3W 85Xi CS springt nur noch mit zusätzlich eingespritzter Kraftstoffmenge an

rossi61

User
Hallo zusammen,

habe seit fast 7 Jahren einen 3W 85Xi CS im Einsatz. In den ersten 5 Jahren sprang der Motor mit der geläufigen Prozedur tadellos an. Dann wurde es immer schwieriger und irgendwann half nur noch eine zusätzlich in den Vergaser eingespritzte Kraftstoffmenge, zuletzt mußte teilweise sogar 2 x eingespritzt werden. Zwischenzeitlich hatte ich dem Vergaser einen neuen Satz Membranen verpasst, was aber überhaupt nichts verändert hat. Bei den letzten Flügen begann der Motor dann sogar im unteren Drehzahlbereich instabil zu laufen. Nun habe ich den Motor erneut ausgebaut und bin etwas tiefer eingestiegen. Die Zündkerze hat eine gesunde goldbraune Färbung, so wie es ein soll. Beim Ausbau des Flatterventils ist mir dann aber eine Beschädigung des GFK-Ventilblättchens aufgefallen (siehe Foto 1). Außerdem erscheint mir das Blatt sehr steif und schon etwas spröde zu sein. Könnte das vielleicht der Grund für das schlechte Start- und Laufverhalten sein ? By the way, die Gewindelöcher im Kurbelgehäuse für die drei Befestigungsschrauben des Blattes sind asymmetrisch gebohrt. Das ganze sieht aus, wie von einem durchzechten Praktikanten am Montagmorgen fabriziert (siehe Fotos 2) ;)
Ich werde jetzt erst einmal ein neues Ventilblatt einbauen. Wird dann wohl wieder nur ein paar Jahre gut gehen, befürchte ich.
Habe den gesamten Vergaser jetzt auch noch in einem Ultraschallbad mit Tickopur R33 Reinigungszusatz gereinigt. Das Tanksystem ist übrigens tiptop in Ordnung, daran kann es nicht liegen. Als Kraftstoff verwende ich übrigens Aral Ultimate 102 mit sächsischem Addinol Synthetiköl, welches in der MZ und Simson Moped-Tuningszene im Osten häufig verwendet wird.

Über sachdienliche Tipps und Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

VG
Holger
 

Anhänge

  • IMG_20210122_185255721.jpg
    IMG_20210122_185255721.jpg
    259,5 KB · Aufrufe: 217
  • IMG_20210122_185310908.jpg
    IMG_20210122_185310908.jpg
    324,3 KB · Aufrufe: 212
Zuletzt bearbeitet:
Servus Holger,

na du bist doch auf einem guten Weg, deinen Motor fit zu halten!
Falls deine Zündkerzen ebenso schon 7 Jahre auf dem Buckel haben, würde ich sie trotz guter Farbe mal wechseln.
Natürlich müssen die Lamellen fehlerfrei und dieses System dicht sein, sonst klappt es nicht mit zuverlässigem Motorlauf. Sollte der Motor trotz Lamellen-Erneuerung noch Mucken machen, würde ich ihm mal ein Abdrücken gönnen, also die Suche nach Undichtigkeiten, die Nebenluft verursachen.

Gruß,

Robby
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Holger
Ich weiß jetzt nicht was der schwarze Rahmen macht.
Wenn er als Gegenstück zu den Lamellen ebenfalls zur Abdichtung
beiträgt würde ich ihn auf alle Fälle erstzen. Sitzt er andersherum als Begrenzung
für die Lamellen kannst du ihn bei behalten.
Man sieht deutlich das an der Stelle wo die Lamellen beschädigt sind der Rahmen auch gelitten hat.
Ich würde die Lamellen als Verschleißteil einordnen wir hatten hier auch schon Diskussionen
warum die zerstört werden. Im Raum steht immer noch die Frage ob das Harz/Bindemittel
Probleme bekommt mit Kraftstoff denn auch die Carbonlamellen anderer Hersteller
werden mit der Zeit brüchig/brechen aus.

Gruß Bernd
 
Hallo Holger,
...By the way, die Gewindelöcher im Kurbelgehäuse für die drei Befestigungsschrauben des Blattes sind asymmetrisch gebohrt. Das ganze sieht aus, wie von einem durchzechten Praktikanten am Montagmorgen fabriziert (siehe Fotos 2) ;)---
Vermutlich haben Membran und/oder Dichtung 2 verschiedene Funktionsseiten, die man nicht so einfach unterscheiden kann. (Vorspannung) Die Asymmetrie verhindert den falschen Einbau.
Gruß Andreas
 

rossi61

User
Hallo zusammen,

ich wollte euch noch ein feedback von meinen Bemühungen um die Startprobleme meines 3W85Xi Motors in den letzten Wochen geben. Ich hatte von 3W einen neuen Satz Fallterventil Lamelle & Dichtungsrahmen erhalten. Was zunächst auffällt ist, dass die alte Lamelle (1. Lamelle aus damals neu gekauften Motor) gegenüber der neuen Lamelle an den vorderen Seitenkanten jeweils eine kontinuierliche Abrundung aufweist. Offenbar wurde da nachgearbeitet, da die Kanten nicht verschlissen/ausgefranst aussehen. Man sieht auf dem zweiten Foto, dass die neue Lamelle ziemlich genau in den Rahmen passt. Ich habe die Neuteile dann sorgfältig eingebaut und den Motor auf meinen Prüfstand gebracht. Die Lamellen schienen im montierten Zustand auch vernünftig gegenüber dem schwarzen Rahmen abzudichten, soweit das optisch sichtbar war. Nachdem der zuvor komplett ultraschall-gereinigte und danach ausgetrocknete Vergaser wieder mit Kraftstoff versorgt war, sprang der Motor mit Choke, wie es sein soll, kurz an und lief dann anschließend auch mit geöffnetem Choke. Auch nach längeren Abstellpausen (2 Stunden) reichten drei Anwurfschläge um den Motor mit Choke zum Leben zu erwecken, wie ich es von früher her kannte. Also eigentlich alles super. Jedoch finde ich das Ansauggeräusch beim Ankurbeln mit geöffneter Chokeklappe und auch während des Laufens sehr laut. Ich muss gestehen, dass ich solch einen großen Benziner noch nie offen, also nicht durch die Motorhaube bzw. den Rumpf akutsich abgekapselt, habe laufen lassen. Ich habe dann vorsichtshalber, um sicher zu gehen, dass ich beim Einbau nichts falsch gemacht hatte, das Flatterventil nochmals wieder ausgebaut. Es war allerdings nichts auffälliges zu erkennen. Habe dann noch 3W kontaktiert, um sicherzstellen, dass die Lamelle nicht vielleicht doch geometrisch an den vorderen Rändern nachgearbeitet werden müssen. Die versicherten mir aber, dass man die Lamelle so ohne Nacharbeiten einbauen muss, und dass ein gut abdichtendes Flatterventil natürlich auch etwas lauter wäre als eines bei dem die Ansaugluft ständig durchzieht. Warum die alte Lamelle aus dem damals neu gekauften Motor vorne eine abweichende Form hat, ist mir somit ein Rätsel. Habe den Motor nun leider noch nicht wieder in den Flieger einbauen können, um den Lautstärkenunterschied zu erfahren.

Hat jemand von Euch vielleicht bezüglich der lauten Ansauggeräusche ähnliche Erfahrungen gemacht?

VG
Holger
 

Anhänge

  • IMG_20210228_190943998.jpg
    IMG_20210228_190943998.jpg
    200,1 KB · Aufrufe: 157
  • IMG_20210228_190619589.jpg
    IMG_20210228_190619589.jpg
    512,8 KB · Aufrufe: 182
  • IMG_20210225_151619222.jpg
    IMG_20210225_151619222.jpg
    896,5 KB · Aufrufe: 168

Genie

User
Ein angebauter Luftfilter verringert die Geräusche deutlich. Das Geräusch ist aber völlig normal, also mach dir keine Sorgen. Wenn der Motor wieder im Modell verbaut ist, dann ist diese Geräuschkulisse auch wieder kleiner. Dann ist die Haube so eine Art Abschirmung
Alles Gut

Gruß Ralf
 

Genie

User
Das mit den unsymetrischen Bohrungen ist tatsächlich so gewollt. Erleichtert die Montage, es kommt nicht zu Verwechslungen, wie herum die Lamelle denn nun eingebaut werden soll. Dein 2. Bild zeigt den trockenen Zustand. Wenn jetzt etwas Benzin an die Dichtung kommt, dann ist das ganze System wieder dicht
 

rossi61

User
Hallo zusammen,

wollte noch einmal über den jetzt wieder im Flug getesteten 3W85Xi CS berichten. Der Motor springt nach dem Austausch der verschlissenen Flatterventillamelle auch nach längeren Standpausen wieder einigermaßen an. Es ist dann aber nicht so wie in den ersten Betriebsjahren mit 3-4 Handschwüngen getan. Ausserdem ist bereits wie zuvor, bei optimal mager eingestellter Leerlaufdüsennadel für gute Gasannahme (zirka 1 1/4 Umdrehungen) der Leerlauf bei voll geschlossener Vergaserklappe zu hoch. Der minimale Leerlauf ist auch immer ein wenig unterschiedlich (schwankend), je nach gerade erfolgter Gasbetätigung. Ich habe nun so langsam das auffallende Spiel der Vergaserklappenlagerung (Achse aus Messing) im Verdacht. Bei genauerem Hinsehen habe ich sogar festgestellt, dass sich die Vergaserklappe in etwas geöffneter Position sogar mit wenig Druck axial, also in Richtung der Lagerachse verschieben läßt. Ich könnte mir vorstellen, dass der Motor über den Spielspalt Nebenluft zieht. Ich habe die Vergaserklappe noch nicht ausgebaut (ist über Entfernen des Sägerrings am Achsenende möglich), um zu erkennen, ob z. B. ein Verschleiß an der Lagerachse zu erkennen ist. Vielleicht ist die Achse auch in einer Kunsstoffbuchse gelagert, um eine bessere Abdichtung zu erzielen. Wie es zu dem Spiel gekommen ist, ist ebenso unklar (wahrscheinlich natürliche Vibrationen des rauhen 1-Zyl.-Motors). Ich muss erwähnen, dass ich damals die herstellerseitig montierte Rückstellfeder an der Vergaserklappenanlenkung entfernt hatte und ein längeres Anlenkungshorn auf die Anlenkungsscheibe weich aufgelötet hatte (hatte also die Vergaserwelle einmalig erhitzt). Die Vergaserklappe wird mit einer steifen Stahldrahtanlenkung direkt vom Servo angesteuert (also kein Stahlseil).

Hat jemand von Euch vielleicht auch Erfahrungen mit solch einem Vergaserklappenspiel gemacht? Ist vielleicht eine mögliche Kunsstofflagerbuchse verschlissen (oder beim Erhitzen über die Lötung geschmolzen) oder muß ein Verschleiß an der Messing-Achse oder vergaserseitigen Messingbuchse vorliegen? Kann man die verschlissenen Teile ersetzen?

VG
Holger
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten