Work-Life-Balance

HWSTE

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Schon? Gehört "Work" zum Leben? Kommen wir auf die Welt und es ist von Gott gegeben, dass wir uns krumm machen? Natürlich nicht für uns, sondern für Andere (Firmenvorstände, Banken, Poliziker usw.)? Dass wir von Klein auf konditioniert werden strikt nach eine Uhr zu ticken, immer pünktlich, immer fleißig sonst gibs Haue? Ist es von der Natur so gewollt, dass wir die halbe Kindheit in einem muffigen Raum sitzen und Dinge eingehämmert bekommen die uns großteils nicht interessieren und die wir später nie wieder brauchen? Dass man als Kind schon von Einrichtung zu Einrichtung geschoben wird weil die Eltern nie Zeit haben da sie auf "Work" sind? Dass man kaum erwachsen, selbst in diese "Work" gesteckt wird wo man dann immer wieder Sachen tun muss, die einem extrem nerven mit und für Leute die man nicht mag? Dass man dann selber keine Zeit für seine Kinder und den Partner mehr hat und sich in den zwei Wochen Urlaub beim "extrem-Erholen" nur mehr streitet? Ist das im eisernen Gesetz des Universums in Stein gemeißelt?
Und wofür? Für ein Gehalt was Monat für Monat an Wert verliert während Andere sich die Taschen vollstopfen? Für ein Auto dass nicht mal mir gehört (Leasing), wo ich nur mehr Strafzettel bekommen und mit Fahrverbote zugepflastert werde? Für Urlaub wo ich nach Stunden im Stau wie eine Ölsardine liege und direkt reingedrückt bekomme, dass ich zur armen Unterschicht der "Worker" gehöre? Für ein Haus dass ich bis zur Rente abstottere und das in der zwischenzeit von der Politik schon wieder kalt enteignet wird? Für eine Rente die, bis ich sie erhalte, so wenig wert sein wird, dass ich sowieso betteln gehen muss?

Ich denke, jeder muss seinen Weg finden, mit dem er glücklich wird. Ich habe glücklicherweise eine guten Arbeitgeber gefunden, der verstanden hat dass Leute, denen es gut geht, von sich aus motoviert sind, arbeite in Teilzeit und habe somit jetzt die Zeit mit meinen Kindern wo sie mich brauchen. Ich habe nach der Arbeit noch genug Power im Haushalt mitzuhelfen und auch mal für meine Frau da zu sein. Und auch nach der Arbeitswoche bin ich nicht so ausgeschliffen, dass ich dringen einen Urlaub notwendig hätte. Dafür bedanke ich mich, dass ich am Montag mit Freude und ein Lächeln in die Firma komme und gerne wieder richtig anpacke.
Das eben diese "work-life-balance" keine Selbstverständlichkeit ist zeigt die Tatsache, dass es 20 Jahre gedauert hat, diesen Job zu finden. Weil immer noch 80% von "Human-Ressources" sprechen und die Mitarbeiter genau gleich behandeln wie das Material. Bzw. teilweise der Stapler immer noch wertvoller ist als der Staplerfahrer.

Eine Weisheit meines Großvaters: Auf dem Sterbebett hat sich bis heute selten einer beschwert, dass er zu wenig gearbeitet hätte.
Der Beitrag des Tages..volle Zustimmung...
 

Bosko

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In unserer hochspezialisierten Welt gibt es den Effekt der Entfremdung des eigenen Lebens von der Arbeit. Der schlägt i. d. R. bei den "niedrigen" Angestellten ein, die wenig Befugnisse und Entscheidungskompetenz im Unternehmen haben. Wenn dann noch Eintönigkeit oder hohe Arbeitsbelastung dazukommen, entsteht zwangsläufig irgendwann der Wunsch nach mehr Ballance. Das bedeutet nicht automatisch, dass der Beruf verfehlt wurde. Eher, dass die Bedingungen am konkreten Arbeitsplatz belastend sind.

Nun kann diese Ballance untersützt werden, indem die Arbeitsprozesse angegangen werden. Das sind dicke Bretter. Alternativ kann das aber auch ganz simpel (und vielleicht ersatzweise) heißen: Mehr Freizeit. Das immerhin etwas, was jeder einzelne für sich erstreiten kann. Zumindest, wenn das Geld stimmt. Die Alternative, kurz vor der Rente aus den Latschen zu kippen, ist jedenfalls keine gute. Vor allem nicht, wenn man die ganze Zeit das Leben in die Zukunft verschoben hat, weil gerade einfach keine Zeit dafür da war.

