Hi Michael
dann weis ich ja wer mir meine Sachen zeichnet
Norbert
Hallo Norbert,
Zeichnen brauche ich dir nicht, das kannst du ja perfekt. Wenn es sich jedoch um Druckteile handelt, muss man umdenken.
Ein paar Tipps zum druckgerechten Konstruieren kann ich dir geben, die ich bereits im RepRap-Forum mal aufgeführt habe:
1. Schon beim Entwurf muss man berücksichtigen, in welcher Richtung das Teil gedruckt werden soll.
Oft lässt die Bauform nur eine Druckrichtung zu, oder man muss umkonstruieren.
2. Die Druckrichtung hat großen Einfluss auf die Zug- und Biegefestigkeit.
Diese ist am größten in Längsrichtung der Druckbahnen. Die Verschweißung der Layer untereinander (Layerhaftung) ist leider ein Schwachpunkt.
3. Löcher sollte man tunlichst nicht nachträglich bohren.
Dabei wird das homogene Netz der Druckbahnen zerteilt, es entsteht so eine Sollbruchstelle. Dünnwandige Teile mit geringem Infill können dort schon bei der geringsten Belastung brechen.
4 So konstruieren, dass kein Support erforderlich ist.
Alles nur dem Support zu überlassen, ist die schlechteste Form der Konstruktion.
5. Lieber ein Teil teilen, wenn es sonst schwierig zu drucken ist
6. Überhänge möglichst nicht flacher als 45° gestalten.
7. Unter senkrechten Löchern, die über einen Hohlraum liegen, eine geschlossene Decke von 1 bis 2 Layern legen.
So wird erst eine Decke gedruckt, bevor das Loch gedruckt wird. Diese Schicht zum Schluss aufbohren.
8. Offene Außenkonturen von Decken müssen gradlinig sein. Andernfalls fährt die Düse zwar im Bogen, der Faden der Brücke zieht sich aber gerade.
9. Senkrechte Löcher ca. 0,2 bis 0,3 mm größer zeichnen.
Horizontale Löcher ziehen sich nicht so stark zusammen, sie fallen eher etwas ein und lassen sich leicht nachbohren.
10. Bei Gewindelöchern braucht man nicht unbedingt den Kerndurchmesser drucken und anschließend Gewinde schneiden.
Es reicht meist, etwas kleiner als Nenndurchmesser drucken und die Schraube direkt reindrehen.
Z.B. bei M3 ein 2,8 mm Loch. Das muss man austesten.
Das Kernloch sollte mindestens 1,5 mal Nennweite tief sein.
Eleganter aber aufwendiger ist eine Sechskantvertiefung, in die eine Mutter eingesetzt wird.