Work-Life-Balance

Also meine W-F-B hat heute super gepasst. Auch das Life kommt nicht zu kurz, denn wir haben heute noch unseren Stammtisch.:D

Wer heute sagt "lohnt sich nicht" - klar, kann man machen - sofern man nicht jammert dass man "nix hat".
Die letzten 33 Jahre war ich in der (völlig beknackten) Automotive Branche die sich für "wunder-was" hält.
Meine sie wären der Käse und stinken in Wahrheit nur. Gute Autos werden überall gebaut - am wenigsten jedoch in D.
Da redet man nur noch von guten Autos und hofft der dummer Kunde glaubt es auch auf ewig.

Was aber auffällig ist, diejenigen in prekären Arbeitsverhältnissen, die wenige Geld für Leiharbeit bekommen geben ordentlich Geld für Energy Drinks aus und die Dose landet in der Ecke. Haben kein Geld und betonen das an jeder sich bietender Gelegenheit, aber aufs Pfand gepfiffen - weil "Aldder, des sind eh nur Peanudds"...mag sich jeder ausmalen was der 60 Liter Müllbeutel (in unserer Abteilung eingesammelt weil ich es nicht mehr sehen konnte) beim Abgeben gebracht hat. Davon bin ich 3 Abende nach dem Hangfliegen ausgedehnt in den Biergarten.
Also wenn ich kein Geld habe verhalte ich mich anders - gut, ich würde als erstes den Energy Drink durch Wasser ersetzen, aber ich verstehe das ja eh nicht. :D

Nochmal, jeder darf mit seinem Leben anfange was er will.
Nur wenn man alles versoffen, verraucht, verhurt hat will ich nicht hören dass man von Hartz IV (ich weiß, nennt man jetzt Bürgergeld) ja soo schlecht lebt und das voll ungerecht ist. Nope - nicht ungerecht sondern die Abrechnung "am letzten Loch" - wie schon beim Minigolf.

Es gibt aber auch Leute, denen hat das Leben übel mitgespielt und sie hätten alles Recht zu jammern - nur die tun das nicht, meiner Erfahrung nach.

Aber - um den Turnaround zum Thema zu schaffen - meine WLB (ich bezeichne die als WXB) ist für mich sehr zufriedenstellend.
Klar, mehr geht immer - aber das ist jammern auf hohem Niveau. Und das obwohl ich mittlerweile 39 statt 35 Stunden arbeite und auch nicht 31 plus 8 T Zug habe sondern "nur" 30 Tage...dafür Flexibilität und Wertschätzung, die Einpeitscher der Automotive nicht mal hin bekommen wenn sie 16 T Zug und 25 Stunden Woche bringen würden...
 
Mhmm, und weil es bei dir nicht geklappt hat, liegt es am System? Könnte es nicht sein, dass du das falsche angeboten oder produziert hast? Oder einfach Pech hattest?

Stefan: So ist es. Leider das Wort heute verpöhnt. Man erwartet Vollkasko. Das gleiche ist die unsägliche Diskussion über "Equitiy":

"Equity" - oder auch "Equality of Outcome": Jeder bekommt das selbe, egal was er macht, wie er sich anstellt und unabhängig von allen Nebenbedingungen,

"Equality"- jeder hat die gleich Ausgangschance. Was er daraus macht ist seine Sache.
Nö, es liegt nie am System, sondern immer an einem selbst. Es liegt auch nie an den Anderen. Daher muss man immer zuerst an einem selbst die Veränderung vornehmen. Das habe ich: mehr life-balance und weniger work. Thats it.

Equity: Das Leben ist kein Ponyhof, klar. Aber warum sollte man dann wie ein Ackergaul der Möhre nachlaufen? Bei euch Boomern dreht sich die Diskussion immer im Kreis: wie ich vorhin sagte: Ihr hattet bestimmte Träume und Ziele und geht davon aus, dass jeder danach die gleichen Ziele haben muss. Iss aber nicht so. Viele in den Generationen danach haben schlicht ganz andere Motivationen oder mittlerweile teilweise auch gar keine mehr. Während Ihr die ganze Zeit von "erfüllender Arbeit" und "der zufriedenen Aufgabe" sprecht, ist die traurige Realität, dass mittlerweile ganz Viele diese nicht mehr finden.

@WundererM Das ist definitiv beyond imagination, und teils auch beyond repair 😉
Ja, stimmt. Das ist wie mit der Liebesbeziehung. Wenn einer Schluss macht, dann kann der Andere noch soviel argumentieren, machen oder sagen. Da kommt nichts mehr...
 

