Welches Necuron für Positive fräsen

Hallo,
ich möchte gern neue Formen für einen Segler(2Meter) bauen und dieses Mal Positive fräsen lassen um die dann abzuformen. Dafür soll Necuron verwendet werden, da ich das dann „nur“ auf Hochglanz polieren möchte und nicht wie sonst erst lackieren muß. Mir ist klar, dass es ein Material über 1000er Dichte sein muß. Aber welches ist da am Besten geeignet? Es gibt da einige zur Auswahl. Für die Flächen reicht die Plattengröße von einem Meter aus, aber für den Rumpf bräuchte ich eine Plattengröße von ca. 1,10m. Wer weiß wo es diese gibt? Ich denke, wenn man da etwas zusammenklebt, sieht man später eine kleine Naht. Richtig? Wenn es besser geeignetes Material wie das Necuron für meinen Einsatzzweck gibt bin ich natürlich offen dafür. Ich hatte schon mal das 640er für den Rumpf verwendet und war damit zufrieden, bis auf das lackieren, da konnte das auch noch zusammengeklebt werden. Nun soll aber auch das Trennbrett gleich mit an die Form, deshalb sollen die nicht erst lackiert werden.
Gruß
Matthias
 

Viktor

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Ebablock 920, das grüne Zeug von Ebalta, wird von vielen hier verwendet. Gibt es auch in 1,5m länge. Lässt sich gut fräsen, gut polieren und ist kantenstabil. Ich würde auch sofort dasNegativ fräsen. Siehe unten - ist ein 1:3 Diana HLW. Fräser war ein Alufräser von Sorotec

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hommelm

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Hallo
fräsen und polieren lassen sich diese Werkstoffe alle gut. Das stellt auch keine besonderen Ansprüche an die Fräse dar.
Das einzigste Problem dabei ist, später die Sauerei der statisch geladenen Späne aus allen Ritzen zu bekommen.🙄

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Das ist ein Formensatz aus Ebablock 920

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und das ein Versuchsteil aus obomodulan 1420 blau

Gruß Michael
 
Vielen Dank für eure Antworten. Ich sehe mir die anderen Materialien noch genau an, wird dann sicher eins von denen werden, wegen der Länge.

Ehrlich gesagt hatte ich auch schon überlegt, gleich Negative fräsen zu lassen, weil das Material (hoffentlich) Styrolbeständiger ist wie Formenharz. Bei dem habe ich etwas Probleme die Flächen zu entformen, weil sie doch etwas mehr noch in der Form haften. Ich verwende Gelcoat und der verwendete Formenharz ist nur bedingt Styrolbeständig.

Als Nachteil sehe ich hier wahrscheinlich das deutlich höhere Gewicht der Formen gegenüber meinen jetzigen. Aber das Hauptproblem wird vielleicht sein, dass ich eine kleine Hinterschneidung an der Flächenwurzel habe, weil die Flächenoberseite gerade ist und somit eine theoretisch kleine V- Form entsteht, da der Randbogen ja kleiner ist wie die Wurzelrippe. Da ergibt sich dann ein Winkel kleiner 90 Grad. Die Form soll geschlossen sein, d.h. die Form ist an der Wurzel auch zu und nicht offen, so kann ich auch gleich die Steckung mit in die Wurzel integrieren und alles passt dann perfekt zusammen. Ich weiß noch nicht, ob oder wie das beim fräsen machbar ist. Auch die Steckung und Passstifte sollen gleich mit in die Wurzelrippe der Form gefräst werden, da bräuchte man sicher schon eine 5 Achsfräse(?).

Weiterhin dachte ich, dass ich von dem Positiv immer wieder ein Negativ abformen kann, wenn mal eine Form nicht mehr so gut oder defekt ist. Hier müßte ich dann eine nachfräsen lassen, ginge ja auch.

Ich hatte auch Bedenken, dass beim zusammenschrauben der Formen das Material platzt o.ä.. Ich weiß nicht wie fest das Zeug wirklich ist, da ich nur das 640er kenne und das ist bissel spröde.

Das Problem mit den Spänen habe ich dann zum Glück nicht, sondern der Fräser:-).

Bekommt man das Eba dann auch ähnlich auf Hochglanz poliert wie bei einer Lackierung?

Wo kauft ihr das Material und habt evtl. mal eine Preisliste?

Gruß
Matthias
 

hommelm

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Hallo Matthias
die Wurzel muss bei den Formen so oder so mit einem Losteil realisiert werden.
Schau Dir mal das Bild der Leitwerksform an. Das ist ein Losteil mit gebogener Wurzelrippe,die der Profilierung der Dämpfungsflosse am SLW folgt. Die Nuten sind für Verbinder und Torsionsstifte. Die hinterste Nut für den Ruder Mitnahmestift.

