WM F3J 2016

Meffes

User
Schnellstart

Schnellstart

Bild 2 zeigt einen Schnellstart, nach 0,5 sec in ca. 12m Höhe ausgeklinkt und dann noch "geschossen" bis auf knapp 90m (Bild3).
F3J Team Germany

Hallo zusammen,

mich als Laien würde interessieren, welchen Vorteil ein solcher Schnellstart dem Teilnehmer im Wettbewerb verschafft?

Viele Grüße,
Matthias
 

oT-To

User †
längere flugzeit

längere flugzeit

hallo matthias!
mit dem startsignal werden die flieger aus der hand gelassen und die rahmenzeit (i. d. R 10 min) beginnt. deine individuelle flugzeit beginnt aber erst sekunden später, in dem moment wenn du vom hochstartseil auskoppelst. je länger du den flieger am seil in die höhe ziehen lässt um so sicherer findest du eine thermik zum fliegen, aber um so weniger zeit bleibt dir für den flug. beim kurzstart ist sich der pilot sicher, dass er auch in niedriger flughöhe anschlussthermik finden wird und lässt sich nach zwei bis drei sekunden aus dem startseil katapultieren. im ergebnis hat er dann evtl 9,97 min flugzeit. wenn er diese vollfliegt und zielgenau landet ist ihm ein spitzenplatz sicher.

grüssli: otto
 

Meffes

User
Hallo Otto,

vielen Dank für deine Erklärung!

Gruß,
Matthias
 
Hallo Matthias,

sehe Deine Frage jetzt erst.

Otto hat das schon gut beantwortet.

Nur hatten wir in Vipava die Situation, dass wir Thermikwetter mit teilweise leicht umlaufenden Wind hatten. Ab dem 2. Tag haben wir uns dann entschieden bei jeder sich bietenden Gelegenheit die "Rocketlaunches" zu machen. Dabei wird das Modell mit der maximalen Vorspannung die der Helfer halten kann in das Signal geworfen. Wir haben dabei 1,38 Speedline oder 1,5er Megaline von EMC Vega verwendet. Das Modell wird dabei unter einem Winkel von ca. 10 Grad nach vorne geworfen und nach ca. 0,3 bis 0,5 Sek. waagerechter Beschleunigung aus dem Seil gerissen. In dieser kurzen Zeit beschleunigen die Modelle auf ca. 30 - 40 m/sec. Dies reicht um auf ca. 100m zu kommen. Dies haben wir mit Datenloggern gemessen. Herkömmliche Starts mit 3-4 Sek. sind unter den Bedingungen nicht höher. Die mittlere Geschwindigkeit ist dabei so ca. 20m/sec. Wir hatten öfters die Situation, dass wir mit den Rocketlaunches höher waren als andere Teilnehmer mit "normalen" 3- 4 Sek. Starts.

Bei einer WM kann man das Risiko eingehen da es dort nach 8 Runden einen Streicher gibt. Wenn es also einmal schief geht, dann sollte man evtl. etwas höher starten. Andererseits nützt es nicht, wenn man so eine Waffe trainiert hat und perfekt beherrscht nicht einsetzt. Es nützt auch nichts, wenn man am Ende immer 998er Wertungen geflogen hat und einen 998 Streichen muss. Dann besser bis zu einem schlechten das kalkulierte Risiko eingehen. Der Start an sich ist aber kein Risiko, wenn man ihn beherrscht und trainiert hat. Unsere Piloten aber mehrere 9:59,x und 9:58,x Zeiten geflogen.

Gruß
Jürgen Reinecke
Mannschaftsführer
F3J Team Germany
 
das würde ich wirklich gern mal sehen.
Ich habe ja schon ein paar mal mit dem Hochstarthaken geflitscht (weil der Flitschenhaken fehlte), da musste ich aber immer die erste halbe Sekunde massiv drücken.
 

Meffes

User
Hallo Jürgen,

vielen Dank für deine Antwort und die interessante Schilderung von der WM!

Könnte mir wie Chris auch vorstellen, dass der Schnellstart eher über Schalter gesteuert wird, nicht über Knüppel?
Also etwa Startstellung, die das Aufbäumen verhindert (Klappen nach oben, HR nach unten),
dann Ausklinken (HR nach oben, Klappen nach unten)
und Steigflug bzw. Normal (alles im Strack)?

Viele Grüße,
Matthias
 

Chrima

User
Hi
Kurzstart ist ja schon bekannt, spätestens seit J. Wurts seinen 0.7 Sekunden-Starts damals an der WM in Frankreich.

Was aber Jürgen beschreibt scheint ja tatsächlich horizontal "geflitscht" zu sein !

Das Modell wird dabei unter einem Winkel von ca. 10 Grad nach vorne geworfen und nach ca. 0,3 bis 0,5 Sek. waagerechter Beschleunigung aus dem Seil gerissen.

Danke auf jeden Fall für so spannende Details aus dem "Nähkästchen" der Profis !

Grüsse
Christian
 
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