2k-Lack abbeizen?! - Entformungsdesaster

Hallo,
gestern wollte ich voller Freude endlich meine Formen von den Urmodellen abziehen, da entgegnete mit ein wahres Desaster!
Der 2k-Lack inkl. 2k-Füller blieb fast gänzlich in der Form zurück.

Wie das möglich war ist mir selbst nicht ganz erklärbar. Es kann nur am Lack liegen, hier habe ich die selbe Basis verwendet, allerdings von einem anderen Hersteller. Als Trennmittel für Urmodelle verwende ich immer Formula 5 mit Silikonanteil!!! Dieses trennt im Normalfall absolut super. Urmodelle wurden gut mit Isopropylalkohol gereinigt (sowie ich das immer bei erfolgreichen Entformungen gemacht habe).

Naja, jetzt hab ich den Salat...an der Leitwerksform ging der Lack noch gut mit dem Stechbeitel herauskratzen. Ging relativ schnell.
Am Rumpf bei sphärisch geformten flächen ist das allerdings eine andere Sache.

Gibt es da eine Art Abbeizmittel welche ich aufstreichen kann ohne das mir das Formenharz angelöst wird???

vielen Dank im voraus!
mfG Christian
 
Welch ein Pech, ich hatte vergleichbares erlebt. Damals hatte ich dann mit moderater Temperatur und einen Fön den Lack angewärmt und dabei dann mit selbst gebastelten dünnen Sperrholzspachtel alles minutiös heraus gekratzt. Im Anschluss habe ich die Form aufpoliert.

Seit dem nehme ich nur noch Folientrennmittel auf PVA Basis.

Gruß Robert
 
Hallo Christian

aus welchen Material war das Urmodell auf das dann Füller und Lack aufgetragen wurden?
Wie lange nach dem Lackieren hast begonnen mit dem Formenbau?
Hast Du das Urmodell mit Schleifpaste oder Polierpaste behandelt?
Wie lange nach dem Isopropanol das Formula 5 aufgetragen?
Wie oft das Formula 5 aufgetragen und wie lange damit gewartet zwischen den Aufträgen und wann nach dem letzen Auftrag mit dem Formenharz draufgegangen?
Wie warm war es beim Laminieren?
Wie groß ist die Schichtdicke der Form und wie lange hast laminiert?
Hast Du die Form getempert?

lg Albert
 
Zewa passgenau zuschneiden, in die Form legen und mit Aceton tränken.
Alles dampfdicht mit Frischhaltefolie abdecken und 24h warten. Danach sollte der Lack zumindestens soweit weichgeworden sein dass man ihn mit einem Holzspatel von der Formoberfläche lösen kann.
Falls immer noch Lack in der Form ist das Ganze wiederholen.
 

Milan

User
Hallo Christian.

Mein Mitgefühl! So eine Shice habe ich auch schon erlebt.
Speedys Tipp würde ich an einer kleinen Stelle auch Mal testen.
Wenn das nicht von Erfolg gekrönt ist - kratzen.
Hartholzspatel oder auch einen selbstgemachten Plexiglasspatel verwenden....
Aufrichtige Grüße.
Harry
 
Hallo Christian

aus welchen Material war das Urmodell auf das dann Füller und Lack aufgetragen wurden?
Styrodur, beschichtet mit 2 Lagen Glasgewebe, gespachtelt mit 2k Spachtel welche auch bisher Verwendung fand.
Wie lange nach dem Lackieren hast begonnen mit dem Formenbau?
gut 1.5 bis 2 wochen
Hast Du das Urmodell mit Schleifpaste oder Polierpaste behandelt?
Polierpaste von Fa. "rot-weiß" (silikon, fett, wachsfrei) Körnungsequivalent 6000
Wie lange nach dem Isopropanol das Formula 5 aufgetragen?
Kann ich nicht mehr genau sagen, aber es war aufjedenfall alles gut trockengerubbelt. Das würde aber eigentlich auch nur die erste schicht Wachs betreffen, wenn überhaupt. Das folgten aber noch 9 weitere schichten die Tage darauf.
Wie oft das Formula 5 aufgetragen und wie lange damit gewartet zwischen den Aufträgen und wann nach dem letzen Auftrag mit dem Formenharz draufgegangen?
Das Formula 5 wurde insgesamt wie bei all meinen bisherigen Abformungen 10x aufgetragen. Wochentags abends 1x täglich. Wochenends 1x früh, 1x spät abends.
Wie warm war es beim Laminieren?
Direkt beim Laminieren hatte es um die 13°C im Keller, nach 1 Tag anhärten hab ich es im Wohnbereich bei 22-24°C für 48h durchhärten lassen.
Danach wieder in den Keller. (Auch das, ist eine von mir gängige Arbeitsweise und brachte bisher keine Misserfolge)

Wie groß ist die Schichtdicke der Form und wie lange hast laminiert?
Die Schichtdicke umfasst 16 Lagen und ist rund 5mm dick.
Hast Du die Form getempert?
NEIN - damit hatte ich mal schlechte Erfahrungen bei einer kleineiren 0815-Form gemacht. Ist mir zu riskant.


vielen Dank
mfG Christian
 
Oh je, kein Formenbaugelcoat?
Den Trick mit dem Aceton bitte ignorieren da Aceton auch getempertes EP Laminat weich macht......
 
Hallo Christian.

Mein Mitgefühl! So eine Shice habe ich auch schon erlebt.
Speedys Tipp würde ich an einer kleinen Stelle auch Mal testen.
Wenn das nicht von Erfolg gekrönt ist - kratzen.
Hartholzspatel oder auch einen selbstgemachten Plexiglasspatel verwenden....
Aufrichtige Grüße.
Harry
Ja, derzeit bin ich mit einem Plexiglasspchtel am Werken.
Hartholz wir mir zu schnell stumpf. Leider bekomm ich halt kleine Microkrazer in die Form das lässt sich nicht vermeiden.
Werde anschließend von K1000-3000 schleißen und anschließend nochmal Polieren.

Die Profilanformung von HLW und Tragflügel ist komplett samt Mumpe abgerissen, da hilft nur Schritt für Schritt mit dem Fräser rantasten.
Leider ist dabei natürlich das Komplette Urmodell Draufgegangen ansonsten würd ich gleich alles nochmals abformen.
Aber jetzt nochmals alle Urmodelle neu machen ist mir zu blöd.

mfG Christian
 
Welch ein Pech, ich hatte vergleichbares erlebt. Damals hatte ich dann mit moderater Temperatur und einen Fön den Lack angewärmt und dabei dann mit selbst gebastelten dünnen Sperrholzspachtel alles minutiös heraus gekratzt. Im Anschluss habe ich die Form aufpoliert.

Seit dem nehme ich nur noch Folientrennmittel auf PVA Basis.

Gruß Robert
Inzwischen denke ich auch so. Zumindest beim Urmodell Abformen von nicht homogenen Urmodellen (d.h. aaus konstant einem Material gefräßt, Bsp. Plexiglas, Ureol, etc.), ist es sicher ratsam PVA zu nehmen. Lieber ein paar staubkörner in der Formoberfläche als dieses Desaster... Für das Endprodukt kann man dann ja die Form wachsen.
 
Oh je, kein Formenbaugelcoat?
Den Trick mit dem Aceton bitte ignorieren da Aceton auch getempertes EP Laminat weich macht......
Natürlich, bzw. Formenharz P von R-G (wie ich es immer verwendet habe). Ich färbe es immer mit Titanweißpulver zu einem Anthrazitfarbton.
Aber auch das hat bis jetzt keine Probleme verursacht.

Die ist jetzt mein 4ter Formensatz (Rumpf, HLW, Tragflügel, Kabinenhaube, etc.) eines Vollschalenflieger + einige andere Formen welche in dieser Art Produziert wurden. Wir sprechen da also nicht von ein paar dummen Anfängerfehlern.

Ich glaube sehr daran, das es an dem Lack liegt, evtl. sind da irgendwelche Inhaltsstoffe drin die sich da nicht vertragen. Hier habe ich diesmal ein anderes Produkt gewählt!
Darf ich hier den Link dazu reinstellen??? - Sozusagen als Warnung auch für andere Harzpanscher?

mfG
 

migg88

User
Mit Aceton-getränktem Baumwolllappen und etwas Schweiss bekommst Du den Lack wider raus und die Oberfläche ist ein Abbild Deiner polierten Urform. Ich habe dies auf dem Balkon gemacht. - stinkt höllisch!

Ich habe Urformen aus PLA gedruckt, gespachtelt, lackiert, eingegrenzt und abgeformt. Die Urformen wurden beim Entformen zerstört, können aber aus den Daten jederzeit wieder kostengünstig hergestellt werden. - Ich mache am Abend noch ein Foto von der erstellten Form.

- viel Spass beim Formenreinigen.

Gruss Martin
 

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styla33

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Wäre auch für mich Interessant. Hatte schon ein ähnliches Problem, dass das Urmodell trotz gut 10 mal behandeln mit Formula Five nicht aus der Form wollte und der 2K-Lack grossflächig in der Form blieb...Es war 2K-Lack von Foliatec (eigentlich ein Top Lack, Oberfläche wird absolut perfekt am Urmodell....)...Denke mal ich werde das nächste mal zusätzlich PVA verwenden, das Risiko ist mir mittlerweile auch zu gross...
 
Mit Aceton-getränktem Baumwolllappen und etwas Schweiss bekommst Du den Lack wider raus und die Oberfläche ist ein Abbild Deiner polierten Urform. Ich habe dies auf dem Balkon gemacht. - stinkt höllisch!

Ich habe Urformen aus PLA gedruckt, gespachtelt, lackiert, eingegrenzt und abgeformt. Die Urformen wurden beim Entformen zerstört, können aber aus den Daten jederzeit wieder kostengünstig hergestellt werden. - Ich mache am Abend noch ein Foto von der erstellten Form.

- viel Spass beim Formenreinigen.

Gruss Martin
Vielen Dank, das werde ich probieren.
Muss ich da keine Angst haben, das mir das Formenharz angelöst wird???

mfG
 

migg88

User
… Nein, das R&G-Formenharz ist resistent gegen Aceton. Das einzige Problem bei der mechanischen Bearbeitung sind allfällige Lufteinschlüsse z.B. bei scharfen Kanten, wo die Hinterfüllung nicht sauber anliegt.

Anbei das Brösel der Urform und auch ein Bild einer Formhälfte. Der Rand ist etwas tiefer gesetzt. Ich hatte da zuerst versucht, die Farbe mit dem Stechbeitel auszuschaben. - geht auch, ist aber aufwendiger als mit dem Aceton. Der Lappen muss immer wieder getränkt werden und die Reibstelle intensiv gewechselt werden, sobald Farbe daran haftet.

Gruß Martin

PS: Ich bin noch mit überzeugt von den PLA-Formen.
 

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Eisvogel

User
Ich glaube sehr daran, das es an dem Lack liegt, ...
Wenns am Lack lieben würde, dann müsste er das Wachs aufsaugen.
Meiner Meinung nach liegts am polieren. Entweder wird dadurch der Lack so glatt, daß das Trennwachs nicht haften bleibt und mit jedem Wachsgang wieder abgerieben wird, oder die Politur hat das Abwaschen mit Lösungmittel überstanden, mit den vorher beschriebenen Folgen.

Warum polieren fast alle ihre Urmodelle?
Macht mal einen Vergleich: eins polieren, abwaschen und dann wachsen und eins mit Endschliff 2000 und dann wachsen. Man erkennt keinen Unterschied! Die Wachsschicht glättet und wirkt wie eine Politur, haftet aber an der "rauhen" Oberfläche des Urmodells.
Seit ich nicht mehr polier, hab ich keine Trennprobleme mehr und genauso glatte Formen, obwohl ich nur noch bis 1500 schleif.
Hat auch noch einen Vorteil: das fein geschliffene Urmodell ist matt. Gewachst wirds leicht glänzend, man erkennt sofort ob überall und gleichmäßig gewachst wurde.
 

f3d

Vereinsmitglied
Mir ist schleierhaft wie es zu solchen Verklebungen zwischen Urmodell und Form komm,en kann.
Ich baue seit mehr als 40 Jahren GFK Formen etwa 350 Stück und hatte noch nie das Problem.
Ich nutze nie die Produkte von Rot Weiß zum Polieren. Ich arbeite immer mit den 3M Profipolituren.
Meine Urmodelle schleife ich maschinel bis zu 3000er und dann wird poliert bis man absolut keinen, wirklich keinen Kratzer mehr sieht.
Als Trennwachs nutze ich das Mirrow glace. Ich möchte dass meinen Formen glatt sind wie ein Spiegel, damit die gebauten Modelle mit Sichtcarbon auch perfekt aussehen.
MFG Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin bei Erwin - Wenn das Urmodell auf Hochglanz poliert wurde, haftet das Wachs sehr schlecht - das hat man ruckzuck wieder runterpoliert..
Ein Vorteil eines Matt geschliffenen Modells ist auch, dass sich durch die Matte Oberfläche beim Entformen auch leichter kleine Luftkanäle Bilden - Das hilft ungemein beim entformen..
 

migg88

User
... wie oben beschrieben, handelt es sich bei dem gezeigten Beispiel um geduckte PLA-Formen. Da ist einfach die Frage was haftet besser beim Entformen, die geschmolzenen Layer oder Spachtel und Farbe. Die PLA-Formen sind viel weicher, als gefräste PUR-Teile, dafür auch günstiger.

- Wahrscheinlich ist mein Aufbau noch nicht optimal erstellt. Ist aber hier nicht das Thema. Es gängige ja hier darum, die Farbreste aus der Form zu bekommen.
 

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RayX

User
Mir ist schleierhaft wie es zu solchen Verklebungen zwischen Urmodell und Form komm,en kann.
Ich baue seit mehr als 40 Jahren GFK Formen etwa 350 Stück und hatte noch nie das Problem.
Ich nutze nie die Produkte von Rot Weiß zum Polieren. Ich arbeite immer mit den 3M Profipolituren.
Meine Urmodelle schleife ich maschinel bis zu 3000er und dann wird poliert bis man absolut keinen, wirklich keinen Kratzer mehr sieht.
Als Trennwachs nutze ich das Mirrow glace. Ich möchte dass meinen Formen glatt sind wie ein Spiegel, damit die gebauten Modelle mit Sichtcarbon auch perfekt aussehen.
MFG Michael
Hast du mal einen Link zum Mirrow glace, wenn ich das Google bekomme ich alles mögliche angezeigt
 
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