Vulkanausbruch in Island

BZFrank

User
Das Schwefeldioxid von La Palma hat Europa erreicht.


Vor eine paar Stunden hat sich ein neuer Krater geöffnet, nahe dem Ort Tacande. Die Lavefontainen erreichen 300m Höhe. Im Moment wird auch sehr viel Gas freigesetzt. Das IGN hat aktuell 11500 Tonnen SO2 pro Tag gemessen, mit ansteigender Aktivität. Im Vergleich: Der Ätna produziert solche Mengen nur während eines akuten Ausbruchs und nur für kurze Zeit. Wenn so viel Gas ausgestoßen wird, wird sich auch viel Magma unter dem Berg befinden.

Die Lava bewegt sich langsam (einige hundert Meter / Stunde) aber unaufhaltsam durch die Ortschaften. BTW Falls jemand die Idee hat sie mit Wasser zu kühlen und damit aufzuhalten/umzuleiten, das klappt bei Lava nicht: Die Wärmeleitfähigkeit ist so gering, dass es tiefer im Strom einfach weiter fliesst. Und es erzeugt nebenbei eine grosse Menge an giftigen Gasen. Man kann als Betroffener nur seine mobilen Habseligkeiten schnappen und flüchten.
 

BZFrank

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Tja, Klimafreundlich ist das nicht, was? ;)

Ob ein Klimastreik wohl helfen würde den Ausbruch aufzuhalten? Fragen über Fragen...

Aber ich glaube das interessiert auf der Insel gerade keinen. Nur im fernen Deutschland rettet man die Welt auf diese Weise.
 

Auftrieb

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Gibt es eigentlich schon erste Abschätzungen wieviel CO2 dabei in die Atmosphäre freigesetzt wird?
Damit man mal so einen Überblick über die Größenordnungen bekommt.
 

BZFrank

User
Also der Hawaii-Vulkan Kilauea setz ca. 3.3 Millionen Tonnen CO2/Jahr frei. (Quelle: Gerlach et. al., 2002) Der Ätna ca. 5.8 Millionen Tonnen CO2/Jahr. So ein richtig dicker VEI 7 Ausbruch wie Tambora 1815 oder ein monatelange laufenden, grosser Spaltenausbruch wie Laki 1784 dürfte das locker um Faktor 10-100 toppen. Von Supervulkanausbrüchen und Flutbasaltregionen gar nicht zu reden.

Fun fact: Das allermeiste CO2 der Erde liegt gebunden in der Erdkruste und Erdmantel vor. Da hat "die Wissenschaft" aber anscheinend noch wenig Plan welche Mengen eigentlich bewegt werden...

 
Ein Rülpsen der Erde, und schon sind die Klimaziele jottweedee.
Das ist so wie bei der derzeitigen Pandemie: Bisher einfach nur verdammt viel Glück gehabt. Aber es wird schlimmer kommen. Denn der nächste große "Knall" ist - statistisch gesehen - längst überfällig.
 
Ob ein Klimastreik wohl helfen würde den Ausbruch aufzuhalten? Fragen über Fragen...

Aber ich glaube das interessiert auf der Insel gerade keinen. Nur im fernen Deutschland rettet man die Welt auf diese Weise.
Guten Morgen Frank,
mit Hilfe der DUH würde es aber schon was bewirken, Einfach eine Abmahnung erwirken und eben einen Prozess gegen die Verantwortlichen führen, schon ist mal wieder Resch sein Einkommen gesichert. 🤣
 

Auftrieb

User
... dieser Ausbruch ein kleinster Furz ....
Ah, da scheint sich ja einer auszukennen. Dann gib doch mal laut, wie das von den Größenordnungen her so ist, damit wir das einordnen können.
Am besten in der Einheit x Kohlekraftwerke mit 1.000MW Leistung.
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
In Sachen CO2 Ausstoß ist dieser Ausbruch ein kleinster Furz unter dem allgemeinen CO2-Vulkangepupse.
Das sehe ich auch so. Mir würde das SO2 mehr Sorgen machen. Danke an den Frank für die Zahlen!

@ Pit:
Mich beschleicht der Verdacht, daß man sich heutzutage offensichtlich die einfachsten Fragen lieber in Diskussionsforen beantworten lässt anstatt selber zu recherchieren.

Servus
Hans
 

Auftrieb

User
Mich beschleicht eher der Verdacht, dass man heutzutage in den wenigsten Fällen in der Lage ist, die Bedeutung von Größenordnungen überhaupt korrekt einzuschätzen. Das gilt übrigens für fast alle Gebiete. Daher ist ein vergleichendes Bild immer sinnvoll.

Aber @BZFrank hat mit seinem letzten Satz schon recht: "Da hat "die Wissenschaft" aber anscheinend noch wenig Plan welche Mengen eigentlich bewegt werden... "
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Mag schon sein, daß man die bewegten Massen nicht genau kennt. Aber ist das wichtig? Es werden Gesteinsformationen in der Subduktionszone nach unten bewegt und geschmolzen, andernorts kommt Lava nach oben und gibt vieles davon wieder frei. Der Gesamtumlauf ist von uns weder zu beeinflussen noch für uns relevant, solange nicht die vom Frank angesprochenen vulkanischen Großereignisse temporär das Gleichgewicht stören.

Servus
Hans
 

JRehm

User
Mich beschleicht eher der Verdacht, dass man heutzutage in den wenigsten Fällen in der Lage ist, die Bedeutung von Größenordnungen überhaupt korrekt einzuschätzen. Das gilt übrigens für fast alle Gebiete. Daher ist ein vergleichendes Bild immer sinnvoll.
Einfach informieren und gut isses .
Interessant auch ein Zitat aus dem Link von Frank:
Diese Ergebnisse werden uns auch helfen, bessere Möglichkeiten zu verstehen, Kohlenstoff aus der Atmosphäre in die feste Erde einzuschließen. Wenn wir diesen Prozess schneller beschleunigen können, als die Natur ihn handhabt, könnte dies ein Weg zur Lösung der Klimakrise sein“, sagte Redfern.

Jörg
 

Auftrieb

User
Einfach informieren und gut isses ...
Ja, das ist immer gut. Aus Deinem link:

"Die CO2-Emissionen von Vulkanen betragen nur etwa ein Hundertstel der menschengemachten, zum Klimawandel tragen sie nicht bei."

Ein Hundertstel ist nach Adam Riese 1%. Einverstanden?
Und die tragen also nichts zum Klimawandel bei. Einverstanden?

Jetzt frage ich Dich, wieso plötzlich 2% derart zum Klimawandel beitragen sollen, dass sogar ein ganzes Land mit Windrädern verunstaltet werden soll?
 

Eisvogel

User
Diese Ergebnisse werden uns auch helfen, bessere Möglichkeiten zu verstehen, Kohlenstoff aus der Atmosphäre in die feste Erde einzuschließen. Wenn wir diesen Prozess schneller beschleunigen können, als die Natur ihn handhabt, könnte dies ein Weg zur Lösung der Klimakrise sein“, sagte Redfern.
Ja klar,
die Menschheit halt wieder, mit ihrer Blödheit, will wieder mal in die Natur eingreifen. Obwohl man eigentlich wissen sollte, daß alle bisherigen Eingriffe und Nachbesserungen bestenfalls ergebnislos verpufften, oft aber das Gegenteil bewirkten mit teils verheerenden Folgen.
 

Auftrieb

User
Aber ist das wichtig? ...
Größenordnungen zu kennen und vor allem richtig einzuschätzen ist so ziemlich eine der wichtigsten Disziplinen einer Forschung, die sich noch in weitgehend unbestätigten Gefilden bewegt. Daher verstehe ich Deine Frage nun gar nicht.
Dies gilt aber auch für gefestigte Erkenntnisse, von daher ...?
 
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