war das Überleben der Rasse gesichert.

Wir gehen halt von unserem Standard aus, da leben die Menschen die letzten 2/3 ihrer Erdenzeit umsonst (aus Sicht der Arterhaltung) :eek:
So, ich werd jetzt mein Schnitzel verdrücken und entspannt das letzte Drittel meines nutzlosen Daseins anpacken ;)
 
Der Verbraucher hat das doch eigentlich selbst in der Hand !

Aber, die Geiz-ist-Geil-Mentalität hält nach wie vor die Oberhand !

Die Kohle wird doch lieber für Urlaub oder ne ordentliche Karre ausgegeben

Jens
 

Julez

User
Und das ganze taugt prima als Ausrede "Dann muss ich ja nichts tun!"

Sei wenigstens ehrlich, und gib zu, dass es Dir nur um den Gott Mammon geht.

Was soll ich denn tun? Mir ein Produkt kaufen, auf dem "Bio" steht, und nachher in der Zeitung lesen, dass das Siegel gefälscht wurde?

Ich würde gerne doppelt oder dreifach für Lebensmittel bezahlen, wenn ich eine Garantie hätte, dass diese nach gesunden Maßstäben hergestellt werden. Aber wer soll mir das garantieren? Organisationen, die ihre Tester nie unangemeldet auf Bauernhöfe schicken?

Und wenn ich eine Ausrede brauche, nehm ich diese:

http://annals.org/article.aspx?articleid=1355685
 
Ah, der "Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft" sagt also, dass mit seinen Produkten alles in Ordnung ist. Das sagt Philip Morris auch. Dann ist ja alles klar. Meinst du das ernst?

Ich bin da weniger leichtgläubig und versuche, mich dort zu informieren, wo die Objektivität weniger Interessenskonflikten ausgesetzt ist.

Julian, schön lesen mal wieder leicht gemacht?
Lies dich in die Verordnungen und Quellen ein, die in dem Link mit genannt werden und dann behaupte weiter den Zusammenhang wie zu Philip Morris.
Weniger Leichtgläubigkeit sollte nicht wieder mal zu kompletter Ignoranz führen.
Deine Aussage zu der O-Saftmixtur 50normal+50bio=Preis 200 ist einfach populistisches Dummgeschwätz.
Genauso kann man vom Blitzermarathon auf eine Nation von Bleifussdumpfbacken in D schliessen und dann auch noch davon ausgehen,
dass die bestehenden Gesetze und Verordnungen nicht nur stumpf ignoriert werden, sondern gar nicht existieren und wenn doch, von allen bewusst umgangen werden.

Du würdest doppelt und dreifach bezahlen? Komisch, da kann man bei dir hier im Bezug aufs Hobby aber ganz andere Denkweisen verfolgen.
Nur mal ganz sanft angemerkt: ökologisch heißt so gut wie immer LOKAL. BIO ist der Versuch dahin zu kommen, aber erst mal auch nur der Versuch.
BIO-Erdbeeren aus Italien in deutschen Supermärkten - und dann bist du nicht leichtgläubig. Nee. Gar nicht. ;) :) Leichtgläubig ist da höflich ...

Wie erkennst du denn bei anderen Dingen so, dass du vom Verkäufer beschissen wurdest? So Made in Germany typisiert, damit es einfach ist.

Und jetzt schön krass informativ weiter, auch gerne mit verlinkten Beiträgen, in denen schon in der Headline der bewusste Betrug mit Bio und der kriminelle
Umgang angesprochen werden. Ist dem geneigten Verlinker wohl entgangen. Andererseits - kennt man ja.
BILD hat ja direkt Niveau dagegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was soll ich denn tun? Mir ein Produkt kaufen, auf dem "Bio" steht, und nachher in der Zeitung lesen, dass das Siegel gefälscht wurde?
Du argumentierst doch immer gern mit Argumentationstypologien. Hier ist meine zu Deinen Argumenten: Strohmann.

Entwerder Du willst, oder Du willst nicht. Offensichtlich willst Du nicht. Auch gut. Aber rede es nicht schön.


Zum anderen abgedroschenen Thema: Es gibt zwei Argumente für Bio/Öko:

Das egoistische: "Für mich nur das beste!" (Das, welches Du nachvollziehen kannst) Dafür muss man nicht Bio kaufen. Die Sauerei ist heute global und erreicht alles.

oder:

Das altruistische: "Ich will zu der Sauerei und dem Leid nicht mehr beitragen als nötig!" (Das das Dir nicht in den Schädel will, kann ich aus Deinen übrigen Beiträgen herauslesen.)


Ja, ich moralisiere. Das Thema ist ein moralisches.
 
