Bei Ostflieger findest Du den Helios. Damit Du weisst, auf was Du Dich einlässt:
http://www.rc-network.de/forum/show...s-Helios-(www.ostflieger.de)?highlight=helios
Ich hatte immerhin drei davon und fand sie damals völlig genial in Preis-/Leistungsverhältnis. Ist er heute wohl auch noch, aber man entwickelt sich ja weiter... Die reine Seglerversion (900g!) konnte ich aus grosser Höhe mit Butterfly (WK 80° nach unten!) ohne Geschwindigkeitszunahme senkrecht nach unten (!!) fliegen, kurz abfangen und aufsetzen, was regelmässig alle sehr beeindruckt hat. Man konnte ihn so fein austrimmen, dass er wenigstens vier Kreise in der Thermik ohne jeglichen Steuereingriff geschafft hat. SP musste natürlich dazu passen.
Inzwischen bin ich bei der deutlich teureren Voll-GFK-Sprite-Thermik von FVK:
http://fvk.de/Sprite thermik.html
Ein Mini-F3J, der immer geht. Mein persönliches "Immer-dabei-Reserve-Modell" und "Wenn-ich-nicht-weiss-was-mich-erwartet-Modell" mit bald ca. 100 Flugstunden (und ich habe sonst noch ca. 14 Segler für "spezielle Fälle" wie Hangbolzen etc.). Also ich laufe immer mit zwei Modellen an den Hang: Irgendwas Grosses oder Schweres und die Sprite (meistens).
In der 2m-Klasse könnte evtl. die Espadita mithalten, aber die ist nicht unbedingt billiger...
Von der Haltbarkeit her: Im Hangflug entspricht die Sprite etwa zwei Helios. Ist also langfristig eigentlich egal, was Du kaufst. Aber besser fliegen tut natürlich die Sprite. Rucksack-stopffest ist keine der beiden. In der Luft geht keine der beiden kaputt, beim Landen im "Rough" ist die Sprite mit Kevlar-Rumpfboot und hochgesetzter Fläche der Helios weit überlegen.
Schwäche der Helios: Tragflächenbefestigung (siehe erwähnten thread) - sie schlägt locker.
Schwäche der Sprite: auf die HR/SR-Kombo wirken unglaubliche Kräfte beim Landen - die CFK-Ringe müssen öfter geklebt werden. Inzwischen habe ich das gesamte SR untenherum mit CFK-Gewebe am Heckausleger festgeharzt.
Davon abgesehen ist die Sprite belastungsmässig genial konstruiert: ich darf es gar nicht laut sagen, aber bei einem verschärften Vorbeiflug bin ich mit ihr dank einer Böe in meinen Rücken gedonnert: a) es hat gar nicht so weh getan und b) es hat die vier Schrauben aus dem Pylon gerissen. Alle Teile lagen dann sauber sortiert in der Wiese. Ich musste die Pylon-Auflage rekonstruieren, was echt kein Problem war, und bei einem Flügel ca. 40cm vom (unverletzten) Holm an nach vorne neu aufbauen - was relativ gut machbar war. Die Helios wäre beim gleichen Zwischenfall aber Totalschaden gewesen.
Es ist letztendlich immer die Frage: habe ich Geld genug für etwas Gescheites oder nicht. Wenn Deine persönliche letzte Totalzerstörung eines Seglers schon länger her ist, würde ich mit Deiner Finanzverwaltung sprechen, ob nicht die Sprite drinliegt. Anderenfalls die Helios, dann tut die nächste Zerstörung nicht so weh. Obwohl: die ständigen Probleme mit der Tragflächenaufnahme bei der Helios kann man (von katastrophalen Einschlägen abgesehen) gut und einfach reparieren - es ist ein Wettlauf der Klügeren (der bekanntlich nachgibt): also die Stifte vorne an der Tragflächenwurzel oder die dazugehörigen Löcher im Rumpf... Bei der Sprite habe ich einmal "heftig" aufgesetzt, was zu einer kleinen (minimalen) Falte im Rumpfboot geführt hat, die aber nur den Wiederverkaufswert zerstört hat, sonst nichts. Kevlar bricht halt nicht. Und das beschriebene Heckproblem ist eigentlich auch kein wirkliches.
Heute gefragt, was ich als
leichten 2m4K-Flieger (2m Spannweite, 4 Klappen) kaufen würde, ergibt sich die Antwort beinahe von selbst: Wenn das Zerstörungsrisiko wegen mangelnder eigener Flugkünste oder wegen mangelndem Golfrasen für die Landung (bzw. entsprechender Verlustrisikobereitschaft - ich habe mal einen so genialen Flugspot gehabt, in steinigem Gelände, ich sage es nicht...) eher hoch ist: Verschleissteil wie Helios. Wenn es eigentlich schon länger her ist, dass man einen eigenen Segler aus Blödheit zersemmelt hat, würde ich die Sprite nehmen.
Die Helios hatte ich als Segler und als (leicht ausgestatteter!) E-Segler: das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht!!! Die E-Version kommt einem (bzw. mir) als sehr guter Allrouder vor, perfekt zum "mittleren" Fliegen aus der Ebene heraus. Mit der reinen Seglerversion jedoch kann man von der Hangkante aus herauskitzeln, was mit der E-Version niemals ginge! Auf gut Deutsch: Die (leichtere) Seglerversion habe ich immer rausgeworfen, weil ich wusste, dass mir (bzw. der Helios) nichts passiert, wenn es nicht trägt. Und die (schwerere) E-Version habe ich immer rausgeworfen, weil ich wusste, dass mir (bzw. der Helios) nichts passiert, wenn es nicht trägt...
Bei der Sprite habe ich nur die E-Version, aber aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass sie so gut "oben bleibt" wie die reine Segler-Version der Helios.
Es kommt immer auf den persönlichen Entwickungsstand an. Früher bin ich gerne mit Vario geflogen, heute finde ich es zu einfach. Die Sprite habe ich "nur" als E-Version, überlege aber schon länger, ob ich mir nicht einen Seglerrumpf zulegen sollte. Da ich noch den grossen Bruder der Sprite habe - die Supra - werde ich mir aber eher noch einen reinen Seglerrumpf für diese zulegen - gucke und staune:
Leider haben wir - ich weiss, dass es Blasphemie ist, denn 98% aller Modellflieger beneiden uns um die Davoser Hänge und um den Davoser See im Winter - keine Flachlandthermik, in die man per Hand einwerfen kann (Thermik beginnt bei uns frühestens 200m über Grund), und keine DS-Kante hier. Wenn wir beides hätten, könnte ich lächelnd sterben...
Viel von mir gefaselt, aber es mag Dir helfen klarer zu sehen, wo Du hin willst. Modellflug ist immer: a) wo bin ich und b) wo will ich hin. Ein unbedeutendes Nebenproblem ist immer c) wieviel Geld habe ich...
Bertram