So, der fragliche Segler mit den Dreckeffekten liegt bei mir auf der Bank, im Originalzustand nach dem letzten Flug, also mit halbvollem Antriebsakku (Stützakku hat er ja noch nicht).
Alle Versuche, diese Spannungseinbrüche vom letzten Mal zu provozieren, schlugen fehl: Er liegt brav da und selbst wildestes Knüppelgerühre führt nur zu Einbruch von 5,0 auf 4,8 Volt. Bei Knüppelfrieden liegt natürlich wieder 5,0 Volt an. Für Nicht-Piccolarier: Spannungseinbrüche werden vom picco sehr sensibel angesagt.
Der Aufbau ist selbstredend so sauber wie es halt geht; ist ja nichts Spezielles dran an so einem E-Segler. Woran es lag, werde ich wohl nicht herausfinden - vielleicht an der Kälte? Überhitzung von LiPo und Motorregelung (ich spreche nicht von dem BEC!) möchte ich ausschliessen, der Motor genehmigt sich moderate 22 Ampere, was weder den Jeti noch den Kokam anstrengt.
Wackeln an allen möglichen Komponenten bringt ebenfalls nichts.
Um Euch alle zu ärgern, habe ich die BEC-Anschlussleitungen aufgetrennt und eine fette Shottky-Diode in die Plusleitung gelötet und dahinter (also auf der Empfängerseite) noch ein Anschlusskabel für einen 4x600 NiCd.
Inbetriebnahme ohne Akku:
Ruhespannung 4,8 Volt, bei heftigster Servoaktivität Einbruch auf 4,6 Volt.
Dazu möchte ich sagen:
a) ich war noch nie ein Freund von 5-Zellern an elektronischen oder elektromechanischen Bauteilen, die für 4 Zellen konzipiert worden sind
b) Der BEC-Einbruch auf 4,6V ist was anderes als ein Akku-Einbruch auf 4,6 V. Der BEC ist ja anschliessend gleich wieder "voll".
c) Power-Flieger, die die Stellkraft ihrer Servos unbedingt zu 120% brauchen (arme Servos), mögen hier anderer Meinung sein als ich.
d) Die Spezifikation für Empfänger und Servos ist m.W. 4,8 Volt Nenn-Betriebsspannung. Hat eigentlich schon mal jemand bewiesen, dass Empfänger besser/empfindlicher werden, wenn man sie mit 5,0, 5,7 oder 6,0 Volt betreibt?
Anstecken des Puffer-Akkus
!!! ============ SICHERHEITSWARNUNG ============= !!!
!!! Der Regler ist dann trotz ausgeschaltetem Schalterchen SCHARF!!!
!!! ============ SICHERHEITSWARNUNG ==============!!!
Das picco sagt nichts, SpannungsANSTIEGE sind ihm egal.
Ruhespannung 5,2 Volt, bald auf 5,1 Volt sinkend
wildes Gerühre: 4,9 Volt
Wenn die Kaltfront sich schnell verzieht, werde ich vorraussichtlich morgen mit dieser Konfiguration fliegen. Natürlich fliege ich zuerst mit dem Akku so lange, bis er sich auf 4,8 Volt entladen hat. Wenn dieser Punkt erreicht ist, fängt ein Wechselspiel an: Bei Servotätigkeit werden sowohl BEC als auch Akku Strom liefern, Anteil entsprechend den jeweiligen Innenwiderständen. Bei Servoruhe wird der BEC den Akku nachladen bis er wieder 4,8 Volt erreicht hat. Das sollte so lange gehen, bis der Antriebslipo leer ist, bei halb für den Antrieb entnommener Kapazität also etwa 8 Stunden. Mal sehen, ob ich das schaffe...
Später werde ich mal einen leeren NiCd vom BEC auf 4,8 Volt laden lassen und anschliessend kontrolliert entladen. Dann sehe ich, wieviel Kapazität ein 4,8-Volt 600er NiCd enthält; ich schätze mal ca. 300 mAh - was für 1,5 Stunden Fluge bei völlig defektem BEC/LiPo ausreicht.
Bertram