LG David
 

Gast_74695

User gesperrt
Wir Boomer sind im Laufe des Lebens komplett durchökonomisiert worden. Einigen fällt so etwas auf, den meisten eher nicht. Bei den nachfolgenden Generationen ist das anders, die sehen schließlich, wie viele Preisschild-Zombies aus der Boomergeneration ziellos umherirren und wollen definitiv so nicht enden.

Es gibt etliche Boomer, die sich ohne weiteres das Ende der Welt vorstellen können, aber niemals das Ende des Kapitalismus. Aktuell sind wir dabei, das real durchzuziehen ;)
 

Bosko

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Als post-Boomer kann ich dazu nur sagen: So sieht's aus. Workaholics haben als Messlatte für alle zum Glück ausgedient. 😉
 

Witwer

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Es gibt etliche Boomer, die sich ohne weiteres das Ende der Welt vorstellen können, aber niemals das Ende des Kapitalismus. Aktuell sind wir dabei, das real durchzuziehen ;)
Was wäre besser ? China, Russland oder die Links linken Gutmenschen ?
Das Problem ist die Gier der Menschen egal welche Regierungsform !

Werner
 

Bosko

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Keine Panik, Boomer 😉 Das Problem ist ein Wirtschaftssystem, das die Gier der Menschen hegt und pflegt anstelle sie dahin zu verweisen, wo sie hingehört: Auf einen hinteren Rang in unserem Motivationsspektrum. Dahin, wo auch der heimliche Wunsch nach einer autoritären Führung zu finden ist.

Seit Monaten beschäftigt mich eine Zahl: 7% aller Homo Sapiens, die jemals auf dieser Erde geboren wurden, leben heute noch. Daraus leitet sich direkt die Notwendigkeit ab, alle Regeln des Zusammenlebens neu zu überdenken und zu verhandeln. Dazu gehört auch die Frage nach dem Wirtschaftssystem. Ganz sicher.

Off topic aus und viele Grüße!
 
Schon? Gehört "Work" zum Leben? Kommen wir auf die Welt und es ist von Gott gegeben, dass wir uns krumm machen? ....
Naja, konsequent rückwärts auf der Suche, wann denn die Menschheit generell noch in glücklicher Work=Life=Balance gelebt hat, muss man schon recht weit zurück gehen. Genauer gesagt bis zum Übergang vom Jäger/Sammler zum Sesshaften (also "Bauern"). Da fingen die Probleme an, einseitige Ernährung, heftige Gelenkabnützungs- und Haltungsschäden durch monotone Arbeit, Karies - ähm, genau, die Wohlstandserscheinungen bis heute.
Da vermutlich auch bei diesem Übergang die ersten Gedanken an einen Gott (bzw. mehrere) in menschlichen Gehirnen entstanden, ist es ein interessanter Gedanke, ob es denn nun Gott gegeben hat(te), dass wir uns seitdem krumm machen, oder doch wir selber - was heisst, dass Gott nicht "da oben" wohnt, sondern bei jedem irgendwo im Schädel.

Ob ich, wenn ich die Wahl hätte, mich jetzt zu einem Jäger/Sammler zurückbeamen lassen würde? Länger (!) darüber nachgedacht ist es irgendwie verlockend. Aber ich bin nicht ganz sicher, und wenn, dann nur wenn mir ein Man in Black die Erinnerung wegdingsen würde, wie schön Modellsegelflug ist. Meine Lieblings-Wunschlebenszeit wäre übrigens die Spätgotik vor Pest und Inquisistion.

LG Bertram
 

BZFrank

User
Nein, ganz bestimmt nicht. Ein kurzes grausames Leben ohne Kühlschrank, Wasserspühlung, Klopapier, Zahnarzt und Antibiotika - wobei jede kleine Verletzung einen auf grausamste Weise töten kann - erscheint mit nicht erstrebenswert. Klerus, Inquisition, marodierende Banden und Feudalismus, pfui. Auch gehe ich doch deutlich lieber gepflegt Pasta essen mit einem leckerne Rotwein dabei, als Wollmammuts jagen. Die Vergangenheit bleibt am besten vergangen - aber nicht vergessen, damit man immer den Unterschied vor Augen hat.

Wir leben in einer der besten Zeiten aller Zeiten. Die meisten haben Zugriff auf Gesundheitsversorgung, Essen, Reisen und Luxus und einen Wohlstand der selbst Könige und Kaiser vergangener Zeiten vor Neid erblassen liesse. Es obliegt uns nur dafür zu sorgen, dass es so bleibt.
 