Cfr

User
Hier steht vieles was ich nachvollziehen kann und ja es gehört neben dem interessanten Job auch immer etwas Glück dazu. Ich bin auch einer dieser bösen Boomer, hab 2 Jobs gehabt die mich nach dem Studium um die ganze Welt gebracht haben. Immer economy und am Wochenende fliegen ohne Überstunden ....nebenbei zwei marode Häuse bewohnt und renoviert und wieder verkauft. Da haben viele Kollegen gelacht und sich einen Audi gekauft und immer das Neuste gehabt, Mittag zum Italiener und Nachmittags zu Starbuck....und ich sass da mit der Tupperschüssel. Kein Jahr nach dem Studium nach Australien,kein Sabbatical, keine Scheidung, Frau hat auch immer gearbeitet und ok keine Kinder in diese volle Welt gesetzt.......und jetzt..... tja mit 49 das Haus verkauft und seitdem leben wir sparsam aber sehr zufrieden im Süden....Rente gibt es natürlich kaum aber das ist unsere Lifebalance. Die jungen Leute die ich den letzten Jahren eingestellt haben hatte alle Lust und Laune weltweit zu arbeiten also ich denke es gibt viele Wege es fur sich richtig zu machen. Dazu muss man aber auch mal Entscheidungen treffen und sich mal trauen auch ins Ausland zu gehen, Sprachen zu lernen, die eigene Komfortzone zu verlassen etc
 

Bosko

User
Was man bei der Debatte auch bedenken darf: Die Hobbykollegen sind mehrheitlich männlich, alt und tendenziell besserverdienend. Kein Wunder, dass jüngere und / oder ärmere von diesem Mindset ziemlich irritiert sind. Von Frauen ganz zu schweigen.

Habt Verständnis!
 

Cfr

User
stimmt Modelbau ist schon ein recht elitaere, teure und sinnbefreite Beschaeftigung, hab ich auch jetzt erst mit 50 wieder mit angefangen, und ich vermisse auf den Flugplätzen auch ein paar junge Leute ( wollte was mit Mädel...schreiben aber das darf man wohl nicht mehr....)
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
und ich vermisse auf den Flugplätzen auch ein paar junge Leute ( wollte was mit Mädel...
Bei uns: 15 Jugendliche, davon ein Mädel.
Eine Frau aktiv (Hubi), eine Frau passiv, der Rest 73 x männlich. Von 10 bis 96 Jahre.
Auf unseren unregelmässigen „Taugenichts-Frühstück-Treffen„ gibt es nur Menschen mit F-F-L-Balance. Fliegen-Fliegen-Leben Balance. 🤣
 

Eisvogel

User
Gejammer auf höchstem Niveau.
Stimmt zumindest wenn ein Modellflieger jammert, der hat ja allein durch das fliegen schon mal einen wichtigen Life-Anteil. Und wenn er dann auch noch Modellbauer ist, dann braucht man eigentlich gar nichts weiteres mehr :cool:
außer vielleicht auf rcn noch ein bißchen meckern, stänkern ........:D
 

SUCHER

User
Guten Morgen
Nach meiner Lehre habe ich bei einer Firma im Aussendienst gearbeitet.Das war ein toller Job.Weitgehend in Eigenverantwortung .12 und mehr Stunden am Tag,Und das teilweise 30 Tage im Monat.Bei einem Japaneinsatz sogar ein halbes Jahr in sechs Stunden Schichten.In der Firma waren wir Aussendienstler sehr geachtet.Bei uns hiess es immer:ich bin die Firma.Nach zwölf Jahren war ich dann der Meinung das es genug sei mit den Reisen rund um die Welt.
Ich habe dann bei einer Behörde angefangen.In den ersten Monaten habe ich gedacht das die Welt untergeht.Nur Gegängele von vorne bis hinten.Keinerlei erlaubte Eigeninitiative.Ich habe dann doch durchgehalten und wurde dafür fürstlich belohnt.Mit 55 Jahren hat man mich in den Ruhestand geschickt.Seither kann ich ausgiebig meinen Hobbys frönen.Reisen und Modellfliegen.
Der indische Philosoph Rabindranat Tagore hat einmal geschrieben:
Ich schlief und träumte das Leben war Freude.
Ich erwachte und sah , das Leben war Pflicht.
Ich tat meine Pflicht,und siehe das Leben war Freude.
Gruss Gunter
 
3 Tage, 5 1/2 Stunden Flugzeit.
W-F-B passt!:D
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