Ich habe das OBO Material direkt bei OBO bezogen, das Ebablock Material war damals noch im Bestand …
Preisliste gibt es da meines Wissens nicht, das musst Du entsprechend anfragen.

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Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,
im Prinzip brauche ich für mein Leitwerk die gleiche Form, also mit gebogener Wurzelrippe, die der Profilierung der Dämpfungsflosse am Seitenleitwerk folgt. Das geht nur mit dem Losteil? Bei der Fläche dann auch? Da hätte ich ja oben an der Kante auch noch eine Naht. Würde das mit einer Fräse die auch von der Seite fräsen kann nicht funktionieren, sodass ich dann auf das Losteil verzichten kann?
Gruß
Matthias
 

dschim

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Hallo Matthias.
da du noch keine Fotos eingestellt hast eine einfache Annahme.
Alles was du nicht ohne Hinterschnitte mit einer 3-achsigen Fräse fräsen kannst, kannst du nachher auch nicht entformen.
 

hommelm

User
Hallo Matthias,
auf das Losteil wirst Du nicht verzichten können auch nicht mit einer 5-achsigen Fräse.
Normalerweise werden die Formnester mit einem Radien Fräser oder einem Torischen Fräser geschlichtet. Ich nehme normalerweise einen Torischen Fräser Ø4 mit 0,3 mm Eckradius. Die Kante an der Wurzel sollte aber zum Anschluss an den Rumpf scharfkantig sein.
Da Du aber mit beiden Fräser niemals in die Ecke an der Wurzel kommst funktioniert das so oder so nicht, egal wie viel Achsen die Maschine hat.
Deshalb wird das mit einem Losteil gelöst, damit der Wurzelbereich zum schlichten offen ist.

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So schaut das dann vor dem schlichten aus. Das sind in dem Fall beide Leitwerke somit können dann mit einem Losteil beide Seiten gleichzeitig gebaut werden und die Stiftpositionen fluchten dann auch.

Wolfgang hat es ja schon treffend bemerkt, wie willst Du denn mit einem Hinterschnitt später entformen ?
Da müsste dann sogar das Losteil zum entformen demontierbar sein.

Gruß Michael
 

hommelm

User
Das ist übrigens bei einer positiv gefrästen Form die gleiche Problematik. In dem Fall kann dann mit einem Schaftfräser die Kante von der Trennebene zur Wurzel scharfkantig gefräst werden. Allerdings
gibt es dann die Probleme an den Nuten. Die werden ja immer mit einem Radius (da Fräser nun mal Rund sind) zur Wurzel auslaufen. Auch hier ist es wiederum egal wie viel Achsen die Fräse hat in diese Ecke kommst Du nicht rein. Somit könnte dann nach dem abformen kein Stift eingelegt werden.

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Gruß Michael
 
Hallo an alle,
es ist doch nicht so einfach wie gedacht, ob Positiv oder Negativ. Leider fräse ich nicht selber, von daher stelle ich mir einiges wahrscheinlich zu einfach vor, speziell mit den scharfkantigen Ecken, da dachte ich, man könnte einen winkligen Fräser nehmen, aber damit kann man dann ja nicht schlichten.
Wolfgang, das mit der kleinen Hinterschneidung müsste man „nur“ beim fräsen umgehen. Denke, beim Positiv ginge das mit abfräsen bei entsprechender Materialdicke. Das entformen geht ohne Probleme, weil es nur minimal ist, Bild von einer Fläche wo man das sieht mache ich nacher noch. Aktuell ist in der Form noch eine neue Fläche, da könnte ich erst in ca. einer Woche Bilder machen.
Michael, auf dem letzten Bild, also der Positiv Form ist links ein brauner Streifen zu sehen. Was ist das? Rechts der helle scheint ein Silikonschlauch zu sein. Für was ist der? Du hast da eine Harzrinne drinnen. Ich dachte, es wäre besser, wenn man das scharfkantig macht. Das könnte man doch im Notfall wenn es mit dem Fräser nicht geht manuell nachschleifen(?). Mit der Rinne kenne ich nur, wenn das Positv noch lackiert werden muß.
Gruß
Matthias
 

hommelm

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Hallo Matthias,
„winkliger Fräser“, der ist gut …. 😀
Da sich die Fräswerkzeuge im allgemeinen in der Spindel drehen fällt „eckig“ einfach aus. Somit hast Du beim fräsen von Innenecken immer des Problem, dass der Radius des Fräser stehen bleibt.