Segelflieger

Vereinsmitglied
Wir leben in einer der besten Zeiten aller Zeiten. Die meisten haben Zugriff auf Gesundheitsversorgung, Essen, Reisen und Luxus und einen Wohlstand der selbst Könige und Kaiser vergangener Zeiten vor Neid erblassen liesse. Es obliegt uns nur dafür zu sorgen, dass es so bleibt.

Volle Zustimmung! Das Gerede von Work-Life-Balance kann ich angesichts der realen Lebensverhältnisse in Deutschland ehrlich gesagt nicht mehr hören.

Das Jahr hat 365 Tage x 24 h = 8.760 Stunden
Baden-Württemberg hatte 2022 nach Abzug der nicht auf Wochenenden fallenden Feiertage 251 Arbeitstage. Abzüglich 30 Tagen bezahltem Urlaub bleiben also für einen Vollzeitbeschäftigten 221 Arbeitstage. Das macht bei einer 5-Tage-Woche 44,2 Wochen. Bei angenommenen 38 Wochenstunden sind das 1.680 Stunden Arbeit. Das sind grade mal 19,2 % des Jahres!!!

Mit diesem einen Fünftel des Jahres, die ein deutscher Durchschnitts-Vollzeitbeschäftigter der Arbeit nachgeht, finanzieren wir unser im Weltvergleich luxuriöses (von BZFrank treffend umschriebenes) Leben und mit den daraus erhobenen Steuern natürlich auch den Staat, der für all das die rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen bietet und sichert.

Ich komme gerade von einer 10-tägigen Geschäftsreise aus Bangladesch. Da wird einem die Kompassnadel mal ganz rasch wieder etwas "eingenordet". 98 % der Menschen dort würden sich über unsere Work-Life-Balance-Diskussion nur verwundert die Augen reiben.....

Den post-Boomern sei geraten: Sucht Euch eine Arbeit/ Beschäftigung, die Euren Fähigkeiten/ Talenten entspricht und Euch mit Zufriedenheit erfüllt , dann ist es völlig nebensächlich, ob ihr 25, 30, 38, 45 oder 60 Stunden pro Woche mit "Arbeit" verbringt. Auch nach inzwischen 43 Jahren Berufstätigkeit erfüllt mich meine Arbeit bis heute. Mein ganzes Arbeitsleben lang habe ich nie die Stunden gezählt, sondern mich daran erfreut, dass ich (mit)gestalten konnte. Rückblickend bereue ich nichts. Ich habe aber auch das Leben nicht verpasst, sondern abseits der Arbeit genügend Zeit gehabt trotzdem gut zu leben und mich an meinen Kindern, am Hobby und an Reisen, etc. zu erfreuen.
 