Ja, zum Glück wird "die Sauerei" global:

..
In ihrem aktuellen Bericht stellt die Weltagrarorganisation FAO fest, dass auf der Welt „mehr Nahrung als je zuvor“ zur Verfügung stehe. Nicht zuletzt der steigende Handel mit Nahrungsmitteln und eine bessere Logistik haben seit Beginn der Neunzigerjahre ihren Teil dazu beigetragen, die Zahl der Hungernden weltweit zu senken. Selbst die Preissteigerungen der vergangenen Jahre haben sich einer Studie von FAOSTAT und Weltbank zufolge weniger als befürchtet auf die Verbraucherpreise der Ärmsten ausgewirkt und im Endeffekt die Kaufkraft in Entwicklungsländern durch erhöhte Exporteinnahmen gestärkt. ..

Von http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kapitalismus_macht_satt

Aber anstatt sich zu freuen, und womöglich auch mal auf irgendeine Leistung des bösen kapitalistischen Westens stolz zu sein - denn die Anbaumethoden wurden mit harter Wissenschaft und nicht mit Bionade entwickelt-, lockt das natürlich die Verbots-, Gebots- und Moralapostel vor allem aus der Politik aus der Reserve. Zwar leben die Menschen immer länger, und bleiben auch länger gesünder, aber irgendwie glaubt man trotzdem, das essen mittlerweile lebensgefährlich ist.
Eines der großen Rätsel im 20. und 21. Jhdt. ;)

Grüße
Andi
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Daß das Thema von Manchem derart emotional abgehandelt wird, das war nicht meine Absicht.
Manchmal würde etwas Mäßigung im Ton die Argumente klarer hervortreten lassen …

Was ich noch anzumerken hätte:

Was soll ich denn tun? Mir ein Produkt kaufen, auf dem "Bio" steht, und nachher in der Zeitung lesen, dass das Siegel gefälscht wurde?

Ich würde gerne doppelt oder dreifach für Lebensmittel bezahlen, wenn ich eine Garantie hätte, dass diese nach gesunden Maßstäben hergestellt werden. Aber wer soll mir das garantieren?
...

Dazu könnte ich diesen Hof als Beispiel anbieten: http://www.bauernmarktverein-landkreis-mchn.de/Gerr02.htm
Dort laufen die Rinder in der Mutterkuhhaltung während der Vegetationsperiode auf der Weide herum. Mütter und Kälber bleiben beisammen. Das gesamte Futter stammt vom Hof. Und bei unserem Zenz-Pokal liegt die dort produzierte Rinder-Lende aufm Grill. Das mit dem doppelten und dreifachen Preis kommt fast hin. Aber das ist es uns wert.

...
Aber anstatt sich zu freuen, und womöglich auch mal auf irgendeine Leistung des bösen kapitalistischen Westens stolz zu sein - denn die Anbaumethoden wurden mit harter Wissenschaft und nicht mit Bionade entwickelt-, lockt das natürlich die Verbots-, Gebots- und Moralapostel vor allem aus der Politik aus der Reserve. Zwar leben die Menschen immer länger, und bleiben auch länger gesünder, aber irgendwie glaubt man trotzdem, das essen mittlerweile lebensgefährlich ist.
Eines der großen Rätsel im 20. und 21. Jhdt. ;)
Eine wunderbare Gelegenheit zur Überleitung zum zweiten Teil meines Startbeitrags, der leider komplett ignoriert wurde, und zwar zum Thema „Tote Tiere – Kranke Menschen“.

Darin wird genau die kapitalistische Landwirtschaft thematisiert.
Einer Landwirtschaft basierend auf gentechnisch veränderten Pflanzen und die dazu maßgeschneiderten Pflanzenschutzmittel. Pflanzenschutzmittel, die mittlerweile auch zum erntereif Machen der Nutzpflanzen verwendet werden. Da wird kurz vor der Ernte noch schnell Glyphosat auf Getreide und Kartoffeln gespritzt. Bei Kartoffeln stirbt das Kraut schneller ab, und eine einfachere und frühere Ernte ist möglich. Bei Getreide wird das Korn gleichmäßig gelb, hat deshalb eine höhere „Qualität“ und erzielt einen besseren Preis.

Nachteil ist, daß vei Menschen mittlerweile flächendeckend Glyphosat im Urin vorhanden ist und nachgewiesen werden kann: http://www.bund.net/nc/presse/press...en-staaten-nachgewiesen-70-prozent-aller-pro/
Das trifft natürlich Fleischesser und Vegetarier, letztere vermutlich sogar noch mehr, weil kein Biofilter mehr dazwischen ist.

Es werden Landschaften in Argentinien gezeigt, auf denen ausgewachsene Bäume im Sommer ohne Laub sind. Was der Film nicht zeigt, aber in einem Artikel in der SZ stand: Dort gibt es zum Teil großflächig keine Schmetterlinge mehr, keine Vögel, keine Lurche. Eine sehr stille Landschaft ist das geworden. Wer von denen, die das mit dem dort billig produzierten Futter erzeugte Fleisch „geniessen“, möchte in so einer Gegend leben?

Servus
Hans
 
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