Der braune Streifen an der Nase ist Plastilin. An der Nase wird zum schlichten beim Fräsen und zum schleifen des Urmodell eine Nut gezogen. Ansonsten kommst Du nicht in die Ecke zur Trennebene mit einem Redien Fräser oder dem Torischen bleibt da ja etwas stehen oder aber Du verschleift die Trennebene das wäre auch nicht so praktisch. Mit der Nut kann man dann sauber schlichten beim fräsen und später die Nase schön schleifen und polieren. Diese Nut wird zum Schluß eben mit Plastilin aufgefüllt und mit einem Lineal plan zur restlichen Trennebene abgezogen.

An der Endkante ist ein Silikonschlauch in der Nut, da hast Du recht. Da der um den halben Durchmesser nach oben rausschaut ergibt das später in der Form die Blutrinne. Die muss zum abformen ja erhaben sein. Wenn Du das beim fräsen schon stehen lässt, hast Du ja das gleiche Problem wie an der Nase Du kommst nicht in die Ecke.

Das gleiche muss dann am Losteil auch gemacht werden. Zum abformen müssen da die Stifte und der Verbinder eingelegt werden.

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Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:

attack

User
Wir haben bei unseren Urmodellen das 702 er verwendet.

War echt super, wurde damals auch von unserem Fräser:
E-P-C Ebetsberger Partner CNC GmbH empfohlen.

Das war auch in der Länge verfügbar.
Habe es aber nicht mehr in der Liste gefunden.

LG Hannes
 
Hallo Michael,
naja, ich meinte einen Fräser der eben keinen kleinen Radius hat. Ich habe eine kleine Proxxon Stand Fräse, aber eben nicht CNC und da habe ich Fräser die rechtwinklig sind ohne Rundung, deshalb dachte ich auch, dass es ohne Blutrillen geht und man direkt scharfkantig von Fläche zu Trennbrett fräsen kann. Mit der Plastilin oder Modelliermasse habe ich beim „normalen“ Formenbau mit abformen von z.B. der Fläche auch gemacht und da gibt es ja immer kleine Tolleranzen beim abziehen die dort nicht so schlimm sind, denn die zweite Formenhälfte wird ja auf die erste aufgebaut und es passt dann wieder zu 100 Prozent. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn ich eben 2 einzelne Hälften(Ober und Unterseite) habe und die separat gebaut werden, die dann evtl. eine kleine Unebenheit durch das abziehen haben bzw. dann in der Naht zu sehen ist, das wäre ja ohne die Blutrinne und direkten fräsen von Trennbrett zu Fläche nicht der Fall, vorausgesetzt man verschleift das nicht.
Die Blutrinne braucht man unbedingt? Ich habe bei meinen jetzigen Formen keine drinnen. Man muß eben aufpassen, dass man an den Rändern nicht zu viel Kleber nimmt der dann stark herausquillt. Das passiert schon etwas, aber zu dicke Nähte habe ich eigentlich auch nicht.
Ich habe mir das wahrscheinlich doch etwas zu einfach vorgestellt, dass muß man ja alles erst mal im CAD umsetzen mit den ganzen Losteilen usw..
Ich hoffe, auf den Bildern sieht man was ich meine bzw. die kleine Hinterschneidung. Auf der gelben Oberseite ist es winklig, also kein Problem, nur auf der niedrigen Unterseite ist es ein kleines bisschen. Wenn das Blockmaterial eine entsprechende Dicke/Höhe hat, könnte man die Unterseite entsprechend winklig für den Fräser ausrichten und abfräsen, aber da bleibt ja immer noch das Problem mit dem kleinen Radius vom Fräser.
Hast du zufällig noch ein Bild wo man auf der Fläche oder Leitwerk die kleine Naht vom Losteil sieht?
Gruß
Matthias
 

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attack

User
Jertzt bin ich etwas verunsichert!
Leider finde ich momentan nicht die Rechnungen vom damaligen Projekt.
Das 702 ist grün?
Dann dürften wir was anderes verwendet haben.
siehe Fotos.
Vielleicht finde ich noch die Rechnungen.
Waren aber 2 Übersiedlungen dazwischen.
Also wenig Chancen auf Erfolg.
Wir haben zusätzlich noch mit einem billigen Blockmaterial rundherum einen Rand dazu geklebt,
da wir den Stahlrahmen auch aufgelget haben.
Gesamtlänge waren damals gesamt 180cm notwendig.


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f3d

Vereinsmitglied
Ich habe gute Erfahrungen mit gegossenen Plexiglas gemacht.
Das kann man in jeder Länge und Dicke fertigen lassen. Sehr gut zu Fräsen und sehr gut zu schleifen und polieren.
Preis passt auch.

MfG Michael
 
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