Also ich arbeite lieber an der Work Flight Balance...:D
 

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Man merkt, dass bestimmte Gedankenansätze bzw. Lebensmotivationen bei den Boomern eindeutig "byond imagination" sind. Bemerke ich auch so im direkten Gespräch mit Leuten aus der Altersklasse immer wieder.
Früher galt einfach: wer nicht arbeitet, der ist faul. Wer arbeitet verdient Geld, mit dem Geld kann er sich etwas kaufen. Wenn er noch mehr arbeitet verdient er noch mehr und kann er sich noch mehr kaufen. Schaffe, schaffe, Häusle baue. Man erfüllt sich also seine Ziele, tut was fürs Alter (Rente) und man macht ja was ehrenwertes in seiner Arbeit. Man "baut" etwas auf oder "konstruiert die Zukunft". Daher ist die Erfüllung für diese Leute schon Alleine in ihrem Tun, die Arbeit sozusagen die Selbstverwirklichung und am Ende des Monats blieb noch was übrig für das Eigenheim. So war die Logik und so haben sie diese Leute auch noch heute.
Was manche aber noch nicht gemerkt habe: diese Zeiten sind vorbei! Der Wind hat sich gedreht, der Rythmus ist heute ein anderer, das "System" ist ein anderes. Du arbeitest -> reicht allzuoft gerade mal zum durchkommen. Du arbeitest mehr -> deshalb verdienst du noch lange nicht mehr! Meist wird Mehrarbeit weder geschätzt noch gewürdigt sondern einfach "vorausgesetzt". Nicht selten sitzt da irgendwo ein Boomer der der Meinung ist, wer den Kollekivertrag erfüllt, ist ne faule Sau. Eine Überstunde pro Tag muss kostenlos mit drinnen sein, wenn es eilig ist auch zwei oder drei.... Bezahlung aber rein nach Kollektiv und wehe man frägt nach Urlaub. Geht ja gar nicht, dass man sich ne Woche frei nimmt!
Sollte man dann dennoch etwas mehr verdienen, kommen unweigerlich die ganzen staatlichen Abschläge, Zusatzsteuern etc. dazu -> wieder nicht mehr in der Brieftasche. Sollte dennoch mehr in der Brieftasche drinnen bleiben, fällt man spätestens beim nächsten Fördergeld oder Steuererleichterung wieder durchs Raster. Viel Arbeiten ist also oft ne glatte Nullnummer gehaltmäßig.
Rente: obwohl ich bereits mit 16 meine erste Arbeit hatte: wenn ich heute in den Rentensimulator gehe und mir anschaue, was irgendwann mal bekommen werde, dann fange ich besser heute schon mit dem Flaschensammeln an...
Und dann Karriere: man strengt sich an, bemüht sich, will was voranbringen. Dabei stößt man immer und überall wieder auf diese Boomer. Gerade so ein paar Jahre vor der Rente, einen Schädel aus Buchenholz und nix aufkommen lassen. Am Ende bemerkt man, dass man sich völlig für umsonst abstrampelt und eh keine Chance hat. Aber danach wird geheult, dass ja die "Lücken" bleiben, wenn diese Leute in ein paar Jahren in Pension gehen. Hab in vielen Firmen auch erlebt, dass die "alte Garde" so Sonderprivilegien hat, sich nicht an Regeln haltet, faktisch unantastbar ist und die Jungen zwischen 20 und 50 müssen kuschen und gehorchen wie die Schoßhündchen, sonst...

Dann die Erfüllung im Beruf... geht bitte mal raus in die Wirtschaft und schaut, wie viele von den Jungen wirklich noch "erfüllt" sind. Oder der ganze Berufsstand wird schlecht gemacht (Lehrer, Handwerker), oder das Produkt (Autoindustrie, Bergbau usw) oder der Mitarbeiter selber (Pflegekräfte, Servicepersonal im Gastgewerbe usw.). Welcher Beruf ist denn noch angesehen wenn Alle rundherum nur noch zu meckern und schimpfen haben?. Ich bin überzeugt, 7 bis 8 von 10 machen den Job bloß irgendwie, damit sie ihre Brötchen bekommen und schleppen sich jeden Tag aus Neue dorthin mit einem Stein im Magen.

Egal, versucht man sein Glück halt mit kleinen Brötchen zu finden. Sprich Dienst nach Plan und mit dem was es halt als Gehalt gibt. Aber dann kommt da ja die liebe Familienplanung. Auch hier hat sich die Gesellschaft um 180° gedreht! In den 70er, 80ern und 90er war noch das klassische Familiengefüge da. Oma und Opa Zuhause weil oder in Rente oder Hausfrau. Kinder brachte der Opa in den Kindergarten, waren sie mal krank blieben sie bei Oma und bekamen die berüchtigte "Rosskuhr", die Eltern (wieder die Boomer) gingen arbeiten. Damals schon beide, weil die Frau emanzipierte sich gerade und zusammen brachte man gutes Geld heim für das Reihenhäuschen, das Auto und zwei Wochen Urlaub in Rimini. Am Wochenende war Familie. Heute gibt es keine Oma und Opa mehr! Die sind selber noch auf der Arbeit! Das sind eben diese Boomer, die die Priorität auf Geld verdienen und Wirtschaft legen. Keine Zeit für Enkel. Und wenn sie in Pension gehen, dann wird gereist und herumgeflogen auf Teufel komm raus, weil man will ja noch was erleben. Also fällt das Alles flach! Man muss sich selber organisieren, Kita und Tagesmütter bezahlen, die Kinder von A nach B bringen und hat jedesmal das erbärmliche Gefühl, sein Kind abzustoßen wegen der Arbeit. Und dann fängt man sich halt zu fragen, ob das schon einen Sinn macht. Ganz Dicke kommts dann, weil man ja eigentlich auch am Wochenende herhalten müsste. Sonst ist man ja wieder ne faule Sau und drückt sich von der Arbeit...
Fazit: Egal wie und was man tut, eigentlich ist man nur der gelackmeierte. Will ich mehr verdienen -> klauen mir eh alles die Banken und der Staat. Kaufe ich mir ein Auto -> ist alles nur mehr böse und wird eh demnächst verboten. Ein Häuschen im Grünen? Ist bei diesen Preis eine reine Utopie. Wer sich mal ausrechnet, wie lange er arbeiten müsste um über 1 Mio Euro an Kredit abzustottern weiß, dass er aus dieser Nummer nie wieder raus kommt. Überteuerte Stadtwohnung kaufen? Für was den? Urlaub machen? Irgend ein Hobby? Wird doch alles nur mehr verboten, eingeschränkt und reguliert! Und egal wie viel ich arbeite, was ich mache oder wie man sich anstrengt: man ist immer zu langsam, tut zu wenig und ist ne faule Sau.

Daher bleibt am Ende von diesen ganzen Motiven, die die Boomer für ihr arbeitsreiches Leben haben, nichts mehr übrig. Man steht morgens auf und frägt sich bloß noch: Wofür? Was habe ich davon wenn ich mich reinhänge? Für was soll ich arbeiten? Klar, fürs Geld, damit ich Happa-Happa habe. Und das wars dann mit der Motivation.
Das die Älteren damit ein Problem haben, verstehe ich vollkommen. Knüppeldicht wird es die trotzdem treffen, vor allem die nächsten Jahre wo es an Pflegekräften mehr als mangeln wird. Denn viele aus meiner Generation haben, gelinde gesagt, einfach die Schnauze voll, von den Z-ern (2000er aufwärts) ebenfalls. Da helfen dann auch keine Moneten mehr...

PS bezüglich Bangladesch: Mag sein, dass dort der Kompass anders ausschlägt, aber vergleicht mal wie dort die "Spielregeln" sind. Wo mischt sich dort der Staat ein und welche Entwicklungsmöglichkeiten hat dort ein Idividuum? Wenn dort einer fleißig ist und ne (Hinterhof-)firma aufmacht, dann darf er das. Der arbeitet, wird von den Kunden in Bar bezahlt, erwirtschaftet sein bescheidenes Einkommen und kommt zumindest für lokale Verhältnisse über die Runden. Die Frau ist im klassischen Rollenbild und kümmert sich um Haus+Familie. Und im Dorf ist er bekannt als "fleißiger" Mann auf den die Mutter stolz ist.
Bei uns willst du dich selbstständig machen, bist aber noch vor der ersten Rechnung mit einem Bein im Knast wegen dem Steuerrecht, musst ab 1 Mitarbeiter für jedes der mittlerweile 6 Geschlechter ne Toilette bauen und bekommst keine Aufträge, wenn die Offerte nicht gegendert ist bis zum Abwinken. Danach bekommst du theoretisch Geld vom Kunden und darfst ein halbes Jahr Bank spielen, weil die Zahlungsmoral im Keller ist während die echte Bank dich mit den Zinsen am Schlafitchen hat. Rundherum wird sich aufgeregt weil dein Betrieb Lärm erzeugt, deine Produkte nicht Umweltfreundlich sind und du sogar noch die Frechheit hast, mit einem Diesel-Transporter herumzufahren.
Wir sind mittlerweile im vollbürokratisierten Neo-Sozialismus angekommen der mehr Plan als Wirtschaft trägt und glaubt, Wohlstand kommt vom Himmel wie Manna.
 

BZFrank

User
Bei uns willst du dich selbstständig machen, bist aber noch vor der ersten Rechnung mit einem Bein im Knast wegen dem Steuerrecht
Das verstehe ich nicht (und ich bin mittlerweile seit 30 Jahren selbstständig - ohne Knast trotz einiger Prüfungen in dieser Zeit ;)). Dafür gibts Menschen die sich mit solchen Sachen auskennen. Ich vermute du hast es nur noch nie probiert, oder kein veritables Konzept wie man damit Geld verdient. Kleiner Tipp: Mit 4 Tage Woche und Gejammer über auch mal durchgemachte Abende am Schreibtisch geht das nicht... aber es kann ein verdammt gutes Gefühl sein (und auch lukrativ, je nachdem was du zu bieten hast).
 
Das verstehe ich nicht (und ich bin mittlerweile seit 30 Jahren selbstständig - ohne Knast trotz einiger Prüfungen in dieser Zeit ;)). Dafür gibts Menschen die sich mit solchen Sachen auskennen. Ich vermute du hast es nur noch nie probiert, oder kein veritables Konzept wie man damit Geld verdient. Kleiner Tipp: Mit 4 Tage Woche und Gejammer über auch mal durchgemachte Abende am Schreibtisch geht das nicht... aber es kann ein verdammt gutes Gefühl sein (und auch lukrativ, je nachdem was du zu bieten hast).

