Wie komme ich zum Großmodell

Hallo liebe RC-Gemeinde,
ich würde gerne in der Zukunft (1-2 Jahre) ein Großmodell mein eigen nennen. (etwa sowas wie ASH-31 von FW).
Jetzt ist die Frage wie ich flugtechnisch effektiv da hin komme bzw. was die nächsten Schritte wären.
Zu meiner Person:
32 Jahre alt
Erfahrung im Modellbau (Auto/Schiff) ca.16 Jahre( mit 8 Jahren pause)
Ich habe immer wieder im Flugsim. gespielt und seit fast 2 Monaten fliege ich aktiv bei einem Verein.
Flugmodelle: Easy Glider und Inside vom Höllein (geflogen)
Phoenix 2400 (noch nicht geflogen)
Robbe Charter (im aufbau)
 

Everything that flies

Vereinsmitglied
Ich antworte mal wie es bei mir war. Späteinsteiger vor knapp 20 Jahren mit Mitte 40, begonnen mit Graupner Thermik Sport, Elektrosegler mit 2,50 m Spannweite und Höhe Seite Quer, der auch heute noch, nach 20 Jahren, mein immer dabei Flieger ist. Flog ich rund 2 Jahre ausschließlich und viel. Danach kamen grössere Elektrosegler mit 3,70 m bis 4,20 m Spannweite dazu. Diese wurden nach kurzer Gewöhnungszeit alle sehr gut beherscht und ich habe alle auch heute noch im Hangar. Auch diese fliege ich viel. Nach rund 5 Jahren Flugpraxis mit diesen Elektroseglern dann der erste reine Schleppsegler ohne Antrieb mit 4,70 m Spannweite, hat so gut geklappt, daß ich kurz danach auf 6 m Schleppsegler umgestiegen bin und diesen fliege ich auch heute noch mit großer Freude. Gross fliegt einfach gut! Daneben hab ich noch weitere Schleppsegler mit bis zu 7,25 m Spannweite im Hangar. Meine ersten großen Segler waren/sind äusserst gutmütige Segler mit Thermikorientierung mit nicht so dünnem Profil wie es heute mehrheitlich verwendet wird. Waren nie kritisch zu fliegen und zu landen und wir waren schnell per Du. Nächstes Jahr werde ich meine Antares von Baudis endlich einfliegen. Dies hat leider diese Saison aus mehreren Gründen noch nicht geklappt. Diese hat dann auch ein dünnes und modernes Profil, was dann auch für mich Neuland ist. Kurzum, taste Dich ran, durch viel fliegen und üben, bevor Du Dich zu früh dem Grossmodell widmest.
 
Zuletzt bearbeitet:

Malmedy

User
Wenn du den Easy Glider und den 2400 wirklich gut beherrscht (fehlerfreie Landungen auf den Punkt, kein Versteuern auch in größerer Entfernung), kannst du dich auch an was größeres wagen. Aber der Sprung auf 7m SpW/ca. 18 kg ist m.E. deutlich zu groß. Es sei denn Geld spielt keine Rolle und in deinem Verein kannst du dir mit so einem Teil eine Bruchlandung leisten ;) (eine zweite wird es nicht geben!)
Sinnvoller wäre es wohl, zumindest einen Zwischenschritt mit einem "erwachsenen" Segler in der Größe 3 - 3,5m zu machen. Du solltest auch in Erwägung ziehen, in der (Zwischen-)Größe nicht gleich mit einem Scalemodell anzufangen, sondern eher ein gebrauchtes Zweckmodell (Valenta o.ä.) zu nehmen. Die sind im Handling harmonischer, weil i.d.R. mit niedrigerer Flächenbelastung.

Grüße
Michael
 

.Claus

User
Jetzt ist die Frage wie ich flugtechnisch effektiv da hin komme
Ganz einfach, fliegen, fliegen, fliegen 😉

Große Modelle lassen sich oft einfacher fliegen als kleine, da also nicht abschrecken lassen.
Ich empfehle Dir eine Tangent Alpina 4001 zu fliegen, die hat 4m und ist sehr gutmütig und günstig.
Damit kann man Erfahrungen sammeln und der nächste Schritt ist nicht all zu groß.

Da Du jetzt in einem Verein bist, wirst Du dort besser beraten werden, da die Kollegen Deine Flugkünste kennen.

Meine Modelle werden zur Zeit wieder kleiner, da ich festgestellt habe das ich die großen Modelle nicht so häufig fliege.
Der Aufwand ist einfach größer und ein kleineres Modell ist schneller im Auto verstaut und macht genauso viel Spaß.
 
