Hallo Matze,
die gleiche Überlegung wie du hatte ich auch, habe mich dann aber doch zur Klarlackierung entschieden, auch um zu sehen, wie das Ergebnis aussieht. Bisher habe ich meine Modelle immer nur mit dem Pinsel gestrichen und habe damit auch, wie ich meine, gute Ergebnisse erzielt. Das hartnäckigste Problem hatte ich immer mit Staubpartikeln, die sich gerade bei Kunstharzlack während der Trocknung auf der Oberfläche festgesetzt haben.
Bei der Spritzaktion habe ich wieder was gelernt:
Man sieht auf dem Bild exemplarisch für mehrere Stellen sowas wie eine Orangenhaut. Auf den ersten Blick sieht es aus, als wäre nicht genug Lack aufgetragen worden, um eine deckende Schicht zu erzielen.
Dann habe ich die Restauratoren in der Flugwerft des Deutschen Museums nach Ihrer Meinung gefragt.
Dort wurde mir gesagt, dass der Effekt gut bekannt ist und daher kommt, dass das Gewebe vor dem Anstrich nicht vollkommen dicht war. Man muss darauf achten, vor dem Spritzen das Gewebe vollkommen dicht zu bekommen, nur dann verläuft der Lack sauber. Mir war bewußt, dass das Gewebe nach zwei Spannlackanstrichen noch nicht dicht war, aber ich nahm an, dass der Decklack damit zurechtkommt.
Immerhin war die Wahl eines hochwertigen DD-Lacks sicher richtig. Der Lack hatte eine Trocknungszeit von ca. einer Stunde, dann war er zumindest staubtrocken. Und Staubpartikel haben sich auf der Oberfläche praktisch keine abgesetzt.
Über die veränderten Flugleistungen werde ich berichten, wenn der Stiegker wieder geflogen ist. Zumindest der Vorteil der rauhen Oberfläche ist ja schon mal erhalten geblieben
Und weil der Flieger trotz dieses kleinen Makels wunderschön glänzt und sogar meiner Frau nach eigener Aussage mit Lackierung besser gefällt als vorher, bin ich alles in allem sehr zufrieden mit dem Ergebnis.