Das verstehe ich nicht (und ich bin mittlerweile seit 30 Jahren selbstständig - ohne Knast trotz einiger Prüfungen in dieser Zeit ;)). Dafür gibts Menschen die sich mit solchen Sachen auskennen. Ich vermute du hast es nur noch nie probiert, oder kein veritables Konzept wie man damit Geld verdient. Kleiner Tipp: Mit 4 Tage Woche und Gejammer über auch mal durchgemachte Abende am Schreibtisch geht das nicht... aber es kann ein verdammt gutes Gefühl sein (und auch lukrativ, je nachdem was du zu bieten hast).
Dann komm bitte zu uns nach IT und zeige uns das. War mehrere Jahre zuerst als Junior im Familienbetrieb und danach Selbstständig. Ich war weder nur am Schreibtisch noch habe ich die Stunden gezählt. Aber meine Lektion gelernt...
 
Hallo,
die Diskussion krankt an einer Unterstellung: Work = schlecht, Life = gut. Wenn das so ist, sollte man über die Arbeit nachdenken und sich fragen, warum das so ist.

Im Übrigen zeigt sich dabei auch ein Anspruchsdenken. Denn auf die Segnungen der Gemeinschaft will niemand verzichten: Versorgung im Krankheitsfall, praktisch kostenlose Bildung etc.

Was fehlt ist Eigenverantwortung,
Stefan
 

BZFrank

User
Dann komm bitte zu uns nach IT und zeige uns das. War mehrere Jahre zuerst als Junior im Familienbetrieb und danach Selbstständig. Ich war weder nur am Schreibtisch noch habe ich die Stunden gezählt. Aber meine Lektion gelernt...
Mhmm, und weil es bei dir nicht geklappt hat, liegt es am System? Könnte es nicht sein, dass du das falsche angeboten oder produziert hast? Oder einfach Pech hattest?

Stefan: So ist es. Leider das Wort heute verpöhnt. Man erwartet Vollkasko. Das gleiche ist die unsägliche Diskussion über "Equitiy":

"Equity" - oder auch "Equality of Outcome": Jeder bekommt das selbe, egal was er macht, wie er sich anstellt und unabhängig von allen Nebenbedingungen,

"Equality"- jeder hat die gleich Ausgangschance. Was er daraus macht ist seine Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:

k_wimmer

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Den post-Boomern sei geraten: Sucht Euch eine Arbeit/ Beschäftigung, die Euren Fähigkeiten/ Talenten entspricht und Euch mit Zufriedenheit erfüllt , dann ist es völlig nebensächlich, ob ihr 25, 30, 38, 45 oder 60 Stunden pro Woche mit "Arbeit" verbringt. Auch nach inzwischen 43 Jahren Berufstätigkeit erfüllt mich meine Arbeit bis heute. Mein ganzes Arbeitsleben lang habe ich nie die Stunden gezählt, sondern mich daran erfreut, dass ich (mit)gestalten konnte. Rückblickend bereue ich nichts. Ich habe aber auch das Leben nicht verpasst, sondern abseits der Arbeit genügend Zeit gehabt trotzdem gut zu leben und mich an meinen Kindern, am Hobby und an Reisen, etc. zu erfreuen.
Genau das ist es !
 

BZFrank

User
Kleines Beispiel: Ich war struntzglücklich als die SLS startete und die Mission geklappt hat. Warum? Weil ein kleines Stück von mir designt, da mitflog. Das ist echte Workbalance. ;)

Es muss keine Mondmission sein, auch bei viel profaneren Jobs kann man stolz sein mitgewirkt zu haben.
 
Jedem Tierchen sein Plesierchen hat meine Oma gesagt. Am Ende des Tages hängt es von der persönlichen Situation und der Motivation ab wie man arbeiten will. Die Regel wer mehr arbeitet hat mehr gilt schon noch ein Stück weit, zumindest gilt für die Meisten nicht wer weniger arbeitet hat mehr. Unsere Gesellschaft ist in einem massiven Umbruch, ob wir älteren das gut finden oder nicht. Ich kann nachvollziehen dass die junge Generation, oft mit gut situiertem Elternhaus, kein Bock mehr hat sich aufzureiben. Ich wurde nach schaffe, schaffe Häusle baue erzogen.
Grüsse, Achim
 
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