Hui, danke für die Antworten.
Ja, ich wollte jetzt auch nicht gleich auf einen 7 Meter teil gehen (erst in 1-2Jahren). Mir waren tatsächlich die (sinvollen) Zwischenschritte wichtig.

Gruß Stephan
 

foxfun

User
Hallo Stephan. Ich würde Dir auch raten z.B. eine Alpina 4001 als Zwischenschritt zu gehen, wie Claus auch schon angeraten hat.
Gruß Martin
 
Hallo Stephan,

mach Zwischenschritte wie oben schon empfohlen. Schau dich auf dem Gebrauchtmarkt um, da gibt es immer wieder brauchbare-bezahlbare
Modelle. Abgestuft zwischen sinnvollen Größen für den Umstieg ,die Lernphasen.
Sinnvoll 3-4 m Spw. mit oder ohne Antrieb dabei ist es egal ob Zweck oder Vorbildgetreue Modelle.

Wichtig auch mal ein Modell ohne Antrieb um schleppen zu über und eine Landeeinteilung zu erlernen, denn damit gibts kein durchstarten. ;-))
Das muss dann alles passen. Wenn später der dicke Brocken mit 15/18 oder mehr Kilos in der Luft ist muss es passen, ansonsten wird es teuer.

Also voran den mutigen gehört die Welt.

LG
 
Ich kann mich dem .Claus nur anschließen, eine Alpina 4001 als Zwischenschritt ist sicher zu empfehlen.
Die größten Probleme hatte ich mit einem ersten "größerem" und schwereren Modell (Foka4, 3,75 SPW, ca. 6kg) mit der Landegeschwindigkeit.
Ich habe immer versucht so viel Fahrt herauszunehmen dass der Flieger kurz über dem Boden fast stehen geblieben ist - damit war der Strömungsabriss sicher und der Flieger im Eimer.
Man muss sich tatsächlich daran gewöhnen die großen Flieger mit höherem Tempo zu landen als z.B. einen Easyglider.
Auch gilt es zu bedenken, dass die Landungen umso sauberer sein müssen ja größer der Flieger ist - über die längeren Hebel werden, z.B. beim "einfädeln" mit den Flächen, enorme Kräfte in den Rumpf eingeleitet.

Viele Grüße
Hanns
 
Auf jeden Fall Zwischenschritt(e) machen.
Ich würde dir auch, wie schon mehrfach erwähnt, die 3,5m - 4m Klasse ans Herz legen. Am besten mit E-Antrieb und Schleppkupplung ausstatten. Damit dann: fliegen, fliegen und nochmals fliegen; bei Wind und Wetter.
Dabei kannst du folgendes erlernen, was bei Großseglern essentiell wichtig ist:
- F- Schlepp
- Fliegen mit richtigem Einsatz des Seitenruders (z.b. beim Kurbeln oder Landeanflug)
- Landen
Speziel beim Landen verhält sich eine 4m Maschine schon ganz anders als deine bisherigen. Die Landeeinteilung muß richtig platziert sein,
sowie im Endanflug das Setzen der Störklappen / Wölbklappen samt richtigem Einsatz des Höhenruders muß passen.
Ebenso hat eine 4m Maschine schon einen ganz anderen Durchzug / Gleitwinkel als deine bisherigen.
Ich würde dir zum Einstieg in die 4m Klasse folgende Empfehlung aussprechen (die meisten Modelle bin ich selber geflogen bzw. kenne sie):
- Beineke (wenn du bauen kannst und magst): ASW 24; ASW 27; ASH 26; B4; ebenso auch Rippin ASW 19
- Tangent: ASH 26
- Aeronaut: SHK
Bei den Zweckmodellen ist sicherlich die Tangent Alpina die 1. Wahl.
Mein Favorit wäre die Tangent ASH26 ;)
Von 4m - Seglern mit hoher Streckung bzw. schlankem Flügel würde ich für den Einstieg abraten.

VG bernie
 
Mit den bisherigen Modellen viel fliegen, bei Fuß sauber landen. Das immer und bei jedem Wetter ohne Ausreden wenn das Modell mehr als 3 Meter weit weg liegt oder die Landung nur eine Ankunftstag würde.
Wenn das permanent klappt den Umstieg auf einen 3-4m Segler. Der Gebrauchtmarkt gibt da viel her. Durchaus darf der auch etwas mehr Flächenbelastung haben, denn das wird eine deutliche Umgewöhnung zum Hartschaum Flieger. Das ist unabdingbar wenn du einen Großsegler fliegen und beherrschen willst.
Der Zeitraum ist realistisch, sofern du viel fliegst - denn wer nicht praktisch fliegt, fliegt praktisch nicht...😉
 

k_wimmer

User
Genau so wie Martin es beschreibt sehe ich das auch, von der fliegerischen Seite aus!

