66er Turbine 2017

Choper

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Hallo Selbstbauer,
ich bräuchte da mal ein paar Tipps. Vorweg: Habe vor ca. 15 Jahren eine KJ 66 gebaut und mit nem Kängaroo erfolgreich in die Luft gebracht. Der zweite Versuch mit einer 70er Turbine war weniger erfolgreich, offensichtlich stimmte die interne Abstimmung nicht. Jetzt möchte ich gerne wieder eine 66er Turbine bauen, aber nach dem Stand der Zeit. In diesem Forum steht viel über optimale Brennkammern, Keilschaufelgeometrien, Lagervorspannung im Wellentunnel usw. Nicht, dass ich zu faul bin, mir die Informationen zusammen zu suchen; aber bei der 70er habe ich gelernt, dass Flickschusterei nicht immer zum Erfolg führt. Meine Frage also: Wer hat eine 66er Turbine auf dem Stand der Zeit am Laufen und wäre auch bereit, Zeichnungen weiter zu geben? Oder wer kennt jemanden, den ich mal höflich anfragen könnte?
Danke für Eure Hilfe!
 

kappi

User
Ich würde Dir zu den Plänen der UT760 von Uli Thiel raten... oder der Einfachheit halber wieder eine KJ 66, die ist nach wie vor ein super Brenner und mir reicht der Boost bei weitem aus.

Gruss Richard
 
Was hat denn an der Turbine mit dem 70er Rad nicht funktioniert?
Hast du keine Lust, diese nochmals zu überarbeiten, zumal du bereits das Laufzeug und das Turbinenleitsystem besitzt?
Da müsste doch mit einer geeigneten Brennkammer und eventuell einem neuen Verdichterleitsystem was zu machen sein.
Die UT-160 kann ich auch empfehlen. Das Vollkeil-Leitsystem war ohne CNC-Maschinen einfacher anzufertigen als die "altmodischen" Systeme mit Keilen und seitlichen Leitschaufeln.
Hast du Bilder deiner 70er Turbine?
 

Choper

User
Ist ca. 10 Jahre her, dass wir als zwei Metaller und Modellbauer die 70er Turbine projektiert haben. Berechnungen nach Kamps und Schreckling. Die Turbine wollte einfach nicht "hochlaufen", d.h. die Flamme stand bis ausserhalb der Turbine. Mehrere Modifikationen der Brennkammer haben nichts gebracht. Habe irgendwann alles in einen großen Karton gepackt und meinem Kollegen geschenkt. Dannach Schwerpunkt Flächenmodelle mit Verbrenner.
Bin jetzt 60 Jahre alt und möchte es noch einmal wissen. Modellbau heißt für mich: der Weg ist das Ziel, deshalb Eigenbau. Eine 70er Turbine wäre für mich jetzt eine Nummer zu groß, was Modellabflugmasse -Geschwindigkeit und erforderliche Ausstattung angeht.
Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich nicht wieder die Diskussion lostreten, welche Turbine die beste ist; ob Kolibri oder 180 Newton-Monster, mir egal und alles gut; ich weis, was ich will.
Hatte gehofft, dass es noch eine aktive Selbstbauszene gibt und jemand mal den Stand der Dinge zusammengefasst hat. Könnte mir vorstellen, mich in dieser Richtung einzubringen, was das Erstellen von technischen Zeichnungen angeht.
 
Da hab ich leider auch zu wenig Erfahrung. Obwohl ich einige Turbinen zerlegt, repariert oder leicht modifiziert habe, könnte ich nicht genau sagen, was denn nun die neusten Erkenntnisse sind, um eine ideal laufende 66er zu bauen.
Ich sehe aber nun immerhin genau, was dein Ziel und deine Motivation ist.
Das Brennkammerdesign nach Kittelberber ist bestimmt vielfach erprobt. Soviel ich weiss, ist die BK der UT-160 auch so aufgebaut. Anscheinend wirken sich leicht trompetenförmig aufgeweitete Sticks positiv auf die Beschleunigung aus.
Ansonsten kenne ich wenig entscheidende Verbesserungen. Vollkeildiffusor statt Leitschaufelkranz sieht man immer öfter und die vorn liegende Lagerverspannung ist ja bereits länger Standard.
Wenn du kein Schubwunder bauen willst, sondern eine gut laufende 66er sehe ich noch einen grossen Vorteil: Mit dem extremen Schub wurden die modernen Triebwerke meiner Meinung nach lauter. Eine Turbine mit etwas weniger Schub wird sicher deutlich leiser sein.
Leider bin ich auch nicht der grosse Spezialist und besonders was die Berechnungen betrifft, hab ich keine Ahnung.
 

kappi

User
Hallo, ich habe bisher 5 Turbinen gebaut, eine FD 6, eine Kamps und drei KJ 66. Bis auf die erste liefen die alle recht gut und zuverlässig, der Schub war immer mehr als genug.
Wenn s kein Schubmonster sein soll und die Hochlaufzeiten mit 3-5 sec genug sind, kann ich nur zur KJ 66 raten, die läuft in allen Bereichen stabil.
Ja.Lagervorspannung nach vorne, tTrompeten-Sticks und ggf auch 12 Stk statt der früheren 6, Einspritzung von vorne und Umker-Einspritzröhrchen verbessern Ansprechverhalten Leistungund EGT.
Ob der Keildiffusor besser ist , weiß ich nicht, ich bevorzuge das Original, auch wegen dem Gewicht.
Eine Schubmessung habe ich nie gemacht, da ja wie gesagt die Leistung immer im Überfluss da war.
Ich flige z.Zt eine Mirage imt 185 cm Länge und 5,5 Kg trocken, hatte aber auch schon eine Saab Draken imt 9,5 Kg u d bin von 120 Meter Gras gestartet.

Gruß Richard
 
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