Wie funktioniert Solidcore richtig

Hi Leute,

ich habe eine Frage in die Runde, ich würde gerne bei meiner GFK Pitts die Leitwerke noch leichter bauen... eine Idee ist, das Bauteil mit einem gefrästen Solidcore Schaum auszustaffieren und verzichte somit auf auf die Airex / 49g Innenlage.

Nur bin ich mir nicht sicher, ob der Kern mit Übermaß angefertigt, dann mit Gewalt in die Form gepreßt wird...oder ob man 2-3% Treibmittel in den Epoxy mischt..und damit eine gute Bindung zwischen Laminat und Schaum-Kern herstellt ...

Habt Ihr Erfahrung mit dem Prozess?

Gruss
Juergen
 
Hi,

Also wirklich erfahrung hab ich nicht speziell mit diesem Thema, hab aber schon einiges an Erfahrung mit Leitwerken und Foamcores gesammelt.
An sich wird der Kern möglichst genau auf Maß gebrahcht, lieber etwas zu groß als zu klein! Das mit dem Treibmittel wäre an sich eine gute Idee, nur wird Epoxy mit Treibmittel zunehmend spröde und ausserdem ist es einfach ein Punkt mehr, der später versagen kann.
Lieber den Kern sauber und genau arbeiten, wie schon gesagt zur Not lieber etwas größer (wird dann in der Form, sofern diese stabil genug ist, perfekt in Form gequetscht), dann wird das auch was ;)

Gruß, Sebastian
 
Hallo Sebastian,

danke für die Antwort, das Verfahren schein noch recht exotisch zu sein.. ich finde es recht knifflig, wenn der Schaum-Kern bisschen größer ( ca. 0,5mm - 1mm ) ist, als die Form, dann würde man mit dem Pressen das Lamitat an den stehenden Kanten verrücken.. oder vorher angeelieren lassen?... dann den Kern leicht mit epoxy benetzen... ich werde das mal ausprobieren.

Gruß
Jürgen
 
Ich hänge mich hier mal mit derselben Frage an, denn irgendwie scheint es in Negativformen gebaute Vollkernflächen nur käuflich zu geben, aber ich finde keine Berichte zu Details im Selbstbau. OK, ich selbst habe es mal mit Balsakern und ein paar Zehntel Untermaß gebaut, aber ich frage eher zur Rohacell-Variante:
Wieviel Übermaß? warm oder kalt pressen? Und mal angenommen, man presst mit stabiler Form und viel Kraft, dann geht die Form sicherlich zu, aber ist es sichergestellt, dass der Schaum beim Öffnen nicht wieder elastisch zurückdrückt und das Profil verändert?
VG Lars
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hier wird schon einiges zum Fräsen der Kerne gezeigt. Vielleicht probiert ihr‘s erstmal damit. Das Übermaß korreliert ja mit der Belegung der Deckschichten, sodass hier keine eindeutige Aussage getroffen werden kann und ist auch abhängig davon, ob Gewebe oder Gelege (auch Spread Tow) verwendet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann ja mal mit einem kurzen Stück (ca. 50mm Spannweite) beginnen, das geht ja schnell nass in nass. Und das mögliche Nachdrücken/Profilgenauigkeit zeigt dann der Messschieber.
 

Grunn

User
Wenn ich mich richtig erinnere (!) hat der roter Baron in diesem Buch:


diese bauweise sehr kurz fuer ein Leitwerk beschrieben.
Oben und unterseite unter zugabe von 4% microballoons in den Form. Pressen und ausharten lassen.
Schaum mit Formkannte eben schleifen. Zusammen kleben mit Spannpapier und EP.

Vielleicht weiss er noch mehr und kann beraten.

Jan
 
Hallo Jan, ich habe das Buch sogar noch im Regal stehen. Manchmal ist es doch von Vorteil, alt genug zu sein ;-)
Da wird aber die Positivbauweise beschrieben. Ebenso der Link in #5. Aber in #1 und bei meiner Frage beziehen wir uns aber auf den Bau in Negativformen. Und dann muß die Dicke des Kerns mutmaßlich sehr genau passen, damit die Form zugeht und das Laminat auf beiden Seiten Kontakt zum Schaum hat.
 
Moin
Wir haben den Kern dabei immer 0,2-0,3mm dicker gefräst, als die Form. Das funktioniert sehr gut, relativ unabhängig von der gewählten Belegung...

Gute Info! Ich bin auch gerade am weiterentwickeln für andere F5J Modelle und hätte mit 0,1mm pro Seite rein rechnerisch angefangen. Rohacell ist quasi nicht kompressibel ohne es zu beschädigen. Untermassig mit Schaumtreibmittel geht in die Hose, da sieht man die Luftbläschen, das wurde mal bei einem Formteil probiert

Grüsse

Gero
 
Mir hat mal einer erzählt, Rohacellkerne würden mit 1-2mm Aufmaß grob gefräst und dann heiss gepresst, Details hat er aber nicht verraten. Eine Suche hat ein YT-Video gefunden, die sprechen (glaube ich) von 200 Grad und zeigen, wie schnell und wie plastisch das sich verformt. Die Frage ist, ob es reicht, das Rohacell vorzuwärmen, oder ob man heisse (Alu-)Formen braucht. Man kann ja mal ein Rohacell-Reststück im Backofen vorheizen und drücken, und ein anderes Reststück mit dem Bügeleisen behandeln...
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten