Andreas,
der
sinnvolle Anstellwinkel des Wurzelprofils eines Winglets wird vor allem durch den Einsatzbereich bestimmt. Fliegt man langsam, so wird man die Grenze ausreizen und das Profil mit der Sehne 0° montieren. So entsteht bei einem typischen 2-3% gewölbten Profil ein Basis-Ca von 0,3..0,5 im Winglet. Mehr darf man nicht tun, denn sonst gibt es Abrisse am Wingletfuß. Ein solches Winglet ist für Thermikschleicher gut, aber im Hochstart bereits grenzwertig riskant, weil es stark abriß- und ablösegefährdet ist.
Ein Allround-Winglet wird am Wingeltfuß mit 0°..alpha_0 (Nullauftriebswinkel) des Basisprofils eingestellt. Obwohl das Winglet im letztgenannten Fall geometrisch betrachtet keinen aerodynamischen Anstellwinkel zur Flugrichtung aufweist, bekommt es dennoch vom Flügel einen Auftriebsanteil aufgeprägt. Das Profil an der Wingletspitze ist meist ein schwach gewölbtes bis vollsymmetrisches Profil, was mit 0° Anstellung des Nullauftriebswinkels zur Flugrichtung ausgerichtet wird. Die Streckung des Winglets wird typischerweise >1 gewält, weil sonst der Interferenzwiderstand zu stark überwiegt. Insofern ist das Mantikor-Winglet für ein Allroundmodell sicherlich zu gering gestreckt. Für ein primär auf Speed ausgelegtes Modell mit Not-Thermikeigenschaften

(sprich: F5B Flugprogramm) paßt das recht gut, aber der Interferenzwiderstand wäre mir dabei ein zu hoher Preis. Lediglich das Handling im Langsamflug ist hier ein Argument.
Eine Speedauslegung fürchtet Winglets wie der Teufel das Weihwasser...
Siggi
[ 11. August 2002, 00:53: Beitrag editiert von: Hartmut Siegmann ]