Was man aber auch nicht außer acht lassen darf, ist die Beherrschung der Thematik von der technischen Seite aus gesehen.
Ein solcher Tanker benötigt eine deutlich erweiterte Wartung und vor allem auch eine von vorne herein andere Planung.
Das sollte man niemals vergessen.
Meiner Meinung nach wird hier durch das üppige Angebot an fertig gebauten Modellen leider der falsche Weg beschritten.

Mir fällt z.B. auf, dass es wohl immer noch viele Leute gibt, die sich mit solchen Modellen beschäftigen und dann immer noch nach Schwerpunt EWD und Ausschlaggrößen fragen müssen.
Ich weiss das ich für diese Meinung angefeindet werde, aber ich sehe das als absolutes NoGo !

Wer nicht in der Lage ist zu beurteilen in welchem Bereich der Polare eines solchen Modells er es betreiben möchte, der sollte sich im Vorfeld das dazugehörige Wissen aneignen. Das ist imho genau so wichtig wie die fliegerische Beherrschung.
Die Möglichkeiten sich darüber umfassend zu informieren sind heutzutage mannigfaltig vorhanden, schade, das nicht jeder davon gebrauch macht.

Das war vor 40 Jahren als ich angefangen habe mich mit größeren Seglern zu beschäftigen leider noch nicht so.
Das haben wir (ich war z.G. nicht der Einzige) damals schmerzlich selber lernen müssen.

Das mal nur so als Tip.
 
Man macht am Anfang einfach häufiger was kaputt....das gehört leider mit dazu.
Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Auch schlechte Erfahrungen.
Leichte kleine Segler mit geringer Masse stecken auch mal eine schlechte Landung weg...ein grosser Scale ist dann kaputt...und die Reparatur aufwendig.
Ich habe auch erstmal günstige Flieger kaputt gemacht...die man auch schnell und nicht unbedingt schön reparieren kann....damit man am Fliegen bleibt.
Wie schnell man sich selber entwickelt ist schwierig abzuschätzen und liegt nicht unbedingt an den Fliegern...groß fliegt eigentlich einfacher als die Kleinen.
Ich würde mir anfangs günstige Flieger mit Wölbklappen und Störklappen kaufen...und wenn man die im Griff hat und sauber startet und landet bei allen Bedingungen...kann man den Schritt zu großen teuren Fliegern gehen.
Sonst vergräbst du unnötig viel Geld in dem Hobby.
Gruß Robert
 
Ich glaube...es gibt einige Piloten die richtig teure und schöne Scaleflieger besitzen...aber sie immer mit der Angst fliegen sie kaputt zu machen.
Mit einem günstigen weniger aufwendigen Flieger hat man gerade Anfangs viel mehr Freude beim Fliegen und darauf kommt es an.
Gruß Robert
 
groß fliegt eigentlich einfacher als die Kleinen.
Ja, aber so was von - deshalb haben die allermeisten die ich zum ersten mal im Schlepp mit einem Großsegler hatte spätestens in Kurve 2 notausklinken müssen.
Dass man mit höherer Masse sauber fliegen und nicht vom Schlepper kutschieren lassen kann wird erst dann bewusst.
Dass bei einer Schiebelandung, die man beim Easyglider nicht mal zu Kenntnis nimmt beim Großsegler der Leitwerksträgter abbricht oder beim ausgungern 2m über Grund die Ankunft so heftig wird das der Scale ausbau durch das Cockpit fliegt (weil das Fahrwerk Platz brauchte um raus zu brechen)... ja, Großsegler fliegen wirklich einfacher.:rolleyes:

Easyglider ist gut um die Grundsteuerung zu erlernen und gezieltes Steuern (den Lernwillen/Ehrgeiz vorausgesetzt - haben viele nicht).
Aber wenn man dann auf ein >normales< Segelflugmodell, mit höherer Flächenbelastung, umsteigt merkt man schnell dass man nicht am Ende der Lernkurve steht sondern am Anfang. Da geht es erst richtig los.
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Ich weiß ja nicht, wie groß der Geldbeutel von 4Springfield ist. Ich sehe hin und wieder den Lentus von Multiplex, ein Schaummodell mit 3m Spannweite für unter 600€. Mit dem Flieger kann man alles üben, was für den späteren Umstieg auf die Großsegler-Fliegerei wichtig ist. Scaleoptik, 4-Klappen-Fläche, Einziehfahrwerk (wenn man mag), Schleppkupplung, FES-Antrieb, bodenstartfähig, Platz für Telemetrie...
Das richtige Programmieren von Butterfly und Tiefenrudereinsatz ohne "Delfin-Flugbahn" (Wellenflug durch falsche HR/TR-Zumischung), Flugphasenprogrammierung, Combiswitch, usw. kann damit super gelernt werden, ohne daß 2.500€ oder mehr auf dem Spiel stehen.

(btw: Ich bin ein Fan von Vornamen im Forum, unter dem Beitrag oder in der Signatur, das ist nicht so anonym 😉)
 

k_wimmer

User
Hallo Robin,
4Sprinfield heisst übrigen Stephan ;), steht unter einem sein Posts.
Was mich auch noch interessieren würde, ist natürlich auch wie die Struktur in Stephans Verein aussieht.
Gibt es dort Leute die auch L/S-Fliegen könnten, oder überhaupt Leute die sich schon mit solchen Modellen beschäftigt haben?

Ich kenne das gut aus meinem Verein. Wir haben zwar die 25kg Zulassung, aber es gibt nur 2 max. 3 Leute die über 5kg fliegen, und nur einen der aktiv über 10kg fliegt.
Die meisten fliegen ihre EasyGlider & Co, auch wenn manche schon >30Jahre Modellbau betreiben.
 
Ich würde aus den grossen Fliegern nicht so ein Dogma machen....Masse und Flächenbelastung sind zwei paar Schuhe.
Klar geht ein grosser Flieger mit mehr Masse schneller kaputt...irgendwo muss die Energie hin. Kleine Flieger mit hoher Flächenbelastung sind nicht einfacher zu fliegen als ein Grosser....häufig eher schwieriger.
Und vom Easyglider auf einen FW Flieger geht nicht. Deswegen auch die Anfrage von Christoph.
Aber etwas positives möchte ich doch aus der Diskusion ziehen. Zum lernen erstmal einen Flieger mit geringerer Flächenbelastung und die später steigern...weil da sehe ich das wie Martin...
Ein Flieger mit hoher Flächenbelastung verzeiht keine grossen Fehler....
Gruß Robert
 

Jörg123

User
Hallo Stephan,
bislang hast du augenscheinlich nur Querrudererfahrung. Größere Modelle mit 4 oder 6 Klappen-System und deren Anlenkung bzw. Mischung/ Differenzierung ist nochmals eine neue Erfahrung und Lernprozess. Hier in der Börse werden doch gute Modelle zwischen 3 und 4 Metern angeboten. Das wäre doch eine tolle Möglichkeit sich nach und nach an größeren Modellen heranzutasten ohne gleich größere Schäden mit hohen Reparaturkosten zu verursachen. Wichtig sind auch die Transportmöglichkeiten. Ein 4 Meter- Modell im Auto zu transportieren ist was anderes als dein Easyglider im Originalkarton.
Grüße Jörg
 

Papa14

User
Was man aber auch nicht außer acht lassen darf, ist die Beherrschung der Thematik von der technischen Seite aus gesehen.
Ein solcher Tanker benötigt eine deutlich erweiterte Wartung und vor allem auch eine von vorne herein andere Planung.
Das sollte man niemals vergessen.
Diese Feststellung gefällt mir sehr gut.

Einen 2,4m Airfish kann man jahrelang fliegen, ohne mal zu kontrollieren, ob innen noch alles am richtigen Fleck sitzt. Aber je größer der Flieger, umso höher der Wartungsaufwand und die Kleinreparaturen. Bei Großfliegern muss man vor jedem Start checken, ob kein Schräubchen locker ist.

Weil das Thema Angst angesprochen wurde - meinen ersten Großflieger (mit 14kg) bin ich auch mit weichen Knien geflogen. Speziell die Landung war etwas ganz anderes, wenn diese 14kg auf einen zukommen ... und das auch viel schneller ... dann ist das respekteinflößend. Heute lande ich die Kiste - gefühlsmäßig - wie besagten Airfish. Die Kiste ist ja auch genauso gutmütig, man hat sich auf das Tempo und die Masse eingestellt - also alles kein Problem.

Am leichtesten sind die Zwischenschritte in ganzen Metern (Spannweite) zu absolvieren: 3m - 4m - 5m - 6m - open
 
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